Seine Frau ist vergangen Samstag ausgezogen. Und ich bin keinen Schritt weiter. Im Gegenteil. Er sitzt immer noch zwischen zwei Stühlen, kann keine Entscheidung treffen. Er hält sich immer noch beide Türen offen. Mir erzählt er, dass er jetzt erstmal sehen muss, wie sich das Alleinsein anfühlt, dass er jetzt schauen möchte, wie er zurecht kommt. Er sagt auch, dass er Angst vor einem endgültigen Schritt zu mir hat. Er weiß genau, wenn er den nächsten Schritt zu mir tut, sprich in eine richtige Beziehung startet, ist der Rückweg endgültig versperrt. Wenn er zurück zu seiner Frau geht, verliert er mich. Ich habe so unter der Situation gelitten, dass ich vor zwei Tagen die Bremse gezogen habe, weil ich auch jetzt auf mich selbst achten muss. Ich habe ihm meinen Zustand und meine Gefühle für ihn nochmal geschildert und gesagt, dass er sich erst wieder bei mir melden soll, wenn er eine endgültige Entscheidung getroffen hat. Seither habe ich nichts mehr von ihm gehört. Hört sich nach Erpressung an, ist es aber nicht. Dieser Zustand, diese Warteschiene, in die er mich manöveriert hat, hält schon seit Wochen an und frisst mich nach und nach auf. Ich trage aber die Verantwortung für meine Jungs und für mein Leben. Habe einen Job in den ich funktionieren muss und ein Haus, das versorgt sein möchte. Dem allem muss ich gerecht werden und merke, dass ich an meine Grenzen komme, so sehr sind meine Gedanken beschäftigt.
Vom Verstand her weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, aber mein Herz sagt natürlich was anderes. Ich leide sehr und hoffe, dass ich standhaft bleibe. Dass ich es schaffe, mich nicht zu melden. Ihn in Ruhe zu lassen...
23.06.2016 13:18 •
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