Hallo liebe Wieso,
naja, ich schleppe mich eher, als das irgendetwas schön ist. Es ist bescheuert, mein Kopf verdrängt alles schlechte und das es im Grunde nicht gepasst hat. Vermisse ihn, unendlich, es erscheint mir alles so sinnlos und fühle mich einsam. Alle Meschen, die ich kenne, sind mit ihren Ratschlägen am Ende und können mein Leid glaube ich nicht mehr hören. Mein einziges Ziel ist es jetzt, alles für die Reha vorzubereiten und durchzuhalten, aber selbst das fällt schwer. Keiner an der Seite, der mal mit mir da und da hingeht und dies und das erledigt. Ich weiß, ich bin erwachsen und sollte ohne ne Mutti zurecht kommen. Aber vier Jahre wer an der Seite (gut, im letzten Jahr nicht mehr). Hatte heute wieder diese Träume und habe den ganzen Vormittag weinend verbracht und versuche mich jetzt aufzurappeln. Das sind wohl echte Depressionen. Irgendwie liegt vor mir ein riesen Scherbenhaufen. Die Liebe weg, Job weg, fühle mich verloren in der Großstadt. Dieser Aktionismus der ersten zwei Monate ist verschwunden, hilft eh nicht. -habe gestern unterlagen für die Reha zusammengesucht und war erschrocken, was bei mir schon alles lief. Und ja, dieses jammern bringt auch nicht weiter. Aber man ist einfach komplett auf sich selbst gestellt und hat kaum Kraft...und er ist weg, hat abgeschlossen. Ich weiß, dass das so sein muss. Aber ich frage mich gerade, ob ich das schaffe. Irgendwie ist nicht ein festes Standbein geblieben...außer meine Eltern. Aber da jetzt als Erwachsene zurückzukehren und wieder Kind zu sein, um das man sich kümmert, kann nicht richtig sein.
Habe es heute Mittag mit Aktivitäten versucht, hat nicht funktioniert. Ich habe echt jegliche Motivation verloren. Die Heilpraktikerin hatte gestern auch keine aufmunternden Worte mehr. Hatte das Gefühl, dass es ihr auch zu viel ist langsam. Naja, was soll sie auch noch tun?! Ich sage lieber nicht, was sie als Schlusswort meinte. Ich weiß, es liegt jetzt an mir. Aber ich habe in meine Leben schon viel gekämpft, ich falle immer wieder zurück, sodass mich langsam keinen Kampfesgeist mehr habe. Wozu das alles? Wegen meinen Eltern, ich kann nicht untergehen. Es kommt viel hoch, Leid der letzten Jahre. Die Kämpfe dazwischen und wo ich jetzt stehe. Meine Schwester ist vier Jahre jünger. Jetzt schwanger, zieht mit ihrem Freund zusammen, viele Freunde, Job, Hobbies, immer aktiv...und ich liege hier. Und mir ist schon klar, dass dies nicht nur das Beziehungsaus ist. Einfach Scherbenhaufen und mir fehl das Ziel, um zu kämpfen.
Sorry, für dieses Gejammer. Aber kann das so nirgends mehr ablassen, alle haben genug. Was ich verstehen kann.
Ich weiß nicht, weshalb wir an sie geraten sind. Ich frage mich, wie mein Leben jetzt aussehen würde, hätte ich nicht diese Enttäuschungen, Worte, dieses Im-Stich-Lassen über mich ergehen lassen. Das trifft genau in meine Wunde und wirft mich so weit zurück. Weshalb brauchen wir sie? Was lieben wir (immer noch) an Ihnen? Muss man wirklich alleine klar kommen oder gibt es einfach Menschen, die ohne Partner schlecht können? Zig Jahre Therapie und ich weiß es nicht. Mein Hoffnungsschimmer ist, dass die Welt in zwei Jahren vielleicht ganz anders aussieht. Und ich weiß, ich muss das selber hinbekommen. Nur in dieser Gemütsverfassung ist kaum was möglich. Es tut weh. Das er weg ist und dieser ganze Lebensschmerz. Kann einfach keine Freude mehr empfinden. Und weiß, dass das auch sehr viel mit mir persönlich zu tun hat.
Ich bin froh, dass du (hoffentlich ist das nicht nur mein Eindruck) nicht so tief sinkt.
Ja, weshalb, weshalb, weshalb? Man wollte doch nur ein Leben teilen und mit Liebe und miteinander glücklich durchs Leben gehen.
Mein Bauch-Gefühl sagte von Anfang an, nein (und das wäre jetzt nen Roman, das auszuweiten). Beim nächsten mal sollte man genau hinschauen, an wen man sein Herz verschenkt und nicht der ersten Verliebtheit nachgehen, Oder eben doch lernen, alleine zu sein.
Eine Freundin von mir hatte eine siebenjährige Beziehung, die Liebe ihres Lebens nach Ehejahren. Sie hat auch sehr gelitten. Während der Beziehung und danach. Heute, 2 Jahre später konzentriert sie sich auf ihren Reitsport und ihr Hund ist ihr ein und alles. Sie sagt, es fehlt etwas zum Glück, aber sie ist zufrieden und leidet nicht und es geht ihr allemal besser als mit ihm.
Wann geht deine Fahrradtour noch mal los? Meine Kur beginnt am nächsten Mittwoch.
Sorry für diesen echt negativen Beitrag. Ich hoffe, dass ich innerhalb der Kur etwas positives von mir hören lassen kann.
Ich weiß, dass das Leben schön sein kann.
Wie war denn dein Tag heute?
Ganz viele liebe Grüße
PS: Danke, dass ich mir das von der Seele schreiben kann
09.05.2017 14:33 •
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