Obwoooooohl, so ein Besenstiel hat schon was. Dass ich da nicht eher draufgekommen bin.
Ich hab den pre-course task abgespeichert und abgeschickt. Möge sich der Tutor die Zähne dran ausbeißen jetzt. Selten so eine wirre website gesehen mit so einer undurchsichtigen Nummerierung. Und wehe, er liest nicht Wort für Wort!
Ich bin nicht einmal so
traurig heute. Sonne scheint, Kaffee schmeckt, Sauna ist geplant.
Aber ich kann nicht aufhören zu weinen. Das ist, als würde es einfach aus mir herausfließen. Ich denke, jetzt mach dir mal noch Kaffee und ein leckeres Käsebrot- und schwupps die nächste Tränenflut. Und die nächste. Und wieder Tränen.
Es ist als müßte ich Szene um Szene loswerden, in der ich vertraut habe und geliebt. Dass ich dachte, wer mir sagt, dass er mich liebt und mich sehen will und mit mir schläft, wer Pläne mit mir macht, der kann keine anderen heimlichen Pläne haben. Ja, ich stöhne auch grad auf, ich weiß schon, dass das mühelos geht. Die ganzen Lügen, die Kälte, die vielen kleinen Szenen in denen ich schon gespürt habe, es stimmt etwas nicht.
Und dann die absolute Gemeinheit und Kaltblütigkeit am Schluss. Oder mittendrin. Oder eigentlich...ganz oft. Eierlose Jammergestalt, wirklich.
Die Kaltblütigkeit. Nachdem er von zuhause ausgezogen war, war meine Bedingung für ein Wiedersehen, für eine Beziehung die, dass es keine Lügen mehr gibt, dass alles offen auf dem Tisch liegt, dass wir einander vertrauen können. Er hat ja gewußt, dass ich keine Affäre sein will, dass ich in der Zeit bevor er auszog so gelitten habe. dass wir alle so gelitten haben- aber mal ehrlich, wohl am meisten die weiblichen Protagonisten. Wie hat er über Monate und Monate mein Vertrauen wieder aufgebaut, obwohl ich so vorsichtig war. Wie hat er darüber geredet dass er einsieht, falsch gehandelt zu haben, dass ihm die Lügen leid tun.
Dass ich die Frau in seinem Leben bin. Und so weiter, da kann ja viel gesülzt werden.
Und er hat haargenau gewußt und gespürt, dass das die einzige Form von Beziehung ist, die ich leben kann- Affäre ging nicht. Hingehalten werden ging nicht. Lügen, kalt behandelt werden - ging auch nicht.
Du blühst immer mehr auf, hat er einmal gesagt letzten Frühling. Und ich hab mich redlich bemüht, auch wirklich schön zu blühen. Immer aktiv, gute Laune, kreativ.
Und dann nach dem Debakel im August sich wieder in mein Leben zu schleichen und zu schmeicheln- aber diesmal mit dem Vorsatz, mich wieder dazuhaben wo man eine Affäre hat. Lügen.
Ich mach dir keine Versprechungen. Weihnachten mit dir is nich- weil Familie. Jetzt lass mich das selbst klären. Nee klar kannst du mich irgendwann wieder besuchen, wer weiß. Don`t make a fuss, ffs. Hör auf zu heulen. Ich kann dir noch nicht einmal Loyalität versprechen. (Das ist im Übrigen mein Schlüsselsatz, wenn ich mal wieder weich werde in Gedanken-
ffs. Wie kann er es wagen.)
Das ist, was mich...kratzt.
Dass er die Chance gesehen hat, wieder in sein Zuhause zurückzukriechen, freier Zugang zu Enkeln, Knete, Söhnen und trotzdem seinen Plan B in Form seiner deutschen Muse behalten wollte. Und dann recht schnell ziemlich fies und eklig wurde, als er merkte dass ich indeed dabei war fuss zu machen.
Ich im November- aufgebracht:
Mal ganz ehrlich, wenn deine Frau und ich uns JETZT unterhalten würden, auf wieviele Lügen würden wir denn kommen? Er:
You will never talk to her ever again. I don`t want to threaten you, but that won`t happen. Did I make myself clear? Das muss ich mir eingestehen. Das alles.
Nicht dass ich es nicht schon gewußt hätte.
Nicht dass das nicht so eine ...banale Geschichte wäre.
Ich will nie wieder mit all dem zu tun haben. Mit so vielen Lügen. Mit so viel Kälte. Ich will es nur loswerden. Mir wegweinen. Wegschreiben. Wieder ganz werden, nach und nach.
Im Übrigen hab ich aufgehört zu heulen jetzt.