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Hat er mich getäuscht? Zuerst vertraut, dann verlassen

H
Ich bin gerade sehr verzweifelt. Vor knapp 2 Wochen hat sich mein Partner von mir getrennt. Ich habe sehr große Hoffnungen in diese Beziehung gesteckt nach den vielen Fehlschlägen in der Vergangenheit und gedacht, dass es dieses mal klappen wird.

Ich dachte wirklich, dass er mich liebt, dass wir ein Team sind, dass er es ernst mit mir meint. Und damit auch bereit ist, an der Beziehung zu arbeiten. Ich bin zu Beginn all-in gegangen, habe ihm alle meine Ängste und Sorgen anvertraut, ihm gesagt was ich mir von einer Beziehung wünsche und wie oft ich enttäuscht wurde. Ich dachte, er hat das verstanden. Wenn man jemanden gerne hat, spielt man doch nicht mit ihm. Hat er mich getäuscht?
Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich kann nicht schlafen, nicht essen, ich weine nur noch. Ich frage mich, wie ich weiter machen soll. Er hat mir alles bedeutet, ich habe ihm wirklich vertraut. Ich habe mir so sehr eine Beziehung und ein Zuhause gewünscht. Für mich war das ein Ankommen nach all den Jahren. Dazu kommt, dass ich leider keine Familie habe und nur einen kleinen Freundeskreis (alle derzeit nicht greifbar). Ich weiß nicht, wie ich wieder aufstehen soll, wie ich weitermachen soll. Oft wünsche ich mir, gar nicht mehr aufzuwachen. Und ich frage mich immer, was ich falsch gemacht habe. Ob ich zu viel Druck ausgeübt habe. Nicht genug für ihn getan habe. Wieso er mich nicht genug lieben konnte, obwohl es anfangs so ausgesehen hat. Und ich wünsche mir so sehr, dass er zurückkommt, weil er doch sieht, was für gute Zeiten wir auch hatten.

Hier unsere Geschichte:
Als wir uns kennengelernt haben, hatte er sich kurz zuvor endgültig von seiner Frau getrennt (1 Kind, 9 gemeinsame Jahre, das letzte davon auseinandergelebt) und ich hatte eine schlimmen Trennung 1 Jahr davor (Partner ging ohne Erklärung). Wir haben uns viel unterhalten und waren sofort auf einer Wellenlänge. Wir konnten uns stundenlang über alles unterhalten und auch über ernste Themen reden. Wir sind beide extrovertierte Persönlichkeiten. Wir haben uns gegenseitig aufgebaut. Er hatte sich als Versager gefühlt, weil seine Ehe nicht funktioniert hat und er seinem Kind durch die Trennung die Familie genommen hatte. Seine Eltern sind (wie meine auch) getrennt und er wollte seinem Kind ein stabiles Zuhause bieten. Er war (wie ich auch) in Therapie um seine Themen aufzuarbeiten.

Am Anfang waren nur Gespräche, aber wir sind uns dann langsam näher gekommen. Damals hatte er sich mit seiner Exfrau noch das Haus geteilt als Eltern-WG. Ich war eher zögerlich ob der Situation und weil ich mit Beziehungen schlechte Erfahrungen gemacht hatte - ich wollte keine Enttäuschung mehr und habe mir Sicherheit und Geborgenheit gewünscht. Er hat mir gesagt, wie verliebt er ist und was für ein toller Mensch ich bin. Wenn wir etwas zusammen unternommen haben hatten wir immer viel Spaß, die gemeinsame Zeit war schön, ich habe mich wohl gefühlt und ihm vertraut. Er wollte allerdings keine Beziehung eingehen, solange er noch in dieser Eltern-WG gelebt hat. Also haben wir lose Kontakt gehalten. Ich weiß, dass er sich in der Zeit auch ausgelebt hat, weil er jung geheiratet hatte und ihm das gefehlt hat. Bald ist mir diese Situation aber zu viel geworden und ich wollte ihn nicht weiter treffen, da ich Gefühle entwickelt hatte und mir nicht weh tun wollte. Er hat da sehr um mich gekämpft und mir gesagt, wie wichtig ich für ihn bin und dass er ein Leben mit mir will. Wir haben uns weiterhin getroffen. Seine Ex-Frau fand bald darauf einen neuen Partner und das Zusammenleben war schwierig, daher ist seine Exfrau dann ausgezogen, und das Kind ist im Wechsel-Modell abwechselnd bei Mutter und Vater.

Ich dachte, dass wir nun ein gemeinsames Leben starten, aber er wollte es langsam angehen und es erst dann Beziehung nennen, wenn er sich sicher ist. Für ihn sind mit einer Beziehung große Verpflichtungen verbunden und er wollte sich Zeit lassen um mich besser kennenzulernen (wir kannten uns zu dem Zeitpunkt etwa 7 Monate) und in seinem neuen Leben (alleine wohnend mit Kind) anzukommen. Dafür hatte ich Verständnis. Wir haben in der Zeit viel unternommen, Kurzurlaube, Zeit zu zweit, es war wirklich wunderschön. Er hat auch immer davon gesprochen, dass er zusammenleben will und dass für ihn eine Beziehung auf Augenhöhe sehr wichtig ist. Seine Exfrau war wenig selbstständig und das hat ihn gestört - er fand es toll, dass ich mein Leben gut im Griff hatte. Auch wenn wir es nicht Beziehung genannt haben, hat es sich so angefühlt. Ich hatte auch das Gefühl, dass er mich liebt und gerne mit mir zusammen ist. Ich war gerne bereit, ihm die Zeit zu geben, die er braucht. Zeit zu dritt (mit Kind) gab es damals wenig - auch auf meinen Wunsch hin, da so kurz nach dem Auszug seiner Eltern der Kleine (5 Jahre) sich auch erst mal an die Umstellung gewöhnen musste und wir selber noch nicht wussten, wohin die Reise geht. Da sollte er mich nicht sofort als Bezugsperson kennenlernen. Ich habe nicht dort übernachtet wenn das Kind dort war und nur kurze Ausflüge mit den beiden gemacht oder bin nur ein paar Stunden zu Besuch gewesen.

Das ganze ging ca. 6 Monate so, ich habe ihn dann gefragt, ob das für ihn auch etwas ernsthaftes ist. Daraufhin hat er sich zurückgezogen, er war noch nicht so weit, eine Beziehung mit Verpflichtungen einzugehen. Für mich war das sehr schwer, weil ich das mit uns als sehr besonders empfunden habe. Sehr vertraut und auf allen Ebenen passend. Gemeinsame Interessen, gute Gespräche, körperlich einfach schön, auch Verständnis, dass jeder auch eigene Hobbys hat. Für mich war er genau der Partner, den ich mir gewünscht habe. Ich habe mich damit abgefunden, dass er das (noch) nicht möchte. Wir haben uns wieder weniger getroffen. Ein paar Wochen darauf hat er mich gefragt, ob wir es ernsthaft angehen wollen, er wünscht sich eine Beziehung mit mir. Er meinte, er hat es sich gut überlegt und das ist, was er wirklich will. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir das auch wünsche und dass mir Sicherheit sehr wichtig ist - sprich man hält zusammen, gibt nicht beim 1. Problem auf und ist füreinander da. Er hat das gleich gesehen. Ich habe ihn gebeten, vorsichtig mit mir umzugehen, weil ich einfach keine Enttäuschung mehr verkrafte. Das hat er mir auch versprochen und versichert wie wichtig ich ihm bin.

Kurz danach hatten wir auch schon die erste Belastungsprobe - krank über die Feiertage. Ich habe gemerkt, dass ihm das schnell wieder zu viel wurde, weil ich in der Zeit natürlich auch nicht auf der Höhe und nicht immer fröhlich war. Er tat sich schwer damit, dass es jetzt Beziehung heißt. Das hat sich aber nach ein paar Wochen gelegt und es war eine schöne Zeit, trotz Alltagsstress. Nach 4 Monaten hat er sich zurückgezogen und alles in Frage gestellt, ich wusste zunächst nicht warum. Dann hat er mit gesagt, dass er sich mehr Familienleben wünscht und ich ihm das nicht gebe. Wir haben uns in der Kind-Woche wenig gesehen - er wollte das ändern. Ich will zwar keine eigenen Kinder und habe auch keine Erfahrung mit Kindern, hab mich aber gerne darauf eingelassen, auch mehr Zeit zu dritt zu verbringen und für mich war immer klar, der Kleine gehört zu ihm dazu. Natürlich braucht das Zeit um zusammenzuwachsen. Für ihn war wichtig, dass ich mich nicht in die Erziehung einmische und das war mir recht, weil ich mich als erwachsene Freundin des Kindes sah und nicht als Ersatzmutter (für ihn war das wichtig, der Kleine hat eine Mutter, er wollte nicht dass jemand diese Rolle einnimmt). Wir haben darüber gesprochen, dass wir ernsthaft an dieser Beziehung arbeiten wollen, auch wenn es Themen gab (die Exfrau hat eine große Rolle gespielt, das Leben mit Kind war für mich anfangs eine Umstellung, er hat viele Hobbys und einen anspruchsvollen Job, wodurch er einfach lieber Zeit für sich hatte als zu zweit, wochenweise alleinerziehend zu sein war anstrengend für ihn, seine Mutter ist schwer krank geworden). Für mich ist das normal, dass jeder eine Vergangenheit hat und Themen auftauchen und es Zeit und Bemühen braucht, als Paar zusammenzuwachsen. Ich habe nicht erwartet, dass alles von selbst läuft und war gerne bereit, an den Themen zu arbeiten.
In dieser Zeit hatte er viel Stress im Job und das Kind war über 2 Monate an allen Wochenenden und fast jede Woche bei ihm. Dadurch haben seine Hobbys und seine freie Zeit gelitten. Von mir war er nur mehr genervt, er hat ständig an mir rumgemeckert, alles war ein Angriff gegen ihn. Ich habe Unterstützung angeboten, er wollte nicht. Er hat sich in den Tagen, in denen wir uns nicht gesehen haben nicht mehr gemeldet, sich emotional total zurückgezogen. Wenn wir uns gesehen haben war er immer müde und genervt. Am liebsten hatte er seine Ruhe. Sogar gemeinsam fernsehen und sich dabei kraulen war zu viel. Ich habe das Gespräch gesucht, aber er hat immer nur gemeint ich bin zu anstrengend, er will nicht reden. 2 Monate ist das so gegangen. Vor 2 Wochen hatten wir dann Urlaub und ich habe gehofft, dass wir uns Zeit für die Beziehung nehmen, entspannen und eine gute Zeit haben. Er war auch im Urlaub distanziert und als ich ihn darauf angesprochen habe, dass ich unter dieser emotionalen Kälte sehr leide und wir da eine Lösung finden müssen, hat er die Beziehung damit beendet, dass ihm das zu anstrengend ist. Dass ich zu anstrengend und zu fordernd bin und mich zu sehr einmische in sein Leben.

Für mich war das ein Schock. Wir haben uns normal 2 bis 3 Tage in der Woche gesehen. Ich hatte mich in diesen 2 Monaten sehr zurückgenommen mit meinen Themen, weil ich ich nicht zusätzlich belasten wollte. Ich habe ihn gefragt, was er braucht und sich wünscht und versucht ihm Dinge abzunehmen. Trotzdem war ich ihm zu viel. Er wollte auch nicht daran arbeiten oder eine Lösung finden. Er will lieber alleine sein und keine Beziehung haben, weil Job und Kind sehr viel Energie kosten, da will er nicht auch noch in eine Beziehung investieren. Er meinte, wir hätten es ja versucht nach dem Gespräch 2 Monate davor, aber es klappt einfach nicht aus seiner Sicht. Nur, dass in diesen 2 Monaten gar nichts in die Beziehung investiert wurde. Seitdem hat er den Kontakt abgebrochen.

Was soll ich nur tun? Und was habe ich falsch gemacht - diese Frage ist ständig in meinem Kopf.

30.07.2024 17:25 • #1


E
Die erste Frau nach einer Trennung wird es nie..
altes Sprichwort

Heisst konkret
Es war abzusehen

Du kannst jetzt nur schauen , Deine Bedürftigkeit nach Nähe nicht der nächsten Partnerschaft aufzubürden sondern für Dich ein Gleichgewicht der inneren Zufriedenheit zu erreichen, das Du nicht von einem Mann abhängig machst.

30.07.2024 17:37 • x 5 #2


A


Hat er mich getäuscht? Zuerst vertraut, dann verlassen

x 3


alleswirdbesser
Hallo und willkommen hier im Forum. Der größte Fehler war es wohl sich auf einen frisch getrennten Mann einzulassen und das mit deinen Erwartungen. Den Fehler machen aber viele, mich inklusive.
Zitat von Homealone:
Und ich frage mich immer, was ich falsch gemacht habe.


Zitat von Homealone:
Ich habe sehr große Hoffnungen in diese Beziehung gesteckt nach den vielen Fehlschlägen in der Vergangenheit und gedacht, dass es dieses mal klappen wird.


Zitat von Homealone:
Ich habe ihn gebeten, vorsichtig mit mir umzugehen, weil ich einfach keine Enttäuschung mehr verkrafte

Eine Beziehung kann jederzeit zu Ende gehen, egal aus welchen Gründen. Von Anfang zu erwarten und es sogar dem Partner zu vermitteln, dass diese eine Beziehung mit ihm für immer sein soll und er, weil du vor ihm so viel Pech hattest, gefälligst dafür sorgen soll, ist in meinen Augen eine zu überzogene Erwartungshaltung und erzeugt Druck. Und das in seiner Situation, wo er sogar keinen Hell daraus machte, dass er sich austoben will, noch nicht bereit wäre usw. Irgendwann hattest du ihn da, wo du ihn haben wolltest, er ging eine Zeitlang mit, stellte aber fest, dass es ihm zu viel ist und er dir nicht gerecht werden kann. Auch zeitlich fühlte er sich unter Druck und wusste wahrscheinlich nicht wie er sich aufteilen soll. Kann man irgendwie verstehen.

Ich kann dir empfehlen sich von dem Gedanken, dass der nächste Partner für immer bleiben MUSS, zu verabschieden. Er tut es entweder weil er es will, oder er geht wieder. Darauf hat man nicht wirklich einen Einfluss, selbst wenn man das 1. kommuniziert und 2. Vollgas gibt und alles in die Beziehung investiert. Der Partner ist nicht zwingend dazu verpflichtet es dir gleich zu tun und für immer bei dir zu bleiben, weil du schon schlechte Erfahrungen hattest. Wenn er bleibt, dann freiwillig, weil er dich liebt und nicht aus einem Pflichtgefühl heraus. Und dafür musst ihm nicht gleich zu Beginn die Pistole an die Brust setzen. Natürlich gehört auch Beziehungsarbeit dazu, damit es funktioniert, aber das meine ich erstmal nicht. Ich hoffe du kannst es verstehen.

Ich hatte auch schlechte Erfahrungen, und genau deshalb habe ich umdenken müssen.

30.07.2024 17:51 • x 12 #3


Laetitia2024
@Homealone
Aus meiner Sicht hast du nichts falsch gemacht. Er ist einfach nicht der Mann, den du dir wünschst. Er hat mit seinem Sohn und der Arbeit schon genug Stress. Er braucht mehr Zeit für sich und hatte ja von Anfang an Bedenken, eine Beziehung einzugehen. Gerade weil du schon oft verletzt wurdest, bedeutet eine Beziehung zu dir noch mehr Verantwortung und Einfühlungsvermögen. Das hat er einfach nicht mehr übrig. Du willst selbst keine Kinder und das hat bestimmt auch einen guten Grund. Kinder können sehr kräftezehrend und anstrengend sein, besonders wenn man sich alleine darum kümmern muss. Das alles neben der Arbeit, die auch stressig sein kann. Er braucht mehr Zeit für sich, um wieder Kraft aufzutanken. Da bleibt kein Platz mehr für eine feste Beziehung, der man ja auch irgendwie gerecht werden muss. Versuche beim nächsten Mann nicht gleich eine feste Beziehung anzupeilen, sondern genieße einfach die schönen Momente, ohne Verbindlichkeiten einzufordern.

30.07.2024 18:00 • x 2 #4


H
Hallo Laetitia,
Ich habe mir die Beziehung schon gewünscht, aber nicht eingefordert. Er hat mich nach einigen Monaten gefragt, ob wir es als Beziehung angehen sollen. Nachdem er lange darüber nachgedacht hatte. Natürlich wusste er, dass ich mir das wünsche, aber gedrängt habe ich ihn nie. Ich habe akzeptiert wenn er sich zurückgezogen hatte. Da er sich dann dafür entschieden hat, dachte ich auch es ist ihm ernst. Zu diesem Zeitpunkt kannten wir uns mehr als 1 Jahr und haben uns 6 Monate intensiver getroffen.

30.07.2024 18:09 • x 1 #5


simana
@Homealone

Zitat von Homealone:
Ein paar Wochen darauf hat er mich gefragt, ob wir es ernsthaft angehen wollen, er wünscht sich eine Beziehung mit mir. Er meinte, er hat es sich gut überlegt und das ist, was er wirklich will. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir das auch wünsche und dass mir Sicherheit sehr wichtig ist - sprich man hält zusammen, gibt nicht beim 1. Problem auf und ist füreinander da. Er hat das gleich gesehen. Ich habe ihn gebeten, vorsichtig mit mir umzugehen, weil ich einfach keine Enttäuschung mehr verkrafte. Das hat er mir auch versprochen und versichert wie wichtig ich ihm bin.


Ab diesen Zeitpunkt hätte ich ihm genau wie du vertraut.

Es tut mir leid, wenn du diese Enttäuschung jetzt verarbeiten musst.

30.07.2024 18:27 • x 1 #6


HerrZ
Zitat von Homealone:
Und was habe ich falsch gemacht - diese Frage ist ständig in meinem Kopf.

Nix. Nüscht.
Du warst Du. Du hast nach bestem Wissen und Gewissen, nach Deinen Bedürfnissen und Maßstäben gehandelt. Du warst die beste, die Du sein konntest. Klar entspricht das nicht immer der Idealvorstellung - weder der von PartnerIn, noch von einem selbst. Man hat halt sowas wie Tagesform, schwächelt auch mal.
Du hast nix falsch gemacht - Du warst Du. Und er? Der falsche für Dich.
Zu vertrauen, zu lieben? Eine Beziehung? Ist immer Try and Error. Immer Risiko. Gab kein happy End. Da muss man gar nix falsch machen. Dazu reicht, wenn es nicht passt. Doch um das zu erfahren? Muss man es halt versuchen, leben, erleben.

Was seine Gründe angeht? Seine. Mit Abgang obsolet und irrelevant.
Letzt von einer Frau gelesen, welche Voraussetzung jemand erfüllen muss, damit dessen Meinung wichtig für sie ist.
Er muss eines von 3 F erfüllen. Füttert er mich? Finanziert er mich? F*** er mich? Keines trifft mehr auf ihn zu. Also, alles was er an Trennungsgründen angibt, ist sowieso nur seine Sicht der Welt. Nicht mehr für Dich, Deine Entwicklung, Dein weiteres Leben wichtig.
Kopf hoch. Liebeskummer ist schaizze. Aber das wird ja nicht Dein erster sein, oder? Dann weißt Du, dass Du vor ihm glücklich warst und es auch ohne ihn wieder sein kannst. Wirst. Wie der berühmte Philosoph Stepi Stepanovic während seiner Frankfurter Schaffenszeit so treffend sagte: Lebbe geht weider. Und wird auch wieder schön.

31.07.2024 08:57 • x 7 #7


H
@HerrZ
danke für deine Worte.
Er hat mir alles bedeutet. Ich dachte wirklich, dass er es ernst meint, dass wir das zusammen schaffen. So hat er sich verkauft. Er war nicht nur mein Partner, sondern auch mein Freund. Es tut so weh....

31.07.2024 09:08 • #8


HerrZ
Zitat von Homealone:
Ich dachte wirklich, dass er es ernst meint, dass wir das zusammen schaffen

Vllt hat er das. Ernst gemeint. Und ist an sich selbst gescheitert, hatte nicht die Ressourcen die er sich selbst zutraute. Hat sich getäuscht. Und damit Dich enttäuscht. Man kann Menschen immer nur vor den Kopp schauen. Und selbst der eigene spielt einem oft genug Streiche.
Manchmal ist einfach nur das Leben, die Umstände, das eigene Ego, Unvorhersehbares oder Unvorhergesehenes schuld.
Löse Dich bitte von allen Schuldgefühlen. Es gibt keine Schuld - nur bei bösem Vorsatz. Nur Verantwortung. Und ich finde,. Du hast verantwortungsvoll gehandelt. Du hast geprüft, geschaut und dann gewagt. Nur halt leider nicht gewonnen, was Du Dir -berechtigt- gewünscht hast. Man kann alles richtig machen und trotzdem verlieren.

31.07.2024 09:14 • x 6 #9


c_minor
Zitat von Homealone:
Und was habe ich falsch gemacht - diese Frage ist ständig in meinem Kopf.

Dann will ich mal versuchen, diese Frage nach den wechselseitigen Anteilen etwas anzuschauen:

Zitat von Homealone:
Als wir uns kennengelernt haben, hatte er sich kurz zuvor endgültig von seiner Frau getrennt

Dickes rotes Fähnchen.

Zitat von Homealone:
Wir haben uns gegenseitig aufgebaut. Er hatte sich als Versager gefühlt, weil seine Ehe nicht funktioniert hat und er seinem Kind durch die Trennung die Familie genommen hatte.

Ihr habt euch gegenseitig dazu benutzt, euren jeweils angeknacksten Selbstwert wieder hochzuziehen.
Er brauchte nach der Trennung von seiner Frau den entsprechenden Push für eigene Ego und du jemand, der auf dein sehr starkes Bindungsbedürfnis eingeht:
Zitat von Homealone:
Ich habe mir so sehr eine Beziehung und ein Zuhause gewünscht. Für mich war das ein Ankommen nach all den Jahren. Dazu kommt, dass ich leider keine Familie habe und nur einen kleinen Freundeskreis (alle derzeit nicht greifbar).


Zitat von Homealone:
Ich bin zu Beginn all-in gegangen, habe ihm alle meine Ängste und Sorgen anvertraut, ihm gesagt was ich mir von einer Beziehung wünsche und wie oft ich enttäuscht wurde.

Schon mal auf die Idee gekommen, dass
a) zu viel von dieser Offenheit auch erdrückend sein kann
b) die Betonung der vielen eigenen Enttäuschungen ebenfalls einen ziemlichen emotionalen Druck beim Gegenüber aufbauen kann - vor allem, wenn dieses eigentlich gar nicht wirklich emotional verfügbar ist?

Zitat von Homealone:
Er hat mir gesagt, wie verliebt er ist und was für ein toller Mensch ich bin. Wenn wir etwas zusammen unternommen haben hatten wir immer viel Spaß, die gemeinsame Zeit war schön, ich habe mich wohl gefühlt und ihm vertraut.

Da war ja auch noch alles schon unkompliziert und unverbindlich.

Zitat von Homealone:
Für ihn sind mit einer Beziehung große Verpflichtungen verbunden und er wollte sich Zeit lassen um mich besser kennenzulernen (wir kannten uns zu dem Zeitpunkt etwa 7 Monate) und in seinem neuen Leben (alleine wohnend mit Kind) anzukommen.

Übersetzung: Ich will im Moment nur ein bisschen zusätzlichen Spaß und Ego-Massage, aber bitte ohne Verantwortung, Verpflichtungen, Drama und Commitment.

Zitat von Homealone:
Dafür hatte ich Verständnis.

Jemand mit mehr Selbstwert und weniger Bedürftigkeit hätte an dieser Stelle eher gesagt, er solle sich erstmal um seine eigenen Baustellen kümmern und sich wieder melden, wenn er mit Kopf und Herz wirklich bereit ist.
Stattdessen bestätigst du sein Verhalten, in dem du weiterhin den lockeren Kontakt mit ihm hälst.

Zitat von Homealone:
Er hat auch immer davon gesprochen, dass er zusammenleben will und dass für ihn eine Beziehung auf Augenhöhe sehr wichtig ist.

Spätestens an dieser Stelle hast du wahrscheinlich rückblickend schon gelernt, dass du auf Worte weit aus weniger geben darfst und stattdessen viel viel mehr auf Taten achten solltest. Denn da gab es ziemlich erhebliche Diskrepanzen. Durch sein Gesäusel, das schon in Richtung future faking geht, konnte er dich in deiner Bedürftigkeit ganz prima warmhalten, weil du ihm alles vorbehaltlos abgekauft hast.

Zitat von Homealone:
Das ganze ging ca. 6 Monate so, ich habe ihn dann gefragt, ob das für ihn auch etwas ernsthaftes ist. Daraufhin hat er sich zurückgezogen, er war noch nicht so weit, eine Beziehung mit Verpflichtungen einzugehen.

Und auch an dieser Stelle wird das Ungleichgewicht sehr deutlich:
Solange es nach seinen Vorstellungen (locker, unverbindlich) läuft, ist alles ok. In dem Moment, wo du auf Klärung drängst, Druck aufbaust und mehr Verbindlichkeit forderst, geht er selbstverständlich auf Distanz.

Zitat von Homealone:
krank über die Feiertage. Ich habe gemerkt, dass ihm das schnell wieder zu viel wurde, weil ich in der Zeit natürlich auch nicht auf der Höhe und nicht immer fröhlich war.

Same here: Solange alles lustig, locker und flockig ist, passt es. Aber wehe, es kommt ein bisschen Belastung und er wird dadurch gefordert.

Zitat von Homealone:
Wir haben darüber gesprochen, dass wir ernsthaft an dieser Beziehung arbeiten wollen, auch wenn es Themen gab

Worte Taten

Zitat von Homealone:
In dieser Zeit hatte er viel Stress im Job und das Kind war über 2 Monate an allen Wochenenden und fast jede Woche bei ihm. Dadurch haben seine Hobbys und seine freie Zeit gelitten.

Das hat ihn schon ganz schön in seiner Autonomie eingeschränkt.

Zitat von Homealone:
Von mir war er nur mehr genervt, er hat ständig an mir rumgemeckert, alles war ein Angriff gegen ihn.

Verständlich, denn eigentlich wollte er doch lieber seine Ruhe und endlich mal wieder alleine sein.

Zitat von Homealone:
Ich habe Unterstützung angeboten, er wollte nicht.

Wahrscheinlich hat er sich auch dadurch schon bedrängt und eingeschränkt gefühlt.

Zitat von Homealone:
Er war auch im Urlaub distanziert und als ich ihn darauf angesprochen habe, dass ich unter dieser emotionalen Kälte sehr leide und wir da eine Lösung finden müssen, hat er die Beziehung damit beendet, dass ihm das zu anstrengend ist. Dass ich zu anstrengend und zu fordernd bin und mich zu sehr einmische in sein Leben.

Damit ist seine Situation doch eigentlich ziemlich treffend beschrieben:
Dieser Mann braucht bestenfalls nach seiner eigenen Trennung erstmal Zeit und Autonomie, um zu sich zu kommen und die gescheiterte Ehe zu verarbeiten. Er will um Himmels Willen nicht nur noch Stress und Drama durch zusätzliche Verpflichtungen. Für meinen Geschmack eine typische Rebound-Geschichte.

Zitat von Homealone:
Ich hatte mich in diesen 2 Monaten sehr zurückgenommen mit meinen Themen, weil ich ich nicht zusätzlich belasten wollte.

Ist der Tanz auf rohen Eiern deine Vorstellung von einer Beziehung?

Zitat von Homealone:
Ich habe ihn gefragt, was er braucht und sich wünscht und versucht ihm Dinge abzunehmen.

Das geht immer nach hinten los, wenn es dem Gegenüber nur um ein bisschen Spaß geht. Jede Art von Hilfe wird ganz schnell als Einengung und Einmischung empfunden.

Zitat von Homealone:
Er wollte auch nicht daran arbeiten oder eine Lösung finden. Er will lieber alleine sein und keine Beziehung haben, weil Job und Kind sehr viel Energie kosten, da will er nicht auch noch in eine Beziehung investieren.

Ist nicht schön, aber muss frau akzeptieren.
Die Sache ist halt nur die, dass frau diese Haltung schon viel früher hätte aus seinem ganzen Verhalten ersehen und die passenden Konsequenzen ziehen können.

Zitat von Homealone:
Er meinte, wir hätten es ja versucht nach dem Gespräch 2 Monate davor, aber es klappt einfach nicht aus seiner Sicht. Nur, dass in diesen 2 Monaten gar nichts in die Beziehung investiert wurde.

Grundlegendes Missverständnis: Ihm ging es zu keiner Zeit darum, mehr als ein bisschen warme Worte in dieses Verhältnis zu invenstieren. Er wollte was Lockere, du was Festes und Verbindliches. Geht sich in dem Fall leider nicht aus. Daher gab es für nur die logische Konsequenz:
Zitat von Homealone:
Seitdem hat er den Kontakt abgebrochen.

31.07.2024 09:48 • x 2 #10


Milly85
Zitat von Homealone:
Ich bin gerade sehr verzweifelt. Vor knapp 2 Wochen hat sich mein Partner von mir getrennt. Ich habe sehr große Hoffnungen in diese Beziehung ...

Du Liebe, du hast NIX falsch gemacht! Außer vielleicht diese Tragöde aus Selbstschutz früher zu beenden.

Ich glaube er war einer dieser geschiedenen Männer, die sich nach einer langen Ehe erstmal austoben wollen und sich nicht sofort wieder binden wollen. Auch legitim. Vielleicht hat er es echt versucht mit dir, ich glaub ihm das auch, dass ihm das alles zu stressig ist; aber so ist das eben mit Kind! Hätte man sich ja mal vorher überlegen können aber da hat sicher die Ex Frau alles gemacht! Der war in der Ehe sich auch nicht leicht, wenn ich das so lese.

die Trennung zur ex ist sicher auch noch nicht verdaut. Ich nehme mal an sie hat sich getrennt. Das macht was mit seinem Ego.

du könntest für die Zukunft mal mehr für dich einstehen und aufhören immer alles auf die Bedürfnisse anderer Menschen auszulegen. Du hast auch einen Wert und es ist auch wichtig dass DU happy bist in ner Beziehung. Und wenn es von vornherein so komisch kompliziert ist, VON IHM AUS, du bist gar nicht anstrengend. Dann lässt du besser von vornherein die Finger davon.

und noch was: du kannst Menschen / Männern so oft sagen, dass du nicht verletzt werden willst, wie du willst, daran wird sich sowieso keiner halten! Das kannst du dir selbst denken und dann aus Selbstschutz auch früher die Reissleine ziehen .

31.07.2024 09:54 • x 3 #11


Milly85
Die Frage ist, was machst du, wenn er wieder ankommt?! Ist ja nicht ausgeschlossen, dass das passiert.

Was hast du aus dieser Sache mitgenommen für dich?wie wirst du dich anders verhalten?

31.07.2024 10:18 • x 1 #12


H
@Milly85 ich denke nicht, dass er wiederkommt. Er hat sich nicht einmal gemeldet. Er wird das machen, was er immer macht, wenn was nicht gut läuft - Ablenkung und Bestätigung woanders suchen. Eine neue Frau, wo alles noch einfach ist... so schätz ich ihn mittlerweile ein.
Aber ja, ich gebe zu ich wünsche mir nichts mehr als dass er wiederkommt und mir sagt wir schaffen das. Weil da so viel da war, was es wert ist, daran zu arbeiten.

31.07.2024 10:24 • #13


H
Ich kann noch immer nicht aufhören zu weinen, kann noch immer nicht schlafen und essen. Er fehlt mir so und ich weiß nicht weiter.
Von ihm habe ich nichts mehr gehört. Ich dachte, wir sind nicht nur ein Paar, sondern haben auch so eine starke Verbindung. Und das scheint alles weg zu sein beim ihm ;-(

03.08.2024 10:40 • #14


Sitamun
Es ist schlimm was du durchmachst. Dieser Schmerz. Ich verstehe dich gut und kann dir nur sagen: Versuche nur Tag für Tag zu sehen und dir Gutes zu tun.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass dir dein Bauch schon sehr früh gesagt hat, dass es nicht passt. Du hast viel geduldet und mitgemacht.

Der Mann hat dir viel zu gemutet und an seinen Taten kann man ja auch erkennen, dass du dich da von seinen Worten und deinen Hoffnungen hast einwickeln lassen. Das ist aber menschlich.

Vielleicht für die Zukunft: Mehr auf Bauchgefühl und die Taten sehen und danach handeln und nicht auf das, was du dir erhoffst.

03.08.2024 11:13 • x 1 #15


A


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