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Habe ich mich so in ihm getäuscht?

Tulpenmädchen
Zitat von mcteapot:
Ja doch, aber
es ist nicht nur der eine Kerl, der von Hals abwärts doof ist, es gibt doch auch andere wundervolle Jungs auf der Insel
Lennon, ok tot aber toll
McCartney, noch nicht tot, gut Musik
Rolling Stones
Shakespiere, ok tot und voll Drama, aber klassisch gut.


Meiner kommt von einer anderen Insel, aber vielleicht sollte ich einfach mehr am Festland suchen also so in 2-3 Jahren

09.09.2018 13:55 • #286


M
Im Endeffekt kann alles ne Insel sein, oder n Kontinent
Das wird schon, nur nicht die Erwartungen zu hoch schrauben, ist wie beim Abnehmen, kleine Ziele erreicht man besser

09.09.2018 13:57 • x 1 #287


A


Habe ich mich so in ihm getäuscht?

x 3


Tulpenmädchen
Zitat von hatdazugelernt:
Ihm ein Furunkel an den Hintern zu wünschen ist ok, finde ich. Und das zu visualisieren.


Ich lache ja wirklich nicht oft im Moment, aber eben schon. Sitze im Indoorspielplatz meine Kids sind unterwegs. Und ich musste beim Furunkel echt laut lachen. Könntest du meinem gleich eins mit anwünschen? ich würde auch das irreparable nehmen!

09.09.2018 14:14 • x 1 #288


M
Zitat von Tulpenmädchen:
Furunkel

wenn das innen aufgeht, gibt's ne Blutvergiftung
hehe, dann liegt er aufm op tisch

09.09.2018 14:15 • x 1 #289


Tulpenmädchen
Zitat von mcteapot:
wenn das innen aufgeht, gibt's ne Blutvergiftung
hehe, dann liegt er aufm op tisch


Hach ich merke gerade wie mich die Gehässigkeit erheitert aber meine Mama hat immer gesagt alles was ich anderen Wünsche kommt zu mir zurück. Ich soll friedlich sein. AHHHHHH kann mir bitte einer sagen das das nicht stimmt?

09.09.2018 14:26 • x 1 #290


M
Ein bisschen wünschen darfst du schon, mein mann hat es auch bis jetzt überlebt

09.09.2018 14:33 • x 4 #291


hatdazugelernt
Solange du den Voodookurs für Anfänger mal sein lässt und nicht anfängst mit Wachspuppen zu hantieren, ist das alles im Rahmen.

09.09.2018 14:38 • x 2 #292


Tulpenmädchen
Zitat von hatdazugelernt:
Heute hat das Festnetz geklingelt, keine Nummererkennung, er war dran, ich hab NICHT aufgelegt. Er hat im Kalender seiner Frau meine Nummer gefunden und mich gefragt, ob wir Kontakt gehabt hätten in den letzten Tagen und danach explizit klar gemacht, dass er nicht wünscht, dass ich irgendeinen Kontakt mit wem auch immer aus seiner Familie habe. Ich soll seine Nichten aus dem fb löschen und die Nummer seiner Schwester.


Nicht im Ernst! Zum Glück habe ich kein Festnetz Jesus Christ. Das erinnert mich an die Nachricht meiner Zecke, das er ja noch meine Winterreifen hat. Auf meine Reaktion das ich diese abholen lasse ging dann der Emotionssturm und das Gesäusel seinerseits los. For F**k sake. Dem gehört mal ordentlich ... AHHHHHH ich hab kein gutes Wort.

Wie die Nachricht von meinem Ex ich sei so krank und soll nie wieder seine Familie und Freunde kontaktieren sonst würde ich sie noch infizieren. Sag mal kann es sein das die Zwillinge sind? eineiig? getrennt nach der Geburt? Das ist wirklich unfassbar. Deine Geschichte hilft mir hoffentlich zur richtigen Reaktion wenn meiner wieder angekrochen kommt. Wenn du nicht mehr magst das ich die Sachen von vor einem halben Jahr kommentiere sag es mir bitte. LG

09.09.2018 17:01 • x 2 #293


hatdazugelernt
Alles gut, wühlt jetzt keinen Schmerz auf oder so. Erinnert mich nur daran, warum ich keinen Kontakt mehr haben möchte.

Zwillinge können sie schlecht sein, da mein Exemplar erheblich älter ist als deins. Aber halt! Ein illegitimer Sohn?!

Weißt du, ich bin phasenweise dauerhaft in Tränen geschwommen vor Sehnsucht. Nur dran denken hat schon wieder die nächste Flut ausgelöst.
Also wollte ich nicht mehr an ihn denken oder über ihn reden.
Mein Freund hat mich aber dann dazu gebracht, immer und immer wieder über ihn zu reden. Romantisch wie er ist hat er es damit verglichen, quälende Blähungen äääh ... naja zu verdrücken und nicht rauszulassen. Fart it off, hat er das genannt.
Red darüber, schreib darüber, werds los, das hilft wirklich.

09.09.2018 17:15 • x 2 #294


M
Zitat von hatdazugelernt:
Red darüber, schreib darüber, werds los, das hilft wirklich.

gerne auch hier im Forum

09.09.2018 17:17 • x 2 #295


Tulpenmädchen
Liebe @hatdazugelernt. Jetzt habe ich gerade alles fertig gelesen, was du geschrieben hast. Vielleicht solltest du das alles als Manuskript an einen Verlag geben. Bei all der Dramatik, ich musste so doll mitfühlen, dein Stil zu schreiben ist auf so charmante Art ironisch. Und deine Gedanken über dich selbst wie du die schriftlich raus haust. Einfach toll. Es hat dir geholfen oder hilft dir mit allem fertig zu werden. Vielen lieben Dank kann ich nur sagen, von Herzen, mir hilft es auch. Und ich fühle mich gerade etwas weniger schlecht, weil es da einen tollen Menschen gibt der auch so eine Shice durch machen musste. Und der trotzdem immer auch für sich selber gekämpft hat, obwohl er lieber manchmal kraftlos in seine Couch geschnieft hätte. Ich bewundere deine unglaubliche Stärke! Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wie zutreffend.

Ich habe heute jeden Gedanken an meinen Ex abgeblockt. Ich könnte noch nicht mal weinen gerade. Aber ich weiß es wird kommen. So wie bei dir. Aber du hast mir Mut gemacht das ich mich nicht unterkriegen lasse. Tausend Dank!

09.09.2018 20:51 • x 2 #296


hatdazugelernt
Ich und die Couch waren ein Dreamteam. Ich wollte sie heiraten, eigentlich.
@Tulpenmädchen - denk mal an all das, was du schon jetzt schaffst. Den Alltag mit drei Kindern, Beruf und Privatleben. Und jetzt der Trennung .
Du hast etwas Besseres verdient, als schlecht behandelt zu werden.

Ok- morgen um halb sechs ist das Wochenende definitiv vorüber- guten Start in die Woche, alles Liebe dir

09.09.2018 22:55 • x 2 #297


hatdazugelernt
ICh liege gerade auf dem Sofa und warte auf den Energieschub, der mich dazu treiben könnte, 30 Kilo aus dem Auto ins Haus zu schleppen. Um meine Bestellungen für Weihnachten fertig zu machen. Wenn ich nicht gerade mit dem Sofa verschmelze, bin ich an WE durchaus kreativ und aktiv. Oder könnte ich sein.
Nicht heute morgen. Ich bin so müde- und wenn ich ehrlich bin, auch genervt bis unters Kinn.
Dass ich die Woche über wie jeder brave Arbeitnehmer im Wesentlichen tue wie man mir befiehlt, ist so vorgesehen, gut und ok. Werde ich für bezahlt.
Auch Dinge zu tun für meine Lieben und meine Freunde- noch schöner und gut fürs Karma.
Seit kein Zeckerich mehr 24/7 mein Hirn vernebelt, ist ja da auch Kapazität.
Aber irgendwie bin ich in den letzten Wochen schleichend wieder in die Falle getappt, eigentlich ständig Dinge zu tun und zu bedenken, die nicht meine Baustelle sind oder sogar unnötig bis schädlich/ nervig/ belastend.
Und das, weil auf meiner Schulter der *Jasage- Vogel* sitzt, ein ziemlich bescheuertes Vieh. In der Beziehung mit dem Zeckerich hat er sich sehr wohl gefühlt und ein ganzes Nest anderer Jasage- Flattermänner ausgebrütet. Nach der Trennung hatte ich die Viecher eigentlich vertrieben, dachte ich.
Nö.
Weit gefehlt.
Wenn Kollege X am Freitag bisschen knapp fertig wird,die Werkstatt aber gesaugt werden muss, krächzt ihm der Ja-Vogel zu, dass ich seinen Teil grad mitsauge. Die fünf Minuten- wer wird sich da anstellen.
Wenn Kollegin Y mich spontan in meiner Bleibe aufsucht und mir zum x. Mal das Dilemma ihrer vollkommen chaotischen Beziehung auftischt, hören Javogel und ich brav zu und das bis Mitternacht. Kollegin Y erscheint am nächsten Tag gegen 10 zur Arbeit, kann sie sich so einteilen- mir dagegen würde der Ton antrocknen und das Zeug würde nicht fertig, also sitze ich verpennt um acht über der Scheibe.
Wenn Chefin anfragt ob ich kurz vor Weihnachten kritische Markttermine am WE übernehmen könnte, flötet der Javogel begeistert- klar, das geht. Ich kann ja nachts meinen Kram töpfern, geht schon.
Wenn meine Mutter meckert dass ich sie besuchen MUSS- dann fahren Javogel und ich am WE satte 400 km nach München und ignorieren ganz, dass sie mit Anfang 50 ihrer Autobahnphobie freie Bahn gewährt hat und nirgendwo hingefahren ist, ganz zu schweigen von Entschuldigungen wie Hund/ Zucker/ Blutdruck. Konnte man nicht von ihr verlangen. Von mir schon. Ich schippere dann stundenlang über die Straßen und werde für Augenringe, Hüftpölsterchen, alte Jeans, Lebensführung , Vernachlässigung meiner kreativen Talente und anderer Charaktermängel endlich noch mal richtig durchkritisiert- genau das, was man so braucht als Kind- äh Frau Anfang 50.
Wenn der ansonsten nette Schotte seinen/ unseren Urlaub plant nächstes Jahr, hat der Javogel schon versprochen dass ich das übernehme- weil ich es soooo gut kann. Und so lieb bin.
Gestern hab ich aber während eines Telefonats mit dem netten Schotten dieses blöde Federvieh von der Schulter gefegt und bin etwas weniger nett gewesen. Oder lieb.
Ich hab gesagt dass er im Gegensatz zu mir satt und genug Zeit hat und das bitte planen soll. Und ich bin auch nicht sonderlich lieb. Jedenfalls nicht dauernd. Und nicht so wie er denkt. Und sein hartnäckig lauter werdender Traum von mir bisschen dauerhafter in seinem beschaulichen Häuschen- der arme Kerl. Ich bin, wenn man mich lässt, ein chaotischer, Tonkrümel und Ölfarbenspuren hinterlassender, nachts arbeitender, zum Grübeln neigender und überall Kaffetassen stehen lassender Grantler, der sein eigenes Zimmer braucht, anfallsartige Schübe von Kreativität oder Selbstzweifel hat. Bisschen bipolar irgendwie. Nochmann kannte das und hat gelernt im entscheidenden Moment wegzuhören oder nicht dazusein. Die Anfälle haben sich schon allein dadurch schnell gelegt dass Job, Haus, drei Kinder einen klaren zeitlichen Rahmen für eigene Ambitionen oder künstlerischen Irrsinn geschaffen hatten- wochentags abends bis nachts. ( Beim Zeckerich hatte ich nicht die Muße das jemals auszuleben, da war er schlau.)

Jedenfalls- ich bin todmüde und saugrantig heute. Ich will meine Ruhe. Schotte gerne wieder nächsten Monat, da freue ich mich auch schon drauf- auf eiskalte Strandspaziergänge, abends kuschelig Serien schauen, was Leckeres kochen, ewig im Bett lesen, bisschen 7. Und ich mag ihn auch sehr sehr gern, ehrlich. Ich bin so froh, dass er ansonsten auch sein eigenes Leben hat.
Und ich bin schlicht und einfach nicht so fürchterlich in ihn verliebt wie vielleicht umgekehrt- und ich vermisse das Gefühl auch gar nicht. Das passt schon so gerade.
Fühlt sich trotz heutiger schlechter Laune besser an als der Wahnsinn der letzten Jahre.
Hmmm.
Wobei- ich frage mich gerade, ob ich nicht auch ein schlechtes Gewissen habe manchmal. Weil mir alles schnell zu viel wird, zu eng, zu...... lieb irgendwie. Zu kuschelig.
Weil ich so viel Zeit und Abstand brauche für mich.
Weil ich mich frage, ob das normal ist.
Weil ich mich frage, ob das jetzt immer so bleibt.

Jedenfalls- ich trag mal den Ton rein, bevor das alles nichts mehr wird heute.

11.11.2018 14:36 • x 5 #298


S
Liebe @hatdazugelernt ,
da gibst du mir Gelegenheit, mein Internet-Wissen anzubringen. Wie ich in einem anderen Thread mal beiläufig erwähnte, ist es mit meiner Affäre ja nicht so gut gelaufen. Außerdem hatte ich ja meinem Mann verlassen und bin wieder mit ihm zusammen, hab nur halb freiwillig innerhalb des Unternehmens den Job gewechselt und bin damit nicht ganz glücklich, und habe über diese Affärengeschichte einer meiner - so dachte ich - besten Freundinnen verloren. Mit anderen Worten, das Ganze hat sich zu einer Lebenskrise ausgeweitet, und so habe ich gefühlt das ganze Internet auf deutsch und englisch gelesen zu den Themen Affären, Beziehung, Loslassen, Neuanfang, Kränkung, Verletzung, ...

Jedenfalls sind mir davon so einige Sätze im Gedächtnis haften geblieben, und einer davon war: Spend time alone. You need to develop a sense of self.

Dieser Satz ist haften geblieben, weil ich, genau wie du, unglaublich viel Zeit für mich brauche. Ich hab mit meinem Mann darüber gesprochen, zum Glück ist er da unkompliziert.

Hab kein schlechtes Gewissen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Bei dir ging ist es doch auch Jahre her, seit du eine längere Zeit einfach ohnehin größere Verwerfungen zufrieden vor dich hingelebt hast. Ich glaub, auch wenn der Kummer mehr oder weniger vorbei ist, dauert es noch, bis man sich erholt hat, von diesen emotional anstrengenden Zeiten.

Vielleicht hast du ja nachher noch ein bisschen Zeit, dich deiner Couch zuzuwenden. Immerhin wolltet ihr mal heiraten!

11.11.2018 15:00 • x 3 #299


hatdazugelernt
Ja, Couch und ich- wir verstehen uns.

Da ich etwas vergrippt erwacht bin am Freitag morgen, beschloss ich, mal dieses Lemsip Pulver zu probieren, das der Schotte dagelassen hatte. Hilft gegen alles an Erkältungsgefühl, angeblich.
Es muss irgendwie auch irgendwas Wachmachendes drin gewesen sein, denn ich war schon Stunden vor Feierabend mit sämtlichen Arbeiten durch- oder vielleicht lags an den Punkrock CDs meines Kollegen, jedenfalls war ich bis abends hellwach und gruseligerweise schon fast hyperaktiv.
Und dann kam ich nach Hause und holte eine ellenlange Epistel des Zeckerichs aus dem Postkasten. Getippt diesmal und ausgedruckt, insgesamt 27 Seiten lang. Ja klar hab ich die gelesen. Schön zusammengeheftet und in einer Mappe.
Anscheinend länger kein Wirtstier in seinem Leben gewesen, denn da muss er ordentlich lange geschrieben haben. Angefangen hat seine Art Tagebuch letzten Dezember und es endete so ca vor einem Monat.
Und es ähnelt ein bisschen meinem Thread hier- der Versuch, nach einer 1000 Volt Geschichte wieder neu anzufangen.
Ziemlich gut beschrieben seine anfängliche Erleichterung nach der Trennung , seine Aggressionen gegen mich, sein Misstrauen, seine Besessenheit in meine Gedanken zu kriechen.
Die Unfähigkeit, mit sich klarzukommen, mit der Leere. Die Unfähigkeit, sich zu spüren, irgendetwas zu spüren.
Die kleinen ironisch erzählten Szenen- er alleine in der Stadt, fest entschlossen sich zu amüsieren. Seine fiktiven Dialoge mit Hilde, der schwarzen Sträunerkatze am Ende der Straße, wenn er aus der Stadt nach Hause lief. Ich hatte sie Hilde genannt damals.
Und ich in seinem Kopf, mehr und mehr eine stets kommentierende und beobachtende Fantasiefigur in seinen Gedanken.
Seine Angst vor dem Altwerden.
Die Gewissheit, diesmal den Karren endgültig an die Wand gefahren zu haben und die Leere danach.
Und immer wieder am Ende jeder Szene Hilde oder ich als sarkastisch kommentierende Beobachter.
Seine Ausflüge in die Datingwelt, die so selbstironisch geschrieben waren, bei denen er sich innerlich distanziert dabei beobachtet hat, wie er interessant und charmant sein wollte und bei all dem oft vergessen hat, der Dame jeweils auch mal zuzuhören.
Das Gefühl, sich nur spüren zu können durch extreme Emotionen, großes Gefühlskino, Drama, Herzklopfen, Tränen oder absolut High sein.
Ja ja, sehr krank das alles, dachte ich beim Lesen- aber sauwitzig beschrieben bei all der leicht ironischen Distanziertheit. Google mal deine Symptome, Zeckerich!
Und ist dir klar, was du da beschreibst?
Je weiter ich für ihn weg war über die Monate hinweg, desto stärker wurde auch seine Gefühle für mich- oder die Fantasiefigur in seinem Kopf.
Er trifft eine Frau in einem Café, das erste Date. Sie ist hübsch und auch sehr liebenswert. Lacht viel und ist ein bisschen nervös.
Er erzählt von sich, sie erzählt von sich. Wie sie wohl küsst?
Er hat das alles vermisst- und ja, 7 fehlt ihm auch. Er ertappt sich dabei, sie in Gedanken zu beschreiben, das Date zu beschreiben. Mir? Der Fantasiefigur in seinem Kopf, die ich mal war? Und warum?
Die Frau stellt eine Frage, er bemerkt, dass er nicht zugehört hat. Sie ist etwas irritiert. Er stellt auf einmal fest, dass er gerne zuhause wäre jetzt.
Oder eines unserer ausufernden wahnsinnigen und alles in Einzelteilen zerlegenden stundenlangen Telefongespräche führen würde.

Das Ende seines Briefs oder seines Tagebuchs war eine reale Erinnerung an mich, als ich einmal am Arbeiten war und er mir zusah.
Warum modellierst du so oft Echsen, fragte er. Ich weiß nicht, sagte ich. Sie faszinieren mich. Ihre Bewegungen. Das Fremde in ihrem Blick, wenn man das überhaupt so sagen kann. Something in their vacant gaze inspires me somehow. Maybe I m a lizard, meinte er. Cold blooded, meinte ich und wir mussten lachen.

Er hat sich und seine Gedanken ziemlich treffend beschrieben und ich hab teilweise laut gelacht bei manchen Schilderungen. Vor allen Dingen über Hildes Sicht der Dinge. Aber ich war nicht traurig oder wehmütig danach. Oder wollte ihn wiedersehen. Oder war gar beschwingt beim Gedanken daran, dass er noch an mich denkt.
Oder hatte Mitleid. Der kommt schon klar, der alte Stinkstiefel.
Aber es war wie eine Ergänzung und ein Abschluss zu meiner Geschichte. Vielleicht die Bestätigung für mich, dass es einfach unmöglich war, eine normale Beziehung mit ihm zu führen. Wie seine Uschi das 35 Jahre lang das gemeistert hat- naja, Schwamm drüber, nicht mein B.

Ich glaube, ich bin wirklich froh, wieder in mir angekommen zu sein.
Was mich daran erinnert, jetzt mal mein Mittagsstündchen auf der Couch zu beenden und mich an die Arbeit zu machen.

17.11.2018 14:15 • x 7 #300


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