Ich lese die Beiträge von diesem Forum seit ca. 3 Monaten und es hat mir sehr geholfen mit meinem Gefühlen besser klar zu kommen. Sein Leidensgeschichte muss man zwar allein durch aber es ist doch beruhigend, dass diese wahnsinnmachende Gedankenspirale um den Verlust des Partners nicht nur die meine sind, sondern zu dem Prozess gehören, was die andere, die auch geliebt haben, genauso erleiden.
Bisjetzt habe ich noch nicht die Kraft oder Mut oder was auch immer gehabt selbst zu schreiben, obwohl wahrscheinlich hättet mir helfen können aber dafür wäre ich immernoch dankbar wenn ich eure Meinung hören würde.
Der Anlass ist für meine jetztige Frage, dass ich jetzt definitiv weiss, dass ich mit meinem ex nie etwas klären kann und es macht mich sehr frustriert. Nicht weil ich ihn zurück will, sondern weil ich es so ungerecht finde und weil ich es sehr stark gehofft habe, dass wir nach eine weile einen normalen Umgang miteinander haben können.
Und nun, die verkürzte Fassung meine love story. Wir waren 9 Monate zusammen und es schien mir so, dass es sehr ernst ist, von uns beide ab dem ersten Minuten und ich bin überzeugt, dass er auch verliebt war. Wir sind beide nah zu dem 40 und haben schon genug Erfahrungen um zu wissen ob eine Beziehung klappt oder nicht. Habe ich gedacht wenigstens. Eigentlich haben wir keine grundlegende Probleme gehabt und haben eine harmonische Beziehung geführt, was aber immer wieder von seinem komischen Wutausbrüchen wegen irgendwelche Kleinigkeiten gebrochen wurde und er hat mich auch angegriffen. Geschlagen nicht, aber mein Arm angegriffen oder geschüttelt oder sein Faust in den Wand geschlagen. Ich weiss es klingt blöd, warum habe ich ihn nicht gleich rausgeschmissen, aber nach diesen Vorfällen hat er immer geheult und ich habe es so interpretiert, dass er es bereut. Und sonst war alles okey. So okey, dass wir Famile planten und ich tatsächlich schwanger wurde. (Ich habe noch kein Kinder). Leider bevor es sich herausgestellt hat, hat er mal wieder eine Schweigewoche, wo er sich total züruckgezogen hat und auf meine Telephonate mich nur angeschnautzt hat. Ich war ziemlich sauer, weil bisdahin habe ich mich ziemlich intensiv mit seinem Studium beschäftigt. Sein Hausarbeit geschrieben, bei Diplomarbeit geholfen, bei dem Staatexamen und als alles um war noch seine Familie bekocht für das Feier und am nächtsten Tag, hat er mal wieder was gefunden um beleidigt zu sein. Solang er mich gebraucht hat, war Frieden. Nach eine Woche halbherzige Versöhnung und als es 2 Tage später herausgestellt hat, dass ich ein Kind erwarte, habe ich geweint, weil ich wusste, dass es nicht gut gehen wird. Er ist 2 Tage lang zu mir gestanden und dann ist die Hölle losgegangen. Er zieht sich zurück, schnauzt mich an, wenn ich ihn anrufe, Versöhnung, Heulen, Heiratspläne, läuft wieder weg, Wohnung suchen, greift mein Hals an.....so ungefähr, solang als ich in der 10. Woche ein Fehlgeburt hatte. In der Zeit war er wieder nicht da (er musste mit deinem neuen Arbeit anfangen und in seine neue Lebensphase habe ich kein Platz mehr). Als er es erfahren hat, hat mich wieder angegriffen und gemeint es sei alles mein Schuld. Und so blieb seine Version.
Und nun über meine Gefühle. Ich habe diesen Mann sehr geliebt. Normaleweise bin ich nicht so tolerant, wie ich mit ihm war und normaleweise handle ich ziemlich rational und überlege vielmal was ich tue. Ich weiss nicht warum habe ich so blind geglaubt, dass trotz die Vorfälle wir es schaffen, weil er mich liebt. Ich habe versucht nach dem Fehlgeburt auch mit ihm vernünftig zu reden aber ausser Beschimpfungen habe ich keine menschliche Wörter gekriegt.
3 Wochen später als das Kind gestorben ist, hat er eine Announcen aufgegeben, er sucht Ausländerin (bin ich selbe eine) für Familiengründung.
Seitdem sind 3 Monaten vergangen und ich bin 1000 km weitergezogen und versuche mein Leben ganz neu anzufangen. Geht nicht so einfach, weil der Krampf ist noch da und da ist noch kein Tag vergangen ohne zu heulen. Aber ich hoffe es wird von Tag zu Tag besser. Meine Alpträume sind schon wenigstens weg.
Und nun habe ich gedacht um uns beide die Sache leichter zu machen, vielleicht können wir jetzt miteinander reden. Ich habe ihn angerufen, aber die Reaktion war eine sehr grobe Stimme und die Frage was ich noch wolle. Wenn er es gewusst hätte, dass ich es bin, hätte er das Telephon nicht aufgenommen und er muss jetzt gehen und legte auf.
Tja, also mehr werde ich es nicht mehr probieren.
Ich habe auch ausgefunden, dass er mit grosse Wahrscheinlichkeit ein Borderline Persönlichkeit hat und sie fühlen wirklich nichtst, was sie für die anderen antun.
Aber mal vorasusgesetzt, dass er ein normale ist (er ist ein Bulle, irgendeine psychologische Test musste er doch bestehen), warum zum Teufel kann er mit mir nicht normal reden? Den habe ich ausser meine blöde Liebeserklärungen nichtst angetan. Und das Kind habe nicht ich auf sein Hals gehängt, weil die Verhütung von ihm abhängig war. Wie kann man sich so kaltblütig ändern und einfach weiterläufen als nichtst geschehen wäre. Oder macht er nur so?
Ich kann meine Gefühle nicht richtig ordnen, dass ist mein Problem. Wir haben doch auch wunderschöne Zeiten und weil alles so schnell passierte, habe mich noch von denen nicht loslösen können obwohl diese fast zum Pschychiatrie führende letzte paar Monaten sind mir auch sehr lebendig.
Schlechte Gewissen habe ich auch, weil ich statt auf seine Karusselspiel hätte ich mich eher auf das Baby konzentrieren müssen und so hätte ich ihn vielleicht nicht verloren.
Und es geht leider aus meinem Kopf auch nicht aus ob es nicht die entscheidende Fehler war, als ich bei dem Schwangerschaftstest mein Angst nicht verbergen konnte. Bei so einem labilen Mann war es wahrscheinlich genug, seine sowieso unsichere Einstellung zu mir noch mehr unsicher zu machen.
Und wie dumm es klingt, ich habe immernoch Sehnsucht nach ihm. Obwohl ich es nicht mehr will! Wie kann man es loswerden? Ich würde meinen Kopf so gerne ausspülen und endlich frei von ihm werden aber andererseits denke ich auch, wenn man richtig geliebt hat, vielleicht gehört diese Trauerphase auch dazu. Aber wegen so einem karakterlosen Feigling? Er und seine Familie wussten, dass es mir gesundheitlich sehr schlecht ging nach dem Fehlgeburt aber niemand hat nicht mal den Hörer gerührt zu fragen ob ich noch lebe. Wie wenn ich nie existiert hätte. Zum letzt habe ich seine Mutter angerufen um mich zu verabschieden und mich zu bedanken, weil während der Schwangerschaft sie mir geholfen hat um mit ihm zu reden. Ich habe kein schlechtes Wort über ihn gesagt und die Mutter wusste, dass er mich in Stich gelassen hat aber trotzdem war es offensichtlich total unangenehm für sie mit mir zu reden und sie hat es auch bald beendet. Wie wenn ich die Pest hätte ungefähr.
Könnt mir helfen diese für mich unverständliche Verhaltensweisen interpretieren?
29.07.2002 14:28 •
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