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Hat unsere Beziehung noch eine Chance

K
Liebe Community, hier bin ich wieder, nach sooo vielen Jahren suche ich doch wieder Trost hier.
Ich bin wahnsinnig durcheinander und befinde mich in einem Gefühlschaos, welches einfach nicht enden möchte. Ich fühle mich nicht mehr.
Ich bin seit ca 15 Jahren in einer Beziehung - in der Beziehung für die ich hier schon mal Rat gesucht hatte - nur die Gründe waren anders.
Ich bin mittlerweile 41, mein Partner, 38. Wir sind immer noch nicht verheiratet, weil er nie den richtigen Zeitpunkt finden konnte. Wir sind immer noch kinderlos, weil er lange diesen Schritt nicht gehen konnte/wollte. 2018 haben wir angefangen ein Haus zu bauen und ich dachte - jetzt ist alles perfekt, jetzt ist der nächste Schritt die Heirat, ein zweites Kind (ich habe ein Kind mit in unsere Beziehung gebracht). Aber nichts geschah und unsere Beziehung plätscherte vor sich hin. Ich war und bin emotional-hungrig. Wir streiten nur, wenn es um meinen Sohn geht, dem er nie ein guter Stiefvater war. Er war da, ging auch mit ihm zum Arzt oder Elternabenden, hat versucht ihn zu erziehen. Aber er war emotional nie da, er hat nie wirklich was mit ihm gemacht, nur wenn ich dabei war.
Ich war in vielen Sachen in unserer Beziehung der Initiator, er reagiert nur. Nach der Arbeit ist er müde, er ist nicht besonders spontan. War er früher ein Partylöwe und somit für ein Familienleben nicht wirklich bereit (versuchte es aber), ist er heute ein müder Löwe. Ein perfekter Hausmann, der mir vieles abnimmt, der viel Verständnis für meinen anstrengenden Job hat und mir schon irgendwie den Rücken frei hält. Aber es irgendwie nur nebenher leben.
Über Probleme wird nicht geredet, wir haben keine Streitkultur. Er sitzt die Sachen gerne aus, bis ich mich abreagiert habe und mich dem Alltag mit ihm widmen kann. Jeder der uns sieht, denkt und sagt: Wow, was ein tolles Paar, ihr harmoniert so gut. mein Mann macht dies und jenes nicht für mich. Sei zufrieden. weiß gar nicht was du hast

Musste ich vor ein paar Jahren um ihn kämpfen, seine Untreue verarbeiten, so bin ich heute nur noch müde mit ihm. Er reizt mich nicht, der S. ist langweilig, der Alltag ist langweilig. Gemeinsame Hobbys machen keinen Spaß mehr, weil alles von mir ausgeht.

Nachdem Einzug in das Haus, 2020, wir zogen an Rand der Stadt, bin ich explodiert. Ich habe es nicht mehr ausgehalten und habe mich getrennt! Es fühlte sich gut an, ich konnte durchatmen und war gleichzeitig so unglücklich, weil das Bild von glücklichem Familienleben (Haus, Garten, Kinder, Heirat) somit endgültig zerbrochen ist. Ich muss sagen, dass ich zuvor sehr sehr viel Versuche unsere Beziehung zu retten (über die letzten Jahre) durch Mediation und Paartherapie und Paarkarten usw. erfolglos aufgeben musste.
Vor zwei Jahren bin ich also raus und als es Richtung Hausverkauf ging UND gleichzeitig unsere Hauskatzen auch noch gestorben sind und die Suche nach zwei unterschiedlichen Wohnungen - das war emotional für uns beide zu viel. Wir näherten uns wieder an. zogen gemeinsam in eine Wohnung, haben das Geld vom Hausverkauf angelegt. und das erste halbe Jahr war gut. Scheinbar beide aus den Fehlern gelernt. Aber jetzt ist alles wieder wie vorher! Nur dass wir jetzt auch noch drei gescheiterte Kinderwunschbehandlungen hinter uns auch noch haben. Mein Sohn ist so gut wie ausgezogen - seine Beziehung zu meinem Partner ist eher kühler, freundlicher Natur, obwohl er damals drei Jahre alt war :/ Wenn die zwei sich mal streiten, triggert mich das so sehr, dass ich denke, dass er mit meinem Sohn nur meckert, aber nie was liebevolles zu ihm sagt.

Drehe ich langsam durch, weil ich jetzt über Trennung nachdenke, durchlebe ich eine Midlifecrisis? Ist mir die Beziehung nicht genug, obwohl sie gut ist. Ist es Liebe, wenn man ein gemütliches, aber nicht aufregendes Leben gemeinsam führt? Er ist ja für mich da. Er kocht mir Suppe, wenn ich krank bin. Wie gesagt unterstützt mich in vielem. ich weiß, dass er mich liebt. ABER ! Ich merke, dass meine Augen auf Wanderschaft gehen - dass ich letztes jemand anderen geküsst habe. Ich weiß einfach nicht, ob wir eine Zukunft haben. Gefühlt meine Jugend an diese Beziehung verloren und stehe am Ende ohne nichts da.
Trennen und wieder mit dem Dating anfangen, ein Graus! In unserem Alter sind doch alle Scheidungsgeschädigt Bin ich nur noch aus Bequemlichkeit mit ihm zusammen? Soll ich ihn gehen lassen, damit er eine Frau findet, die ihm mehr geben kann?

Ich weiß mir einfach keinen Rat und hoffe, dass hier jemand für mich einen hat oder ähnliches durchlebt hat.

16.03.2023 15:40 • #1


F
Zitat von Kali:
Drehe ich langsam durch, weil ich jetzt über Trennung nachdenke, durchlebe ich eine Midlifecrisis?

Du bist unzufrieden. Dein Sohn zieht aus, und Du fragst Dich, was mit Dir und Deinem Leben passieren soll.
Das kannst nur Du beantworten.
Krass finde ich auf der einen Seite Kinderwunschversuche und auf der anderen Seite Trennungsgedanken. Passt für mich nicht.

16.03.2023 15:45 • x 4 #2


A


Hat unsere Beziehung noch eine Chance

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E
Zitat von Kali:
ABER ! Ich merke, dass meine Augen auf Wanderschaft gehen - dass ich letztes jemand anderen geküsst habe.

Da ihr Gefahr lauft, eure Beziehung in ein On/Off-Drama zu verwandeln, rate ich dir, dich erstmal nicht von ihm zu trennen, aber aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Such dir eine Wohnung für dich allein mit deinem Kind. Fange auch nichts mit jemand anderem an (du hast jemanden geküsst?...). Sondern erstmal räumliche Trennung. Dort richtest du dich gemütlich ein, spürst nach und guckst dann, ob dir der Abstand von deinem passiven Partner gut tut.

16.03.2023 16:02 • x 3 #3


Ayaka
mhmm - jetzt bist du all die Jahre, wo es zig weitaus triftigere Trennungsgrüne gab als aktuell und er nie wirklich wollte, geblieben und wenn alles in ruhigere Fahrwasser kommt scheinen die Trennungsgedanken zu kommen (war ja auch nach dem Hauskauf so).

Klingt für mich eher so als bräuchtest du Drama, Unsicherheit und Action und würdest bei Sicherheit das Interesse verlieren, es scheint du brauchst es zu kämpfen um das auch zu schätzen was du hast

das ist nur so eine erster Gedanke der mir bei deinen Zeilen kam - betrachte das bitte nur als Denkanstoß

16.03.2023 16:08 • x 3 #4


Elfe11
Bitter ist dein Rückblick, was habt Ihr zusammen geschaffen? Nichts. Eine unbeständige Beziehung. Keine Hochzeit, kein Fest mit Familie und Freunden! Kein Baby in deinen fruchtbarsten Jahren. Kein Haus. Und irgendwann mit Ü40 wirst du ausgetauscht gegen ein neues, jüngeres Modell. Wozu macht man den Schmarrn eigentlich mit? Ja, ich habe ähnliches hinter mir und frage mich, wofür ich meine Lebenszeit in den 40ern mit meinem Ex verschwendet habe. Immerhin habe ich mir selbst viel aufgebaut und vom Elternhaus mitbekommen. Wenn es nach meinem Ex gegangen wäre, hätte ich sogar meine Immobilie verkaufen sollen und in ihn investieren. Er war vom Staate Nimm. Und meine Selbstständigkeit hat er nie unterstützt. Ein Kind wollten letztlich keiner meiner festen Partner, obwohl alle zu Beginn Ehe und Familie versprochen haben. Future Faking!

Mit Ü40 würde ich dir zu keinem Nachwuchs mehr raten. Wenn Ihr Euch demnächst trennt und es sieht stark danach aus, stehst Du ohne jede Unterstützung da. Euer Haus habt Ihr bereits verkauft, ein Baby bleibt. Das kannst du nicht einfach zurückgeben...

Es geht offensichtlich klar bergab bei Euch!

16.03.2023 16:14 • x 2 #5


T
Wenn es dem Esel zu gut geht, wagt er sich aufs Eis.
Krass wie du teils über deinen Partner redest (vor allem mit Worten wie nie, immer, usw) und dass er doch für dich da ist und dir den Rücken freihält...

Mein Rat an IHN: trennen, ne Frau Anfang 30 suchen, die sieht was er für sie leistet und eine Familie gründen.
Bei dir lese ich eine grundsätzliche Unzufriedenheit heraus und er scheint nur Projektionsfläche zu sein.

16.03.2023 16:23 • x 7 #6


tina1955
@Kali, was hast Du denn derzeit an Deinem Mann zu bemängeln ?

Ich bin da ganz bei Tin und frage auch, ob es Dir zu gut ging ?

16.03.2023 16:30 • x 1 #7


T
Zitat von tina1955:
@Kali, was hast Du denn derzeit an Deinem Mann zu bemängeln ? Ich bin da ganz bei Tin und frage auch, ob es Dir zu gut ging ?

Für mich schreit der ganze Text nach: er funktioniert zwar, aber nicht so wie ich es will!

16.03.2023 16:32 • x 2 #8


tina1955
Mich wundert, dass der Mann das überhaupt mitgemacht hat.

Aber wenn man die alten Threads liest, wird mit einiges klarer.

16.03.2023 16:34 • x 1 #9


R
Der Mann hat dich mit deinem Kind unterstützt, dass es für dich nicht liebevoll genug ist, kann viele Einflussfaktoren haben- einer davon wärst du.
Nach seinem Betrug hast du dich dafür entschieden, bei ihm zu bleiben.
Du wälzt für meinen Geschmack zuviel Negatives in der Beziehung und in deinem Leben auf ihn.Du kannst ihm DEINE Entscheidungen nicht vorwerfen
Ich verstehe den Kinderwunsch unter den Umständen auch nicht.

16.03.2023 16:41 • x 2 #10


T
Also so wie ich es in den anderen Threads verstanden habe, ist nicht nur ER (vor 10 Jahren!) untreu gewesen...

16.03.2023 16:42 • x 2 #11


R
Zitat von Tin_:
Also so wie ich es in den anderen Threads verstanden habe, ist nicht nur ER (vor 10 Jahren!) untreu gewesen...


Noch schlimmer, danke für die Info.

16.03.2023 16:43 • x 1 #12


tina1955
@Rosamarie, und wenn der Mann tatsächlich zu dem Sohn nicht gut gewesen ist, hätte ich mich sofort von ihm getrennt und nicht noch weiter mit ihm zusammen gelebt.
Was hätte das erst werden sollen, wenn da tatsächlich noch ein eigenes Kind dazu gekommen wäre?
Welche Frau bleibt mit einem Mann zusammen, der zu ihrem Kind nicht gut ist?

16.03.2023 16:46 • x 5 #13


R
Zitat von tina1955:
und wenn der Mann tatsächlich zu dem Sohn nicht gut gewesen ist, hätte ich mich sofort von ihm getrennt und nicht noch weiter mit ihm zusammen gelebt.


So sollte man es von Müttern und Vätern auch erwarten können.
Vielleicht ist das Urteil der TE in Bezug auf den Umgang des Mannes mit dem Sohn auch einfach zu streng? Der leibliche Vater ist doch schließlich auch für den Sohn verantwortlich

16.03.2023 17:24 • x 2 #14


tina1955
@Rosamarie, ja natürlich hat auch der leibliche Vater Verantwortung.
Aber bei dem lebte der Sohn ja nicht und so ist die Mutter in erster Linie verantwortlich und müsste handeln, wenn der Freund den Sohn nicht gut behandelt.

16.03.2023 17:29 • x 3 #15


A


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