Hallo,
Ich weiß, ich frage immer dasselbe. Trotzdem bitte ich nochmals um Eure Einschätzung. Von außen sieht man klarer, als wenn man mitten drin steckt.
Im Oktober letzten Jahres habe ich einen Mann kennengelernt. Seit 35 Jahren verheiratet, 60 Jahre alt. Ich bin 20 Jahre verheiratet und 50 Jahre alt. Zwei Söhne 17 und 20 Jahre alt, die bei mir wohnen. Die Beziehung basierte anfangs nur auf S.. jedoch sehr innig. Herz und Seele wurden davon berührt. Wir haben regelrecht Liebe gemacht. Aufgrund der Situation haben sowohl er als auch ich mehrfach versucht die Beziehung zu beenden. Der letzte Versuch seinerseits gipfelte darin, dass er mit seiner Frau einen Neustart versuchen wollte. Ernsthaft. Sie sind zwei Wochen zusammen in den Urlaub geflogen. Unseren Kontakt hatten wir insgesamt 5 Wochen nahezu eingefroren. Kurzum, er hat seiner Frau gesagt, dass er nicht von mir weg kommt und will. Mein Mann ist inzwischen ausgezogen. Es geht ihm soweit gut. Er hat inzwischen eine Freundin. Es ist mir daran gelegen, dass er klar kommt. Mein Freund trennt sich auch von seiner Frau. Er ist gerade dabei ihr eine Wohnung zu renovieren. Kauft mit ihr Möbel etc. Seit er damit beschäftigt ist, sehen wir uns so gut wie gar nicht mehr. Wir haben an Pfingsten zwei Tage miteinander verbracht. Danach haben wir uns noch einmal getroffen. Seither nicht mehr. Er ruft mich aber wenigstens jeden Tag an. Das wars aber. Zusammen mit seinem Job ist er rund um die Uhr beschäftigt, kommt kaum zum Luft holen und nachdenken. Nun mein Problem: Ich kann seine Familiensituation überhaupt nicht einschätzen. Er und seine Frau kommen immer noch gut klar (soll auch so sein, es muss nicht in einem Rosenkrieg enden). Gestern Abend war die ganze Familie zusammen (er hat zwei Töchter, beide schon über 30 Jahre alt). Sie haben zusammen gegrillt und wohl einen schönen Abend, es habe sich sich für ein paar Stunden wie früher angefühlt. Seine Frau zieht wohl demnächst aus. Das ganze belastet mich sehr. Er sagt, ich müsse Verständnis haben, dass er keine Zeit für mich hat. Das würde sich wieder ändern. Habe ich auch. Aber ich fühle mich im Stich gelassen Er könnte es mir leichter machen, indem er mir sagen würde, dass wir diese Zeit jetzt gemeinsam durchziehen. Dass er sich darauf freut, endlich wieder Zeit für mich zu haben etc. aber da kommt nichts. Er trennt sich nach so vielen Jahren von seiner Frau. Investiert in unsere Beziehung derzeit aber so gut wie nichts. Ich verstehe das nicht.
Sehe ich jetzt was falsch? Fehlt mir die Geduld? Können wir unter solchen Zuständen überhaupt eine Zukunft zusammen haben?
11.06.2016 09:18 •
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