Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe und freue mich über einen aktiven Austausch. Ich habe bereits viele Beiträge gelesen und die geben mir Kraft.
Also zu meiner Situation. Nach 12 Jahren, 9 Jahre davon verheiratet hat sich mein Mann von mir getrennt. Wir haben zwei Kinder im Alter von 4 und 7 Jahren. Die letzten 3 Jahre waren schwierig. Mein Kopf begreift auch, dass dieser Weg der richtige ist. Aber mein Herz. da will es nicht angekommen. Wie das oftmals so ist.
Warum waren die letzten 3 Jahre so hart? Angefangen hat es damit, dass mein Mann sich ein neues „Hobby“ suchte. Da er im Alltag nichts mit den Kindern anzufangen wusste. Ausflüge machten wir zu 60% gemeinsam (auf die anderen 40% hatte er keine Lust), aber sonsten nicht viel als Familie zusammen. Gesellschaftsspiele oder auch andere Sachen wie Legos bauen, Buch vorlesen etc. mag er einfach nicht. Also suchte er etwas für sich, in der Zeit wo ich die Kinder beschäftigt hatte.
Er ging jeden Nachmittag/Abend zu seinem besten Freund. Zocken, Shisha rauchen und Alk. standen jeden Tag (und das ist wirklich nicht übertrieben) auf der Tagesordnung. Das führte, ich gebe es zu, von meiner Seite aus sehr sehr viel Streit. Nichtmal, dass wir den Alltag kaum mehr zusammen verbracht hatten. Ich kann ihn ja nicht zwingen sich mit den Kindern zu beschäftigen. Sondern viel mehr, dass er abends keine Zeit mit mir verbringen wollte bzw. es mit seinem besten Freund immer bevorzugt hatte.
Wenn wir dann mal Zeit abends hatten, war es auch wirklich immer schön. Wenn ich ihn dann darauf den Tag drum gebeten hatte, dies zu wiederholen, dann hieß es direkt, ich „Psycho würde ihn um seine Freiheit berauben“ oder „wenn man dir den kleinen Finger reicht, nimmst du direkt die ganze Hand“.
Er sagte zwar immer wieder, er möchte Zeit mit mir verbringen. Und er würde sich voll reinhängen und sich Mühe geben. Aber davon merkte ich nur selten was. Wenn die Kinder mal bei Oma/Opa geschlafen hatten, was so alle 2-4 Wochen mal vorkam, musste er erstmal mit seinem besten Freund klären, ob er Zeit hat oder nicht. Wenn der beste Freund unterwegs war, dann hätte er Zeit für mich. Ich fühlte mich wie Plan B. Ich konnte es nicht nachvollziehen, da er sowieso jeden Tag mit ihm war.
Er war beim Thema Intimität sehr sehr unzufrieden geworden. Ich konnte und wollte nicht immer zwischen Tür und Angel. er fing dann an, ich würde ihn nicht Ehren. Wenn ich es nicht tue, würde er es auch nicht tun. Dennoch hatten wir mind. 1-2x die Woche. Ich erhoffte mir, dass er dadurch ein bisschen mehr Zeit mit mir verbringen mag. Was leider nicht geschah. Wir hatten vielleicht mal 2 mal wenn’s hoch kommt alle 3-4 Monate einen Abend verbracht. Und anschließend ist er dann auch zum Freund gefahren, weil er „noch eine rauchen möchte“ (und ich keine shisha rauche).
Jetzt im Sommer habe ich in sein Handy geschaut, ich weiß das war mehr als falsch! Dort las ich, wie er einer Arbeitskollegin, die sich in ihn verliebt hatte, ein S**angebot machte. Er sagte, er würde alle Karten dafür offen legen, dass es nichts festes oder ernstes werden würde sondern nur dem Spaß diesen sollte. Ich sprach ihn darauf an, er meinte, das war so nicht gemeint. Das zeigt nur, dass ich ein Psycho bin, ihm nicht vertraue. Es ist keinerlei gerechtfertigt, aber ich wollte eine Erklärung dafür haben, dass er keine Zeit mehr mit mir wollte.
Meine Oma, die wie eine Mama für mich war, ist vor 2 1/2 Jahren gestorben. Für mich brach eine kleine Welt zusammen. Am Tag als sie gestorben war, bat ich meinen Mann mich abends bitte nicht alleine zu lassen. Ich wollte nicht die ganze Zeit weinen. Er ist zu seinem besten Freund gefahren. Nachts um 1 Uhr schrieb er mir „Ich fahre jetzt nach Hause. Wenn du willst, kann ich jetzt für dich da sein“. Ich war sehr sehr verletzt. Ich schrieb nur „nein danke, jetzt habe ich mir schon mehrere Stunden die Augen ausgeweint. Ich gehe jetzt schlafen“. Als ich ihn Tage später darauf ansprach, meinte er nur „siehst du, ich kann es dir doch nie Recht machen! Ich hatte dir doch geschrieben. Du bist so undankbar wirklich!“ Vielleicht war auch das der Moment, als es danach noch mehr bergab ging. Denn eine Zeit lang konnte ich ihm nicht mehr in die Augen blicken. Er sprach dann Sachen aus wie „das ist hier alles zu wenig S**, mit S**Entzug erreichst du mal gar nichts, das führt eher dazu, dass ich noch mehr zu meinem besten Freund gehe!“ dabei hatten wir dort auch 1-2x die Woche, zumindestens nachdem ich die Trauer meiner Oma ein wenig überwunden hatte.
Als er die Trennung aussprach meinte er „Also S** können wir gerne weiterhin haben. Ich kann das gut trennen. Aber du sollst dir keine Hoffnungen machen. Zusammen kommen werden wir nicht mehr“
Vielleicht könnt ihr eure objektive Meinung zu dem ganzen geben. Ich habe auch Fehler gemacht, das weiß ich. Er wollte auch immer mit mir alleine in den Urlaub. Ich hätte das auch gemacht, wenn wir als Familie aber auch in Urlaub fahren würden. Das wollte er aber gar nicht, weil das für ihn keine Entspannung ist. Er gibt doch nicht so viel Geld aus und hat keinen Spaß. Und ich konnte es nie übers Herz bringen IMMER ohne Kinder zu fahren. Also hab ich es nicht gemacht.
Heute 07:41 •
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