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Hartz IV - keine Chance für die Liebe?

H
Zitat von Matroschka:
Aber wenn man jemanden kennenlernt und auch näher kommt , heißt das ja nicht gleich zusammen ziehen , heiraten und jemanden dauerhaft auf der Tasche zu liegen !


tolle Worte, danke @Matroschka

ich denke, das ist auch ein Problem bei Online-Börsen, dass zu starr nach einer Beziehung gesucht wird.
immer das selbe Ritual - Anschreiben, Telefonieren, Terminieren, 1. Date und dann? Hopp oder Top.
in der Realität kann jeder einen Partner erst mal von weitem betrachten und die Annährung findet SOFT statt.
die üblichen Dating-Regeln sind Stress pur.

23.09.2020 15:38 • #46


K
@heartpain
Danke für den Threat
Hier liest man über die verschiedenen fasteten der persönlichen Einstellung der Menschen.
Überwiegend haben sich die weiblichen Mitglieder geäußert. Ich will mal meine Meinung kundtun.
Den Männern wird es wohl letztendlich bist zu einem gewissen Grad egal sein. Den wenn einer eine Beziehung sucht bzw. aus 6 aus ist, wird sich anfangs wenig über die Finanziellen Aspekte auseinander setzen. Da dürfte es auch keine große Rolle spielen, ob Kinder da sind. Es wird erst zum Thema wenn es ums zusammen ziehen oder Urlaub... gehen wird. H-IV ist auf ein Leben im Minimum konzipiert und große Sprünge sind da nicht drin, auch nicht für OB. Für die das System ausnutzen kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Ich verstehe beide Seiten für ihre Einstellung. Ich hätte schon mit ALG I wohl Schwierigkeiten mein Lebensstil zu halten und ich kann mich über mein Einkommen nicht beklagen. Ich persönlich finde es bei unverschuldeten Lebenssituationen nicht schlimm, da es niemand ausschließen kann. Gesundheit oder gar Häusliche Gewalt kann man nich immer unter Kontrolle haben. Viele Allein Erziehende suchen sich das auch nicht freiwillig aus ihre Kinder so aufzuziehen.
Auch ein Danke an die anderen, die so offen mit dem schwierigen Thema hier mitschreiben.

23.09.2020 15:40 • x 5 #47


A


Hartz IV - keine Chance für die Liebe?

x 3


H
Zitat von KeinSchlagerFan:
Überwiegend haben sich die weiblichen Mitglieder geäußert. Ich will mal meine Meinung kundtun.


@KeinSchlagerFan - das ist mir auch schon aufgefallen und freue mich daher über deinen männlichen Beitrag.

ergänzen möchte ich diesen durch meine Frage, ob Männer eine andere Akzeptanz zu einer H-IV-Frau haben als anderes herum und wie sie die Suche erlebt haben/bzw. gestalten würden?

23.09.2020 15:50 • x 1 #48


Plentysweet
Zitat von heartpain:
ob Männer eine andere Akzeptanz zu einer H-IV-Frau haben als anderes herum

Ich kann mir schon vorstellen, daß die Akzeptanz MannHartzV- Frau höher ist als andersrum. Das hat sicher etwas mit dem Männerbild zu tun und auch mit dem Aspekt der Hypergamie.

23.09.2020 16:15 • #49


K
Wie ich schon geschrieben habe, mich würde es nicht stören, obwohl ich mich da etwas widerspreche. Ich habe mir bisher nicht ausgesucht in welche Frau ist mich verliebe. Schließlich habe ich sie nicht über irgendwelche Matches gefunden. Wir haben uns gefunden. Finanzielle Unterschiede lassen sich meist nicht ausschließen (Gender GAP). Als Mann ist bestimmt auch die 6uelle Anziehung eine große Rolle. Ich kann gewisse Dinge die Finanzielle angehen und würde da auch unterstützen. Da meine ich jetzt z. B. Urlaub. Ausgehen ist mir anerzogen die Damen einzuladen, aber habe auch keine Schwierigkeiten auch mal einladen zu lassen. Schließlich bin ich emanzipiert genug, um Sie nicht Anhang auszuhaltende, dass gefühlt zu geben.

23.09.2020 16:18 • x 1 #50


Minnie
Ich hatte einen Partner, der finanziell sehr eng gestellt war.
Das sah dann so aus: Ausflug gemacht, ich dann irgendwann gefragt: Lust auf Kaffee und Kuchen?
Er: Nö, will ich nicht

Weil: er selber kanns nicht zahlen und ne Einladung verletzt sein Ego...
Und so gings oft: kein Ausgehen, keine Kulturveranstaltung, kein Restaurant, kein Urlaub...

23.09.2020 16:36 • x 2 #51


S
Zitat von Minnie:
Ich hatte einen Partner, der finanziell sehr eng gestellt war.
Das sah dann so aus: Ausflug gemacht, ich dann irgendwann gefragt: Lust auf Kaffee und Kuchen?
Er: Nö, will ich nicht

Weil: er selber kanns nicht zahlen und ne Einladung verletzt sein Ego...
Und so gings oft: kein Ausgehen, keine Kulturveranstaltung, kein Restaurant, kein Urlaub...

Genau das. Lässt sich Frau auf so eine Konstellation ein, muss sie von seiner Seite mit Verweigerung rechnen. Also nicht nur, dass frau zahlt. Sondern zusätzlich ist da noch das Problem, dass ihn die Situation kränkt. Das ist kaum lösbar.

23.09.2020 16:46 • x 9 #52


D
Es geht, glaube ich, weniger um Kränkung.
Es ist bei einem Ungleichgewicht nun mal nicht möglich, für einen adäquaten (!) Ausgleich zu sorgen.
Das Leben verlangt aber nach Balance.

Wer mir eine Reise schenkt, den mache ich im Gegenzug nicht mit einem selbst gebackenen Kuchen vergleichbar glücklich.
Denn es zählt eben nicht nur die Geste, das tut es nur bei Kindern.

Ein chronisches Ungleichgewicht ist ein chronischer Unruhe-Herd, daran kann durchaus eine Liebe zerbrechen.
Aber das finde ich nicht schlimm, denn Liebesgeschichten scheitern an weitaus profaneren Dingen.

23.09.2020 17:10 • x 4 #53


A
Zitat von Floffymaus:
Wohne noch getrennt von meinem Partner, wir werden jedoch nächstes Jahr zusammenziehen.


Das ist aber hoffentlich nicht der Mann aus deinem Thema!?

23.09.2020 17:14 • x 1 #54


K
Zitat von Dracarys:
Ein chronisches Ungleichgewicht ist ein chronischer Unruhe-Herd, daran kann durchaus eine Liebe zerbrechen.

Da magst Du recht haben, dass ist wohl auch der Grund warum viele Ehen scheitern.
Ich will mich auch an der Stelle noch relativieren. Meine Intention wäre natürlich auch zu helfen aus dieser Situation zu kommen. Noch habe ich solch eine Situation erlebt. Es liegt aber auch an dem Umfeld in den ich mich eher bewege. Es ist eher unwahrscheinlich eine H-IV Frau im Restaurant oder Bar zufällig zu treffen.

23.09.2020 17:39 • #55


J
Hm, tatsächlich bin ich gerade in einer solchen Beziehung. Und ich gebe zu, es ist ein Problem für mich. Ich sehe einfach nicht genug Engagement seinerseits, diese missliche Lage zu beenden. Und das verträgt sich schwer mit meinen Werten und meinem Ehrgeiz. Seine Berufsbiographie ist sehr unstet, er hat 2 Ausbildungen und ein Bachelorstudium, mal hier und mal da gearbeitet und nicht selten von weniger als Hartz 4 gelebt (im Gegensatz zu mir kommt er gut mit wenig Geld aus). Fairerweise muss ich sagen, dass er zwischenzeitlich viel gearbeitet und sehr gut verdient hat, er war zuletzt selbständig mit einer eigenen Firma. Dann ist er krank geworden und war 3 Jahre arbeitsunfähig, natürlich keine Berufsunfähigkeitsversicherung (wie kann man als Selbständiger keine haben?). Seitdem hat er sich noch nicht wieder neu aufgestellt, lebt von seinen Ersparnissen und jobbt ein wenig. Ich finde es schwierig, auf dieser Basis Zukunftspläne zu machen und frage mich, wovon er im Alter leben will (und ahne die Antwort).

Ich bin selber chronisch krank, habe sehr schwere Krankheitsphasen gehabt und trotzdem Karriere gemacht, weil es mir eben wichtig ist, etwas zu erreichen im Leben und weil ich mir etwas leisten können will. Ich erwarte von anderen Menschen die gleichen Anstrengungen, die ich unternommen habe, um (wieder) arbeitsfähig zu werden. Und solange er die nicht zeigt, wäre ich nicht bereit, finanziell für ihn aufzukommen (das möchte er übrigens auch gar nicht).

Für ihn steht eine glückliche Partnerschaft an oberster Stelle. Dafür hat er große Anstrengungen unternommen, wieder jemanden zu finden. Der Job kommt erst danach. Für mich ist das schon mal andersherum, erst mal geht es um Existenzsicherung, oder? Wir streiten leider häufiger über dieses Thema. Einerseits habe ich Verständnis für ihn, andererseits nervt es mich, dass er die Sache nicht engagierter angeht. Ich habe z. B. eine Weiterbildung vorgeschlagen (weil er ohne kaum eine Chance hätte, nach 20 Jahren Selbständigkeit wieder in ein Angestelltenverhältnis zu kommen). Würde das Amt sogar finanzieren. Aber im Moment gibt es nur Online-Weiterbildungen und das sei nicht sein Ding. Ich meinerseits würde mich durch sowas durchbeißen, auch wenn ich keine Lust dazu hätte, er nicht.

Tja. So bin ich dauernd hin- und hergerissen. Einerseits verstehen wir uns total gut, er ist ein toller Mensch, immer für mich da. Ich versuche zu akzeptieren, dass er bezüglich Arbeit eine andere Sichtweise hat als ich. Aber es fällt mir schwer und stört mich leider so, verdammt! Ich möchte einfach eine gewisse Sicherheit. Möchte nicht diejenige sein, an der alles hängt, eben weil ich selber nicht gesund bin. Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt. Im Moment ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt ja wirklich mehr als schwierig. Ob ich dauerhaft damit leben kann, weiß ich nicht.

23.09.2020 17:40 • x 6 #56


Caya
Ich bin auch so frei und sage, für mich wäre es ein Aus kriterium. Ich hab vor langer Zeit meine Erfahrung damit gemacht, und das reicht mir für die restliche Lebenszeit.

Das Hauptproblem war nicht der finanzielle Aspekt, auch wenn das ehrlich gesprochen sehr lästig war, weil bestimmte Lebensziele nicht verfolgt werden konnten, es war der ständige Neid und die bereits erwähnte Frustration und immer negativ werdende Energie, und die völlige Selbstaufgabe in Selbstmitleid gekoppelt mit einer Opferhaltung ohne jegliche Selbstverantwortung.

Und das ist für mich so ziemlich das unattraktivste, was es gibt.



Außerdem, wie hier erwähnt, möchte ich auch einen Partner auf Augenhöhe, damit meine ich auch nicht zwingend finanzielles, sondern einen Mann, der mit sich und seinem Leben im reinem ist, der Zufrieden ist mit dem was er tut, und auch beruflich einen Sinn sieht und Lebenperspektiven hat. Es ist natürlich ein Unterschied, ob man in einer bereits längeren Partnerschaft arbeitslos und in eine Notlage rutscht. Das ist dann was anderes, und der Partner hätte meine volle Unterstützung. Wenn ich allerdings miterleben würde, wie sich jemand völlig hängen lässt und in Lebstmitleid ertrinkt, würde ich auch die Reißleine ziehn.



Zitat:
eine Partnerschaft könnte allerdings auch gewinnen, in dem ein solcher Partner alle häuslichen Aufgaben übernimmt (besonders wirkungsvoll bei Alleinerziehenden?) oder sich ehrenamtlich engagiert. in vielen Fällen sind auch kleine Nebenjobs möglich.
also auch Einstellungssache?



Kenne ich aus dem Umfeld, und keiner der Männer ist damit wirklich zufrieden und happy. Und hier beginnen dann die Probleme.

23.09.2020 17:55 • x 5 #57


S
Die Akzeptanz einer Hausfrauen-Rolle für sich selber ist geschlechterabhängig unterschiedlich schwierig . Bei Frauen steht dem nur das eigene Autonomiebedürfnis entgegen. Bei Männern zusätzlich die geschlechtsspezifische Prägung und der gesellschaftliche Konformitätsdruck .

Klar, gibt immer mal Ausnahmen, die dennoch klarkommen. Aber ist halt nicht der Regelfall . Im Grunde sehr bedauerlich . Denn es versperrt Frauen , die gut situiert sind und grundsätzlich bereit wären, den Versorger-Part stärker zu übernehmen, den Weg .

23.09.2020 18:13 • x 1 #58


M
Ich verdiene recht gut und deshalb hat er auch gern von mir genommen, ohne Gegenleistung. Er hat 50% in der Zeit mit mir Krankengeld bekommen, ist nicht so viel.

Hab ihm gern Sachen gegeben von meinem Kind,die nicht passten oder hier und da mal eine Aufmerksamkeit, ich bin sehr grosszügig,wenn ich jemanden mag. Aber es kam nichts zurück.

Keine Aufmerksamkeit und wenn sie noch so klein wäre.

Ich habe dann schlagartig damit aufgehört.

Wenn jemand aufgrund von Firmenschliessung oder wirklicher Krankheit in H.artz4 rutscht, da müsste man halt schauen.

Ansonsten finde ich, ist H.artz4 eine Lebenseinstellung,die ich nicht teilen und begleiten möchte.

23.09.2020 18:28 • x 2 #59


Ayaka
das ist ja mit das Problem - alles abseits vorübergehenden Hart IV wegen Umschuldung, Firmenpleite oder Kindererziehung - hat als Hintergrund Begleitumstände die ich mir eben bei der Partnersuche, vor allem über eine Börse wo ich zig andere Profile in die engere Auswahl nehmen kann, nicht auswähle - Krankheit, Depression, Burn Out, PTBS.

die psychischen Folgen die ein Jobverlust mit sich bringen kann, die Herausforderung mit den neuen - sehr eingeschränkten Lebensumständen - klar zu kommen

passiert es während der Partnerschaft ist das natürlich was anderes - hab auch schon einen Partner fast ein Jahr lang durch Arbeitslosigkeit und Neuorientierung begleitet - das ist nicht immer einfach.

habe auch Erfahrung mit einem Hatz IV Ex - hat nicht lang gehalten. Ging einfach nicht. Das Problem war dabei weniger das finanzielle sondern auch bei mir die Lebenseinstellung - da war leider 0 Motivation irgendwann vielleicht auch selbst was zu tun.

23.09.2020 18:55 • x 2 #60


A


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