Hallo zusammen,
ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen und habe mir vieles hier durchgelesen. Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine dasteht und viele Geschichten und Tipps sind wirklich hilfreich und geben mir zumindest etwas Mut. Auch wenn vieles schon gesagt und berichtet wurde, so möchte ich auch nochmal meine Situation beschreiben; und sei es nur, um es mir ein wenig von der Seele zu schreiben.
Quasi über die Ostertage wurde meine Beziehung beendet. Es traf mich wie ein Hammerschlag. Sie war und ist meine große Liebe und wie viele hier kann man es nicht akzeptieren, dass Schluss sein soll, einfach so. Alles, was man hatte, was man noch machen wollte, alle Gedanken, sind mit einem Schlag wertlos.
Wir waren etwas über 3 Jahre zusammen. Es waren die wichtigsten Jahre meines Lebens. Denn sie war meine Traumfrau. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der mich so versteht, auf einer Wellenlänge ist, den ich so liebe. Sie hat mich enorm geprägt, hat mir Selbstbewusstsein gegeben und mir gezeigt, wie schön Liebe sein kann. Wir haben uns wirklich mehr als alles andere geliebt.
Jetzt im Nachhinein erkenne ich vieles. Und es erscheint gar nicht mehr so plötzlich, dass es vorbei ist. Wenn man jetzt die letzte Zeit überdenkt...
Aber letzte Woche war es so schlimm und unfassbar. Wir wollten natürlich Ostern zusammen verbringen, ich wollte schon am Mittwoch kommen. Aber sie rief mich an und sagte mir schweren Herzens, dass sie erstmal allein sein möchte. Sie hätte viel um die Ohren und sie müsse sich Gedanken machen, was sie eigentlich will. Man muss dazu sagen, dass sie wirklich gerade eine schwere Zeit hat und sie ein sehr emotionaler Mensch ist; und solche Phasen wie das für sich sein, kenne ich von ihr, das gab es immer mal wieder. Dennoch hatte ich gespürt, dass es nicht wirklich stimmt und nicht die ganze Wahrheit ist.
Ich ließ sie erstmal in Ruhe. Und am Samstag begannen nachts die SMS. Ich schrieb sie an, weil ich nicht mehr konnte und fragte direkt: hast du einen anderen? Kurz zurück: ja. Und da schluckte mich der Abgrund. Diese simple Antwort tötet dich in dem Augenblick. Ich glaube, jeder kennt das hier, dieses Gefühl. Es wurden die schlimmsten Ostertage meines Lebens. Wie schon jemand hier schrieb, du sitzt hier sterbend, während deine Freundin sich schöne Tage mit einem anderen macht.
Wir schrieben hin und her und ich erfragte Stück für Stück, was da vor sich ginge. Leider kamen da erstmal Lügen und maximal Halbwahrheiten, weil sie mir wohl nicht wehtun wollte, um natürlich mit so einer Masche das Gegenteil zu erreichen. Ich erfuhr zumindest, dass sie nicht bei sich, sondern in einer anderen Stadt war. Und vorher er bei ihr. Soll heißen, sie hatte mich bewusst ferngehalten, damit der andere kommen konnte.
SMS-geschreibe ging bis Ostermontag, wo ich ihr sagte, lass uns bitte telefonieren, das sei nur fair. Sie war inzwischen wieder zuhause. Nach dem Gespräch war sozusagen aus. Es wurde aber nie ausgesprochen; sie sagte, sie fühle sich extrem zu dem anderen hingezogen, obwohl sie mich noch liebe. Es sei völliges Chaos in ihr. Sie hat sich in den letzten Monaten wohl unbewusst schon langsam distanziert von mir, viele Sachen, die früher nicht schlimm waren, haben sie gestört. Ich war ihr zu wenig Mann, sie hatte immer das Gefühl, mich mitziehen zu müssen, dabei wollte sie sich fallen lassen, weil sie selber so viele Sorgen hat.
Das in etwa ist die Essenz. Und dann kam eben jemand, der genau das hatte und sie umgarnte und es ist passiert. Sie wisse selber nicht, was sie wolle und in was sie da reingerät, ob er sie vllt auch nur verarscht, aber sie müsse es herausfinden, sie könne nicht anders. Ich kann vieles logisch nachvollziehen. Würde am liebsten die Zeit zurückdrehen. Aber ich finde es mies, dass man mich auf diese Art behandelt. Es täte ihr zwar so furchtbar leid; aber es macht es nicht besser.
Es ist sicher eine Geschichte die schon tausende Male vorkam. Und dennoch kann mein Geist es nicht verarbeiten. Ich leide entsetzlich. Es ist zwei Tage her seit dem letzten Kontakt und es wird nicht besser. Sie war wirklich mein Leben. Alles. Halt, Motivation, Lebensinhalt. Und es ist auf einen Schlag weg.
Und dann sagt sie mir nicht mal klipp und klar, dass es aus ist. Sie sagt, sie hätte noch Liebe, und das macht Hoffnung. Auch wenn man vernunftsmäßig weiß, dass es *beep* ist.
Ich brauche sie. Das Ding ist, dass sie auch meine beste Freundin war. Und ich hätte jetzt all das auch noch verloren. Ich packe es nicht. Ich habe all das, was hier alle beschreiben: Kopfkino, Schmerzen, Rastlosigkeit, ich esse nichts, trinke nichts, will bei ihr sein, obwohl sie mich so verletzt. Kontaktsperre ist so unfassbar schwer, dass ich denke, ich kippe wirklich jeden Moment um.
Dass sie jemand anderen hat, schlimm genug, aber die Art, wie sie es mir beibrachte bzw. wie ich es ihr selber aus der Nase ziehen musste, war hart. So wenig Respekt und Mut. Aber so ist wohl der Mensch.
Das war ein langer Beitrag, puh. Und ich habe nicht mal Details erzählt. Aber mir tut es etwas gut, es schreiben zu können. Und weiß, dass hier Menschen sind, die mich sicher verstehen. Vielen Dank dafür
27.04.2011 14:06 •
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