Danke. Teil des Mealdeals ist aber auch, dass ich es mit verzehren muss- ansonsten top. Vor allem das blähungsfördernde Element dieses Rezeptvorschlags greift den Charakter des Spiels in subtiler Weise auf. Soll der Lauch mit püriert werden- oder der Optik halber in an Bälle gemahnenden Ringen in dem Brei verbleiben?
Boah, was für ein Spiel. Man forme aus dem Püree noch Knödel, bitte. Wenn es erkaltet ist.
Apropos Humor- ich habe heute nacheinander gleich mit all meinen erwachsenen und bezaubernden Töchtern telefoniert und mußte wieder mal ergriffen feststellen, dass sie nicht nur die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, vollkommen abgeklärt sind, sondern auf geheimnisvolle Weise auch meine Mutter, den alten Drachen, abgelöst haben.
Ich glaube, sie sind in dem glorreichen Alter, wo man der Pubertät entwachsen ist und denkt, ab jetzt hat man DEN Durchblick und durchaus die Aufgabe, die Mutter kräftig an den Perlen der Besserwisserei teilhaben zu lassen.
Dachte ich auch lange Jahre- ungefähr bis ich letzten Herbst vor meiner Mutter im Biergarten in meine Würschterl mit Kraut geheult habe, gar nicht mehr souverän und alleswissend. Erdet ungemein. Zumindest im Nachhinein.
Und wie war`s in England- Frage von Tochter Nr 1, lauernder bis gestrenger Unterton.
Schön- meine neutrale Antwort.
Du hast aber nicht. . den Unsäglichen getroffen, oder?- deutlich strenger Unterton.
Nein- knappe Antwort meinerseits,
türlich nicht. Sonst jemand getroffen?- immer noch strenger Unterton mit einer dezenten Note Mißtrauen.
Den absoluten Traumtyp, Schottenrock, n.a.c.k.t.e.r muskolöser Oberkörper, hieß Jamie Irgendwas- meine Antwort.
Echt, Mama, igitt- Kichern und Schnauben des Ekels am anderen Ende der Leitung.
Trainierst du wieder ordentlich und vor allem täglich, du weißt, dein Knie?!- Frage von Tochter 2, ebenfalls gestrenger Unterton.
Hmpfmhm- meine klare Antwort.
Echt, Mama- Seufzen, kein Kichern.
Aber zweimal war ich wieder und ich radel in die Arbeit, das sind über 120 km pro Woche- beflissener Tonfall meinerseits.
Das reicht nicht, Mama, du mußt mal wieder 120 am Tag schaffen, zum Beispiel, wenn du da wieder ordentlich Muskeln drauf haben möchtest- ungeduldiges Seufzen der Tochter
Jahaaa- beschämter Tonfall meinerseits.
Würdest du deinen Kindern von mir erzählen, hat der Schotte gefragt. Nicht wenn ich ich es vermeiden kann im Augenblick, hab ich schaudernd erwidert, was glaubst du, dürfte ich mir da anhören. Nö, muss nicht sein. Vielleicht. irgendwann mal oder so. Jetzt reicht mir gerade das, was wir so haben. Also wir beide.
Kommst du mich im August wieder besuchen, hat er gefragt. Auf
jeden Fall, hab ich gemeint. Ich freu mich schon.
Das mit dem Weiterziehen. Das heißt nicht vergessen, hab ich festgestellt. Da bin ich ohnehin schlecht drin.
Das heißt manchmal sich freuen zu
wollen. Das heißt so oft, ehrlich zu sein und sagen, was einem gerade durch den Kopf geht- selbst wenn`s der Zeckerich ist.
Oder gerade dann.
Das heißt zu lernen sich wieder mit liebevolleren Augen zu sehen. Nicht mehr durch die Augen eines Menschen, der einem weh getan hat.
Manchmal bedeutet es, dass man mal wieder Rotz und Wasser heult, weil wieder mal ein Brocken Traurigkeit aus einem rausgeschwemmt wird.
Manchmal ist man aber auch total begeistert und überrascht, wie gut etwas tut. Oder wie schön etwas ist.
Weiterziehen heißt, dass man sich selbst wieder trifft. Mit allem, was dazu gehört.
He super, da bist du ja wieder, hab dich vermißt. Oder- wie bist du denn drauf, komm mal wieder in die Spur. Oder- geht gar nicht, lass das schnell mal bleiben. Oder- das schaffst du. Gib nicht auf. Oder- und jetzt- wie solls weitergehen?