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Haben aggressive  Männer schlechtes Gewissen?

E
Ich lese die Beiträge von diesem Forum seit ca. 3 Monaten und es hat mir sehr geholfen mit meinem Gefühlen besser klar zu kommen. Sein Leidensgeschichte muss man zwar allein durch aber es ist doch beruhigend, dass diese wahnsinnmachende Gedankenspirale um den Verlust des Partners nicht nur die meine sind, sondern zu dem Prozess gehören, was die andere, die auch geliebt haben, genauso erleiden.
Bisjetzt habe ich noch nicht die Kraft oder Mut oder was auch immer gehabt selbst zu schreiben, obwohl wahrscheinlich hättet mir helfen können aber dafür wäre ich immernoch dankbar wenn ich eure Meinung hören würde.
Der Anlass ist für meine jetztige Frage, dass ich jetzt definitiv weiss, dass ich mit meinem ex nie etwas klären kann und es macht mich sehr frustriert. Nicht weil ich ihn zurück will, sondern weil ich es so ungerecht finde und weil ich es sehr stark gehofft habe, dass wir nach eine weile einen normalen Umgang miteinander haben können.
Und nun, die verkürzte Fassung meine love story. Wir waren 9 Monate zusammen und es schien mir so, dass es sehr ernst ist, von uns beide ab dem ersten Minuten und ich bin überzeugt, dass er auch verliebt war. Wir sind beide nah zu dem 40 und haben schon genug Erfahrungen um zu wissen ob eine Beziehung klappt oder nicht. Habe ich gedacht wenigstens. Eigentlich haben wir keine grundlegende Probleme gehabt und haben eine harmonische Beziehung geführt, was aber immer wieder von seinem komischen Wutausbrüchen wegen irgendwelche Kleinigkeiten gebrochen wurde und er hat mich auch angegriffen. Geschlagen nicht, aber mein Arm angegriffen oder geschüttelt oder sein Faust in den Wand geschlagen. Ich weiss es klingt blöd, warum habe ich ihn nicht gleich rausgeschmissen, aber nach diesen Vorfällen hat er immer geheult und ich habe es so interpretiert, dass er es bereut. Und sonst war alles okey. So okey, dass wir Famile planten und ich tatsächlich schwanger wurde. (Ich habe noch kein Kinder). Leider bevor es sich herausgestellt hat, hat er mal wieder eine Schweigewoche, wo er sich total züruckgezogen hat und auf meine Telephonate mich nur angeschnautzt hat. Ich war ziemlich sauer, weil bisdahin habe ich mich ziemlich intensiv mit seinem Studium beschäftigt. Sein Hausarbeit geschrieben, bei Diplomarbeit geholfen, bei dem Staatexamen und als alles um war noch seine Familie bekocht für das Feier und am nächtsten Tag, hat er mal wieder was gefunden um beleidigt zu sein.  Solang er mich gebraucht hat, war Frieden. Nach eine Woche halbherzige Versöhnung und als es 2 Tage später herausgestellt hat, dass ich ein Kind erwarte, habe ich geweint, weil ich wusste, dass es nicht gut gehen wird. Er ist 2 Tage lang zu mir gestanden und dann ist die Hölle losgegangen. Er zieht sich zurück, schnauzt mich an, wenn ich ihn anrufe, Versöhnung, Heulen, Heiratspläne, läuft wieder weg, Wohnung suchen, greift mein Hals an.....so ungefähr, solang als ich in der 10. Woche ein Fehlgeburt hatte. In der Zeit war er wieder nicht da (er musste mit deinem neuen Arbeit anfangen und in seine neue Lebensphase habe ich kein Platz mehr). Als er es erfahren hat, hat mich wieder angegriffen und gemeint es sei alles mein Schuld. Und so blieb seine Version.
Und nun über meine Gefühle. Ich habe diesen Mann sehr geliebt. Normaleweise bin ich nicht so tolerant, wie ich mit ihm war und normaleweise handle ich ziemlich rational und überlege vielmal was ich tue. Ich weiss nicht warum habe ich so blind geglaubt, dass trotz die Vorfälle wir es schaffen, weil er mich liebt. Ich habe versucht nach dem Fehlgeburt auch mit ihm vernünftig zu reden aber ausser Beschimpfungen habe ich keine menschliche Wörter gekriegt.
3 Wochen später als das Kind gestorben ist, hat er eine Announcen aufgegeben, er sucht Ausländerin (bin ich selbe eine) für Familiengründung.
Seitdem sind 3 Monaten vergangen und ich bin 1000 km weitergezogen und versuche mein Leben ganz neu anzufangen. Geht nicht so einfach, weil der Krampf ist noch da und da ist noch kein Tag vergangen ohne zu heulen. Aber ich hoffe es wird von Tag zu Tag besser. Meine Alpträume sind schon wenigstens weg.
Und nun habe ich gedacht um uns beide die Sache leichter zu machen, vielleicht können wir jetzt miteinander reden. Ich habe ihn angerufen, aber die Reaktion war eine sehr grobe Stimme und die Frage was ich noch wolle. Wenn er es gewusst hätte, dass ich es bin, hätte er das Telephon nicht aufgenommen und er muss jetzt gehen und legte auf.
Tja, also mehr werde ich es nicht mehr probieren.
Ich habe auch ausgefunden, dass er mit grosse Wahrscheinlichkeit ein Borderline Persönlichkeit hat und sie fühlen wirklich nichtst, was sie für die anderen antun.
Aber mal vorasusgesetzt, dass er ein normale ist (er ist ein Bulle, irgendeine psychologische Test musste er doch bestehen), warum zum Teufel kann er mit mir nicht normal reden? Den habe ich ausser meine blöde Liebeserklärungen nichtst angetan. Und das Kind habe nicht ich auf sein Hals gehängt, weil die Verhütung von ihm abhängig war. Wie kann man sich so kaltblütig ändern und einfach weiterläufen als nichtst geschehen wäre. Oder macht  er nur so?
Ich kann meine Gefühle nicht richtig ordnen, dass ist mein Problem. Wir haben doch auch wunderschöne Zeiten und weil alles so schnell passierte, habe mich noch von denen nicht loslösen können obwohl diese fast zum Pschychiatrie führende letzte paar Monaten sind  mir auch sehr lebendig.
Schlechte Gewissen habe ich auch, weil ich statt auf seine Karusselspiel hätte ich mich eher auf das Baby konzentrieren müssen und so hätte ich ihn vielleicht nicht verloren.
Und es geht leider aus meinem Kopf auch nicht aus ob es nicht die entscheidende Fehler war, als ich bei dem Schwangerschaftstest mein Angst nicht verbergen konnte. Bei so einem labilen Mann war es wahrscheinlich genug, seine sowieso unsichere Einstellung zu mir noch mehr unsicher  zu machen.
Und wie dumm es klingt, ich habe immernoch Sehnsucht nach ihm. Obwohl ich es nicht mehr will! Wie kann man es loswerden? Ich würde meinen Kopf so gerne ausspülen und endlich frei von ihm werden aber andererseits denke ich auch, wenn man richtig geliebt hat, vielleicht gehört diese Trauerphase auch dazu. Aber wegen so einem karakterlosen Feigling? Er und seine Familie wussten, dass es mir gesundheitlich sehr schlecht ging nach dem Fehlgeburt aber niemand hat nicht mal den Hörer gerührt zu fragen ob ich noch lebe.  Wie wenn ich nie existiert hätte. Zum letzt habe ich seine Mutter angerufen um mich zu verabschieden und mich zu bedanken, weil während der Schwangerschaft sie mir geholfen hat um mit ihm zu reden. Ich habe kein schlechtes Wort über ihn gesagt und die Mutter wusste, dass er mich in Stich gelassen hat aber trotzdem war es offensichtlich total unangenehm für sie mit mir zu reden und sie hat es auch bald beendet. Wie wenn ich die Pest hätte ungefähr.
Könnt mir helfen diese für mich unverständliche Verhaltensweisen interpretieren?

29.07.2002 14:28 • #1


E
Liebe Zora!

Ich denke, dass die Diagnose Borderline-Störung schon richtig ist, obwohl solche Diagnosen und vor allem Ferndiagnosen abzugeben immer problematisch sind. Vieles deiner Beschreibungen spricht aber dafür (Schweigewoche, Aggressivität, komische Wutausbrüche, die eigentlicher latenter Hass sind, Instabilität, etc.). Wenn dem so ist, kannst du einfach nicht davon ausgehen, dass er sich normal verhält. Das Problem ist, dass Verhaltensweise von Borderlinern, so überraschend sie oft sind, für Nahestehende auch irgendwie nachvollziehbar sind. Oft wird die Schuld für seine/ihre Ahggressionsausbrüche bei sich selbst gesucht, und gerade bei einer Trennung wird dann nach dem eigenen Versagen gesucht, obwohl der Hintergrund in der Beziehungsinkonstanz und den Wutdurchbrüchen des Borderliners zu finden ist.
Das ist jetzt alles sehr Psycho, und viele Verhaltensweisen finden sich - wie man in diesem Forum sieht - auch - gerade in Trennungssituationen - bei Normalen wieder, insbesondere die Abwertung des Anderen (des Verlassenens), dieses Schwarz-Weiss Denken ist beim Borderliner aber durchgängig, d.h. Abwertung, Rückzug, Hass werden stellen einen fixen Bestandteil schon während der Beziehung dar, und die Trennung ist nur ein Ausdruck dessen, dass der Borderliner niemals Intimität und Zufriedenheit finden kann, aber stets auf der (neuen) Suche danach ist.
Surf im Internet und schau dir die Beschreibungen zur Störung
an, dann mach dich von etwaigen Schuldgefühlen (DU hättest irgendwas nicht richtig gemacht) frei und - auch wenn du ihn noch liebst - erkenne, dass eine glückliche Beziehung mit ihm unmöglich ist.

Lieben Gruss


DS

29.07.2002 17:18 • #2


A


Haben aggressive  Männer schlechtes Gewissen?

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E
hallo zora,
auch auf die gefahr hin etwas missverstanden zu werden bzw mich unbeliebt zu machen versuch ich (als borderliner *G*) dir dabei zu helfen. ich denke er meint es wirklich nicht so. schlicht und ergreifend. ich sag nicht das du ihm verzeihen sollst bzw sein handeln entschuldigen musst aber bler wissen meistens nicht wenn sie diesen blackout bekommen (zb. partner schlagen oder sich selbst verletzen usw) was sie tun und vor allem wie weh sie damit ihrem umfeld tun. meistens sind bler eigentlich friedliche zeitgenossen nur wenn sie austicken nuja das wird etwas aergerlich fuer die umwelt. ich denke das es bei euch beiden keine moeglichkeit gibt ein normales miteinander. er hat dich nun sozusagen als ausloeser fuer seine ticks auserwaehlt du kannst ruhig mit ihm reden ihn anschreien das ergebniss is das gleiche. du bist sozusagen sein feind nun. wenn ihm bewusst wird welches problem er hat (bei mir hab ich auch erst anch 29 jahren erfahren das ich ein bler bin) und er es auch moechte das ihr ein normales verhaeltnis habt dann wird er sich therapieren lassen (ich denke pers. es ist nicht heilbar aber man kann die auswirkungen etwas abmildern)

p.s. nein ich hab mich noch nicht in therapie begeben

29.07.2002 17:23 • x 1 #3


E
@ds
das problem ist einfach viele borderlienr wissen nicht das ise es sind. naja und wenn der partner das auch nciht weiss dann wirds bzw kann es derb eskalieren (glaub mir ich sprech da aus erfahrung) es waere ein normales leben moeglich allerdings setzt es eine menge toleranz, einfuehlungsvermoegen und auch akzeptanz des partners vorraus.

29.07.2002 17:28 • #4


E
zu deiner topicfrage liebe zora oh ja wir ahben (ich kann da nur von mir und die mir bekannten bler sprechen) ein sehr schlechtes gewissen danach (was auch immer wir getan haben)

p.s. das soll keine legitimation fuer irgendwelche faxen sein die einer tut (und auch keine bagatellisierung)

29.07.2002 17:30 • #5


E
So möchte ich dir noch ein Stückchen meiner Trennungsgeschichte mit einer borderlinerin erzählen, wegen derer ich mich auch in diesem Forum bewege:

Sie teilte mir nach zweieinhalbjähriger Beziehung am Telefon mit, dass sie jemand anderen kennengelernt hatte und daher die Beziehung beenden möchte. Ich war in diesem Moment am Telefon sprachlos, plötzlich kippte der bedauernde Ton und sie sagte in gehässigem Ton: Jetzt kannst du ja deine anderen Frauen *beep*, eine Anspielung auf ihre ständige Eifersucht, die keinerlei, aber wirklich keinerlei realen Grund in meinem Verhalten hatte. Das war 3 Wochen vor meiner Abschlussprüfung (wir hatten gemeinsam studiert), sie hat sich nachher nie mehr gemeldet.
Auch ich suchte die Schuld bei mir bzw. meiner Unzulänglichkeit, aber bei klarem Verstand weiss ich, dass sie mich als Person kaum wahrgenommen hatte.

29.07.2002 18:11 • #6


E
das problem ist, dass auch personen mit borderline-störung liebevoll sein können (allerdings nur für momente) und besonders sensibel und verletzbar erscheinen, allerdings - erst bei genauerer wahrnehmung erkennbar - sind sie dies fast nur hinsichtlich der eigenen bedürfnisse, und wenn diese nicht erfüllt werden, folgt die enttäuschung, dann die abwertung des anderen und die aggression.

wenn du die möglichkeit hast, sprich mit seinen ex-freundinnen, und ich bin mir sicher, du wirst die gleichen geschichten hören.

29.07.2002 20:51 • #7


E
Lieber Ds!
Vielen dank für den gründlichen Antwort. Und wie ich mich in der letzten paar Wochen im Internet nach der Borderline gesucht habe. Es war sozusagen meine Therapie und ohne diese Wissen würde es wahrscheinlich noch viel länger dauern alles zu verarbeiten, also Gott sei gelobt für diese Erfindung ich meine für die Internet. Ich kann von deine Stimme auch hören, wie entsetzt und traurig noch du bist über deine Freundin (wann war die Trennung bei euch?) und über deine Behandlung. Oh und wie ich es nachvollziehen kann. Aber es ist schon merkwürdig, man weiss was los ist und trotzdem nörgelt weiter. Bei Emotionen hilft die Intellekt herzlich wenig, leider oder Gott sei dank, weiss ich nicht. Momentan eher leider.
Weiss du, die merkwürdige war oder ist bei mir, dass als ich über diese Störung Kenntniss genommen habe, habe ich gedacht, naja, dann muss ich damit leben, dass ich nichtst ändern kann. Und dann habe in diese Forum mit grosse Aufmerksamkeit über Frau und Kinder kaltblütig verlassende Männer gelesen, die wie du erwähnst in der Trennungssituation genauso unerklärlich und gefühllos handeln. Und irgendwannmal ging es wieder los die Fragerei ob er krank ist oder nur wütend. Und diese Nörgelei führte zu meiner Telephonat. Jetzt dank das Gespräch mit ihm und eure Beiträge bin ich wieder okey und diese Konfrontation fehlte mir noch sehr, scheint so. Übrigens bei der Yahoo gibt eine Borderlinepartner Gruppe. Ich habe mich dort angemeldet und seitdem lese ich die Beiträge aber nach der Anmeldung kam der Umzug und Jobsuche und ich habe mich nicht richtig beiteiligt aber die Beiträge zu lesen war schon hilfreich.
Was die Eifersucht deine Freundin betrifft kann ich auch gut nachvollziehen. Mein ex fixa Idee war, dass ich mich in Deutschland nicht vollfühle und will weg (und warum ich ihn heiraten und Kind wollte war für ihn nur Lüge). Zu seinem jetztigen Hass gehört wahrscheinlich auch, dass ich nach 9 Jahren Deutschland wirklich verlassen habe und nach Hause gekommen bin. Vor hatte ich es nicht und es war mir total schwindelig plötzlich nicht mehr in D. zu sein aber es war schon eine schwere Zeit und die waren die Wochen wo ich gespürt habe,dass ich in der Fremde bin ( aber mit einer grossartigen Mitbewohnerin Gott sei Dank, die wahrscheinlich ihr Staatexamen vermasselt hat um meine Seele zu pflegen). Und jetzt betrachte ich es als ein Winken von dem Schicksaal, den ich nachgeben muss. Als das Baby gestorben war wusste ich, dass es aus sein muss, weil wie du sagst ich denke auch, dass es unmöglich wäre eine glückliche Beziehung mit ihm zu führen und deswegen musste ich auch soweit. Wenn ich dort geblieben wäre, hätte ich wahrscheinlich versucht ihn zurückzuholen und meine wenig übriggebliebene Haltung musste ich in dieser Weise retten.
Diese Interpretationen mit der Eifersucht und co.gehören wahrscheinlich zu den Fluchtwegen. Eine Ursache zu haben zu gehen und weitersuchen.
Und ich denke, wir können nur froh sein, dass unsere Partner sich von uns gelöst haben, auch wenn es im Moment sehr schwer ist. Du hast wahrscheinlich mehr in der 2,5 Jahren von der Liebe auf dem Vulkan erlebt. Ich war nur am Anfang, nur das Scwangerschaft hat es so intensiv herausgetragen. Es ist wunderschön auf dem Himmel zu sein und ich fühlte mich sehr oft dort, aber in der Hölle auch. Demnächst möchte ich auf dem Boden bleiben. Vielleicht weniger leidenschaft aber Berechenbarkeit werde ich schon anders bewerten als vorher. Oder wie siehst du das?
Schöne Grüße
Zora

29.07.2002 22:42 • #8


E
Lieber Whocares!
Ich bin dir sehr dankbar, dass du dich geoutet hast und du sagst mir sehr wichtige Sachen und auf keinem Fall hast du dich ungeliebt gemacht. Weisst du, nicht mal mein ex habe ich keine Minute gehasst obwohl ich schon genug Grund habe. Ich fühlte mich eher bis zum letzten Minuten verantwortlich für ihn, obwohl ich es eher hätte sein sollen.
Ich denke er hat manchmal am Anfang auf jeden Fall auch schlechtes Gewissen aber entschuldigt hat er sich nie. Warum, weiss ich nicht. Weiss du Whocares, ich habe mal so eine Erklärung und deine Meinung würde mich interessieren dazu. Mein Freund hat geahnt, dass etwas nicht stimmt bei ihm und während unsere Beziehung hat er auch zunehmend Alk. konsumiert. Mit 4 B. war er immer sehr ruhig. Ich denke er hat damit seine aufkommende Gefühle abgestumpft. Und am Anfang wo ich noch alles sagen durfte, habe ich mal ihm gesagt, dass ich etwas zerstörerisches in ihm spüre und ich kann es nicht erklären. Er hat es nicht geleugnet nur irgendwie mich merkwürdig angeschaut (diese Blick kann ich auch nicht erklären aber am liebsten hätte ich ihn dafür in den Arm genommen um ihn von den bösen Welt zu beschützen).
Und während des Schwangerschaft bei irgendeine sinnlose Streit, wo ich nicht weiter wusste und auch kein Kraft mehr hatte, habe ich ihn vorgeschlagen eine Paartherapie zu machen. Darauf hat er mich fast Ohrgefeigt und mich angeschrien, dass ich mich ändern muss und wird alles okey.
Ich denke er weiss in seine tiefe Seele, dass er Hilfe braucht (Gott er hasst fast jeden) aber er betrachtet es, dass er seine Männlichkeit verloren würde, wenn er es zugeben würde. Und diese Einstellung wird er nie im Leben ändern.
Bei meinem Abschiedsbrief (damals wusste ich noch nicht über Borderline habe ich ihm erwähnt die dunkle Macht was in ihm sitzt und um ihn alles zerstört und ihm vorgeschlagen danach zu schauen bevor noch mehr unheil passiert. Danach hat er mit mir nie ein normales Wort geredet.
Was meinst du, bin ich zu nah getreten? Habe ich vielleicht die 7. Tür aufgemacht und dafür musste ich sozusagen sterben? (Du kennst die Geschichte von Blaubart?)
Und erklär mir lieber Whocares, wenn du weiss, dass du diese zerstörerische in dich hast, warum willst du es nicht austreiben? Es ist schon toll, dass du es erkannt hast und du bist noch jung und das Leben kann noch wunderschön sein und noch schöner mit jemanden alt zu werden. Das wollen wir doch alle, aber harmonie und verbale oder körperliche Gewalt passen nicht zusammen. Lass dich doch therapieren. Wenn die Wille da ist, sind die Chancen bestimmt grösser.
Was war der Auslöser für deine Trennung?
Schöne Grüße
Zora

29.07.2002 23:39 • #9


E
liebe zora,
weil ich schlicht angst habe. ich bin ein sehr gefuehlvoller mensch (jetzt!) allerdings hab ich meine fehler zu spaet erkannt und muss nun dafuer bezahlen ich hab angst das wenn ich mich therapiern lasse das ich ein stueck meiner selbst aufgeben werde bzw. mir genommen wird. ich weiss das ich aber den schritt gehn muss sonst wird es nie wieder ein normales leben fuer mich geben. allerdings is mir momentan alles egal. ich erzaehl ma etwas was aus den letzten 6 monaten. meine freundin hat mich anfang maerz verlassen. knapp 1monat spaeter war ich bei einem freund dessen vater psychoanalytiker ist und wir haben uns ueber meine probleme (die allgemein bekannt waren) unterhalten und irgendwann meinte er er koenne zwar nicht 100% sagen (ohne eingehende untersuchung und tests) aber er hat das gefuehl ich waer ein sogenannter borderliner naja ich hab mit ihm div. tests gemacht und naja es is nicht amtlich aba es liegt sehr nahe das ich ein bler bin. vor einem monat war meine schwester (der sie schon paarma an den lymphknoten rumgeschnippelt haben) zu div. untersuchungen und sie hat eine um 75% erhoehte genetisch bedingte chance auf krebs (wir haben dabei die wahl zwischen lymphknotenkrebs oder leukemie) naja un daher seh ich alles etwas entspannter (ich war noch nich beim test obwohl es mir anhegelegt wurde) ich hab einfach kein bock mehr auf den ganzen schei. *G* un das traegt alles in allem nich grad fuer eine stabilitaet meiner psyche bei. im gegteil es verstaerkt meine aengste ungemein. ich moechte nich boese sein (ixch denk kein normaler mensch will das) aber ich kann mich nich dagegn wehren. (wieder keine bagatellisierung oder mitleidersuchen denn das schei. mitleid brauch ich nit von keinem bin stark genug hoff ich).
naja aba ma zurueck zum topic. fuer dich denk ich ists am besten wenn du dir ein neues leben aufbaust und versuchst beim naechstenmal nen border zu meiden *G* wobei wir dann sehr einsam sein werden. diesen selbsthass auf alles und auf jeden kenn ich zur genuege ich umgehe das in dem ich nicht weggehe in real mit niemanden darueber rede und mich zuhause einschliesse. ich will niemanden weh tun und vorallem mir soll niemand mehr weh tun. oh schei. ich zerfliess hier wieder in selbstmitleid un geh anderen mit meinen probs aufn sack naja sind nur ein paar gedanken so von mir.
ich sag dazu einfach ma nur who cares?

30.07.2002 01:14 • #10


E
Jede Sekunde, ohne dich

Jede Minute, tut nur weh

Die Welt ist so groß

Bin verlassen, bin mir fremd

Was bin ich ohne dich?

Ich glaub ich kann das nicht

Wieder am Boden

Wieder ganz unten

Wir wollten hoch hinaus

War viel zu weit für uns

Und jetzt sind wir hier,

regungslos

uns viel zu nah

endlos fern

So viele Jahre, was kommt nun

Und so viele Nächte, ohne dich

Am Abend lieg ich wach

Hab vorm morgen schon Angst

Das ist zu viel für mich

Ich glaub ich schaff es nicht

Das Leben in mir völlig ausgehaucht

Ich glaub das schaff ich nicht

Ich glaub ich will es nicht

Uns viel zu nah

Endlos fern

p.s. ka was heut wieder los is haeng bissl durch alles nit ausflippen versuch mir nur etwas von meinen gefuehlen los zu werden

30.07.2002 01:24 • #11


E
Liebe zora!

Es ist schön, wenn du schreibst, dass du dabei meine Stimme hören kannst, ja ich war und bin wirklich ziemlich erschlagen von dem, was und wie das vor sich gegangen ist, von der kälte, dem für mich zuvor völlig unverständlichen Hass (weil ich ihr nichts getan hatte) von den abwertungen und der scheinbaren coolness im Beenden der Beziehung, als hätte uns nie etwas verbunden. Diese Seiten waren aber schon während der Beziehung da, sie ist mehrmals weggelaufen, ohne von mir nachvollziehbarer Begründung (meistens: es hat nichts mit dir zu tun oder ich habe Angst vor dir).
Die Treennung ist jetzt 9 Wochen her.

Das Bild von der Liebe auf dem Vulkan gefällt mir sehr gut und trifft sehr zu. Auch ich schwankte zwischen ist sie normal oder krank herum und üblicherweise hab´ ich einen Widerstand gegen das Pathologisieren, aber da gab es einfach zu viele Ereignisse voll Realitätsverzerrung, die einfach nimmer normal sind.

Demnächst möchte ich auf dem Boden bleiben. Vielleicht weniger leidenschaft aber Berechenbarkeit werde ich schon anders bewerten als vorher

Meine Ex hat mich mit ihrem sonderbaren Verhalten und ihrer vermeintlichen Tiefe (für sich selbst, aber nicht für meine Gefühle, aber das habe ich zu spät gemerkt) sehr fasziniert. Ausserdem mag´ ich selbstbezogene Frauen (Menschen), die wissen, was sie wollen, und auch fordern, aber erstens glaub´ ich heute, sie weiss es gar nicht, und zweitens geht man drauf dabei. Du hast geschrieben normalerweise bin ich nicht so tolerant, und auch ich wundere mich sehr darüber, dass ich nichts anderes wusste, als ihre Launen zu ertragen und auf bessere Zeiten zu hoffen (und mich in Arbeit zu stürzen).
Aber jetzt zu deiner Frage: Du hast selbst geschrieben: ich hab´schon genug Erfahrungen um zu wissen ob eine Beziehung klappt oder nicht (ich bin im selben Alter wie du, meine Ex ist wesentlich jünger) und ich hätte mir wirklich ausrechnen können, das das nicht funktionierrt und habe alle Warnzeichen übersehen. Heute wünschte ich mir, ich hätte mich früher aus der Beziehung gelöst. Kann mir auch nicht vorstellen, bei dem, was du beschreibst, das DU an die Beziehung glauben konntest; vielleicht war die Dynamik in deinem und meinem Fall ähnlich. Für die Zukunft will ich einfach nur zu meinem Herz den Kopf dazuschalten und versuchen mir die von dir gestellte Frage (wird das funktionieren?) ehrlich zu beantworten.

Tut mir leid, was dir passiert ist, mit dem Kind und den Hoffnungen......

Bin jetzt schon ziemlich müde und kann nicht mehr weiterschreiben.

Lieben Gruss

DS

und noch 2 Seiten, die ich gut finde (falls du die noch nicht kennst)

http://members.aol.com/BPDCentral/bpdlist.html
beepworld.de/members11/borderline-syndrom/

30.07.2002 01:32 • #12


E
Lieber Whocares!
Oh, and how you care! Selbstmitleid ist okey, wenn man sich dort nicht einbettet. Und ich denke es ist der Mittel mit dem anderen auch mitzufühlen. Du meinst jetzt bist du ein gefühlsvolle Mensch. Meinst du, seit du es weiss was los bei dir ist? Von deinem Beiträge denke ich auch, dass du dich in die Gefühlslage von anderen einsetzen kannst und gerade daher würde ich in deiner Stelle vielmehr optimistisch sein was die Therapie und das Leben danach betrifft. Stell dir mal vor, du siehst diesen Nebel nicht mehr. Du weiss, du kannst dein Leben kontrollieren. Du wirst weiterhin sch... bauen, wie jede andere auch aber ohne Angst, dass du es tuest, weil es erlaubt ist, weil du dich nicht anders fühlst. Ich glaube diese Erkenntnis war für dich sehr Hilfsreich einerseits, andererseits hat dich zurückgeworfen und deine Ängste noch vergrössert nicht mehr ein richtiges Leben führen zu können. Schlicht gesagt, du hast die schlafende Hunde geweckt und jetzt mussen sie gezähmt werden. Würde ich sagen. Und es ist furchtbar was du über dein Schwester erzählst und ich kann gut verstehen, dass du wahnsinn Angst hast auch von dem Krebs aber diese Angst wird auch nur vergrössert dadurch, wenn du von den Test wegläufst. Stell dir die schlimmste in deinem Fall vor. Du gehst hin und es ist positiv. Vielleicht gerade dann kommt die Moment, wo du erkennst, dass du noch ein junge Mensch bist und eine Menge vor hast und kein Bock hast zu sterben, weil es ungerecht wäre dein Leben so früh wegzunehmen. Und dann wird dein Angst auch ein Gesicht bekommen und weiss genau was du bekämpfen muss. Dann kannst du immernoch entscheiden ob du dazu Lust hast oder nicht. Oder es wird negativ. Dann wird ein Problem auf jeden Fall los.
Dann hast du immernoch der Borderline und es wird dein Leben auch auf den Bahn werfen und du muss wahrscheinlich eine Reihe Qualen durchgehen um aus dem Tunnel herauszukommen aber wenn die Chance besteht, du hast wenigstens genauso viel gesunde und helle Jahre, wie deine bisherige angstvolle Jahre. Wenn es nicht gelingt kannst du sie immernoch haben.
Weiss du ich habe in der letzten paar Monaten so viel Momente, wo ich mich so müde gefühlt habe und das Verlust des Kindes unter solchen demütigende Umstände hat in mir solche Krämpfe verursacht, worüber ich denke, sie sind die perfekte Grundlage um Krebs zu kriegen. Ich weiss nicht ob ich noch ein Kind bekommen kann, aber wenn die Möglichkeit besteht, wenn es mir gelingt diese Geschichte zu verarbeiten, wenn ich wieder glauben kann in mir selbst und ich wieder einen Mann vertrauen kann, nun dann will ich diesen Krampf loswerden. Ich habe ein Fehler gemacht, ich habe inkonsequent gehandelt mit meinem Freund. Ich hätte nicht dann Angst kriegen sollen als ich schwanger war, sondern vorher überlegen, ob ich es mit ihm schaffe. Ich war die stärkere von uns und ich habe es aufgegeben weiterhin stark zu sein. Und durch diese Tragedie bin ich wieder wach geworden und möchte mein Leben nicht mehr dem Zufall übergeben, sondern das Gefühl haben, ich habe es nicht um sonst bekommen und ich lasse es auch nicht mehr von anderen in solche Weise kaputtmachen.
Siehst du, und es ist alles wegen der Angst. Sie müssen weg!
Wegen dein einmaliges Leben und wegen des Lebens den anderen die du noch triffst.
Schöne Grüße
Zora

30.07.2002 21:03 • #13


E
Lieber Ds!
Ich weiss es nicht, aber vielleicht gehört zu dem Eigendynamik von solchen Beziehungen, dass man irgendwie abhängig wird und sich deswegen nicht lösen kann. Man tut nichtst, es gibt keine Gründe und der andere ist wütend oder läuft weg. Man möchte ausfinden was los ist und plötzlich ist Frieden als nichts geschehen wäre (war bei uns so). Und wie Whocares schreibt sind die Bordies friedliche Zeitgenossen. Mein Freund war außer seine Vorfälle ein bärenmässiger, ruhiger Typ. Und ich liebte den. Dann wurde er ein tobende, unkontrollierte, vulgäre Wesen. Und ich fürchtete es. Und wir haben keine richtige Probleme gehabt. Es ging um ein Hemd, oder eine unsympatische Freundin die ich jede 5 Jahr einmal sehe und solche Sch... Nicht das wir das Leben anders leben wollen als der andere. Also bei mir war dies der Grund, dass ich blieb. Bei den anderen Beziehungen was ich vorher hatte, waren Sachen die keine mögliche gemeinsamen Weg erlaubt haben. Aber ich weiss natürlich nachhinein, es ist auch keine gemeinsame Weg in einem Beziehung Angst zu haben, weil der andere immer wieder unerwartet explodiert oder wegläuft, weil dem Partner in dieser Weisen nichts übrig bleibt als entweder Tolerieren oder die Beziehung beenden. Aber beenden ist schwierig, weil es doch kein Grund ist....und so fängt der Teufelskreis an. Nach eine Weile hätten wir wahrscheinlich beide die Beziehung beendet, weil wir müde geworden wären, aber es war noch relativ jung auch bei dir mit 2,5 Jahren und soviel wäre auch bei uns drin, wenn das Schwangerschaft nicht kommt. Und ich glaube wir müssen darüber nicht zu viel Gedanken machen, was wir bei der nächtste Beziehung machen müssen, weil wir beide schreiend wegläufen, wenn wir die erste Zeichnen von Schweigen, Wegläufen oder Beschimpfen erfahren. Und ich speziell, wenn jemand sooooooo unglaublich verliebt ist in mir und mit übermäßigen Komplimenten mich überschüttelt. So toll bin ich wieder nicht und dass sollte ich mal im Kopf behalten. Hast du auch das Gefühl gehabt ob du der Kerl allen Kerlen wärest, als du deine Freundin kennengelernt hast?
Wahrscheinlich daher kommt auch diese Erschlagenheit was wir beide fühlen, weil einerseitst war ständig Honig ums Maul geschmiert und wir haben es sehr gerne geglaubt, dass wir grossartig sind und dann hat sich herausgestellt, dass wir nicht mal eine Minute fehlen und wahrscheinlich nicht mal richtig gemerkt wurde als wir aus ihr Leben rausgeschmissen wurden. Thja, wie kleine Spielzeuge und man fühlt sich sonst gerne als MENSCHLICHE WESEN mit alles drum herum, der Gefühle hat, die verletzt werden können, der Intellekt hat womit man sein Leben gestaltet, der Pläne hat, die man verwirklichen möchte und so weiter und so fort und es stellt sich heraus, davon wurde überhaupt nicht gemerkt.
Und ich denke Ds, dies sollte unsere Lektion sein ob wir es merken können ob der andere uns als Person wahrnimmt oder die Kompliemente nur dazu dienen um sein Leben zu leben.
Ach, weiss du als ich diese Zeile schreibe ich fühle in mir wieder den Wut steigen und es tut gut. Nicht heulend an ihm denken, sondern daran was mit meiner HOCHEN PERSÖNLICHKEIT gemacht worden ist. Kennst du den Satz, nach einer Beziehung mit ein Bordie your Mind looks like a japanese China Shop after the 9. Earthquake. (. heartless-bitchess-international) (romeo is bleeding).
Du schreibst, es war Schluss 3 Wochen vor deinem Abschlussprüfung. Wahrscheinlich waren darüber nicht zu viel Gedanken gemacht ob du unter solchen Umständen deine Prüfung schaffst. (Aber hoffentlich hast du!) Und hast du noch ähnliche Fälle auf Lager? Ich schon und damit hast du recht, dass man auf sein Herzklopfen hören sollte, kann ich immer an der zweite Reihe leben und will ich?
Sehe ich im Moment so. Ich glaube meine Stimme hat sich viel verändert seit vorgestern. Da hast du mich getröstet und jetzt mache ich mut. Oder wenigstent möchte ich für uns beide. Aber spürst du wie ungerecht ist es, dass wir nach 2-3 Monaten immernoch dabei sind um unseren Liebste Gedanken zu machen und über meinen bin ich fest überzeugt, dass er keine Wort mehr über mich verschwendet.
Schöne Grüße
Zora


30.07.2002 23:08 • #14


E
dear zora!
danke fuer deine lieben und netten worte aber ich kann dazu nur sagen (und ich denke das kennst du selber) in der nacht wenn du alleine bist dann kommen die daemonen und holen sich ihr futter und man fuettert sie grosszuegig.

p.s. hab momentan keine naja flat un bin daher nur sporadisch da

06.08.2002 12:52 • #15


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