@Benvolio
Bin gerade auf deine Geschichte gestoßen - (leider) kann ich mich damit auch sehr gut identifizieren.
Zwischen mir und meiner Ex (ja, es fühlt sich immer noch komisch an sie als solche zu bezeichnen) ging es im Mai letzten Jahres nach über 10 Jahren zu Ende, rund ein Jahr vor der geplanten Hochzeit - seit einem Jahr verlobt mit gemeinsamer Wohnung im Bau. Wir kannten uns seit Kindertagen, sind im gleichen Verein und fanden bereits mit 15/16 zusammen - die gegenseitige erste große Liebe. Die Beziehung ging leider mit den Worten Keine Gefühle mehr - der Kopf sagt Ja, das Herz Nein zu Ende. Für mich damals plötzlich und ohne Vorwarnung. Alles, was danach folgte, hast Du bereits sehr gut beschrieben. Das Gefühl, der Boden wird unter den Füßen weggezogen, die Lebensplanung nun von heute auf morgen komplett zurückgesetzt, Zukunftsängste, Selbstzweifel und die große Frage danach, wie verda... nochmal das hat schieflaufen können.
Mit der gewonnenen Klarheit nach jetzt rund 8 Monaten kann ich sagen, dass das, was man zuletzt zusammen hatte, nicht mehr die Art von Beziehung war, wie sie einst bestanden hat. Zum Thema Trennung habe ich das Internet sprichwörtlich leergelesen. Schlussendlich haben wir uns emotional voneinander entfernt - das Dating während der Beziehung haben wir zu sehr vernachlässigt und uns von den Problemen des Alltags unter Stress setzen lassen - ohne ausreichend miteinander zu kommunizieren. Dass darunter die Anziehung und Gefühle füreinander leiden bzw. gelitten haben ist rückblickend mehr als klar. Nichtsdestotrotz hatte ich immer gehofft, dass man mit Blick auf unsere gemeinsame Zeit und alles gemeinsam erlebte, das Gespräch zueinander findet, bevor der Ernstfall eintritt. Hier lernen wir wohl beide daraus. In den klaren Momenten des Reflektierens bin ich ihr auch dankbar, dass sie sich mir gegenüber im Trennungsprozess in den größten Teilen fair verhalten hat. Klar fallen im Zuge der Trennung Worte, die einen tief treffen. Das alles ist dann wohl der Emotionalität geschuldet.
Leider dreht sich auch mein Gedankenkarussell nach 8 Monaten noch munter weiter. Noch habe ich keine wirkliche Richtung gefunden, wie ich mein Leben künftig ausrichten kann. Klar, Sport und Verein helfen weiter, dennoch habe ich immer noch das Gefühl, dass alles, was ich jetzt unternehme nicht für meine Zukunft ist, sondern WEGEN der Trennung geschieht und dem Versuch diese zu verarbeiten. Dass ich seit ein paar Wochen die Vermutung habe, dass sie einen Neuen aus Ihrem Arbeitsumfeld hat, macht das ganze nicht leichter (sollte mir egal sein, ist es aber leider noch nicht).
Wie Du sagtest - es ist ein Auf und Ab. Einmal gelingt es mir meine Gedanken zu sortieren, das andere Mal bin ich diesen hilflos ausgeliefert. Inzwischen habe ich mich einem zweiten Verein angeschlossen, hier auch viele nette Menschen kennengelernt, darunter auch eine mit Interesse an mir. Man hat sich einige Wochen geschrieben, ich habe eine Beziehung aber von meiner Seite aus ausgeschlossen. Ich hab dafür aktuell einfach keinen Kopf. Grundsätzlich hoffe ich jedoch, dass auch ich wieder jemanden finden werde. In der Zwischenzeit versuche ich, von meinen Gefühlen für Sie und ihre Familie, die mir in der Zeit auch sehr ans Herz gewachsen war, Abstand zu bekommen. Sie mag mir da schon ein wenig weiter voraus sein, was es mir auch nicht leichter macht....und das Karussell dreht sich munter weiter.
Ich merke gerade, wie gut es tut, sich die Dinge von der Seele zu schreiben. Ich wünschte, ich könnte Dir und Euch weitere Tipps geben - das mache ich auch, sobald ich selbst damit fertig bin . Ansonsten bin ich über alles hier im Forum dankbar, was weiterhilft.
31.01.2024 11:09 •
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