Zitat von Adele24:[Eine bislang überaus positiv verlaufene Love Story mündet in einer jähen Zäsur]
Zu dem Zeitpunkt haben wir beschlossen unsere Hochzeit vorerst zu verschieben ( Termin stand schon fest).
[...]Auszeit/Trennung.[...]
Es hat nur 8 Stunden gedauert, da hatte ich die erste Nachricht von ihm. Seitdem gab es keinen Tag an dem wir keinen Kontakt hatten.
[...]
Doch leider kam es wieder anders. Er fing wieder an zu zweifeln. Sagte mir dann seine Gefühle reichen momentan nicht für unsere Beziehung. Er muss mal alleine sein und genießt das auch.
Ich versuche mich jetzt seit 2 Wochen damit abzufinden. Wir haben täglich Kontakt...meist von ihm aus. Er sagt ich bin ihm so wichtig und er will mich nicht verlieren, aber die Gefühle...blablabla.
Zur Zeit macht er ziemlich viel was er sonst nie gemacht hatte. Er fährt zu seinem Freund nach Hamburg oder geht mit seinem Kumpel in die Disco (darauf hatte er früher nie Lust). Jedesmal ruft er mich am nächsten Tag an un erzählt mir was er gemacht hat.
Ich weiß einfach nicht was ich von alldem halten soll.
Seine Schwester vermutet er hat kalte Füße, bzw. hat Angst etwas zu verpassen. Er war ja noch nie alleine oder hat alleine gelebt und tun und lassen können was er wollte ohne Kompromisse zu machen.
Erkundigt er sich auch gelegentlich, was
Du so machst? Oder geht es in Euren Gespräche vorrangig um ihn und sein neues Leben(sgefühl)?
Deine Schwester hat vermutlich recht. Und es war gut, daß Ihr die Hochzeit erst mal verschoben habt.
An Eurer Stelle würde ich eine Auszeit vereinbaren, und daß Ihr nur noch maximal einmal wöchentlich per Skype oder Telefon miteinander in Kontakt bleibt. Zu einem bestimmten Tag X - (das erste Mal vielleicht in drei Monaten) trefft Ihr einander dann persönlich und denkt darüber nach, ob Ihr diese Auszeit nochmal um dieselbe Periode verlängern oder wieder in die Beziehung zurückkehren und auch darüber, welchen Rahmen Ihr dafür stecken wollt.
Mehr als zweimal würde ich diese Auszeit nicht verlängern. Das sind im Ganzen 9 Monate, die er allein verbringen und sich nochmal so richtig austoben kann. Länger würde ich mich an Deiner Stelle nicht hinhalten lassen. Du bist schließlich keine Puppe, die er in den Schrank stellen und wieder rausholen kann, wie es ihm gerade passt.
Alternativ könntet Ihr auch von vornherein eine wirklich lange Auszeit (ca. 1 Jahr) vereinbaren, so daß er wirklich mal wie ein Single leben und eigene Erfahrungen sammeln kann, ohne auch nur an die Periodengespräche denken zu müssen. Dann allerdings würde ich mich auf weitere Verlängerungen
nicht mehr einlassen, wenn die Zeit abgelaufen ist.
Euch beiden sollte klar sein, daß Auszeiten auch bedeuten, daß man anderen Menschen begegnen und Gefühle für sie entwickeln kann, die die alten verblassen lassen. Aus dem Auge, aus dem Sinn, wie man so schön sagt. Ihr solltet klar vereinbaren, wie Ihr mit so etwas umzugehen gedenkt.
Ich kann sein von Deiner Schwester erkanntes Bedürfnis durchaus nachvollziehen. Angesichts des positiven Verlaufs Eurer Beziehung vor der Zäsur erscheint Euer Ding es durchaus wert, ihm diese Zeit zu geben. Lieber ein glücklicher Mann an Deiner Seite, der Dir später nicht vorwerfen wird, Deinetwegen etwas versäumt zu haben, als einen eingefangenen Vogel, der viel zu früh in einen womöglich viel zu engen Käfig eingesperrt wurde, obwohl er einst selbst mit einem Blumenstrauß unterm Flügel darum bat, dort einfliegen zu dürfen.
Allerdings hast auch Du ein sehr berechtigtes Bedürfnis: Nämlich irgendwann zu
wissen, woran Du mit ihm bist. Ihr hattet schließlich
keine unverbindliche Affaire, sondern wart längst in einer Festbeziehung und kurz davor einen
Lebensbund zu schließen. Da ist es nur recht und billig, wenn er irgendwann mal abschließend für sich klärt, ob er
den noch wirklich will und wenn nicht,
ob und
wie er sich Euer Verhältnis für die Zukunft
überhaupt noch vorstellt.
Menschen sind kein Besitz und insofern wirst Du ihn wohl ziehen lassen müssen, wenn er sich für ein anderes Leben entscheiden sollte; etwa um sich ganz der nun offenbar anstehenden, beruflichen Karriere widmen zu können, bevor er an Hausbau und Familiengründung denkt. In der Tat kann das sehr befriedigend sein, allerdings finde ich es merkwürdig, daß er darüber erst in dem Moment nachzudenken begann, als es 5 Minuten vor 12 geworden war.
Jenu... Ihr seid beide noch recht jung und immerhin hat er es offen und ehrlich kommuniziert. Zudem seid Ihr weiterhin im Gespräch geblieben und offenbar weiterhin schwer verliebt ineinander. Da solltet Ihr Euch diese Chance durchaus noch geben und dazu wünsche ich Euch von Herzen viel Glück.