Hätte nicht gedacht

...jemals in so ein Forum kommen zu müssen

Ich bin jetzt 26 (m), habe eine fast 6 jährige Beziehung gehabt.
Ich weiß ehrlich gesagt garnicht, wo ich anfangen soll, wo aufhören.

Sie ist in letzter Zeit viel beschäftigt und als Musikerin stark eingespannt die letzten Wochen.
Wir haben uns seltener gesehen. Hatte mir die schönsten Lieder geschrieben. Ich habe an sie geglaubt.
Sie hatte immer betont, wie viel ich ihr bedeute. Es sei mehr als nur Liebe. Ich habe alles für diese Frau aufgegeben. Die paar Kollegen und Freunde die ich damals hatte sind weg. Sie war eher einzelgängerisch veranlagt und hatte selten Lust auszugehen. Das war okay für mich. Ich brauch das auch nicht unbedingt. Auch wenn ich denke, ich hätte sie öfter überreden sollen, etwas zu tun. Das weiß ich aber nicht genau.

Sie sagte, wir hätten uns auseinander gelebt. Wir hätten uns verändert. Sie sagte bis zuletzt, dass sie mich nicht verlieren wolle. Aber von jetzt auf gleich war es weg. Ich habe vorher schon mit ihr reden wollen, habe mich etwas komisch verhalten, weil ich das Gespräch suchte. Etwas ändern. Mehr in ihr Leben integrieren. Es war für mich kein Ende, sondern Zeit für eine Änderung, für sie wohl schon.

Auch wenn sie permanent betont, dass das ein Problem mit ihr wäre. Habe ich Dinge falsch gemacht. Ich habe ihr zu selten gezeigt, dass ich sie liebe und wie sehr ich mich eigentlich freue, wenn sie da ist. Das weiß ich nun. Das tut mir so unendlich leid. Ich habe viele negative Dinge durchgemacht und war oft einfach niedergeschlagen. Es lag auch ein wenig daran, dass ich schon seit längerem das Gefühl hatte, dass sie sich mehr und mehr distanziert und mich irgendwie aus meinem Leben ausschloss. Ich habe das mehrmals auch durch die Blume versucht anzusprechen. Mit mäßigem Erfolg meist. Sie sagte mir jetzt das erste mal, dass sie sich abhängig von mir fühle, und sich oft verstellt, wenn sie bei mir ist. Das hat sie nie angesprochen, die ganzen vielen Jahre nicht. Ganz im Gegenteil hat sie vom Alpträumen geredet, wo ich eine neue Freundin hätte, sie sitzen ließe. Das war nie in meinem Sinn und das habe ich ihr auch gesagt.

Aktuell zittere ich nur noch mir ist schlecht. Ich sehe keinen Ausweg mehr. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann mich nicht ablenken. Es kommt permanent wieder hoch. Mir ist unglaublich schlecht. Ich habe niemanden mit dem ich darüber reden kann. Sie geht kaum noch an Handy. Sagt ihr tut das zu weh. Es seien zuviele Sachen im Kopf. Ich will sie auch nicht belästigen oder ihr auf die Nerven gehen. Auch wenn ich sicher noch versuchen werde zu kämpfen, sehe ich nur wenig Hoffnung.


Okay, ich will jetzt erstmal aufhören zu schreiben. Mein Kopf will nicht mehr gerade.
Vielleicht hat jmd einen Rat für mich? Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Ich vermisse sie so unglaublich sehr.


Viele Grüße,

Hallo WashedAway,

du bist im ersten Schmerz und deine Verzweiflung ist absolut verständlich, es ist wie ein Schock. Hast du wirklich niemandem, mit dem du mal persönlich reden, dem du dein Herz ausschütten kannst? Guter Rat ist schwer, aber versuch, innerlich und körperlich erst mal zur Ruhe zu kommen, dann erst kannst du deine Gedanken sortieren und überlegen, wie es weitergeht. Beweg dich, geh spazieren, joggen oder unter die Leute, wenns auch schwer fällt. Es tut dir sicher gut. Versuch, gleichmäßig und konzentriert zu atmen, nicht dauernd daran zu denken, oder nachzudenken, warum und wieso, so kannst du keinen klaren Gedanken fassen. Ruf sie nicht an, kümmer dich jetzt nur um dich. Lass deine Traurigkeit zu und gib dir Zeit, die wird dir auch helfen, dass es dir bald wieder besser geht. Ansonsten schreib, wenn dir danach ist, fühl dich gut aufgehoben hier.
Liebe Grüße

Hallo Hier und jetzt.

Vielen Dank erstmal für deine Nachricht.
Leider habe ich fast niemanden mehr mit dem ich darüber reden kann.
Ich habe wohl den Fehler gemacht, voll an die Beziehung zu glauben. An ihre Worte, dass sie
von nichts zu zerstören sei an die vielen Texte voll Hoffnung. Ich habe das wenige, was ich davor hatte, auch aufgegeben. Wie gesagt, ist Sie (Srry, ich schaffe es noch nichtmal Ex zu schreiben) leider auch in der Zeit nicht so sehr kontaktfreudig und ausgehfreudig gewesen. Da ich das irgendwie wohl auch nicht (mehr) bin, war das wohl okay.

War aber eben mal meine Frau Mama besuchen, die auch schon einiges an kaputten Beziehungen hinter sich hat und habe mit ihr etwas geredet. Sie hat mich auch auf ein zwei Gedanken gebracht, die ich vorher garnicht so in Erwägung gezogen hat, weil sie doch sehr abstrus klingen.
Als ich meiner Mum erzählt habe, dass sie mir früher manchmal von Träumen erzählt hat, in denen sie Angst hatte, dass ich mit blonden Mädchen durchbrenne (Was ich nie vor hatte), meinte Sie es könnte auch eine Art Selbstschutz von ihr gewesen sein. Im Zusammenhang dessen, dass ich manchmal wohl zu abweisend war hat sich vielleicht in ihr der Gedanke noch mehr breit gemacht, dass ich es nicht ernst meine.
Ich habe das wohl nie so gesehen, weil ich nie daran gedacht habe, die Beziehung zu beenden oder sie nicht zu lieben. Aber vielleicht hat sich das durchgeschliffen.
Auf der anderen Seite kommt wohl einfach ihr Stress und der Wille nach Erfolg in ihrer Karriere dazu.

Ich weiß es nicht, vllt. ist das auch alles nicht so. Ich komme aus dem Gedankenkreislauf nicht raus. Es fällt mir so schwer mich abzulenken. Aber das reden und schreiben hilft wenigstens ein kleines bisschen. Ich habe nur so Angst, dass die Beziehung unnötig kaputt geht, die verlorenen Träume, das Gefühl sie im Arm zu halten, ach sh...

Freunde zu haben und Freundschaften zu pflegen ist wichtig, auch wenn man in einer Beziehung ist, das schliesst sich ja nicht aus. Denk künftig dran. Na gut, dass du mit deiner Mum gesprochen hast! Siehst du, es gibt sicher noch vieles, was du erkennen wirst oder worüber du nachdenken kannst, wenn du mal etwas ruhiger geworden bist. Sorg jetzt gut für dich, auch wenns schwer fällt. Das Chaos deiner Gefühle und Gedanken wird sich beruhigen, auch kleine Hilfen sind was wert. Dann kannst du reflektieren, was schief gelaufen ist, sehen, ob du noch etwas tun kannst oder willst. Vorher wird ein Gespräch nix bringen, meine ich.

Lieber WashedAway,

das ist ganz natürlich, dass du unendlich traurig und verwirrt bist.
Einen Partner zu verlieren, ist immer und in jedem Alter ein tief einschneidendes
Erlebnis.
Mein erster Gedanke war, gut dass du mit deiner Mum darüber sprechen kannst.
Die ersten Tage sind immer am schlimmsten, ich kenne das, obwohl mein
Fall ganz anders liegt.

Ich habe mich abgelnekt, so gut es ging, aber nach 3 Wochen merke auch ich, dass
ich vor meiner neuen Situation nicht weglaufen kann.
Die neue Situation musst du verarbeiten.
Wie denn, fragst du mich jetzt gedanklich...

Mir hat es geholfen, mir die Vorteile einer Trennung ins Gedächtnis zu rufen.
Es hilft dir nicht, wenn du dich jetzt selber quälst, unter dem Motto,
hätte ich mal dies, hätte ich mal das....hätte hätte....

Es ist jetzt so, wie es ist.
Nimm es an und versuche auf jeden Fall, deine Selbstvorwürfe auszuschalten.
Es hat nicht sollen sein, das ist das Leben.

Du hast dich angepasst bis zur Selbstaufgabe, deine Freunde sind weg und du bist alleine.
Erstmal kannst du nicht viel machen, weine, wenn dir danach ist, das reinigt
deine Seele.
Es wird weniger werden, versprochen.
Anfangs konnte ich nicht mal einkaufen gehen, ohne dass mir die Tränen in die
Augen schossen.
Meine Beine waren wie Blei, aber versuche wenigstens, einen Spaziergang zu machen und wenn es nur eine halbe Stunde hier und da ist.
Durchforste deine früheren Freunde, schreibe sie an,im FB z.B. findest du bestimmt
so manchen Freund aus alten Tagen wieder.

Verabrede dich und erzähle ruhig, was dich betrübt, was du erlebt hast.
Es wird sich bestimmt jemand finden, mit dem mal ein paar Stündchen rausgehen
kannst.

Ich wünsche dir alles Gute und schreibe hier ruhig weiter, das hilft.

Liebe Grüße
Slvie

Das wird sicherlich noch einige Zeit andauern deine Gefühlslage..Bei mir sind es jetzt vier Wochen dass sie sich von mir getrennt hat.. Ganz langsam wird es besser.. Aber gibt noch Momente, besonders zu den Zeiten wo wir gemeinsame Rituale hatten, wo die Sehnsucht durchkommt..Aber es ist wirklich so dass Sport und Aktivitäten mit anderen Menschen viel helfen sich abzulenken.

Danke,

ich habe einen alten Freund aus der Zivi angeschrieben gestern, der mich zum Grillen einlud für heute (Grillen ist für Vegetarier immer ein Erlebnis, aber ich kann ohnehin seit einigen Tagen nix mehr essen). Das sind sicher einige Leute da, ich hoffe, dass mir das nicht zu viel wird und ich dort nicht komplett zum Spaßverderber mutiere, zumal ich, wie gesagt, soziale Kontakte doch verhältnismäßig wenig hatte in der Zeit.

Gestern rief Sie mich unverhofft an, obwohl ich mir sauviel Mühe gegeben hatte, Sie nicht anzurufen. 2x Beim ersten Mal klang sie überaus Hoffnungsvoll, dann wollte sie kurz Baden und rief eine halbe h später nochmal an, dass ihre Entscheidung so stünde. Da kamen mir auf einmal alle Gedanken och, die ich mir die letzten Tage machte. Schlussendlich haben wir dann sicher 2.5h telefoniert. Im Wesentlichen war es ein Monolog meinerseits. Sie hatte mir nur gesagt, dass sie das alles so nicht gespürt hätte. Das da so ein Ding ist, dass sie blockiert. Schlussendlich hat das nur eingebracht, dass wir ne h von den zweien geweint haben, ich gemerkt habe, wie dumm und naiv ich doch ich war, dass ich die ganze Zeit an sie geglaubt habe, gedacht habe, sie kann etwas hinter die Kulissen blicken. Heute Nacht dachte ich wieder 6:33 ist die Nacht zu ende (Nachdem ich irgendwann um 4 eingeschlafen bin). Nachdem Gespräch war ich völlig erschöpft. Ich zittere immer noch.

Das war vllt nicht gut. Aber naja, wenn das, was sie mir sagte, was sie in ihre Lage brachte, halbwegs so stimmt, dann habe ich ihr glaube ich genug Gründe bewiesen, anders zu denken. Den Schritt allerdings kann ich von meiner Seite aus nicht durchführen. Entweder Sie schafft das, oder nicht

Wann kommt denn mal der Hunger wieder. Will hier nicht in 2 Wochen wie ein Strohmännl aussehen. (Naja bisl was habe ich abzusetzen, so schnell gehts dann wohl nicht)

Wenn ich doch nur nicht noch so verliebt in das Mädchen wäre, wenn ich so doch bloß dafür hassen könnte, mich in der schwersten Zeit meines Lebens im Stich zu lassen