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Haben wir nicht alle einen Dachschaden?

L
Zitat von Yosie:
Wie wäre es mit einer psychosomatischen Reha?

Nein, ich bin eigentlich für ne Traumatherapie vorgesehen. Ich sehe es selbst auch nicht ein, jemandem in einer psychosomatischen Reha einen Platz wegzunehmen, der ihn dringend braucht. Abgesehen davon fange ich gerade erst wieder an zu arbeiten an, da kann ich nicht schon wieder mehrere Wochen fehlen.

28.10.2022 09:29 • x 1 #31


L
Zitat von gabehcuod:
dass kein Platz angeboten werden kann oder anderweitige Empfehlungen ausgesprochen werden.

Ja, ich frage auch vor Sprechstunden nach, ob überhaupt Kapazität ist. Empfehlungen und noch mehr Meinungen ohne ne Chance auf einen Platz brauch ich eigentlich nicht mehr. Man resigniert halt irgendwann.
Ich verschieb das erst mal...

28.10.2022 09:32 • x 1 #32


A


Haben wir nicht alle einen Dachschaden?

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Kittie
Zitat von LittleOwl:
Nein, ich bin eigentlich für ne Traumatherapie vorgesehen. Ich sehe es selbst auch nicht ein, jemandem in einer psychosomatischen Reha einen Platz wegzunehmen, der ihn dringend braucht. Abgesehen davon fange ich gerade erst wieder an zu arbeiten an, da kann ich nicht schon wieder mehrere Wochen fehlen. ...

Bin da genauso gestrickt, aber ich bekomme auch immer mehr das Gefühl, dass man ohne Ellenbogenmentalität im deutschen Gesundheitssystem einfach untergeht. Man muss also entscheiden, ob man gegen seine Grundsätze handelt um Hilfe zu bekommen oder damit leben möchte/kann, dass einem Hilfe sonst verwehrt bleibt.
Sehr schade.

28.10.2022 09:33 • #33


L
Zitat von Kittie:
Man muss also entscheiden, ob man gegen seine Grundsätze handelt

Ich stimme dir da schon zu, aber psychosomatische Reha macht in meinem Fall keinen Sinn. Ich brauch nicht noch mehr Achsamkeitstraining, Meditation und Klagschalenreiben. Es wäre schlicht die falsche Therapieart.

Nun gut, ich will jetzt den Thread mit meinem Kram nicht weiter belasten.

28.10.2022 09:38 • x 2 #34


G
Zitat von LittleOwl:
Ich stimme dir da schon zu, aber psychosomatische Reha macht in meinem Fall keinen Sinn. Ich brauch nicht noch mehr Achsamkeitstraining, Meditation und Klagschalenreiben. Es wäre schlicht die falsche Therapieart.

Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Stationäre Psychotherapie, insbesondere im Traumabereich ist eine ganz andere Hausnummer und erfolgt meist auch nicht nur in einem Intervall von 5 bis 7 Wochen sondern in mehreren. Entsprechende Spezialkliniken sind (noch) rar und haben relativ lange Wartezeiten und teilweise auch knallharte Voraussetzungen für die Aufnahme.

Zitat von LittleOwl:
un gut, ich will jetzt den Thread mit meinem Kram nicht weiter belasten.

Wieso? Das ist nicht mal OT.

28.10.2022 09:46 • x 2 #35


L
@gabehcuod
Sinnvoll wäre in meinem Fall vermutlich beides. Stationär im Intervall bei Krise und zwischendrin ambulant. Nur ist das Leben leider kein Wunschkonzert und wie du schon schreibst, spezielle Kliniken und Plätze überaus rar. Abgesehen davon braucht es dafür einen Arbeitgeber der das mitmacht.

Ich bin jetzt aber auch mM nach kein so akuter Fall, dass man mir eine längere Wartezeit nicht zumuten kann. Mir geht es um die mittel- bis langfristige Perspektive. Nur muss ich erstmal irgendwo einen Fuss in die Tür bekommen.

Die Frage ist eben auch, was man bei so einem Sprechstundentermin erzählt. Sage ich die Wahrheit, passiert mir evtl. so was wie beim letzten Termin. Sage ich nur die Hälfte, bekomme ich evtl. sogar einen Platz und fliege dann später raus, weil dem Thera klar wird dass er das nicht handeln möchte.

28.10.2022 09:58 • #36


G
Zitat von LittleOwl:
Die Frage ist eben auch, was man bei so einem Sprechstundentermin erzählt.

Es scheint mir eher die Frage nach den Therapiezielen zu sein.
Meinen letzten ambulanten Platz habe ich bekommen, weil ich gleich gesagt habe, dass ich das große Traumafass mit Exposition und allem Drumherum gar nicht ambulant aufmachen will, sondern nur an einem ganz bestimmten Aspekt arbeiten möchte, der mich momentan am meisten belastet. Das war zu dem Zeitpunkt das Negativmuster in der Beziehungsgestaltung.

28.10.2022 10:05 • x 1 #37


L
Zitat von gabehcuod:
Exposition

Will ich auch nicht.

Ich würde gerne besser mit Triggern umgehen können, denn leider dissoziere ich leicht und das ist im Alltag nicht gut. Ich versuche das gerade durch die VT umzulernen.

So, ich werde jetzt ins Wochenende starten und mich ins Auto setzen und zu meinem Kind fahren. Das zieht dieses Wochenende um und ich hab ca 5 Stunden Fahrt vor mir. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.

28.10.2022 10:10 • x 1 #38


Kittie
Zitat von LittleOwl:
Will ich auch nicht. Ich würde gerne besser mit Triggern umgehen können, denn leider dissoziere ich leicht und das ist im Alltag nicht gut. Ich versuche das gerade durch die VT umzulernen. So, ich werde jetzt ins Wochenende starten und mich ins Auto setzen und zu meinem Kind fahren. ...

Gute Fahrt und ebenfalls ein schönes WE

28.10.2022 10:11 • x 1 #39


Y
Zitat von gabehcuod:
(Rentenversicherung),


Genau, weil die Rentenversicherung der Kostenträger ist, und sie an der Gesunderhaltung von Arbeitnehmern großes Interesse haben, bestehen hierüber die besten Chancen , etwas für die seelische Gesundheit zu tun.

28.10.2022 11:09 • #40


G
Zitat von Yosie:
Genau, weil die Rentenversicherung der Kostenträger ist, und sie an der Gesunderhaltung von Arbeitnehmern großes Interesse haben, bestehen hierüber die besten Chancen , etwas für die seelische Gesundheit zu tun.

Grundlegender Irrtum!
Reha hat definitiv nichts mit Gesund-werden zu tun.
Eine Reha dient per definitionem (nur) dem Erhalt oder der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit, damit Du auch weiter noch bis 67 brav in den Rententopf einzahlen kannst.

Mir sind eine Reihe von Fällen persönlich bekannt, in denen eine psychosomatische Reha die Betroffenen nur noch tiefer in eine mit mathematischer Präzision irgendwann in den Zusammenbruch führende Burn-On-Schleife gezogen hat.
Geholfen werden konnte ihnen dann erst im Rahmen einer stationären Psychotherapie im Akutrahmen (Kostenträger: Krankenversicherung).

28.10.2022 11:11 • x 1 #41


Y
Zitat von gabehcuod:
Grundlegender Irrtum! Reha hat definitiv nichts mit Gesund-werden zu tun. Eine Reha dient per definitionem (nur) dem Erhalt oder der ...

Das habe ich geschrieben Weshalb du was anderes liest erschließt sich mir nicht

28.10.2022 11:15 • #42


G
Zitat von Yosie:
Das habe ich geschrieben

Nein!
Das Wort gesund im Zusammenhang mit Reha ist schlicht und ergreifend sachlich falsch.
Und gerne nochmal: Reha hat nur was mit der Erwerbsfähigkeit und nichts mit der Gesundheit zu tun.

28.10.2022 11:16 • x 1 #43


C
Zitat von gabehcuod:
Geholfen werden konnte ihnen dann erst im Rahmen einer stationären Psychotherapie im Akutrahmen (Kostenträger: Krankenversicherung).

Zitat von gabehcuod:
Das Wort gesund im Zusammenhang mit Reha ist schlicht und ergreifend sachlich falsch.
Und gerne nochmal: Reha hat nur was mit der Erwerbsfähigkeit und nichts mit der Gesundheit zu tun.



Sorry, dass ich mich hier einfach so einmische.

Ich möchte einwerfen, dass ich mich demnächst in eine von der Krankenkasse getragene vollstationäre psychosomatische Reha begebe, um dissoziative Krampfanfälle behandeln zu lassen. Eine Heilung ist möglich, eine Verbesserung wäre für mich im Hinblick auf meine Lebensqualität schon ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung.

Zudem arbeite ich in einer psychosomatischen Rehaklinik (Kostenträger: Rentenversicherung) und kann die Behauptung nicht unterstreichen, dass es dort nicht um Heilung gehe. Nicht bei jeder psychosomatischen Erkrankung ist eine vollständige Heilung möglich, aber durchaus eine teilweise.
Bei uns werden Befunde zu Fähigkeiten (nicht ausschließlich Arbeitsfähigkeiten) erstellt, die gezielt gefördert werden, es werden Techniken vermittelt, um dem Klienten verschiedenartige Hilfe zukommen zu lassen, nicht zuletzt psychische, die ihm zumindest Erleichterung verschafft.

Das mag nicht unbedingt eine vollständige Heilung sein können, aber eine (mitunter deutliche) Verbesserung zumindest. Und abgesehen von der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit erlangt der Klient ein großes Maß an Lebensqualität zurück, denn darauf zielt insbesondere die Ergotherapie ab.

28.10.2022 11:23 • #44


Kittie
Zitat von clumsy:
Sorry, dass ich mich hier einfach so einmische. Ich möchte einwerfen, dass ich mich demnächst in eine von der Krankenkasse getragene vollstationäre psychosomatische Reha begebe, um dissoziative Krampfanfälle behandeln zu lassen. Eine Heilung ist möglich, eine Verbesserung wäre für mich im Hinblick auf meine ...

Es geht @gabehcuod nicht um die Kliniken selbst. Sondern um die Intension der jeweiligen Kostenträger, die einen zu dieser oder jener Maßnahme ermutigen möchten. Da geht es eben oft nur darum, wer dafür aufkommen muss und nicht, ob es dem Patienten hilft.

28.10.2022 11:26 • #45


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