Guten Tag,
ich wurde vor 4 Wochen aus meiner Beziehung zu einer alleinerziehenden Mama entlassen.
Wir führten eine Wochenendbeziehung und immer wenn wir uns sahen, war es sehr harmonisch und wirklich unglaublich leidenschaftlich, was ich positiv meine.
Konflikte sind in jede Beziehung normal, sogar wichtig und jeder hat seine Eigenarten, damit umzugehen. Ich bin in solchen Situationen, manchmal, eher pampig, dabei aber weder vulgär noch Kraftausdrücke nutzend. Ich bin mir durchaus bewusst, dass auch das Pampige verletzend sein kann, und habe deswegen einige Ratgeber gelesen, dies besser in den Griff zu bekommen.
Sie zieht sich in solchen Fällen eine Art Panzer über, der unglaublich sachlich und eiskalt wirkt. Diese Art hat sie meiner Meinung nach gelernt, da sie in der Vergangenheit durch ihren Ex-Mann auf ziemlich üble Art gespürt hat, wie verletzbar man sein kann, wenn man vertraut.
In unserer Zeit (etwa 10 Monate) habe ich immer wieder spüren müssen, wie wenig sie in der Lage ist, Vertrauen zu schenken. Ich bin damit eigentlich gut zurecht gekommen, hab auf Fragen ehrlich geantwortet und dafür gesorgt, Stück für Stück mehr Vertrauen zu gewinnen.
So weit, so gut.
Vor vier Wochen gab es - eigentlich grundlos - einen etwas weniger angenehmen Streit, der sich - an alle: grooooßer Fehler! - per Whatsapp hochschaukelte. Missverständnisse und unsere Art, das letzte Wort haben zu müssen, sorgte schliesslich für ein komplett abgesagtes Wochenende, mit mehr oder minder bösartigen Sticheleien per Handy.
Nachdem wir uns dennoch, auf meine Initiative hin, kurz trafen, um das Versöhnen zu beginnen, was auch nach Startschwierigkeiten ganz gut lief, wollte sie für ein paar Tage ihre Ruhe haben, was ich natürlich akzeptierte. 5 tage später bekam ich sämtliche meiner Sachen per Post, zusammen mit einem Brief, der den Inhalt hatte, Gründe für unser Scheitern aufzuzählen.
Ich war arg überrascht, geschockt trifft es besser, und meldete mich bei ihr, um zu hinterfragen, wieso das denn erstens überhaupt und zweitens auf diese Weise geschehen muss und traf dabei wieder auf diesen Panzer, der mir in dem Moment tatsächlich die Schuhe auszog.
Drei Wochen lang habe ich, zunächst mit einem Brief, dann per Handy und zuletzt mit Anrufen versucht, UNS irgendwie wieder in die richtige Bahn zu bringen. Dabei habe ich sie NICHT mit Nachrichten bombardiert und damit dementsprechend nicht genervt.
In unserem letzten Telefonat, in dem ich ein Treffen am nächsten Tag vorschlug, teilte sie mir mit, wie gerne sie mich sehen würde, mich Küssen und in den Arm nehmen würde aber sie könne nicht, weil das zu sehr aufwühlen und sie zurückwerfen würde.
Sie hat mir schon VOR unserer Trennung des öfteren gesagt, dass sie noch nie in jemanden so sehr geliebt hat, wie mich und diese Liebe NACH der Trennung bestätigt.
Ausschlaggebend für den Schritt zur Trennung sei die Sicherheit, die ihr bei mir fehlen würde.
Ich glaube, dass Sicherheit eine Sache ist, die dem Vertrauen folgt, oder?
Ich habe in der letzten Zeit arg gelitten, tue das zwar weniger und weniger, aber mich verfolgt permanent eine Frage:
Hatte ich überhaupt eine Chance, ihr Vertrauen zu gewinnen? Oder war das von Anfang an gar nicht möglich?
Die Frage geht an die Menschen in diesem Forum, die vielleicht selber Probleme damit haben, vertrauen zu können, aufgrund von furchtbaren Verletzungen, vielleicht sogar Traumata aus ihrer Vergangenheit.
Wie denkt Ihr? Wie fühlt Ihr?
Ich möchte das unheimlich gern wissen, habe für mich folgenden Ansatz gefunden:
Die Tatsache, dass sie mich so nah an sie und ihr Herz gelassen hat, macht ihr eher Angst, als dass sie es so empfindet, wie es sein kann: nämlich wunderschön!
Wie lasse ich eine Frau aus meinem Leben gehen, die immer noch starke Gefühle für mich hat?
Ich freue mich auf Antworten.
Grüße in die Welt.
Th.
26.02.2015 15:11 •
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