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Habe ich mich so in ihm getäuscht?

S
Danke.
Nein, eine Freundin hätte ich wahrscheinlich getröstet- aber ich war auch länger nicht mehr meine Freundin, nehme ich mal an.
Danke auch für den Tipp mit dem Forum, das ist im Moment sehr hilfreich.

Ich glaube, um einen Schritt weiter zu gehen, muss man immer drei Punkte durchlaufen.
Der erste ist das Realisieren: So ist die Situation. Das ist wirklich passiert. So geht es mir. Das sind die Fakten.
Der zweite ist das Akzeptieren: Ja, es ist wirklich so. Nein, es ist nicht eigentlich ganz anders- wenn nur...Wenn es nur die Ehefrau nicht gäbe in dieser Affäre, wenn wir uns öfters sehen könnten, wenn ich nur jetzt noch ein einziges Mal alles klären könnte mit ihm, wenn dieses und wenn jenes. Nein, ich akzeptiere, dass diese Beziehung schlecht für mich ist, ich will sie nicht mehr ändern, ich will ihn nicht mehr ändern. Ich akzeptiere das Ende der Beziehung.
Das dritte ist das Verändern, Heraustreten aus der Situation: Ich lasse das hinter mir.

Das Realisieren und Akzeptieren ist schon schmerzhaft. Aber ohne das kann ich mich nicht lösen.
Ich bin bisher nie weiter als bis zu der Wut gekommen, ich hab mich absolut gewehrt, die Situation zu realisieren und zu akzeptieren. Was dann natürlich dazu geführt hat, dass ich jedes Mal wieder in die Situation zurück gegangen bin: Weil- eigentlich ist ja alles ganz anders. Eigentlich ist das die große Liebe mit Hindernissen und wenn diese Hindernisse beseitigt sind, können wir in den Sonnenuntergang reiten, zusammen...
Ich bin ehrlich gesagt froh über die heftigen körperlichen Symptome, das hilft wirklich, mich fern zu halten.

18.12.2017 12:26 • x 2 #31


V
liebe schautmalrein,

ich hab jetzt alles hier gelesen und bin echt erschüttert, was du da erlebt hast.. also schlechter als der schlechteste film den die privaten sender je gedreht haben... unfassbar was es für menschen gibt

ich hab schon viel mist erlebt in meinem leben und so was ähnliches wie du auch, nur nicht ganz so heftig und ich weiss wie schwer das ist, da raus zu kommen und wie lange es braucht... und in welchen wellen das läuft
auch ich hatte psychosomatische symptome aber es inzwischen besser geworden und trotzdem kann mein hirn irgendwie das nicht fassen , was da passiert ist.. eine echt traumatische erfahrung wie bei dir auch...

eins steht fest, dieser mann ist gefährlich für dich.. egal unter was für problemen er leidet.. es sind seine probleme und es wäre nicht besser, wenn es die EF nicht gäbe.. er reagiert nicht auf seine umwelt ( also auch nicht wirklich auf dich) sondern bewegt sich in seinen kranken mustern und das egal mit wem

schlimm und ich wünsch dir wirklich alles gute, dass es dir besser geht.. und dass du da möglichst bald rauskommst

erbärmlich diese typen .. jekyll und hyde .. ja so war meiner auch.. grrrr und das ohne rücksicht auf das gegenüber oder irgendjemanden

18.12.2017 13:09 • x 2 #32


A


Habe ich mich so in ihm getäuscht?

x 3


S
@vorbei- was hat bei dir den Ausschlag gegeben, dass du anfangen konntest, dich zu lösen?

Das Komische ist, dass mir lange überhaupt nicht richtig gedämmert ist, dass das traumatische Erfahrungen sein könnten. Ich hab mehr und mehr die Dinge durch seine Augen gesehen und mich vor allem bemüht not to make a fuss, eine seiner Lieblingswendungen. Don`t make a fuss.
Ich hatte auch immer versteckt die Furcht, schwach zu wirken- oder noch schlimmer, psychisch angeschlagen. Seine Mutter hatte Depressionen und hat sich umgebracht, etwas was er oft erzählt und psychische Probleme bei Anderen mit einer Art aggressiver Besorgnis und Abwehr beobachtet hat.. Ehrlich gesagt- wenn ich sieben Kinder in einer winzigen Hütte bei dem Sauwetter ohne Kohle hätte großziehen müssen, hätte ich mich wahrscheinlich auch ertränkt, wer weiß wie der Vater so drauf war.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es mir heute gegönnt habe, bei einer Freundin bisschen rumzuheulen und hinterher eine Pizza beim Italiener zu essen. Und vorher Plätzchen zum Kaffee. Ich bin nicht fett oder mollig. Ich hab nur immer die Bemerkungen im Ohr über Frauen, die sich gehen lassen, essen wenn sie schlecht drauf sind, Süßigkeiten in sich reinstopfen und sich eine Pizza abends bestellen, wenn man sie nicht mehr runterlaufen oder wegturnen kann. Und hinterher auf dem Sofa mit Decke liegen und NICHT ins Arbeitszimmer gehen, damit ich mich nur ja nicht faul oder uninteressant fühlen muss.
Das wird jetzt kein lifestyle, das mit der Pizza und den Keksen, aber ich hab mir zur Motivation eine Liste gemacht mit Dingen, die ich jetzt mal genießen oder lassen kann:
1.Schwarze Klamotten bis zum Abwinken tragen. 365 Tage im Jahr. Ich werde nie eine Dame, ich HASSE gesmusterten Kram.
2.Den schwarzen Fleecemantel wieder anziehen. Er sieht nicht aus wie ein Lumpen. Also echt.
3.Schlecht drauf sein, mit Hang zur Depression und Rumheulen. Das darf jeder mal. Finde ich. Offen sagen, dass ich sogar etwas dagegen verschrieben bekommen habe.
4. All meine grenzwertig kitschigen Romane im Bad rumliegen lassen, wochenlang. Ja, ich lese gerne Kitschromane in der Badewanne.
5. Schuhe mit Absatz wegschmeißen. Ich bin 1,80m mit Absatz, wer will das UND ich hab ein zerschmettertes Sprunggelenk, ich kann nicht mit Absatz laufen.
6. Die bescheuerten halterlosen Strümpfe wegwerfen. Das wird mir eine tiefe innere Brotzeit sein.
7.Nie mehr darüber nachgrübeln wie ich perfekter im Haushalt/Bett/Küche/sonstwo werden könnte. Es mag ja wonderwoman geben, aber ich war das noch nie.
8. Die ekligen Wheetabix wegwerfen, die PGtips, die Stofftaschentücher
9.Langweilig sein und es genießen. Den ganzen Winter durch. Nur langweilig sein, lernen, Fortbildung machen, mich um nichts anderes kümmern.

19.12.2017 00:32 • x 9 #33


V
liebe schautmalrein

dieses lösen, war ein längerer prozess und dann gab es ein ereignis, auf das ich mich sehr gefreut hatte und er wusste , wie ich mich gefreut hatte das mit ihm zu erleben und er liess mal wieder im letzten moment platze .. wollte mir zwar dann noch erklären , warum wehalb genau nur diese erklärung fiel dann auch aus und ich hatte schon die ganze zeit ein ungutes gefühl, dass da irgendwas nicht stimmt mit ihm und an den dingen, die er mir erzählt und ich hatte so satt, mich immer nach zu richten , wann es wie es ihm gefiel, mir seine künstlichen dramen und inszinierungen anzu hören wo sich immer alles nur um ihn drehte

und nach diesem letzten ereignis, wo er mich eigentlich mal wieder fallen liess, hab ich mir gedacht, so einen wie dich brauch ich nicht.. und wenn du gekrochen kommst . du nie wieder

ich hab ewig nicht verstanden, warum das alles so war ..mir gings schlecht, ich hatte körperliche symptome und das darf erst recht nicht sein -.irgendwann wusste ich , ich muss mich schützen und dabei ist es dann auch geblieben

es sind kranke menschen aber es ist ihr problem und nicht meins.. ich wäre mit ihm da durch gegangen, aber das lässt er ja nicht zu

ich weiss , ich war nicht die erste und auch nicht die letzte und alle werden das gleiche erleben, früher oder später
aber mir selber zu wertvoll als ein spielball für jemanden seine laune und unfähigkeiten zu sein

denn das sie ..unfähig zu lieben und irgendwas wirklich auf die reihe zu bringen... egal mit
es tut auch heute noch weh..aber es ist viel besser
es dauert einfach lange so ein trauma zu überwinden

ich wünsch dir viel kraft und sieh ihn real , als kleines kind, unreif und aggressiv, impulsgesteuert und verletztend und unfähig zu normalen kontakten, immer unter druck , den er an anderen auslässt
pass auf dich auf

19.12.2017 10:53 • x 2 #34


S
Warst du zufällig mit dem gleichen Typen zusammen? Bei mir war es letzten Endes Weihnachten und Sylvester. Und so erschreckend ekelhaft und aggressiv ist er geworden, als er merkte, dass ich dabei war, auf allerhand Lügen zu kommen
und b nicht locker ließ diesmal.
Egal, das kann jetzt Vergangenheit werden, aber es hat mich schon sehr fertig gemacht und gelähmt für Wochen und Monate jetzt.
Vor allem die selbst inszenierten Dramen waren die Schlimmsten.
Und das ständige mich Beobachten, Abchecken, Beurteilen, Launen an mir auslassen, im einen Moment mich in den Himmel heben, im anderen Moment eklig sein, das ewige Mißtrauen...

19.12.2017 11:59 • x 1 #35


V
sie haben offensichtlich anscheinend alle ähnliche verhaltensstörungen . ihrer gestörten pesönlichkeit geschuldet
sie hinterlassen verbrannte erde und dir ihre persönliche hölle und dann sitzen wir da und können uns wieder zusammenflicken

ich hatten diese ewigen lügen und dramen und satt und dass es eigentlich immer nur um ihn ging .. diese nähe verweigern selbst im verbalen bereich, mich bestrafen für dinge , wo ich nicht mal wusste worum es geht

ich hab ihm zuletzt eine gute therapeutische hilfe gewünscht und noch deutlich meine meinung gesagt, und das wars dann
aber die werden sich nie ändern und der nächsten geht es genauso
wie auch immer .. ich muss für mich selber sorgen, dass es mir gut geht und er kann von mir aus auf der venuslanden oder suhali lernen oder stricken egal..
ich will mit dem nix mehr zu tun haben

19.12.2017 16:07 • x 1 #36


S
Ich wäre ja für Stricken. Und zwar Socken mit Zopfmuster. Nicht Suaheli jedenfalls.

Ich hab immer noch ungeplant und unvermutet dicke Tränenanfälle. Aber es wird besser nach jedem Anfall, muss ich sagen.

Er ist so ein...Schwein. Und das ist noch ungerecht gegen Schweine, nehme ich mal an. Ein Idiot.
Er hat mich bei unserem letzten Treffen hier so weich gekocht und eingewickelt und mir dann während und nach dem 6 noch gesagt wie wunderbar er es findet wie vertraut wir miteinander geworden sind, wie wunderbar ich bin und wie er mich liebt und ein paar Stunden später sagt er, er kann mir nicht einmal Loyalität versprechen und einen Tag später dass ich eine manipilative, herablassende, aufdringliche und aggressive Schl.ampe bin, for *beep* sake and go to hell. Und das ohne Angabe von triftigen Gründen oder benehmenstechnischen Ausfällen meinerseits. Ich hab ja gedacht, mir wächst die Braue in die Stirn, als ich das gelesen habe.
Ich war nur da gesessen und mir wurde immer immer schwindliger.

Mittlerweile ist der Schwindel vergangen.

Wenn ich heulen muss, dann wegen letztem Dezember. Als ich nach Weihnachten bei ihm war und ich 5 Minuten nach Ankunft bei ihm auf Toilette mußte und nicht sah dass nach britischer Sitte eine Stufe in sein Badezimmer hinabführte und ich mit einem Aufschrei in sein Bad gesegelt bin und den blauen Fleck des Jahrhunderts an meiner Hüfte hatte danach. Dass ich mein Lieblingsparfüm bekam und wir an Neujahr die eisigste Wanderung aller Zeiten im Eisregen am Strand machten und ich danach mit Whiskey in der Badewanne auftauen mußte. Dass ich damals so glücklich war. Dass wir in der Küche getanzt haben. Dass ich so blödsinnig glücklich war. So furchtbar absolut blödsinnig glücklich.
Dass er meinte, er läßt mich nie nie nie wieder gehen.Dass wir am Flughafen geheult haben wie die Deppen.
Ich heule wegen diesem Herbst als er meinte, er wolle nie wieder nach Hause, nur einfach bei mir bleiben, oh bitte bitte.
Ich heule, weil ich so furchtbar verliebt war. Und so dämlich.

Und weil ich nicht weiß was ich gemacht habe, dass jemand dann so gemein sein kann gleichzeitig. Das klingt wie Pöttchen Doofs Beitrag zur Tagespolitik, ich weiß schon- aber ganz genauso fühlt man sich wenn man an einen Armleuchter geraten ist- man weiß nicht, was man falsch gemacht hat. Nichts. Schon klar. Aber dann laufen einem die Tränen runter und man denkt- ach Mann.

20.12.2017 01:11 • x 3 #37


E
Hey.
Du bist nicht doof, weil du geliebt hast. Gut, dass du das kannst. Alles gut bei dir.

Aber jetzt gibt es da nichts mehr zu lieben. Weine bewusst um all diese Momente. Sie sind wahr. In dir. Das Falsche kommt durch ihn. Sein Karma. Es hat nichts mit dir zu tun.

Wenn du fertig bist mit Weinen, belohnst du dich mit etwas Schönem.

Meine Erfahrung: Jede Träne will geweint werden. Das ist auch gut so. Also hast du schon etwas geschafft.

20.12.2017 06:07 • x 3 #38


K
Zitat:
Das klingt wie Pöttchen Doofs Beitrag zur Tagespolitik, ich weiß schon

Papperlapapp

Du klingst eher taff und menschlich.
Auch wenn es sich für Dich erstmal nicht so anfühlen mag.

Millionen von Frauen sind schon mal einem irgendwasauchimmer-Mann verfallen, darunter auch die stärksten Frauen

Und wenn ich was gelernt habe, dann, dass auch eine starke Frau weinen und wieder weinen und immer mal wieder weinen darf.
Wie @frischgeföhnt schon sagt:
Zitat:
Jede Träne will geweint werden.


Ergo: raus damit!

20.12.2017 11:11 • x 2 #39


S
Ja, ich weiß. Danke für den Satz *aber jetzt gibt es nichts mehr zu lieben*.
Ich stelle mich oft gerade hin in den letzten Tagen und atme tief und denke - ich hab es ernst gemeint. Ich war kein Teil der Lügen und all des Hin und Hers. Ich hab ungeteilt und wirklich geliebt. Ich war kreativ, witzig und zärtlich. Ich hab die ganze Zeit gearbeitet, auch noch meine Ausstellungen und Märkte gemacht, sogar meine Bücher illustriert.
Ich kann meinen Kopf oben behalten, ich muss überhaupt nichts bereuen.

Was ich will- ich will keinen Versorger und muss mich nicht über meine Beziehung definieren. Morgen zusammenziehen muss ich auch nicht. Aber ich will einen Mann, der hinter mir steht, der loyal ist, der zu unserer Beziehung steht, einen Mann der frei dafür ist. Oder halt dann keinen, auch ok.
Was ich für mich will- ich will arbeiten, weiterkommen, weiter kreativ arbeiten. Ehrlich gesagt, das am meisten im Moment. Ich will meine Beziehungen offen und selbstbewußt leben, egal mit wem auch immer.

Ich lese hier so oft Sätze wie [i]Ich halte es nicht mehr aus, Ich kann nicht mehr, Ich kann ohne diesen Mann nicht leben,
[/i]
Das waren für mich eigentlich immer Signalsätze, dass die Beziehungsoptik gewaltig verrutscht ist. Und dann habe ich selbst so gelebt für Jahre. Ständig Sehnsucht, Unruhe, Schmerz, dann wieder glückliche Phasen, dann wieder der ganze Käse von vorne.

20.12.2017 11:55 • x 3 #40


V
schautmalrein

das allerwichtigste ist, dass du dir selber verzeihen kannst... und dir bewusst bist, es gibt nichts, wofür du dich schämen musst
er ist einfach krank , überträgt seinen eigenen hass auf sich, auf andere denen er seinen hass ungefiltert entgegenschleudert
so was braucht niemand und sollte man sich auch nicht gefallen lassen

verzeih dir und schau drauf, was du für eine tolle frau bist..

20.12.2017 12:18 • x 2 #41


D
Liebe @schautmalrein: habe deinen Beitrag nun auch durch und kann dir sagen, dass ich selbst rotz und Wasser geheult habe bei deinen Worten. Ich war 13 Jahre mit so einem mistkerl verheiratet, habe 3 Kindern das Leben und so einen Vater geschenkt, ich wurde 2016 von ihm verlassen im gemeinsamen Familienurlaub wegen einer kleinen Studentin. Ich habe den emotionalen Missbrauch (oh ja!) ignoriert und habe mir eingeredet glücklich zu sein. Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin noch am verarbeiten, mittendrin, nach fast anderthalb Jahren. Das mit dem selbst verzeihen übe ich auch noch.
Das mit dem verlieben klappt, aber das mit den Männern nicht.
Ich drück dich aus der Ferne und sende dir einen solidarischen Gruß! Der Schmerz sitzt tief, aber citalopram hilft auch mir etwas
Du hast Humor, bist kreativ und schlau. Die besten Voraussetzungen die ganze Scheixxe bald hinter sich zu lassen.
Alles wird, es braucht nur seine Zeit.

Ich würde gerne mit dir in Austausch treten, wenn Du magst. Es hilft mir sehr, mich mit gleich gesinnten auszutauschen. Leider kann ich dir als Gast keine Nachricht senden.

20.12.2017 13:01 • x 2 #42


hatdazugelernt
Ich hab es mal endlich geschafft, mich wieder im Forum anzumelden- und hab hoffnungsfroh und vielleicht nicht ganz sooo geschickt meinen Namen geändert. Von schautmalrein zu hatdazugelernt, ich hoffe, das ist trotzdem in Ordnung. Wie man den Benutzernamen ändert, habe ich nicht herausgefunden. Ein echter Fuchs auf der ganzen Linie...

Liebe @Denkrausch - danke für deinen Beitrag und klar kannst du mir jetzt eine Nachricht schicken, ich würde mich freuen.
In deinem Fall, mit Kindern, stelle ich mir die Ablösung noch unendlich viel schwieriger vor.

Ich glaube, man muss auch trennen- oder ich muss das- zwischen dem Schmerz und der Gekränktheit, den jeder nach einer Trennung empfindet. Okay- wird man halt nicht so zurückgeliebt, wie das rosa Einhorn in einem es gerne hätte. Okay, ist es jetzt eben aus. Okay, es tut so verdammt weh, aber das kann man nicht zurücklabern, herumhirnen hilft auch nicht, man muss lernen es zu akzeptieren. Das ist der Teil, in dem Hintern zusammenkneifen und wieder loslegen wollen wirklich hilft und nötig ist.
Der andere Teil ist, wenn die Verletzungen innerhalb der Beziehung tiefer gingen. Und man sich schwer tut, das auch einzugestehen. Dass es eben nicht nur dumm gelaufen ist, es an der Affärenkonstellation lag, an der Ehefrau, an was auch immer. Ich glaube, das ist dann der Punkt, mit sich sanfter umzugehen und sich Zeit zu nehmen, das zu heilen oder heilen zu lassen. Sonst läuft man unter Umständen Gefahr, die gleichen Muster wieder und wieder und wieder zu leben.
Einzugestehen dass man verletzt und schwach ist mag ich ja ungefähr so wie eine Wurzelbehandlung. Lieber Kopf hoch und schnell weitermachen. Ich glaube ich bin das erste Mal in meinem Leben an der Stelle an der ich erkenne, dass einfach weiterzumachen und mir als Ausgleich gleich richtig viel neue Projekte aufzuladen nicht der Königsweg ist.
Was nicht heißt, dass ich meine Kurse nächstes Jahr nicht durchziehen werde- aber ich hab halt noch viel zu verarbeiten die nächste Zeit.

21.12.2017 00:31 • x 3 #43


E
Das denke ich auch.
Verdrängen hilft nicht wirklich.

21.12.2017 05:36 • x 1 #44


hatdazugelernt
Ich hab so dermaßen keine Lust auf Weihnachten, dass es nur so pfeift. Und alle alle Kinder sind dann hier, ich hatte gehofft, sie würden ihren Vater beglücken über die Feiertage. Ich weiß dass es ultimativ undankbar und unmütterlich ist, aber beim Gedanken an Brunchkochereien, den vollen Kühlschrank und den ständig Müsli mit tonnenweise Quark essenden Thriatletenfreund meiner mittleren Tochter wird mir ganz anders. Und überall Reismilch, diese grausigen veganen Brätlinge und grenzwertig deprimierende Indimusik, die unglaublich Stock im Hintern habende Karrieretussifreundin meines Sohnes, die sich mit dem Rest von uns irgendwie so gar nicht versteht. Ich schwöre es, sie hat einen Staubflusenscanner auf der Netzhaut implantiert, ich kann es genau sehen, wenn sie im Raum umherblickt. Und ich liebe meine älteste Tochter, sie ist so witzig und lebhaft und wunderbar, keine Frage, aber auch ein entsetzlicher Klugsch.r. Man könnte meinen, sie hätte mich bekommen und aufgezogen. Und mein Exmann kommt ebenfalls vorbei weil er die ganze Bande am zweiten Weihnachtsfeiertage zum Familientreffen bei den Exschwiegertigern mitnimmt. Und sie haben sich so über die Pläne gefreut, als sie sie mir mitteilten, ich konnte nichts dagegen sagen und hab nur innerlich waaaaaaaah gedacht.
Ich glaube ich gründe einen Selbsthilfegruppe für weibliche 50plus Weihnachtsmuffel, so ein geschütztes Haus vielleicht noch, in das sie sich zurückziehen können über die Feiertage und eklig sein können nach Herzenslust.
Ich bin so grenzwertig schlecht gelaunt und deprimiert heute, dass ich bei Last Christmas heulen mußte. Bei Last Christmas!
Und der walisische Oberdepp fährt heute von Italien nach Hause, wir hätten uns heute eigentlich getroffen, um gemeinsam...naja. Soll er sich doch stattdessen bei sich zuhause die Hucke vollsau.fen und seiner Familie in den Hintern kriechen, vielleicht nimmt sie ihn dann wieder gnädig zu Truthahn und Plumdingsda in ihre Mitte auf wenn er sagt, dass er der bösen deutschen Hexe abgeschworen hat.
Er hat übrigens immer zu den Geschenken dazu gesagt, wieviel sie gekostet haben. Das Parfüm letztes Jahr war so unglaublich teuer dass er den Pegel jedes Mal mit einem Stirnrunzeln kontrolliert hat wenn er hier war. Wahrscheinlich sollte es bis zu meinem Ableben reichen.
Okay. Reicht wieder. Ausgeheult für heute.

21.12.2017 10:45 • x 5 #45


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