Hallo zusammen,
nach langem Reinlesen hier im Forum habe ich mich angemeldet. Kurz zur Situation: Ich habe vor drei Monaten meine Frau und meine 2 Kinder (14 und 16) nach 24 jahren Ehe verlassen. Ich habe kaum noch Gemeinsamkeiten gesehen, es gab kaum noch Leidenschaft oder auch einfach nur Gefühle zwischen uns. Ich war als Person und mit Allem, was ich tat, einfach nur noch selbstverständlich. Ich fühlte mich als Teil des Inventars. Ich muss dazu sagen, dass ich beruflich viel unterwegs bin. Meiner Frau konnte ich es am Ende nicht mehr recht machen.
Zum Einen wollte sie das Geld und den Wohlstand, und zum Anderen wollte sie, dass ich öfter zuhause bin, im Haushalt mithelfe und und und... Sie selbst hat in den letzen jahren immer nur stundenweise gearbeitet, aber das war eher nur, um das Gesicht zu wahren, als um wirklich was zu verdienen. Musste sie ja nicht....hab ich ja zur Genüge.
Die letzten Monate konnte ich kaum noch schlafen, habe mir immer wieder Gedanken über meine Zukunft gemacht, und wie es weitergehen soll.
Ein weiterer Aspekt ist, dass ich meine Frau vor über zehn jahren einmal betrogen hatte. Als Grund damals würde ich heute sagen, es war Vernachlässigung. Hört sich doof an, oder? War aber so, ich wollte schon damals von dieser Fremden nur das, was ich mir eigentlich von meiner Frau gewünscht hatte aber nie bekam.
Trotzdem haben wir an der Ehe festgehalten. Und irgendwie haben wir es dann auch auf die Reihe bekommen. Aber die letzten zwei Jahre waren eine einzige Quälerei für mich. Immer wieder dachte ich an Trennung, ans spurlose Verschwinden...und sogar an Selbstmord.
Und jetzt, vor fünf Monaten bin ich eines morgens aufgewacht und habe entschieden....so geht es nicht weiter. Und habe ihr gesagt, dass ich ausziehen werde. Das ich nicht mehr so weitermachen kann.
Ich habe mir eine Wohnung gesucht und bin ausgezogen. Das ist nun drei Monate her.
In diesem drei Monaten hatten wir immer wieder Kontakt und wir haben immer wieder über einen Neuanfang nachgedacht. Aber, umso mehr Zeit verging, umso mehr habe ich mich von ihr entfernt. Dennoch, der Gedanke an den Neuanfang ließ ich nicht los. Aber sie hatte mit jedem Tag mehr gelitten. Und weil ich nicht wusste, wann, wo und wie....keinen klaren Gedanken und schon garkeine Entscheidung treffen konnte, wollte ich sie nicht mehr warten lassen.
Also habe ich ihr vor zwei Wochen gesagt, dass ich keinen Neuanfang mehr will. Obwohl das so eigentlich gelogen war. Ich denke noch heute oft daran, aber ich konnte sie doch nicht so an mich binden. Ich wollte, dass sie frei ist, dass sie nicht mehr alles auf dem Gedanken aufbaut, dass es wieder etwas wird. Denn was wäre gewesen, wenn ich in drei, vier oder fünf Monaten entschieden hätte, dass ich nicht mehr kann?
Also habe ich sie angelogen, um sie freizugeben.....
Und nun.....leide ich. Ich komme nicht mehr von dem Gedanken los, dass ich versagt habe. Dass ich eine so langjährige Ehe nicht retten konnte. Dass ich meinen Kindern kein guter Vater war. Und ich höre immer wieder in mich hinein.... Sie fehlt mir so sehr. Die Gespräche, das gemeinsame lachen, ja sogar das schweigende Nebeneinander her fehlt mir.
Ist dass nur, weil ich jetzt alleine bin? Ist es Eifersucht? Ich fühle mich so hilflos, sitze vganze Abende plärrend in meiner Bude rum, denke an die schönen Zeiten, an all die Jahre, an meine Kinder....
Von einer gemeinsamen Freundin habe ich erfahren, dass sie schon zwei Tage nach meiner Entscheidung ein Date mit einer Internetbekanntschaft ausgemacht hat. War es ihr so unwichtig, dass sie so schnell darüber hinweg kann? Ist es eine Verzweiflungstat?
Ihr seht schon, ich bin gnadenlos durcheinander, verwirrt. Verstehe mich, meine Frau und das leben nicht mehr. Die Freiheit, die ich jetzt habe, genieße ich und doch genieße ich sie nicht.
Ich wollte das alles nur mal loswerden.
Danke, wenn Ihr bis hierher gelesen habt....
T.
21.03.2012 17:42 •
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