Guten Abend meine Lieben,
da dieses Forum für mich nunmehr schon irgendwo zur Familie in Sachen Herzensangelegenheiten gehört hier mal ein kleines Update:
Ich merke, das ich mich nach dem letzten Vorfall im November immer mehr distanziere und dabei erwische, den Wunsch zu hegen, wie schön es manchmal wäre, allein zu sein, frei zu sein.
Zwar gab es jetzt keine Vorfälle mehr von denen ich Kenntnis habe, laut seiner sicht wurde alles eingestellt und die Therapie hilft ihm, aber in mir ist etwas entscheidendes kaputt gegangen, was wohl nicht mehr zu reparieren ist.
Aus dem Vertrauen ist in der Hinsicht Gleichgültigkeit geworden, ich rebelliere innerlich und auch äusserlich immer mehr. Es wird mir immer mehr bewusst, wie ich mich hab manipulieren und behandeln lassen, von emotionaler Erpressung bishin zu Gaslighting, das ist mit keiner Sucht, mit nichts zu entschuldigen.
Ich kann nicht mehr mit ihm schlafen, wir leben neben einander her. Ich habe vor einem Monat mit unserer Paarberatung allein gesprochen und sie versteht mich absolut. Was ich mitgemacht habe. Sie versteht mein Misstrauen, meine mittlerweile große Abneigung gegen seinen Fe****, meine Wut das von ihm ausser der normalen Nettigkeit nichts kommt, um das alles irgendwo wieder gut zu machen. Auch, das ich über Trennung nachdenke.
Ich habe ihm das so alles mitgeteilt, er war schokiert, hat gesagt er will kämpfen, aber er versteht wohl einfach nicht, worum es geht. Das er mich als Frau mit S. schon lange in einen Käfig gesperrt hat, dieser Käfig aber nicht ewig hält. Das er denkt, es reicht aus, eine normale heile Welt zu spielen, ohne engere Bindung, ohne S., ohne die Intensität die man als Paar miteinander spüren sollte.
Vor zwei Wochen dann hatte ich einen Unfall, musste ins Krankenhaus. Er kümmerte sich um unser Kind, um unsere Wohnung, auch jetzt um mich, ich muss einige Zeit zuhause bleiben, es ist etwas ernsteres. Und er macht das wirklich gut. Er geht auf in der Rolle des jenigen, der sich kümmert und ohne den nichts läuft. Ich sehe, wieviel er kann wenn er muss und wieviel ich immer getan habe in der Vergangenheit obwohl er hätte auch können.
Haltet mich für verrückt, aber anstatt ihm dafür dankbar zu sein das er dies gerade alles tut, sich um mich und alles kümmert, distanziere ich mich nur noch mehr. Ich kann nicht dankbar sein, ich bin wütend. Ich habe vor dem Unfall begonnen zu rebellieren, mich selbst wieder zu finden und nun bin ich wieder abhängig von ihm und seinem handeln.
Dazu kommt, das ich jemanden kennen gelernt habe, schon länger, und viel Kontakt mit diesem Mann hege, der so viel von dem ausstrahlt was ich mir immer gewünscht habe. Bodenständig, intelligent, temperamentvoll und witzig, selbst sein Job als Rettungssanitäter imponiert mir. Wir haben uns von anfang so gut verstanden das es fast gruselig ist. Es herrscht auch eine gewisse S*** Anziehung. Er gibt mir das Gefühl, noch begehrenswert zu sein und lässt mein Ego wieder aufleben.
Die Therapeutin sagt, er sei der Auslöser für meine Rebellion, es kommt ein Wendepunkt in meinem Leben. Ich habe sie gefragt, ob das was ich zur zeit mache - nämlich im grunde das selbe wie mein Freund in den letzten 6 Jahren heimlich zu schreiben - mit irgendwas entschuldbar sei. Sie sagte, ich würde das ja nicht einfach aus Spass machen, sondern das ist nun das Ergebnis von Bedürfnissen die trotz ewiger Kommunikation nicht beachtet worden sind. Sie sagt, ich solle es einfach geniessen und meinem Freund davon nichts sagen. Ich hätte schon genug mitgemacht die letzten Jahre.
Trotzdem fühlt es sich teilweise falsch an, ich kann das nicht rechtfertigen. Aber ich möchte darauf jetzt auch nicht mehr verzichten, da der andere Mann freundschaftlich für mich in den ganzen letzten Monaten eine riesen Stütze war. Ausser ihm hatte ich niemanden sonst.
Wie es zur Zeit weiter gehen soll weiss ich nicht. Ich muss mich schonen, sitze zuhause und mich macht einfach wütend das ich so hilflos bin momentan.
23.02.2018 18:14 •
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