Hallo heiknik,
ja, ich war es. Das Buch von Doris Wolf hat mir schon das erste Mal in meiner Trennungsphase geholfen. Dein Tip ist gut, denn ich finde, daß es ein ganz tolles Buch ist. Für alle anderen Leser: es heißt Wenn der Partner geht. Ich habe den persönlichen Kontakt zu meinem Mann auch ganz abgebrochen. Wenn wir uns etwas mitzuteilen haben, läuft das über Zettel und Briefe. Zur Zeit nutzt er hier noch tagsüber sein Büro, wenn ich zur Arbeit bin. Es sieht aber so aus, als ob das nicht mehr lange so sein wird. Jeden Tag fehlen ein paar Dinge mehr. Ich bin im Moment hin- und hergerissen, ob ich diese Distanz weiter wahren soll oder, mit dem vollen Bewußtsein, daß es aus ist, nocheinmal das Gespräch suchen soll. Ich verspreche mir davon, daß wir beide in Frieden voneinander loslassen ( Ich ist in diesem Fall mein Verstand. Das Herz ist sich nicht sicher, ob es nicht doch noch ein Fünkchen Hoffnung hat ). Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das in der nächsten Zeit schaffen würde. Manchmal fühle ich mich unendlich stark und manchmal liege ich hier laut heulend am Boden und der Schmerz zerreißt mich schier. Andererseits denke ich, daß er in einem Gespräch nicht von seinen Schuldgefühlen frei ist und versuchen wird, nicht noch mehr Scherben zu machen oder genau das Gegenteil. Also entweder wird er mitfühlend sein oder sich durch Unnahbarkeit schützen. Was ich jedoch bräuchte, wäre eine gnadenlose Ehrlichkeit. Ich könnte ihn ohne Gespräch für immer ziehen lassen. Aber würde ich mir nicht ständig Vorwürfe machen, es nicht versucht zu haben ? Ich mache mir hier Gedanken und er sitzt wahrscheinlich gerade mit ihr in einem gemütlichen Restaurant oder knutschend auf dem Sofa. Ich glaube, ich sorge mich mehr um sein seelisches Wohlergehen als um meines. Komisch.
Mit verwirrten lieben Grüßen
Isis
17.07.2004 21:54 •
#3