Hallo Ihr Lieben, möchte Euch auch meine Happy End Geschichte dalassen. Für alle, die voller Verzweifelung kein Licht am Ende des Tunnels sehen und sich nicht vorstellen können, jemals wieder lachend im Sonnenschein zu stehen mit Sommerwind in den Haaren.
2018 war es, als sich erst eine dunkle Wolke über mein Leben legte und dann das Inferno hereinbrach. Mein damaliger Mann (nennen wir ihn Andi), eröffnete mir eines nachts, wenige Tage vor Weihnachten, schon seit langem Affären zu haben, mit Damen aus dem Internet und einer Kollegin. Es wäre aber was Ernstes, sie seien füreinander bestimmt. Stand da und heulte wie ein Dreijähriger.
Nach der ersten Schockstarre habe ich ihn aus der Wohnung geworfen und schon bald ist er aus unserem Haus ausgezogen. Ich dachte, mir zerreisst es das Herz! Ich hatte mich bei Andi immer so aufgehoben gefühlt. Meine Kindheit und Jugend war nicht schön, ohne Wärme und Sicherheit, und umso glücklicher war ich in dieser Ehe. Wir hatten alles, was man sich nur wünschen kann - Vermögen, gute Jobs, ein Traumhaus, Gesundheit. Auch mit seinen erwachsenen Kindern hatte ich ein sehr herzliches Verhältnis. Und jetzt packte er seine Sachen in einen Transporter, der im Hof stand. Ich musste die Geräusche der Akkuschrauber durch die Wand mit anhören und dachte, ich überlebe diesen Abend nicht.
In den nachfolgenden Monaten war ich beim Anwalt und habe versucht, irgendwie für mich einen Weg zu finden, wie es weitergehen soll. Begreifen konnte ich das ganze nicht. Ich habe immer wieder versucht, mit Andi zu reden. Keine Chance. Er war ein anderer geworden, distanziert und voller Kälte. Eines Morgens schrieb er mir per Mail, er wolle getrennte Wege gehen. Ich weiß noch, wie ich dasaß, die Sonne schien auf meinen Schreibtisch, es war Mai, wenige Tage vor unserem runden Hochzeitstag und ich konnte nicht aufhören zu weinen. Im Job habe ich einfach nur noch funktioniert - wie, das ist mir bis heute schleierhaft! Mit dem Jahreswechsel war das Trennungsjahr beendet. Zeitgleich begann Corona. Und meine Wechseljahre. Zuhause die Wände anstarren, kaum soziale Kontakte und so massive Beschwerden, es war kaum auszuhalten. Mir fielen massiv die Haare aus, ich konnte vor Herzrasen kaum noch schlafen, und wenn ich schlief, dann kamen die Alpträume. Oft wachte ich in einem naßgeschwitzten Bett auf. So viel trinken konnte ich gar nicht, um den Wasserverlust auszugleichen. Meine Hände wurden rau, die Haare struppig und die Haut faltig. Essen mochte ich auch nicht, da ich es kaum schaffte, einzukaufen. Ich lebte weitgehend von rohen Möhren, die ich in Öl tunkte. In dieser Zeit erlitt ich auch einen Nervenzusammenbruch. Ich konnte nicht begreifen, dass dieser liebe Mensch, den ich da geheiratet hatte, sich so verhält. Zwei mal rief er an, heulte ins Telefon. Mit seiner Affäre lief es nicht wie geplant, und er wollte getröstet werden. Auf meine Frage, warum machst du das, Andi, kam keine Antwort. Ich hab einfach aufgelegt. Da war der absolute Tiefpunkt erreicht - dachte ich. Es ging aber noch schlimmer. Im Zuge der Scheidung wurde klar, Andi hatte mich auch finanziell hintergangen. Auch das konnte ich nicht glauben. Aber über Kontoauszüge lässt sich nicht diskutieren. Er hatte seine Finanzen vom ersten Tag der Ehe an auf Trennung optimiert (Vermögen verschweigen und behalten und nicht für gemeinsames Eigentum einsetzen). Weiterhin fand ich heraus, dass er schon 1 Jahr vor der Trennung nach einer Wohnung gesucht hatte. Das sind Dinge, die mich haben zweifeln lassen: Was habe ich übersehen? Wie hat er mir ein X für ein U vorgemacht? Habe ich keine Menschenkenntnis? Ich habe ganz große Angst bekommen vor Menschen im allgemeinen: Was mag sich in so einem Kopf alles verbergen?
Dann endlich der Scheidungstermin. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das alles gedeichselt habe mit Bank usw. Ich habe ihn ausgezahlt und das Haus behalten. Andi saß im Gerichtssaal und hat nur noch geheult. Später gabs dann noch einen Notartermin. Dann war er aus meinem Leben verschwunden. Die seelischen Narben haben 5 Jahre gebraucht, um zu heilen. Mit Heilen meine ich, dass ich eines Tages aufwachte und feststellen musste, dass ich gut drauf bin und auch gestern schon gut drauf war. Dass ich wieder Pläne mache. Mit dem Haus alleine klarkomme. Lebensfreude empfinde. Meine Haare wieder schön sind und die Wechseljahre vorbei. Und festgestellt habe - einen Partner will ich nicht mehr. Ich bin alleine glücklich, ganz für mich auf meiner kleinen Insel. Alles ist, wie ich es mir vorstelle. Und niemand wird mehr 3 Tage vor Weihnachten mein Leben in Stücke schlagen.
24.02.2024 21:01 •
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