hallo lola,
auch ich habe mangoons zeilen gelesen, weil auch ich den völligen kontaktverzicht praktiziere, um über den schmerz hinwegzukommen. und auch mich haben seine zeilen ins grübeln gebracht. allerdings finde ich einiges daran eigenartig.
warum sollen wir die ambivalenz des mannes ausbaden, der sich nicht entscheiden mag. der erlebtes weglegt, um etwas neues auzuprobieren - was immer der grund gewesen sein mag. der einerseits kontakt sucht, aber zugleich mit einer anderen frau lebt.
wer kann bei den beschreibungen von lara noch von einer kommunikation zwischen erwachsenen sprechen? und damit meine ich nicht laura. natürlich greift sie zu mitteln, die ihr die trennung erträglich machen können - wie soll man sich lösen können, wenn der andere zum einen hoffnungen schürt, aber sie zum anderen gleich wieder einreisst, weil er doch zur anderen geht? und das loslösen war ja nicht von ihr provoziert - wohl bei den wenigsten die hier schreiben - wohl eher zwingt einen die entscheidung des anderen etwas loszulassen, was man eigentlich gern behalten hätte. das man dann zu mittel wie einer kontaktsperre greift, halte ich nicht für selbstmitleid, sondern für reinen überlebenswillen.
wir haben ihn alle ernst nehmen müssen, als er uns offenbarte, er würde uns verlassen - weil er uns keine andere chance liess.
was will er jetzt - absolution für seine entscheidung gegen uns? eine minderung seines möglicherweise schlechten gewissen, ob dessen, was er getan? oder ein hintertürchen, falls es doch nicht klappt und er in gewohntes terrain zurückkehren kann?
wenn ein mensch nicht den Ar. in der hose hat, die reaktion auf sein weggehen zu ertragen, dann tut er mir wirklich leid! und wenn ein mann seinen kontaktwunsch, seine gefühle nur im vorweisen irgendwelcher materiellen dinge ausdrücken kann, tut er mir erst recht leid.
sollten wir ihn jetzt auch noch trösten und beratend zur seite stehen, weil er nicht weiss, was besser für ihn ist. das alte oder das neue?
es ist eine verdammte kränkung verlassen zu werden (die frage nach schuld oder nicht schuld stellt sich jetzt nicht) und der verlassene hat das recht, für eine zeit beleidigt zu sein oder sich im selbstmitleid zu ersäufen! alles, was ihm hilft, diesen schmerz der zurückweisung heil zu überlegen - man ist einfach für eine zeit ein opfer, weil man sich diesen weg ja eigentlich nicht ausgesucht hat.
wie man sich aus dieser (opfer-)rolle löst, was man an der erfahrung und fähigkeit zu liebe und vertrauen hinüberretten kann in ein neues leben, liegt in der hand des einzelnen. und es ist verdammt schwer, in liebe loszulassen ... ohne hass oder wut.
aber bleibt mir weg mit irgendwelchen schuldgefühlen wie wäre ich doch geduldiger/hingebungsvoller/aufmerksamer ... gewesen
und in dieser phase ein verstehen und aufeinander eingehen zu verlangen, ist wohl etwas viel verlangt. schliesslich haben nicht wir, sondern der andere verlassen.
wohlgemerkt, dies ist weder ein pamphlet gegen männer, noch eine verteidung der opferrolle.
es ist verdammt hart, einen neuen weg ohne selbstzweifel und angeknackstem selbstwertgefühl zu beschreiten, nachdem man zurückgewiesen wurde.
übrigens, auch ein NICHTsenden von signalen kann ein verzweifelter versuch sein, kontakt aufzunehmen. verstehe einer die menschen ...
liebe lola, auch mich packt der blues heftig an kehle und herz, zumal es keine 3 wochen her sind ... was habe ich gelauert auf seine zeichen ... ob sie kamen oder nicht, alles konnte richtung HOFFNUNG gedeutet werden.
erst jetzt merke ich, wie diese hoffnung in mir steckte ... doch sie hilft mir nicht, sie verhindert vielmehr eine loslösung, ich habe keine andere chance, er will mit einer anderen zusammensein (auch hier keine frage nach schuld - es ging uns gut, so sagt auch er). was auch immer ihn treibt, ich muss loslassen und versuche es in liebe, weil dieses gefühl nicht tot zu bekommen ist in mir/für ihn. und jede hoffnung, es ginge ihm doch nicht so gut und er würde sich vielleicht doch anders entscheiden, bringt mich an den rand eines irren schmerzes.
wenn er sich nicht entscheiden kann, muss ich mich entscheiden ... weil dieser schwebezustand nicht auszuhalten ist und verhindert, dass ich zu mir selbst komme.
sei kämpferisch und stark!
sola
12.09.2005 22:14 •
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