Streit wegen Geld in der Partnerschaft - Angst vor Trennung

Wegen des Jobthemas hab ich eine Frage an dich: Hast du seinen Glauben angenommen?
Würde mir nur gerne ein genaueres Bild machen können, warum da Probleme vorliegen.

Ich sehe hier eher weniger das Pascha-Thema auf seiner Seite. Schaut mal auf die Situation umgekehrt. Er gut ausgebildet, monatelang arbeitslos, sie auch gut ausgebildet und zielstrebig, arbeitet den ganzen Tag, strebt auf die Meisterschule hin, spart darauf und kommt abends nach Hause und soll sich noch um das Essen kümmern, weil er erst dann die Wäsche machen muss. Dann könnte er als Pascha betitelt werden Aber in der realen Lebenssituation der beiden? Eher nicht.

Vielleicht kann @Wickedwitch sich mal positionieren, er hat ja wohl ganz offensichtlich das Gefühl, dass du nicht proaktiv auf Arbeitssuche bist und dich auch in deiner Arbeitslosigkeit eingerichtet hast. Für einen Partner, der zielstrebig ist, im Leben voran kommen möchte, es unabhängig gestalten, kann das schon schwer zu ertragen sein.

Zitat von Wickedwitch:

Hat das alles noch Sinn?

In meinen Augen überhaupt nicht. Es tut mir leid, aber das ist keine Ehe, was dein Mann mit dir führt. Sein Verhalten ist unmöglich und sehr unreif, partnerschaftlich schon mal gar nicht. Ich würde es an deiner Stelle beenden, bevor du weitere Jahre mit ihm vergeudest und eventuell gar Kinder bekommst. Es ist ein Lebensabschnitt, den du beenden musst, um ein schöneres Leben führen zu können.

@Pöppel Nein, ich habe seinen Glauben nicht angenommen. Bin nach wie vor christlich.
Er ist auch nicht dem Islam angehörig, sondern einer religiösen Minderheit im Irak.

@Brightness2
Ich kann durchaus verstehen, dass meine Arbeitslosigkeit aktuell eine große Belastungsprobe für die Ehe ist.
Was mich tatsächlich etwas stört ist, dass er eben meine Bemühungen um eine neue Arbeitsstelle nicht sehen will. Auf der einen Seite sagt er, ich solle den gesamten Haushalt alleine schmeißen aber mich trotzdem noch intensiv um die Jobsuche kümmern. Wer schonmal arbeitslos war und Bewerbungen schreiben musste, weiß, dass das auch eine Menge Zeit in Anspruch nimmt - jedes einzelne Anschreiben auf die jeweilige Firma anzupassen etc. man möchte es ja richtig machen und endlich die langersehnte Stelle finden.

Da sitzt man schonmal den ganzen Vormittag nur an Bewerbungen und macht eben am Nachmittag den Haushalt.

Bewerbertrainings habe ich auch schon absolviert, meine Bewerbungsunterlagen optimiert - alles mit Hilfe eines Bewerbungscoaches.

Ich denke, die aktuelle Lage am hiesigen Arbeitsmarkt ist etwas angespannt, es gibt mehr ausgebildete Bürokaufleute als Stellen.

Aber ich hoffe, dass ich ab dem 01.10. wieder in Beschäftigung sein werde, da gibt es gerade einen Lichtblick am Horizont.
Ich warte noch auf abschließende Rückmeldung der Firma.
Möglicherweise wäre dann wenigstens diese eine Baustelle schon einmal vom Tisch.

Zitat von Wickedwitch:

Er ist KFZ-Mechatroniker und macht mich dafür verantwortlich, dass er kein Geld für seinen Meisterkurs sparen kann, weil er mich mit aushalten muss.
Kürzlich ist mein Arbeitslosgengeld I ausgelaufen und ich habe einen Antrag auf Bürgergeld gestellt, welcher aufgrund der Tatsache, dass er arbeitet und somit keine Bedürftigkeit vorliegt, abgelehnt wurde.
Ich musste mich mit ihm familienversichern, um weiterhin krankenversichert zu sein, was auch schon ein Drama war.
Er wollte mich nicht mit in seine Krankenversicherung aufnehmen, da das ja eine super tolle Prognose für die Zukunft sei und ich mir dann ja gar keine Mühe mehr geben würde, um einen neuen Job zu finden, wenn es so bequem ist.
Er drohte mir sogar damit, dass er selbst kündigt, damit ich Anspruch auf Bürgergeld bekomme und meine eigene Krankenversicherung somit vom Staat weiter gezahlt werden würde.
Nach langen Diskussionen war er so gnädig, mich mit in die Familienversicherung aufzunehmen.
Er droht mir recht häufig damit, selbst zu kündigen, damit er dann auch mal zu Hause auf der faulen Haut liegen kann und damit ich dann gezwungen bin, einfach irgendeinen Job auszuüben, z.B. als Reinigungskraft oder bei einer Fastfoodkette - das sind immer seine Vorschläge.

Ach immer diese Menschen, die drohen zu kündigen weil das Bürgergeld es ja soooo viel einfacher macht.
Kennen tue ich aber keinen von denen, die das gemacht haben....

Zitat von Wickedwitch:

Was soll ich tun? Habt ihr einen Rat für mich?

Trennen. Alleine bist du besser dran.

Zitat von Wickedwitch:

Hat das alles noch Sinn?

Nein

Zitat von Wickedwitch:

Ich habe leider niemanden, dem ich mich anvertrauen kann und musste mir einfach meinen Frust und meine Traurigkeit einmal von der Seele schreiben.

Extra Tipp: Verbessere dein soziales Umfeld.
Das ist sicherlich schwer in der Arbeitslosigkeit (da kaum Geld für Aktivitäten da ist), aber das Internet kann hier dein Freund sein. Im Zweifel bietet sich auch eine Fortbildung oder Umschulung (falls du dazu beriet bist) über das Amt an, um aus deinem Umfeld raus zu kommen und deine Chancen zu verbessern.

Schrecklich, da wird einem richtig übel beim Lesen. Würde mich auf der Stelle trennen und keinen einzigen Tag länger warten - Tschüss und auf nimmer Wiedersehen.

Parallel dazu nen Gelegenheitsjob annehmen, egal welchen, Hauptsache raus - unter Leute - und Ablenkung.

Zitat von Wickedwitch:

Auf der einen Seite sagt er, ich solle den gesamten Haushalt alleine schmeißen aber mich trotzdem noch intensiv um die Jobsuche kümmern.

Bei allem Verständnis. Als gesunder, junger Mensch sollte beides mit viel zusätzlicher Tagesfreizeit zu wuppen sein.

Zitat von Wickedwitch:

Da sitzt man schonmal den ganzen Vormittag nur an Bewerbungen und macht eben am Nachmittag den Haushalt.

Selbst wenn du den ganzen Vormittag täglich mit Bewerbungen beschäftigt bist, was fällt denn in einem kinderlosen Zweipersonenhaushalt täglich an Arbeit an? Nach 1-2 Stunden täglicher Hausarbeit hast du einen hochglänzenden Modellhaushalt zum Vorzeigen. Da kannst du noch ganze 3 Gänge Menüs kochen. Wo verlierst du deine Zeit, was ist da los, wie groß ist euer Haus oder die Wohnung?

Wie schaut es bei dir mit dem Thema (Selbst)Organisation aus, siehst du da Optimierungsbedarf bei dir?

@Wickedwitch
Das Ding bei Kaufmännischen Ausbildungen ist, dass die meißten sich stark ähneln, vorallendingen die Kaufmänner/Frauen für Büromanagement sind sehr verallgemeinert, allerdings bieten diese auch eine Gute Grundlage um dich auf alle weiteren Kaufmännischen Stellen zu bewerben.

Habe bei 3 Freunden erlebt, was Sie gelernt haben war eher uninteressant, eher als was Sie sich in der Firma weiterentwickeln wollten, über die Jahre haben diese in verschiedene Stellen gewechselt, da du Als Büroangestellter in der Dispo z.B. viel von allem mitbekommst und Interessen entstehen.

Einer ist nach 3 Jahren OHNE weitere Ausbildung als Quereinstieg in die IT gewechselt, einer in die Haustechnik und einer in den Außen-Vertrieb, nur als Beispiel.

Bei kleineren Firmen kommt es oft darauf an, dass du dich quasi auf die Firma bewirbst und nicht auf den ausgeschriebenen Job an sich.

Nur meine Erfahrung...

Zitat von Wickedwitch:

Ich möchte natürlich gerne in dem Bereich arbeiten, in dem ich auch ausgebildet wurde und in dem ich Erfahrungen habe.

kann ich verstehen und mein Rat, lass den Typen, Typen sein. Lass Dich scheiden und zwar flott, denn dieser Mensch wird von Deiner Rente profitieren, solltest Du wieder in Anstellung sein.
Als nächstes schaust Du mal in der nächsten größeren Stadt nach Stellen. Du musst ja nicht da wohnen bleiben, wo Du gerade bist.
Hast Du eine Stelle, dann suchst Du Dir eine Wohnung und dann knallst Du die Scheidung rein.
Du kannst Dein Geld auch für Dich alleine ausgeben, nur falls Du das noch nicht gewusst hast.

Zitat von Wickedwitch:

Als ich noch erwerbstätig war, habe ich sämtliche Kosten getragen: Miete, Strom, Telefon, Internet, Hausratversicherung, GEZ etc.

Der Typ nutzt Dich aus und jetzt komm nicht mit Liebe um die Ecke. Das ist ein Schmarotzer erster Güte.

Zitat von Wickedwitch:

Das ging sogar irgendwann so weit, dass ich Dinge, die ich gekauft oder bestellt habe, vor ihm versteckt habe oder erstmal im Auto zwischengelagert habe und es erst in die Wohnung brachte, als er nicht zu Hause war.
Einfach, um den ständigen Nörgeleien etwas aus dem Weg zu gehen.

Ich kann nur nochmal sagen, trenne Dich von diesem Stück Mensch

Zitat von Wickedwitch:

Er sagt mir oft, dass es ein Fehler war, mich zu heiraten und dass er dumm war, zu mir zu ziehen.

kann ich ihm nur zustimmen, es war ein Fehler von Dir, diesen Typen zu heiraten.


Also... Du findet einen Job, geh hinaus in die nächste größere Stadt.
Du brauchst den nicht. Generell braucht niemand so einen Typen.

Und Du bist doch auch nicht so exotisch in der Ausbildung, als dass Du nichts finden würdest.
Es ist der jetzigen Zeit schwieriger eine Wohnung zu finden, als einen Job und Du hast keine Kinder... also pass blos auf, dass Du nicht noch schwanger wirst, dann wirst Du den Vogel nie wieder los.

Schau mal hier, suchen auch Quereinsteiger
https://www.jobs-beim-staat.de/?gdataso...lIQAvD_BwE

Zur Not in eine andere Stadt, wäre doch ein gelungener Neuanfang.

Zitat von Wickedwitch:

dass er mich nur für die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft gebraucht hat - welche er kürzlich beantragte.

ich glaube die bekommt er erst, wenn er 3 Jahre mit Dir verheiratet ist.
Vielleicht solltest Du hier auch mal das Amt informieren von Deinem Verdacht und dann reiche die Scheidung ein. Ich hatte eine Kollegin, deren Mann war sooooooooooooo verliebt in sie und die Schwiegereltern und sowieso jeder aus der Familie des Mannes,
bis die Frist rum war.. Zack, Scheidung und der Typ war weg.

Ich glaube, Du warst lange genug freundlich.

Hallo Wickedwitch,
wie dein Mann mit dir teilweise umgeht, ist wirklich nicht in Ordnung. Du hast ihn anders kennengelernt. Er war nett und hat auch Blumem mitgebracht.

Zitat von Wickedwitch:

Aber seit der Hochzeit und insbesondere seit meiner Arbeitslosigkeit habe ich Seiten an ihm kennengelernt, die mich wirklich zutiefst beunruhigen und schockieren.

Du selbst siehst die Änderung seines Verhaltens insbesondere nach deiner Arbeitslosigkeit. Und mit Verlaub, wäre ich arbeitslos und meine Frau schafft die Kohle ran, dann würde jeden Abend ein warmes Essen auf dem Tisch stehen, die Bude wäre sauber und nebenbei hätte ich auch noch genug Zeit, Bewerbungen zu schreiben und eigenen Hobbys nachzugehen.
Ich würde mir sogar zeitweise einen Minijob zulegen um eigenes Geld zur Verfügung zu haben bzw. das Geld in (seine) Weiterbildung zu stecken - als Zeichen des Respektes.
Nach dem Motto: Ich kann zur Zeit finanziell nicht viel zum Leben beisteuern, kann aber meinem Partner den Rücken freihalten (z.B. Haushalt), bis es finanziell wieder aufwärts geht.
Ich möchte dich hier nicht anprangern - oder das Verhalten deines Mannes gut heißen.
Mir scheint eure Kommunikation ist nicht die allerbeste.
Du forderst mehr Respekt von ihm - er fragt sich für Was?
Du solltest ihm klar machen, das er dicht nicht so behandel soll und er sollte dir klar kommunizieren,
das er deine Bemühungen als zu wenig ansieht.
Satt dessen denkst du über Scheidung nach und er bockt rum und ist schlecht gelaunt.

Die Ehe ist ein Projekt von zwei Menschen, welches man nicht voreilig aufkündigen sollte, wenn es mal nicht so läuft.

Könnt Ihr auf Augenhöhe miteinander Reden und die Finanzen klären - wer was an Kosten übernehmen kann?
Spätestens wenn es mit deinem Job klappt und du auch Geld verdienst, sollten diese Dinge geklärt werden.
Dann wird auch die Hausarbeit neu aufgeteilt.
Ändert er sein Verhalten nicht, lässt dich dann weiterhin allein den Haushalt schmeißen und eure Kosten werden dann
wieder hauptsächlich von dir getragen - ja dann solltest du über eine Scheidung nachdenken.
Nur meine Meinung. LG

Zitat von Blindfisch:

Ich würde mir sogar zeitweise einen Minijob zulegen um eigenes Geld zur Verfügung zu haben

Sie hat bisher immer Ihr Geld in diese Ehe eingebracht und der werte Gatte hat sich aushalten lassen.
So irgendwie finde ich dieses.. such Dir gefälligst einen Nebenjob nicht fair, dann rutscht sie wieder in die Zahlungen und hat wieder kein eigenes Geld zu Verfügung. Der Typ ist ein Schmarotzer, nicht mehr und nicht weniger und sie muss einfach aus der Situation raus.