Zitat von Mausi93: und auch wenn man niemanden was schlechtes wünscht, hoffe ich doch dass es der Neuen nicht besser ergeht als mir. Dass er vielleicht doch merkt wenn er mal an den Punkt kommt, dass Heiratsmaterial nicht auf der Straße liegt
Du wünschst ihm nichts Schlechtes, sagst Du. Das ist edel, aber dann kommt doch gleich wieder die Wahrheit um die Ecke. Der Neuen soll es nicht besser gehen mit ihm als Dir und außerdem wird er schon noch merken was er davon hat, dass er Dich nicht mehr wollte.
Mausi, Du darfst in Deiner Situation auch wütend sein. Du darfst ihn hassen und ihm die Krätze an den Hals wünschen. Du darfst wütend und traurig sein und Rachegedanken haben und das alles zusammen. Es ist legitim und es gehört meiner Ansicht nach auch zum Prozess des Lösens dazu, dass man wütende und böse Gedanken hat.
Gott, was habe ich ihn gehasst für das was er ist! Die besten Schimpfworte reichten nicht aus für diesen Verräter, Lügner und diesen gefühllosen, inhaltsleeren Mann, der mich wie eine Marionette behandeln konnte. Ich wünschte ihm einen inoperablen Hirntumor, ich wünschte ihm einen schweren Verkehrsunfall mit langwierigen Folgen bis hin zum Rollstuhl. Und dann sollte er endlich verrecken damit ich endlch mit ihm abschließen konnte. Ich schrieb seitenlange wütrende Briefe, die ich natürlich nie abschickte und wünschte ihm nur alles Schlechte und Unglück mit seiner Neuen.
Und wenn er tot wäre, würde ich NICHT zu seiner Beisetzung gehen, nein, ich würde mir später mein bestes Kleid anziehen, einen kleinen Blumenstrauß kaufen und mich dann irgendwann alleine an sein Grab stellen und sagen: Geschieht Dir recht, siehst Du wohl, Du bist hinüber, aber ich lebe noch und ich werde Dir auch wenn Du es nicht mehr mitkriegst beweisen, was in mir steckt! Ha, wer hat nun gewonnen? Den Blumenstrauß würde ich auf sein Grab werfen.
Nun ja, er veruglückte nicht und verstorben ist er auch nicht. Er sieht auch nicht krank aus, wie ich gestern auf einer dienstlichen Veranstaltung gesehen habe.
Die Wut muss irgendwann gehen und Rachegedanken dürfen nur eine Phase sein, denn es sind destruktive Gefühle, die den momentanen Schmerz ein wenig kanalisieren, aber nicht zum Dauerzustand werden dürfen, denn wer hat was davon? Ihn beeinträchigen sie nicht und ich bewege mich in negativen Gedankenschleifen die mir nur selbst schaden.
Aber ich finde es nach einer Trennung normal und legitim dass man so denkt. Am liebsten hätte ich ein paar schwere Jungs angeheuert, die ihn nach Strich und Faden vermöbeln und zum Schluss käme ich und würde ihm mit dem Stiefel noch in seine ... treten, wenn er schon am Boden liegt.
Er hat große Aggressioen in mir geweckt, aber wenn ich ehrlich bin, galt die Wut auch imir selbst.
Ob es der Neuen besser mit ihm geht? Das weiß keiner, sie ist ein anderer Mensch. Es kann passieren, dass auch sie nach dem ersten Wolkenkuckucksheim erfährt, wo seine Schwachstellen liegen und wie er eigentlich ist. Vielleicht ist sie stärker als Du und kann ganz anders mit ihm umgehen? Viellelicht sagt sie, nein, der hält nicht was er verspricht und schickt ihn weiter.
Normalerweise ändern sich Menschen nicht grundlegend. Daher kann es gut sein, dass es ihr genauso geht wie Dir und womögiich wie anderen Frauen vor Dir. Viellleicht aber ordnet er sich ihr unter? Es ist alles offen.
Mir fällt gerade meine Freundin ein. Ihr Mann hatte sich 2018 Knall auf Fall getrennt und hatte sich sein neues Nest gesucht bei einer Witwe mit eigenem Haus, die ihm seinen Ar... nach Strich und Faden puderte und ihn auf Händen trug. Er war ganz schnell weg als die Sache in trockenen Tüchern war und er zog innerhalb einer Stunde aus und war dann mal weg. Seine drei Kinder interessieren ihn allenfalls noch am Rande.
Bei der Neuen, die natürlich, da sie auch nicht mehr die Jüngste war, glücklich über diesen tollen Fang war, der sich im Lauf der zeit wohl als Beifang heraussstellte, ging es ihm richtig gut. Verwöhnt, mit Liebe und Bestätigung überschüttet. Meine Freundin durchlebte die Trenung und es kam noch viel schlimmer, weil zwei Jahre später ihre heiß geliebte Tochter mit 23 Jahren an Darmkrebs verstarb. Er, der Vater war nicht mal zum Trauergottesdienst erschienen, das muss man sich mal vorstellen!. T ist tot, ja schade, aber mein Gott, mein Leben geht weiter. Meine Freundin brauchte ihre Zeit, den Verlust zu ertragen.
Die beiden Söhne arrangierten sich mit der neuen Situation. Der eine trug es relativ leicht, er ist eher eine unbeschwerte Frohnatur, den Anderen warf es ziemlich aus der Bahn. Er ist heute noch ein Problemfall, der sein Glück sucht, aber ob er es findet, ist zwieifelhaft.
Es gingen wieder zwei Jahre oder mehr ins Land. Meine Freundin drückte so schnell wie möglich die Scheidung durch und sie hatten nichts mehr miteinander zu tun. Keine langen Streitereien, sie wollte Abstand von ihm in jeder Hinsicht und er zahlte an Unterhalt was er zahlen musste. Aber keinen Cent mehr. Er gab auch seinen Kindern nichts. Ein netter und fürsorglicher Vater! Das gemeinsame Haus wurde verkauft. Er brauchte es ja nicht mehr, denn er lebte ja mietfrei bei seiner neuen Freundin und für meine Freundin war es eh zu groß, angesichts dessen, dass die 3 Kinder flügge wurden.
Meine Freundin lernte dann in einem Yogakurs mit Ende 50 einen Mann kennen, der in meiner Straße wohnt. Er ist Witwer und hatte eine später eine lange Beziehung mit einer Tschechin die nach einigen Jahren auch in die Brüche ging.
Sie freundeten sich an, verstanden sich und heirateten ein Jahr später.
Sie hat nach schweren Jahren wieder ein Glück gefunden. Und der Exmann? Nach wenigen Jahren war es mit der Freundin auch wieder vorbei und er zog in einen anderen Ort und lebt vermutlich allein. Mit seinen Söhnen hat er vermutlich nicht viel Kontakt. Sein Leben verlief nicht ganz so wie geplant und das Leben meienr Freundin wendete sich grundlegend zum Guten. Ich freue mich für sie und freue mich boshafterweise auch ein wenig, dass es mit der neuen Trulla für ihn doch nicht gut ging.
Andererseits sind Menschen auch lernfähig und er kapiert vielleicht irgendwann, dass er sich künftig mehr anstrengen muss um eine Beziehung zu halten. Es kann auch so weit kommen, dass er sagt, was war ich blöd, dass ich mich von Mausi getrennt habe. Sie hätte doch für ein Leben zu zweit getaugt, mit ihr hätte ich doch gut leben können, aber es war mir ja nicht genug.
Aber das alles wirst Du nicht erfahren und es ist auch nicht wichtig für Dich, Er ist sozusagen entschwunden und wie es ihm geht, ist für Dich ohne Belang. Wichtiger ist nämlich dass Du auf die Beine kommst und dass Du wieder zu Dir findest und auch für Dich etwas daraus lernst. Dein Fokus muss sich im Lauf der Zeit mehr auf Dich legen, aber das wird kommen.
Wünsche Dir selbst alles Gute, wie ich es auch tue!