Das mit der Arbeit freut mich sehr für dich! Auch, dass du dich da nicht komplett verstecken und verstellen musst damit, wie es dir jetzt geht. Das ist sooo wichtig und ganz viel wert! Und auch, dass du das mit der Arbeit schaffst, zeig doch, dass du eine sehr starke Frau bist. Das ist nach meiner Erfahrung und dem Lesen von zig Erfahrungsberichten in solch einer Situation echt nicht selbstverständlich.
Auch finde ich es sehr sehr stark, dass du deinen Entschluss durchziehst. Ich kenne natürlich nur deine Seite und nicht seine. Aber ich vermute auch bei dir, das er sich eh hätte stark verändern müsste, damit du (wieder) glücklich mit ihm sein könntest. Wunschdenken, nach all meiner Erfahrung, ändern sich Menschen in ihren Grundzügen nur selten! Und vielleicht ist es gut, dass du hinter die Sache mit dem Onlineportal gekommen ist. Das scheint ja noch mal ausschlaggebend gewesen zu sein für deine Entscheidung, an der du nicht rüttest. Und das finde ich wirklich sehr stark!
Alles wegräumen finde ich richtig. Ich persönlich würde erst mit klarem Kopf entscheiden, was davon ich wegschmeißen. Kiste und Keller und gut.
Ich denke, eine ehrliche Erklärung bringt Klarheit. Den Schmerz nimmt es wohl kaum. Leider scheint er ja wirklich kein Mensch zu sein, der seine Gefühle offen legt. Es klingt ja nicht so, als würde an ihm alles vorbeigehen, aber für mich: Schublade auf, Gefühle/ Gedanken rein, Schublade zu und verschließen vor dem anderen. Klingt ja so, als hätte er es in der Beziehung ähnlich gemacht. Man sucht so verzweifelt nach Antworten und Erklärungen...Meschen sprechen von Loslassen...ich weiß nicht wie das gerade gehen könnte. Ich glaube, das kommt mit der Zeit. Gefühle und Erinnerungen werden verblassen und irgendwann kann man die ganze Sache anders betrachten. Vielleicht ist dann die Erklärung: Er konnte sich einfach nicht öffnen und ehrlich (auch zu sich selbst) sein. Das passt nicht zu mir.
Ich hatte mir diese Liebeskummerphasen angeschaut und dachte...nein, die Beziehung war so speziell, bei mir passt das nicht. Ich stecke nun in der zweiten. Ich weiß, es ist vorbei! In der ersten (Hoffnungen) habe ich alles mögliche veranstaltet...Freunde treffen, Familie, basteln, rausgehen, shoppen, telefonieren, Filme gucken, Selbsthilfegruppe, mit mir allein sein und und und (immer mit der Hoffnung im Hintergrund). Das hat ein Stück geholfen/ abgelenkt. Bin dann vor ein paar Tagen noch mal richtig eingebrochen: Das wars tatsächlich!er ist nach 10 jahren weg aus meinem leben. Es ging nichts die Tage. Jetzt werde ich weitermachen, fahre über das nächste Wochenende weg, koche heute mit Freunden. Es ist wirklich so wie viele schreiben, den Schmerz kann einem keiner nehmen. Ich bin mir sehr sicher, dass Zeit tatsächlich das einzige ist, dass einen außerhalb von Ablenkungen, wirklich hilft. Und reden, reden, reden...oder hier schreiben. Trotzdem tut es gut, einen schönen Film zu sehen, mit Menschen auch über andere Sachen zu reden, einem Hobby nachzugehen...nur so komme ich mal aus diesem Gedankenkarussell kurz raus. Und mit der Zeit sicher länger und länger und länger!
Diese schlimme Zeit geht vorbei, ganz sicher! Für mich habe ich noch erkannt, dass es sehr sehr wichtig ist, diesen Zustand jetzt zu akzeptieren und somit nicht gegen sich und seine Gefühle zu arbeiten. Es geht nicht so schnell. Es braucht Zeit!
Ich hoffe, dass dir dein Arbeitsalltag auch heute gut getan hat und ich wünsche dir einen bestmöglichen Tag!
Liebste Grüße
19.04.2017 11:10 •
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