Häusliche Gewalt die Beziehung danach

Hallo zusammen,
ich hatte vor einigen Tagen bereits ein Thema eröffnet! Über die Rückmeldungen dort habe ich mich sehr gefreut!
Da meine Ex Partnerin in der Beziehung häusliche Gewalt erlebt und dem Vater der Kinder daraufhin gar das Sorgerecht entzogen wurde, sind meine Antennen nun etwas feinfühliger geworden und ich möchte zukünftig gerne auch etwas vorbereitet sein, da es kein seltenes Thema zu sein scheint!
Bei meiner Ex Freundin hat es sich meines Erachtens nach in schweren Vertrauensaufbau und häufiger Flucht in kleinsten Problemen gezeigt!
Haben hier Menschen Erfahrungen im Bezug auf häusliche Gewalt? Welche Folgen für spätere Beziehungen kann dies für die Betroffene/den Betroffen haben und wie sollte man sich als neuer Partner verhalten?
Vielen Dank

@Verzweifelter1
Man unterscheidet zwischen psychischer und physischer Gewalt. Aber beides führt dazu, dass der Betroffene schwer Vertrauen in eine neue Beziehung fassen kann. Daher solltest du als neuer Partner viel Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen mitbringen. Trotzdem kann es sein, dass eure Beziehung nicht funktioniert, weil sie sich verschließt, um ihre Gefühle zu schützen.

Zitat von Verzweifelter1:

und wie sollte man sich als neuer Partner verhalten?

Verständnis haben, da sein.
Geduld haben.

Leider hat unsere Nacht8, der ähnlich Schlimmes widerfuhr erst kürzlich gelöscht hier, weil sie mit ihrem neuen Partner ein Leben abseits des Forums leben will, aber ihr weg war lang und steinig - der Ex wird immer wieder versuchen Kontakt aufzunehmen, da beide durch ein Kind verbunden sind.
Aber sie hat es geschafft.

Hallo. Meine persönliche Erfahrung nach häusl. Gewalt in einer Ehe waren, dass ich in der darauffolgenden Beziehung emotionalen Missbrauch erfahren habe. Habe es aber nicht gecheckt, weil es waren ja keine tätlichen Schläge. Besonders in meiner letzten Beziehung, habe ich immer geschwärmt dass mein Ex der liebste Mann ist, mit dem ich je zusammen war. Einfach weil er mich nicht wirklich offensichtlich geschlagen hat, eher subtil und mit Worten und Handlungen.
Dazu kam massives Verdrängen, wieviel in der Beziehung eigentlich schief lief. Unter anderem betrayal blindness. Sich unter Wert verkaufen, denken Missbrauch (den man als solches schwer erkennt, wenn man nicht wirklich darüber aufgeklärt ist) sei normal, denn unter jedem Dach ein Ach.

Tipps:
zuhören als neuer potentieller Partner, miteinander Reden, eventuelle Triggerpunkte ansprechen, das eigene Verhalten beider reflektieren und den Willen es gemeinsam zu schaffen.

Viele Grüße

@Verzweifelter1.
Wenn eine Frau ihre Unfähigkeit zu vertrauen in einer neuen Partnerschaft offenbart, halte ich es für sehr wichtig, dass sie von sich aus an ihrer Beziehungsfähigkeit arbeitet und sich fachlich unterstützen lässt. Ansonsten wird deine Bereitschaft vermutlich vergeblich sein. Ohne gegenseitiges Vertrauen ist eine Beziehung nicht möglich. Falls du immer wieder auf Frauen mit Gewalterfahrung triffst, denen du dann helfen möchtest, halte ich das auch für hinterfragenswert.

@Libellenfrau
Definitiv! Es ist halt die Frage, wie schnell sich der Gegenüber öffnet und von solchen Erfahrungen berichtet! Ich glaube, wenn es einen dann emotional erwischt hat und man dann erst davon erfährt, wird es halt schwierig!
Ich tue mich als einer, der solche gewalttätigen Erfahrungen noch nie gemacht hat eben schwer, dieses an ihrem Beispiel gezeigte Fluchtverhalten zu verstehen!

@Verzweifelter1 Das geht nicht nur dir so. Oftmals wird der Beziehungsbeginn als sehr liebevoll und innig beschrieben, von Seelenverwandtschaft ist die Rede, und irgendwann kippt es. Wenn das Gefühl vermittelt wird: Wir sind füreinander bestimmt, wir brauchen keine Kennenlernphase ist schon mal Vorsicht geboten. Vielleicht ist es auch wichtig, dass du nicht als der Ritter auf dem weißen Pferd erscheinst, sondern von Beginn an auf ein Miteinander auf Augenhöhe achtest. Ein Patentrezept kennt aber, glaube ich niemand. Lies hier bisschen mit, dann sensibilisiert du dich etwas für die Red Flags

@Verzweifelter1 ich habe dir in deinem ersten Thread schon geschrieben. Ich würde sagen ich habe weder meine Bindungsfähigkeit verloren noch die Fähigkeit zu vertrauen. Mit meinem zweiten Mann bin ich in erster Linie zusammen gekommen, weil ich ihn für einen ehrlichen und zuverlässigen Menschen hielt, er war so anders als mein erster Mann und hat gerade durch diese Eigenschaften damals gepunktet. Es hielt 18 Jahre und ich bin der Meinung, dass meine Vorerfahrung keine solchen Folgen hatte wie im Fall deiner aktuellen Partnerin. Die Scheidung war nicht einfach, auch alles, was damals gelaufen ist, das alleinige Sorgerecht habe ich auch bekommen usw. Er, mein NM, war einfach da, immer. Aber ich bin nicht psychisch kaputt aus der Geschichte rausgegangen, es hat nicht abgefärbt, so wie bei der Frau in deinem Thread. Es ist also möglich auch nach so eine Ehe wieder eine normale Beziehung/Ehe zu führen. Bei mir hielt es nicht, aber es hatte nichts mit meiner Vergangenheit zu tun.

Zitat von Mimulus:

Meine persönliche Erfahrung nach häusl. Gewalt in einer Ehe waren, dass ich in der darauffolgenden Beziehung emotionalen Missbrauch erfahren habe.

War bei mir genauso.