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Habe ich mich so in ihm getäuscht?

E
Heftig. Gerade gefunden und gelesen.
Harter S. Völlig gestört.
Reicht doch wohl aus.
Lass den Inselaffen heulen.
Echt mal.

10.12.2017 18:44 • x 1 #16


B
Is ja echt reif für ne gut Soap für RTLII....echt abuse, WFT...

Unglaublich bekloppt.

10.12.2017 19:35 • x 2 #17


A


Habe ich mich so in ihm getäuscht?

x 3


S
Nein, reicht diesmal.

Ich hab schon genug an den bitteren Vorwürfen die ich mir selbst mache.

Wut ist gut fürs Erste. Wenn sie dann weg ist kommt oft der Katzenjammer, aber der muss halt dann auch sein und aus.

10.12.2017 19:53 • x 2 #18


S
Es kommt immer wieder wie in Wellen hoch, auch das Panikgefühl im Hals, der Schwindel und das Herzklopfen, die Übelkeit.
Wenn ich mir eines geschworen habe, dann diesmal- Hinterbacken zusammen kneifen und durch, rumgejammert wird nicht und vollgejammert wird auch niemand.
Ich war heute mit den Kindern im Stuhlkreis gesessen, alles war normal bis lustig, ich gut gelaunt, wir haben gesungen und auf einmal war mir so kotzübel, dass ich schnell meiner Kollegin Kinder und Gesang aufgedrückt habe und rausrannte. Und wie die Tage davor muss ich dann brechen, habe fürchterlich Herzklopfen und fange an zu heulen wie bescheuert. Mittlerweile hab ich die Technik drauf, schnellstens Gesicht zu waschen, nachzuschminken und dann fällt es auch nicht auf, denke ich. Und ich heule nicht bei Kollegen, ich schniefe auch nicht meine Freunde oder Kinder voll, das hatten wir bereits dieses Jahr, irgendwann ist wieder Leben und action angesagt, Arbeit gibt es genug gerade.

Ich verstehe mich nicht.
Ich will ihn nicht zurück.
Vielleicht war jetzt mein Leben nicht das alleraufregendste, die Affäre meines Mannes hat mich auch traurig gemacht damals- aber ehrlich gesagt waren wir alle immer eher friedlich unterwegs. Kann man halten davon was man will und vielleicht hätten wir auch oft mehr rauslassen sollen.
Seit der Typ in meinem Leben ist, hab ich dauernd extreme Up and Downs erlebt. Ich hab seit vier Jahren eigentlich permanent in einem emotionalen Ausnahmezustand gelebt.
Da verwischt sich die Grenze zwischen Verliebtheit, Projektion und Fixierung.
An einem eher weinseligen Abend hat er mir mal von seiner Zeit bei der Polizei erzählt und der psychologischen Schulung was Gesprächsführung und Verhöre angeht. Er meinte, es gibt da den breakdown- moment um das Gegenüber so aus der Fassung zu bringen dass zB ein Verhör so läuft wie man es möchte.
Vieles davon hab ich in unserer Beziehung wieder erkannt.
Ich hab es auch eher mal gerne entschleunigt und entspannt, wenn ich ehrlich bin. Ich bin vielleicht nicht ganz unfit aber auch 51 und ich war über 20 Jahre mit einem friedlichen Gesellen unterwegs. Ich geh gerne radeln oder wandern, esse danach was Feines, kuschle mich ins Bett und hab dann vielleicht noch 6, nichts Wildes- einfach weil es so schön am Tag war, danach einschlafen, alles prima. Jeder ist erholt und glücklich.
Mit ihm war das um sechs zu einer Wanderung starten, dann Berge erklimmen ohne Gnade, abends essen, dann vielleicht noch in die Kneipe und was tanzen und hinterher 6mässig irgendwas äußerst Kompliziertes, dann ins Bett gehen und in Ohnmacht fallen- am nächsten Tag war der um sieben wieder auf Draht wie ein Duracellhase. Und er ist 12 Jahre älter als ich. Dazu dann durchgehend Aktion, Diskutieren und manchmal an Projekten arbeiten wie unseren Büchern. Ich war dauergechallenged, sozusagen, weil das auch alles nicht in meiner Muttersprache war. Ich bin deswegen annähernd akzentfrei unterwegs weil er fast jeden Fehler korrigiert hat. Und zwar immer.
Ich hatte immer das Gefühl, ich muss immer mehr leisten, besser werden, interessanter, cooler, kreativer.
Und hab mehr und mehr vergessen zu schauen, was ER eigentlich so macht.
Manchmal hab ich jetzt das Gefühl, er hat von meiner Energie gelebt und sich genährt.
Was erklären würde, dass ich jetzt Lust hätte, mein Sofa zu heiraten.

Was ich nicht verstehe- ich will frei und wieder ich sein. Ich vermisse ihn eigentlich nicht.
Was aber macht mich jetzt so fertig dass ich dauernd am Heulen bin? Was bitte?
Dass ich nicht sagen kann- joa, AffenA., gut dass du weg bist, prima, kann weiter gehen?
Was was was macht jetzt bitte so fertig?
Montezumas Rache, dass ich eine Affäre hatte?

13.12.2017 22:33 • x 5 #19


S
Und manchmal sitze ich da wie heute abend und denke mir nur, ich will es einfach nur hinter mir haben, bitte.
Ich will einfach nur dass es aufhört so weh zu tun.
Und dass ich wieder weiter leben kann. Dass ich verdammt nochmal einfach weiter leben kann.
Ich hab das Heulen so satt.

13.12.2017 23:16 • x 4 #20


blackeyed
Was macht Dich fertig.

Der Verlust, der Entzug. Das Aufgeben. Die Erkenntnis.

Irgendwo hast Du geschrieben, Du liebst das Häuschen dort, das Meer, die Kneipe ums Eck uvm.

Die Erinnerung daran und an all die Zeit.

Das Wissen, es muss nun aufhören.

Dieses And all that could have been.

?

13.12.2017 23:23 • x 1 #21


E
Hey.
Alles gut und jetzt mal langsam.

Was schmerzt und lässt dich so weinen?

Ich mache mal Vorschläge.

Du bist auf Entzug. Etwas, das auf intensivste Art und Weise vier Jahre lang dein Leben bestimmt hat, ist fort.

Zwar schmerzte das Bleiben schon mehr als das Gehen, du konntest nicht mehr, aber: Er ist fort und mit ihm alles, wofür du Energie und Gefühle aufgebracht hast.

Er war ja offensichtlich ein furchtbarer Energieräuber. Physisch und psychisch. Eine Riesenloch ist entstanden in dir. Du bist zurückgeworfen auf dich.

Es geht nicht um ihn. Es geht um dich.

Trennungsschmerz.
Veränderte Liebessituation
Lies deine letzten Beiträge mal durch. Du hast auf allen Ebenen gegen DICH aber für IHN gelebt.

Warum?
Wer bist du?
Wo geht es hin?

Sind das Fragen in dir?

Du bist immer noch im Schock und innerlich wahnsinnig im Stress. Das merkt dein Körper sehr wohl. Du stresst dich zusätzlich, weil du nichts herauslassen möchtest. Funktionieren. Schreien, Weinen und Wut sind aber gerade angesagt.

Du solltest über eine Krankmeldung bis Weihnachten nachdenken. Ein Zusammenbruch könnte sich so anbahnen. So meine Meinung.

Drück dich virtuell ganz doll.

14.12.2017 04:43 • x 4 #22


Pinie
he schautmalrein.
eine ganz dicke umärmelung und gleich noch eine.

der mann ist alles andere als harmlos. wirklich gefährlich für seele und Körper.

ich wünsche dir unterstützung und sehe etwas ganz anders als du: dieses jahr wurde schon geweint, jetzt darf nimmer?! schwester....

was nach einer derart destruktiven reise darf, das entscheiden seele und körper ganz alleine. dein Ich hat nur einen einzigen strengen auftrag im moment zu verfolgen: Tür zu wenn er ankommt. Und das wird schwer, deswegen darf da auch strenge passieren. Alle verbliebene kraft da wirst jedesmal hochfahren müssen.
es ist normal wie es dir geht nach der ganzen shice.

dennoch solltest du dir vorrübergehend eine medizinische krücke gönnen, bis es dir wieder etwas besser geht.
hast du einen guten hausarzt? kennst du einen therapeuten?
und wie frischgeföhnt sagt: erstmal arbeitspause. unterstützende medikamente brauchen auch Zeit, bis sie wirken. evtl. hilft dir ne kur obendrauf. es gibt viele möglichkeiten zu kräften zu kommen..sprich bitte offen wie vertraulich in aller ruhe mit deinem hausarzt.
und alle alle alle zeit der welt nehmen um wieder in form zu kommen. das wird dauern, ganz ehrlich: das soll es ruhig auch. mensch ist doch klar. und das wird besser werden, auch klar.

14.12.2017 05:59 • x 1 #23


S
Ich hab mir tatsächlich etwas zur Beruhigung verschreiben lassen und bin froh dass ich bis Weihnachten nur noch drei Tage arbeite.
Davon abgesehen hat mich die Arbeit einfach bei der Stange gehalten. Die und meine Kolleginnen.
Meine Arbeit zuhause, der Kunst- und Handwerkskram ist mir auch wichtig, aber ich brauche andere Menschen um mich herum.
Deswegen unterrichte ich so gerne und arbeite mit Kindern.

Dass ich zuhause heule ist für mich ok und ich kann akzeptieren dass ich Zeit brauche.

Welche Fragen sind in mir?

Was will ich, was sind meine Bedürfnisse, welche Beziehungen will ich leben, was brauche ich.
Bewusst getrennt von der Person, auf die ich zugelebt habe jahrelang.

Ich würde gerne wissen, was euch vielleicht einmal gehindert hat euch zu lösen.
Und welcher Gedanke euch geholfen hat, euch frei zu machen.

Für mich fühlt es sich oft so an als müsste ich mir erst erlauben, weiterzugehen. Erleichtert zu sein.

14.12.2017 19:37 • x 1 #24


Pinie
Zitat von schautmalrein:
Ich hab mir tatsächlich etwas zur Beruhigung verschreiben lassen und bin froh dass ich bis Weihnachten nur noch drei Tage arbeite.
Davon abgesehen hat mich die Arbeit einfach bei der Stange gehalten. Die und meine Kolleginnen.
Meine Arbeit zuhause, der Kunst- und Handwerkskram ist mir auch wichtig, aber ich brauche andere Menschen um mich herum.
Deswegen unterrichte ich so gerne und arbeite mit Kindern.

Dass ich zuhause heule ist für mich ok und ich kann akzeptieren dass ich Zeit brauche.

Welche Fragen sind in mir?

Was will ich, was sind meine Bedürfnisse, welche Beziehungen will ich leben, was brauche ich.
Bewusst getrennt von der Person, auf die ich zugelebt habe jahrelang.

Ich würde gerne wissen, was euch vielleicht einmal gehindert hat euch zu lösen.
Und welcher Gedanke euch geholfen hat, euch frei zu machen.

Für mich fühlt es sich oft so an als müsste ich mir erst erlauben, weiterzugehen. Erleichtert zu sein.

Ich habe gerade nur kurz Zeit und schreibe nachher sicher noch was.
Nur bevor ich s vergesse: Wurde dir etwas aus der Wirstoffklasse Benzodiazepam verschrieben? Kurzfristig top, macht nach einigen Wochen abhängig. Antidepressiva würden mir eher einleuchten.
Denn: bis sich Erleichterung einstellt, das ist zumeist eine Wegstrecke, kein von jetzt-auf-gleich.
Du hast m.M.n. auf ein traumhaftes Leben mit Dr. Jekyll zugelebt. Leider ist er identisch mit Mr.Hyde. Ein zerstörerisches Wesen.

Ich würde dir empfehlen, einmal re-empowerment zu googeln und das dortige Frauenforum über psychische und verbale Gewalt in Partnerschaften zu nutzen.

14.12.2017 20:06 • x 2 #25


S
Nein, Antidepressivum, Citalopram.
Wobei ich noch ein bisschen skeptisch bin, weil ich den Januar über im Ausland sein werde.
Ich hätte ein Antidepressivum gerne mit einer Therapie zusammen gehabt.
Ich glaube, das möchte ich noch abklären.

14.12.2017 21:12 • x 1 #26


Pinie
Top!

14.12.2017 21:15 • #27


S
Ich will nicht, dass irgendjemand merkt wie es mir geht. Ja, ich weiß, ich hab Freunde, ich hab eine Familie. Und es ist unvernünftig, es in sich hineinzufressen. Aber sie haben mich im Sommer das letzte Mal am Boden gesehen und ich hab mir danach geschworen, das wird nie wieder passieren. Ich will nie mehr, dass eine meiner Töchter an meinem Bett steht, weil ich im Schlaf schon wieder geheult habe und mich dann fragt was los ist. Das Einzige was ich will, ist mich verdammt nochmal zusammenzureißen und weiter zu machen. Andere haben viel Schlimmeres erlebt als sich vier Jahre lang von einem Erzdeppen verA.en zu lassen und machen ihr Ding und jammern nicht.
Was immer wieder in Wellen und Wellen kommt ist so eine Art Schrecken und dann Scham.
Wen habe ich in mein Leben gelassen? Wem habe ich vertraut, in mein Haus geholt, mit ihm geschlafen, wem hab ich meine Gedanken anvertraut, mit wem hab ich da stundenlang geredet. Wem hab ich da so vertraut, dass ich ihm so viel über mich erzählt habe?
Und das Schlimme ist- genau hier war ich schon einmal, genau an der Stelle. Im Dezember und Januar vor drei Jahren.
Ich muss es für mich aufschreiben, glaube ich, noch einmal. Um mir endlich einzugestehen...naja. Dass ich offenen Auges in die Kreissäge gelaufen bin.
Wir hatten uns kurz vorher iene Woche lang gesehen und ich hatte gesagt, ich kann einfach keine Affäre sein, so möchte ich nicht leben. Nach einem Telefonat voller innigster Liebesschwüre und anderem Gesülz nachdem er seiner Frau von uns erzählt hatte, kam am nächsten Tag nichts und am übernächsten Tag eröffnete er mir, dass er gerade wenig Zeit hätte, sie wären übers Wochenende bei den Enkelkindern und er renoviere gerade sein Schlafzimmer/ Gästezimmer. Und er brauche gerade Zeit für sich, also könnten wir ja nach Weihnachten wieder telefonieren. Da ich damals noch kein Affärenfuchs war, wußte ich nicht dass das im Klartext hieß *Ja, ich hab meiner Frau gesagt, ich möchte mich trennen, aber wir haben gerade ein Eherettungsprogramm gestartet und haben uns leidenschaftlich versöhnt, weshalb ich wieder ins Schlafzimmer gezogen bin und das Gästezimmer endlich mal streichen kann, Mausi. Desweiteren ist jetzt Merry Xmas angesagt- melde mich aber bestimmt, Küßchen*
Perfiderweise ließ er mich aber dann monatelang an seiner häuslichen Situation per Mail und am Telefon teilhaben und immer wenn ich völlig verzweifelt abspringen wollte, schrieb er mir glühende Briefe, dass es nur eine Frage der Zeit war. Ja, er sage immer wieder, er wolle ausziehen, aber es sei so schwierig und seine Frau leide so unheimlich und sie stritten dauernd. Das zumindest war keine Lüge, das hat sie wirklich. Im März dann kam es zum Gau, als seine Frau auf seinem Handy eine Nachricht von mir fand, mich von seinem Handy aus anrief und mich anbrüllte. Als er ihr das Telefon entwinden wollte, kam es zum Kampf, ich hörte nur Brüllen und Krachen und Geschrei. Sie hatte sich mit einem Messer auf sein im Zimmer liegendes Hemd gestürzt, er ist samt Handy geflohen, sie schmiss ihm seine Sachen hinterher. Zu mir sagte er, er sei jetzt endlich frei und wir könnten uns sehen. Einen Tag später dämmerte ihm wohl dass er irgendwie doch nicht so frei war und ging wieder nach Hause statt auszuziehen. Sie nahm ihn wieder auf, aber verlangte, er solle mich sofort anrufen und mit mir Schluss machen. Er verlangte aber, dass er das alleine macht, ohne Mithörer. Er rief mich an und sagte, er sei zwar so gut wie frei, bräuchte aber noch Zeit um seine Sachen zu ordnen und wir sollten eine Pause von einem Monat machen. Und ich solle mir schon Gedanken machen, wo wir uns sehen und wie es danach weitergeht. Auf Affärensprech: *Wenn ich dich jetzt noch einmal kontaktiere, bin ich geliefert, ganz ganz rote Karte- aber bleib mal am Ball, melde mich*
Seine Situation wurde zuhause naturgemäß nahezu unerträglich, lückenlose Kontrolle, ich wurde für seine Frau zur Obsession und Streit nahezu jeden Tag. Im Juni machte er einen Kurs in Spanien, ich sollte ihn da besuchen, er hatte mich per Telefon bekniet und besäuselt und ich hab ihm wieder vertraut- und den Flug gebucht. Einen Tag vorher sagte er ab und sagte, es liefe irgendwie so besch.issen und er könne mich in der Verfassung nicht treffen. Ich bin am Telefon explodiert und wollte das Geld für den Flug wieder. In seiner umnebelten Verfassung überwies er es vom gemeinsamen Konto, seine Frau sah das auf dem Auszug, rief mich an und wir hatten ein mehrstündiges Gespräch über die Zeit vom Anfang unserer Affäre bis zu dem Tag. Ich war so wütend und als sie sagte, sie wollte die lückenlose Wahrheit über alles auf dem Tisch, aber über alles, sagte ich, ich wolle das bitte auch. Ich muss sagen, ich hab ganze Passagen aus ihren Berichten wiedererkannt von seinen Mails- und auf einmal passte alles zusammen. Sie hatte Kalender und ihr Tagebuch neben sich. Und für sie machte das auch endlich mal Sinn. Sie hatte sich nicht recht erklären können, warum eine einigermaßen intelligente Frau dermaßen kopf- und schamlos einem verheirateten Mann hinterläuft und reist- bis in die Türkei, der ihr immer wieder zu verstehen gibt, dass er sie nicht liebt. Ich konnte im Gegenzug nicht verstehen, warum ihn eine Ehefrau quasi von der Bettkante aus anflehen sollte zu bleiben nachdem er ihr gesagt hatte dass er nur mich liebt und sie nicht mehr begehrt und so weiter und so fort. In diesem Gespräch zumindest verstanden wir uns vollkommen, sie und ich, das muss ich zugeben.
Ich war so wütend, dass ich ihn ohne mit der Wimper zu zucken in mundgerechte Stücke hätte zerlegen wollen. Leider leider nämlich klang das alles sehr plausibel.
Nach dieser Episode flog er aus dem Haus und kontaktierte mich wieder. Sie hatte den Söhnen die leider nicht jugendfreie und sohnesgrechte Fassung der Geschehnisse und Abläufe erzählt, Trennung wurde vollzogen, Finanzen geregelt.
Ich war wütend und wollte ihn nie mehr sehen, aber da er ein begnadeter Schreiberling ist, schaffte er es, mich wieder weich zu bekommen. Ja, er habe gelogen. Ja, das war unverzeihlich. Ja, er sehe alles ein. Er habe gelogen aus Feigheit und weil er keinen Ausweg für uns sah, er wolle ab jetzt mit mir ein Leben haben, das frei von solchen Lügen sei...und so weiter. Großes Kino. Das kann er wirklich. Er hat mal eine Geschichte für mich geschrieben die so saugut war, dass ich für Wochen vollkommen darin aufging, jedes Mal wenn wieder ein Kapitel fertig war- schreiben kann er, was das Zeug hält.
Und dann waren wir wirklich so zusammen wie ich das immer wollte- keine Lügen, keine Geheimnisse, alles offen und wir konnten uns immer sehen, wann wir wollten.
Seine Frau natürlich war sehr verbittert über diese Wendung. Die Aktionen, die sie gebracht hat waren grenzwertig und wurden immer irrsinniger, gerne über die Feiertage wie Weihnachten.
Ich hab oft versucht, sie objektiv zu sehen.
Ansonsten wollte ich mit aller Kraft daran glauben und alles dafür tun, dass es ...gut wurde. Ich hatte so viel deswegen geheult und gelitten, das mußte doch jetzt einfach endlich gut werden, endlich, wenn alles geklärt ist. (Denkfehler deluxe)
Und natürlich hab ich alle Puzzleteile eifrig gesammelt die zum Puzzle er und ich gehörten- dass ich einen Schlüssel für sein Haus hatte, dass wir uns immer sehen konnten, dass er meine Kinder kennenlernen wollte, dass wir Pläne hatten, dass er so oft sagte, die Beziehung mit mir sei für ihn das Wertvollste was er habe im Leben, dass er...
Ich werde nie den Abend bei seiner Schwester und mit seinen vier Brüdern vergessen, an dem er von den Sachen erzählte, die wir gemacht haben. Von unseren Insiderwitzen, von mir, von meinen Kindern. Ich war absolut ahnungslos und wie vom Blitz getroffen am nächsten Tag, als er total verändert war.

Ich hab mir auch ehrlich gesagt noch einmal die letzte Jahre genau angeschaut und gesehen wie ich sie mir oft zurechtfantasiert habe.

Ich war im Sommer so am Boden zerstört, dass ich Wochen brauchte, um wieder auf die Füße zu kommen. Ich hab versucht, keine Jammergestalt zu sein, aber Freunde und meine Töchter haben schon mitbekommen dass ich oft insgeheim oder weniger heimlich am Heulen war und waren so geduldig und lieb. Und haben auch noch Zeit dafür geopfert mir zuzuhören.
Und dann renne ich erzdoofe Kuh ein weiteres Mal los-und mache genau das Gleiche wieder.
Wieso?
Ich hab das Gefühl, ich kann mir und den Leuten um mich herum nicht mehr in die Augen schauen. Das ist das Ärgste. Ich hab das Gefühl, ich kann mir einfach nicht mehr vertrauen, gut von mir denken. Ich kann mir das nicht verzeihen.

Die Affäre an sich ist etwas anderes. Wenn mir jetzt irgendso ein Moraladler ins Ohr krächzt- du würdest dir jetzt auch keine Gedanken machen blabla wenn du jetzt die first lady in seinem Leben wärst- muss ich die nächste Flinte greifen und ihn abknallen. geschützte Tierart oder nicht. Nee klar. Wenn wir jetzt glücklich zusammen wären, würde ich nicht über Sinn und Wesen und Leid von Trennung, Betrug, Affäre grübeln. Welch Erkenntnis.

16.12.2017 16:18 • x 4 #28


Pinie
@schautmalrein
Fühl dich gedrückt, du hast da wirklich einen ganz schlimmen Film erlebt. Puh.
Zitat:
Das Einzige was ich will, ist mich verdammt nochmal zusammenzureißen und weiter zu machen. Andere haben viel Schlimmeres erlebt als sich vier Jahre lang von einem Erzdeppen verA.en zu lassen und machen ihr Ding und jammern nicht. 

Öhm.
Wenn eine Freundin dir deine Erfahrungen schildern würde, würdest du die dann auch so an.ka.cken?
Mir schnürte sich beim Lesen gerade ein paar mal kurz die Kehle zu. Schautmalrein, meinst du, du kannst ein bisschen lieber mit dir umgehen?
Wenn es dir für dich selbst im Moment schwer fällt, dann tu es für mich. Mir tu den Gefallen, bitte. Du würdest mir mit mehr Milde dir selbst gegenüber viel besser gefallen. Ganz ehrlich.
Es gibt übrigens keinen Grund für Scham, jeder Mensch macht Fehler und in wen man sich verliebt, das kann man ohnehin nur bedingt steuern. Wenn man erstmal verliebt ist, dann wird es schwer, sich von so einer Sache zu lösen, auch wenn der Verstand längst weiss: Wer erst total himmelhoch von seiner Liebe erzählt und die Frau am nächsten Tag schon in den Boden tritt und 6.u.ell dazu noch ganz mies behandelt, dem darf keine Frau, kein Mensch vertrauen.

Durch diese Überlegung lassen sich nie Gefühle ausknipsen, doch vielleicht schaffst du es, dem Kontakt wirklich solange zu entgehen, bis die Gefühle nachgelassen haben und einem Mitgefühl mit dir selbst weichen.
Heute ignorieren, was von ihm kommt.
Und morgen sagst du dir dasselbe: Heute ignorieren. usw.

Ich hoffe, du hast dich in dem empfohlenen Forum angemeldet und gönnst dir JEDE Hilfe, die du kriegen kannst. Wegen deiner heftigen Psychosomatiken. Du hast heftige traumatische Erfahrungen machen müssen. Da braucht die Heilung Zeit und Raum. Das bist du wert.
Ich habe mir geschworen, ich werde nie wieder. Mensch, das ist doch Mist. Na klar, kannste besser bei Freunden ausheulen als vor Töchtern. Dennoch, es ist, wie es ist. Verlangst viel zu viel von dir, das könnte keiner in der Situation sich zusammen reissen. Zusammenreissen ist generell ganz großer Mist für länger als ganz kurze Zeit. Und da darf auch geweint werden.
Ich leg dir mal virtuell eine Hand auf die Schulter, wenn du magst.

16.12.2017 17:29 • x 4 #29


E
Pinie hat es gut gesagt.
Verzeihe dir. Du und ich drücken dich jetzt mal.
Vor dir liegt eine freie und selbstbestimmte Zukunft. Ohne ihn und seine Verletzungen. Du darfst wieder du sein.
Er ist in deinem Leben eine Belastung gewesen. Die bist du nun los. Klasse.

16.12.2017 18:34 • #30


A


x 4




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