Wird er mich vermissen? Kontaktsperre nach Trennung

Hallo zusammen, bin neu hier im Forum und möchte meine Situation dargestellen und auch von der Seele schreiben.
Nach knapp 6 Jahren Beziehung und davon nicht mal ein Jahr Ehe haben mein Mann und ich entschieden uns zu trennen.
Mehrere Streitereien, kaum Zweisamkeit und sicherlich noch andere Gründe führten letztlich zum Aus.
Für mich hat er seinerzeit seine Familie verlassen, unsere Liebe war sehr groß und bis zum Schluss wurde es auch klar so kommuniziert. Das letzte halbe Jahr war das gegenseitige Interesse und die Intimität eingeschlafen, aber die Liebe irgendwie immer da.

Ein Streit führte letztlich zum Ende der Beziehung. Ich bin zu meinen Eltern geflüchtet, weil seine Anwesenheit schmerzt im Haus. Bin bereits auf Wohnungssuche und ordne mein Leben neu. Dennoch fehlt er mir und ich würde mir irgendwann einen Neuanfang, wo wir uns nur auf uns konzentrieren. Mein Mann spricht nie über seine Gefühle, ist meist sehr kalt und wirkt emotionslos, ich weiß er ist es nicht. Er kommuniziert kein Zurück, wobei ich niemals glaube, das seine Gefühle tot sind. Nachdem ich in meiner Verzweiflung kurzfristig hinter ihm hergerannt bin und darum gebeten habe unsere Entscheidung zu überdenken…Big Fail, ich weiß…habe Ich mir nun eine Kontaktsperre verordnet, in der Hoffnung er wird auch das Vermissen entdecken. Angst ihn an wen anderes zu verlieren ist allerdings groß.
Ob es der richtige Weg ist, weiß ich nicht…ich möchte nicht aufgeben und kämpfen um uns. Vielleicht kann mir jemand bei der Einschätzung der Situation behilflich sein.
Mit Grüßen Steffi

Ich mag dir raten, aus meinem Leben. Beziehung in leicht ist schöner. Ich bin der Meinung, wenn man sich streitet, ständig auseinandersetzt, auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Beziehung mehr Kampf, Trauer und Anstrengung bedeutet……

Dann ist es nicht das, was richtig ist. Die Gründe mögen vielfältig sein. Aber sie sind vorhanden. Es tut manchmal weh, sich von geliebten Menschen zu verabschieden. Ich glaube nicht an Kontaktsperren, Trennung auf Raten. Ich würde dir gerne etwas anderes sagen.

Mein Rat: Beziehe ein eigenes Leben und schau, was es mit dir macht.

Liebe Steffi,

Ich habe gesehen, du bist Mitte 40. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Frau bei Trennung auch noch andere Gedanken antreiben. Gefühlt will man in diesem Alter angekommen sein. Erst recht, wenn man ein Jahr verheiratet war. Das ist recht kurz, die Ideale waren sicher ganz andere. Ich lese von einem gemeinsamen Haus.

In ähnlichem Alter war ich nach einer Ehe (10 Jahre) mit 2 recht kleinen Kindern, 6 und 8 alleinerziehend. Heute einige Jahre später (bald 5) ist alles gut. Prüfe, ob die Menschen um dich, dir gut tun. Überprüfe eigene Anteile. Schau was du verbessern kannst. Für dich.

Bleibe nicht in unglücklichen Beziehungen, die dir am Ende nicht gut tun. Du bist längst jung genug dafür.

Dein Text berührt mich….

Hallo Steffi,

Zitat von Steffi051277:

Für mich hat er seinerzeit seine Familie verlassen

Seine Familie: Frau und Kind(er) oder Eltern und Geschwister, z. B. aus religiösen Gründen?

Zitat von Steffi051277:

unsere Liebe war sehr groß und bis zum Schluss wurde es auch klar so kommuniziert. Das letzte halbe Jahr war das gegenseitige Interesse und die Intimität eingeschlafen, aber die Liebe irgendwie immer da.

Wie kann das hier - selbst bei einem halben Jahr Flaute und schlechter Stimmung - dazu führen, dass…

Zitat von Steffi051277:

Ein Streit führte letztlich zum Ende der Beziehung.

…nach einem Streit die Beziehung beendet wurde? Wie heftig muß gestritten werden, was lief vorher schon so schlecht, dass EIN Streit zum Ende einer Ehe führt?

Zitat von Steffi051277:

Ich bin zu meinen Eltern geflüchtet, weil seine Anwesenheit schmerzt im Haus.

Okay - mit Ü40 zurück ins Hotel Mama, dafür habe ich eher weniger Verständnis.

Zitat von Steffi051277:

Dennoch fehlt er mir und ich würde mir irgendwann einen Neuanfang, wo wir uns nur auf uns konzentrieren.

Woran hat es denn gehapert, dass Ihr Euch in den vergangenen 6 Jahren nicht auf Euch konzentriert habt? Persönlich glaube ich nicht an Neuanfänge, wohl aber an einen neuen, gemeinsamen Weg. Was bräuchte es für Dich, dass Du den mitgehen kannst?

Zitat von Steffi051277:

Mein Mann spricht nie über seine Gefühle, ist meist sehr kalt und wirkt emotionslos, ich weiß er ist es nicht.

Naja, irgendwann wird er ja über seine Gefühle gesprochen und Emotionen gezeigt haben, sonst wärd Ihr doch vermutlich nie ein Paar geworden? Wann wurde das anders?

Zitat von Steffi051277:

Angst ihn an wen anderes zu verlieren ist allerdings groß.

Angst ist kein guter Ratgeber. In Liebesdingen schon gar nicht.

Ich wünsche Dir alles Gute!

@VictoriaSiempre
Wir haben uns kennengelernt und er verließ dann seine Ex Frau mit den beiden Kindern. Was natürlich einen großen Shitstorm nach sich zog, den wir aber überstanden haben.
Es fehlte an Zweisamkeit weil ich wahrscheinlich zu lange meine Hand über meine erwachsenen Söhne gehalten habe, die bei uns im Haus mit wohnten, häufiger Streitpunkt. Ich hätte mich mehr auf die Beziehung konzentrieren sollen, denke ich im Nachall…sonst waren wir ein gutes Tesm in allen Belangen, ergänzten uns, gleiche Interessen…Ich arbeite zudem um Schichtdienst, wobei er oft für sich war, war eigentlich kein Problem…wie gesagt eigentlich….

Zitat von VictoriaSiempre:

Hallo Steffi, Seine Familie: Frau und Kind(er) oder Eltern und Geschwister, z. B. aus religiösen Gründen? Wie kann das hier - selbst bei einem ...

Zitat von VictoriaSiempre:

Naja, irgendwann wird er ja über seine Gefühle gesprochen und Emotionen gezeigt haben, sonst wärd Ihr doch vermutlich nie ein Paar geworden? Wann wurde das anders?

Er kommt aus einer anderen Kultur, hat den jugoslawischen Krieg erlebt und ist ohne Liebe aufgewachsen, das prägt seine Ansicht in vielen Dingen und lässt ihn oft noch in der Vergangenheit leben.

Dein Mann ist emotionslos, kalt? Gehe mal selbstkritisch in Dich und frage Dich, ob so jemand einem Dritten (z.B. Kindern) gut tun würde. Die Antwort dürfte recht eindeutig sein.
Fehlender S. ist immer ein Warzeichen, gerade in so einer jungen Ehe.
P.S. Dann hat er ggf. eine postraumatische Beladstungsstörung. Auch das sollte behandelt werden.

@Gorch_Fock ich reflektiere und hinterfrage so ziemlich alles zur Zeit. Bis zum Ende sagte er mir täglich „ich liebe dich“. Was es über ein halbes Jahr Schauspierei? Doch eine andere Frau? Durchschaue nicht wirklich.

@Gorch_Fock Ich bin auch der Meinung, die Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte mit professioneller Hilfe ist angebracht. Aber sein Einlass dazu…Jeder ist sich selbst sein bester Therapeut! Externe Hilfe würde niemals in Frage kommen.

Streit tötet die Liebe. In meiner jetzigen Beziehung musste ich auch erst lernen, dass Streit sich nicht lohnt.

Man sollte natürlich gewisse Dinge ansprechen können und nach Lösungen suchen aber nur einmal und dann dem Gegenüber etwas Zeit geben.
Ändert sich dann dennoch nichts, muss man sich selbst fragen inwieweit man damit leben kann oder nicht. Manchmal hilft es auch selbst etwas zu verändern wenn der andere es nicht tut oder nicht kann.

Mein Partner und ich waren auch mal in so einer Streitspirale gefangen. Keiner wusste am Ende mehr womit es eigentlich angefangen hat. Wir standen auch kurz vor der Trennung obwohl keiner die Trennung wollte.

Es kommt übrigens gar nicht so selten vor, dass Paare nach einer gewissen Zeit in so eine Streitphase geraten. Meistens handelt es sich dabei um Machtspiele.

Zitat von Steffi051277:

Für mich hat er seinerzeit seine Familie verlassen

Das sind allerdings keine so gute Voraussetzungen. Von einer Beziehung in die Nächste zu gehen ist immer ein Risiko und steht auch meistens unter keinem guten Stern.

Worüber streitet ihr denn? Und was denkst du ist der Grund für den fehlenden S.?

@Sequa wenn ich Entscheidungen und Handlungen vollzogen habe, diese er zum Beispiel nicht teilte. Sollte mich stets unterordnen und am besten seine Meinung auch teilen.
Warum das körperliche Interesse eingeschlafen ist? Wahrscheinlich weil es immer wichtig war, dass er befriedigt war, sehr einfallslos war…mein Körper…genau kann ich es nicht bezeichnen.

Zitat von Steffi051277:

Wir haben uns kennengelernt und er verließ dann seine Ex Frau mit den beiden Kindern. Was natürlich einen großen Shitstorm nach sich zog, den wir aber überstanden haben.

Ach naja. Es gibt meist Aufregung, wenn sich jemand von seiner (oder ihrer) Familie trennt; meiner Erfahrung nach aber vor allem dann, wenn Betrug ne Rolle spielte und die Trennung mit viel Verletzungen und nicht einigermaßen sauber über die Bühne gegangen ist. Aber irgendwann wird ne andere S@u durchs Dorf getrieben.

Das, was Du „Shitstorm“ nennst, verbindet eben auch: Wir gegen den Rest der Welt. Manchmal geht dabei der Blick auf tatsächliche Gemeinsamkeiten ein wenig unter.

Zitat von Steffi051277:

Es fehlte an Zweisamkeit weil ich wahrscheinlich zu lange meine Hand über meine erwachsenen Söhne gehalten habe, die bei uns im Haus mit wohnten, häufiger Streitpunkt.

Okay - er verlässt seine Familie (wie alt sind seine Kinder?) und soll Patchwork mit (erwachsenen) anderen Kindern leben, die von Mama gepampert werden? Keine gute Kombi.

Zitat von Steffi051277:

Er kommt aus einer anderen Kultur, hat den jugoslawischen Krieg erlebt und ist ohne Liebe aufgewachsen, das prägt seine Ansicht in vielen Dingen und lässt ihn oft noch in der Vergangenheit leben.

Das sind keine einfachen Voraussetzungen und Du wirst seine Traumata wohl nicht auffangen können. Jemand mit solchen Erlebnissen braucht professionelle Hilfe, die er natürlich auch annehmen müsste. Die Jugoslawienkriege sind ca. 20 Jahre zuende, was hat er gemacht, um das vielleicht zu verarbeiten? Wie alt ist er?

Hat das bis zu diesem großen Streit nie zu größeren Problemen zwischen Euch geführt?

Zitat von VictoriaSiempre:

Okay - er verlässt seine Familie (wie alt sind seine Kinder?) und soll Patchwork mit (erwachsenen) anderen Kindern leben, die von Mama gepampert werden? Keine gute Kombi.

Das habe ich bereits erkannt, nur zu spät. Da wird sich einiges ändern.
Seine Kinder sind 15 und 12 und leben bei ihrer Mutter.

Zitat von VictoriaSiempre:

Das sind keine einfachen Voraussetzungen und Du wirst seine Traumata wohl nicht auffangen können. Jemand mit solchen Erlebnissen braucht professionelle Hilfe, die er natürlich auch annehmen müsste. Die Jugoslawienkriege sind ca. 20 Jahre zuende, was hat er gemacht, um das vielleicht zu verarbeiten? Wie alt ist er?

Hat das bis zu diesem großen Streit nie zu größeren Problemen zwischen Euch geführt

Er ist 44 Jahre alt. In Konflikte haben wir nie ausgetragen, besprochen oder aus der Welt geschafft, da er Gespräche grundsätzlich abgeblockt hat, was mich oft zur Verzweiflung brachte. Nach ein paar Tagen Funkstille nahm er mich in den Arm und es war damit gut für ihn.

Zitat von Steffi051277:

Sollte mich stets unterordnen und am besten seine Meinung auch teilen.

Wärest du Südländern, wüsstest du um deine Rolle.

War das schon während der sechs Jahre so - oder erst nachdem Ihr die Ringe getauscht habt?

Zitat von Steffi051277:

da er Gespräche grundsätzlich abgeblockt hat, was mich oft zur Verzweiflung brachte. Nach ein paar Tagen Funkstille nahm er mich in den Arm und es war damit gut für ihn.

Für ihn - ja, für Dich auch?
Oder hast du weiter getriezt?

Auch wenn er ein Trauma aus Kriegstagen hat, das hatte er dann ja schon ü 20 Jahre - und, sei mir nicht böse, nicht plötzlich