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Habe Freundschaft nach Trennung unmöglich gemacht

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Hallo liebe Forumsteilnehmer,

bis vor Kurzem glaubte ich, relativ gut zu wissen, wie intensiv und schmerzhaft Liebeskummer werden kann und glaubte auch, mithilfe meiner bisherigen Erfahrungen einigermaßen für die Zukunft gerüstet zu sein. Und dann kam die Trennung der letzten Beziehung, die so kurz (sie dauerte ein knappes halbes Jahr) wie schön, besonders und verheißungsvoll war. Die Trennung löste die wohl bisher schwerste persönliche Krise meines Lebens aus, wobei verschiedene Faktoren und eine Menge alter unverarbeiteter Themen, die hervorbrachen, eine Rolle spielen. Ich bin dabei, mir therapeutische Unterstützung zu suchen, um diese Krise zu verarbeiten.
Während der akutesten Phase des Schmerzes habe ich unter anderem mithilfe der Beiträge hier im Forum gelernt, dass ich mit dem, was in mir vor sich geht, nicht der einzige Mensch auf der Welt bin, dass ich nicht zwangsläufig verrückt werde, obwohl es sich manchmal so anfühlt, dass es keine Schande ist, sich so zu fühlen und letztendlich, dass es irgendwann Hoffnung auf Besserung gibt.
Dafür, dass es dieses Forum gibt und dass so viele Menschen, die ähnliches durchlebt haben, sich hier engagieren und ihre Erfahrungen und gegenseitigen Beistand teilen, bin ich sehr dankbar!

Ich möchte hier nicht zu detailliert auf meine persönlichen Schmerzempfindungen in Zusammenhang mit der Trennung eingehen, sondern mehr auf einen Teilaspekt, der mich vielleicht noch einige Zeit begleiten wird: dass ich in meinem Schmerz so blind war, dass das gegenseitige Einverständnis einer Trennung „im Guten“ mit dem Ziel, einen freundschaftlichen Kontakt aufrecht zu erhalten, durch Verhaftung in meinem Trennungsschmerz, zeitweise Unfähigkeit, die Beziehung loszulassen und durch mein resultierendes Verhalten, gefährdet und schließlich gänzlich vereitelt wurde.

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich kurz etwas den Hintergrund beleuchten. Vergangenes Jahr habe ich eine Frau kennen gelernt und wir sind innerhalb weniger Wochen zu einem festen Paar geworden. Unsere Beziehung war vom ersten Moment an außergewöhnlich vertraut, innig und harmonisch. Die Kompatibilität in unseren Einstellungen, Interessen, Denk- und Lebensweisen uvm. war außergewöhnlich stark. Aufgrund unserer jeweiligen privaten und beruflichen Verhältnisse (ich hatte mich kurz zuvor selbständig gemacht, sie war in ihrer Region durch verschiedene Faktoren ebenfalls gebunden) war zunächst und auf absehbare Zeit nur eine Fernbeziehung möglich. Weil die Distanz (etwa 150 km) nicht übermäßig groß und wir beide mobil waren, konnten wir uns an den Wochenenden regelmäßig sehen. Dennoch begann meine Exfreundin bereits in den ersten Wochen der Beziehung dieses Thema häufiger anzusprechen. Ich hegte den Wunsch nach einem gemeinsamen Lebensmittelpunkt ebenfalls, war aber zurückhaltender mit konkreten Vorstellungen, nicht zuletzt weil auf meiner, ihrer oder beiden Seiten durchaus einschneidende Veränderungen und Kompromisse der Lebensplanung nötig gewesen wären. Ich denke, uns war beiden klar, dass neben den intensiven Gefühlen und der großen Kompatibilität zwischen uns auch Zeit nötig gewesen wäre, um das notwendige Vertrauen und eine gewisse Sicherheit in einen so großen Schritt zu gewinnen.
Die Geduld scheint uns im Lauf der Zeit jedoch irgendwie abhanden gekommen zu sein. Wenige Monate nach unserem Kennenlernen wurden die Aussichten auf ein Zusammenleben zu einem regelmäßigen Thema zwischen uns. Dazu beigetragen hat sicherlich auch, dass ich zunehmend gestresst durch die berufliche Verantwortung war. Der häufige Ortswechsel strengte mich (und ich glaube sie auch, auch wenn sie das so nicht explizit sagen wollte) ebenfalls an.
Letztendlich wäre ich bereit gewesen, meine Selbständigkeit aufzugeben und zu ihr zu ziehen (dazu fühlte ich mich nicht gedrängt, auch wenn meine Ex-Freundin diese Variante favorisierte; Mir erschien sie selbst als die erstrebenswerteste, auch wenn ich vieles aufgegeben und ein großes Risiko auf mich genommen hätte). Auch wenn ich entschlossen war, hemmten mich die Unwägbarkeiten, Risiken und die Komplexität des Ganzen. Meine Exfreundin äußerte zwar Verständnis für meine Zweifel und meine Zögerlichkeit, nach 3-4 Wochen verlor sie jedoch anscheinend den Glauben daran, dass ich es umsetzen würde und äußerte Enttäuschung. Meine Stimmungslage und mein Energielevel waren zu diesem Zeitpunkt und danach an einem Tiefpunkt und ich ging zunehmend in Resignation. Das alles belastete natürlich auch die Beziehung stark, doch für die nächste Zeit schienen wir das aushalten zu können. Meine Exfreundin versicherte mir mehrmals, dass sie mich und den Glauben an unsere Beziehung noch nicht aufgegeben hätte. Das konnte jedoch nichts daran ändern, dass ich mich innerhalb der Beziehung mehr und mehr in mich zurückzog und auch aufseiten meiner Exfreundin eine zunehmende Distanzierung wahrnahm, die meine Resignation noch verstärkte. Mir schien es aussichtslos, zu kämpfen und wusste nicht einmal, ob es daran lag, dass ich glaubte, sie nicht überzeugen zu können, oder dass ich schlicht nicht die Kraft dazu hatte. Meine Exfreundin regte schließlich ein Gespräch an, in dem sie zum ersten Mal ihre massiven Zweifel an der Zukunftsaussicht unserer Beziehung äußerte. Ich widersprach nicht, wollte mich aber auch nicht trennen. In der folgenden Woche teilte sie mir schließlich am Telefon ihren Wunsch mit, die Beziehung zu lösen. Es falle ihr schwer, sie möge mich noch, aber wolle nur eine freundschaftliche Beziehung mit mir (wie es bei ihr mit allen ihren bisherigen Exfreunden gut funktioniert hätte).
Ich musste mit diesem Schritt rechnen und wusste das. Dennoch traf es mich irgendwie unvorbereitet. Ich hatte mir keine Vorstellungen von den Konsequenzen gemacht und davon, wie sehr ich mich in der letzten Phase der Beziehung verstrickt hatte und emotional abhängig geworden war. Zum Zeitpunkt der Trennung war ich darauf bedacht, innere Widerstände fallen zu lassen und jegliches Drama zu unterlassen, um meiner Exfreundin und mir unnötiges Leid zu ersparen. Diesem Vorsatz sollte ich in der Folgezeit leider nicht gerecht werden.
Ich sah mich in einer Situation zurückgelassen, die wie die vor der Beziehung schien, doch es war ganz und gar nicht mehr das selbe. Ich hatte mich ernsthaft damit beschäftigt (wenn auch in der Umsetzung scheinbar zu zögerlich), das alles zu verlassen und jetzt behielt ich alles, mit dem Unterschied, dass ich mich ausgebrannt, niedergeschlagen und nun auch noch permanent unruhig und nervös fühlte.

Mit dem freundschaftlichen Kontakt meinte es meine Ex-Freundin ernst. Bereits wenige Tage nach der Trennung rief sie mich an, um zu hören, wie ich zurechtkomme. Ich war sehr gefasst und wir redeten über verschiedene Themen. Wir verabredeten uns für das kommende Wochenende wieder zum Telefonat. In der Zwischenzeit brach jedoch die Welt um mich herum zusammen. Im nächsten Gespräch war ich schon nicht mehr so gefasst. Ich schilderte ihr meine Gefühlslage und sie hatte Mitleid. Sie reagierte mit Verständnis, ansonsten aber kühl und distanziert. Sie verkniff sich offensichtlich einen Vorschlag, sich sonntags zum Spazierengehen zu treffen, im letzten Augenblick. Ich hätte sie ungeheuer gerne gesehen, war mir aber nicht sicher, ob es mir bei der Verarbeitung geholfen hätte, sie zu sehen und direkt mit ihr zu sprechen zu können, oder ob es meinen Schmerz nur verstärkt und womöglich der falschen Hoffnung auf eine Fortsetzung der Beziehung Antrieb verliehen hätte.
In der Folgezeit konnte ich mich mit nichts anderem beschäftigen als mit meinem unerträglich erscheinenden Trennungsschmerz, der durch den Wunsch und die wachsende falsche Hoffnung (oder Illusion?) nach einer Rückkehr in die Beziehung noch genährt wurde. Ich war depressiv verstimmt und gleichzeitig von unerträglicher Unruhe und Nervosität geplagt. Nichts machte mehr Sinn, nichts konnte mich erfreuen, alles fühlte sich unerträglich an. Ich fühlte mich innerlich zerschlagen und bekam Schlafstörungen und andere somatische Beschwerden, die alles andere noch verschlimmerten. In den kommenden 2-3 Wochen hatten wir vereinzelt Kontakt, der teilweise auch von mir ausging. Einmal schrieb ich ihr beispielsweise, dass ich mir wünschen würde, sie zu sehen. Das schien das Leiden kurzfristig zu lindern. Wir verabredeten uns ein paar Tage später zum Telefonat, um über das Treffen zu sprechen. Mittlerweile kehrten die Schmerzen und Ängste zurück, sodass es mir in meinem Zustand unmöglich erschien, ein Treffen zu überstehen bzw. zu verarbeiten. (Im Nachhinein glaube ich, ich hätte die Kraft aufbringen können und eventuell hätte es mir etwas in der Verarbeitung geholfen.) Meine Exfreundin signalisierte mir, dass sie immer weniger Verständnis für meinen Zustand aufbringen konnte. Ich wiederum schämte mich, dass ich nicht in der Lage war, loszulassen, was vonseiten meiner Exfreundin anscheinend als Unreife begriffen wurde. Anstelle des Treffens schlug ich vor, den Kontakt ruhen zu lassen, bis ich mich etwas beruhigt hätte.
Zwei Wochen später schienen mir mein Zustand und meine Sehnsucht unerträglich. Meine Gedanken kreisten zwanghaft um die Trennung, meine Exfreundin und unsere (verlorene) vermeintliche gemeinsame Zukunft. Ich fing an, einen Brief an meine Exfreundin zu formulieren, der eine widersprüchliche Mischung aus Liebesbrief und Bekundung meines Einverständnisses mit der Trennung werden sollte. Wider meiner besseren Einsicht, dass eine solch widersprüchliche Nachricht keinen positiven Effekt haben konnte, versendete ich den Brief. Wieder machte sich kurzfristig Erleichterung breit, jedoch bald gefolgt von einer noch größeren Besorgnis um die Rezeption bei meiner Exfreundin und dem scheinbar unstillbaren Bedürfnis, meiner Exfreundin explizit zu eröffnen, dass ich noch Gefühle, Hoffnungen und den Wunsch nach einer Fortsetzung hatte.
In dieser verworrenen Gemengelage entschied ich mich, einen ihrer Freunde, mit dem ich während der Beziehung gelegentlich Kontakt gehabt hatte, zu kontaktieren, in der Erwartung, dass das, was er mir sagen würde, mir etwas größere Klarheit bringen würde. Er schrieb mir, dass er bereit wäre, mit mir zu telefonieren und schlug den darauffolgenden Abend vor. Ich hatte im Hinterkopf, dass an diesem Wochentag meine Exfreundin und ihre Freunde sich für gewöhnlich zum Stammtisch trafen, ignorierte aber meine Bedenken, schließlich hatte er mir Datum und Uhrzeit bestätigt und geschrieben, dass er zuhause sei.
Ich rief ihn zur vereinbarten Zeit an, aber erreichte ihn zunächst nicht. Schließlich hob er ab, im Hintergrund war Betriebsamkeit zu vernehmen. Er hatte mich offensichtlich vergessen, aber stieg sofort ins Gespräch ein und fragte nach einer Schilderung meiner Situation. Ich erzählte von meiner Not und davon, dass ich mir nichts mehr als eine Fortsetzung der Beziehung wünschen würde. Er signalisierte Verständnis und ermutigte mich, sie noch einmal zu kontaktieren und das Thema anzusprechen. Offensichtlich hatte meine Exfreundin die Trennung bei ihren Freunden nicht allzu detailliert thematisiert. Das war natürlich der falsche Vorschlag gewesen, aber Öl auf mein Feuer, sodass ich sie unmittelbar versuchte, zu kontaktieren. Meinen Anruf blockierte sie, meine Textnachrichten aber, in der darum bat, über eine mögliche Fortsetzung zu reden, empfing sie.
Meine Exfreundin schrieb mir beinahe simultan zurück, aber ohne groß auf meine Nachricht einzugehen. Sie schrieb mir, dass ich ihre Grenzen überschritten hätte, dass sie große Bedenken und Angst wegen meines Zustands habe und verlangte die sofortige Zusendung von ihren Sachen und einem Schlüssel, die ich noch bei mir hatte.
Ich war im Schock, bat um Verzeihung für mein Verhalten und versicherte, ihr ihre Sachen zuzusenden. Mir war nicht bewusst, dass sich ihre Ablehnung nicht nur auf mein Festhalten an der Beziehung bezog, sondern dass sie vor allem in der Kontaktaufnahme mit einem ihrer Freunde den unverzeihlichen Vertrauensbruch gesehen hatte. Mir dämmerte erst einige Zeit später, dass sie anscheinend unmittelbar von dem Telefonat Kenntnis bekommen haben musste und darin eventuell einen (in)direkten Manipulationsversuch vermutete. In der Zwischenzeit schrieb ich ihr einmal, dass ich nach ihrer heftigen Ablehnung nun hoffentlich besser loslassen könne. In einer weiteren Nachricht bat ich noch einmal verzweifelt um Verzeihung und verurteilte mein Verhalten entschieden. Darauf antwortete sie mir, dass ich sie beängstige und sie sich vor mir schützen müsse. Es gebe nichts zu verzeihen, ich habe so gehandelt, wie es für mich richtig gewesen sei. Erst Tage danach dämmerte mir, dass der Anruf bei ihrem Kumpel und die für mich nicht ganz nachvollziehbaren, aber mit Sicherheit missverständlichen Umstände, letztendlich zum irreparablen Bruch des Vertrauens beigetragen haben müssen (und nicht nur meine naiven Versuche, an der Beziehung festzuhalten). Abgesehen davon, dass es zu spät war, wäre wahrscheinlich ohnehin jegliche Rechtfertigungsversuch sinnlos und ohne Effekt gewesen.
Ein paar Tage später erreichte mich ein Paket mit Sachen, die sie noch von mir hatte. Auch der ungeöffnete Brief lag dabei.
Der Schock, der absolute Kontaktabbruch und der Vertrauensverlust aufseiten meiner Exfreundin haben mir letztendlich Klarheit über die Unumkehrbarkeit der Trennung und die Notwendigkeit, loszulassen, gebracht. Die Schmerzen und die Trauer um die Trennung sind indes auch Wochen nach diesen Vorfällen noch immer vorhanden und brechen von Zeit zu Zeit akut durch. Auf eine kürzliche Nachfrage meinerseits antwortete sie mir, dass sie keinen weiteren Kontakt mehr möchte, was ich natürlich unbedingt respektiere.

Die Klarheit habe ich mir teuer erkauft. Die Schmerzen bleiben und der Effekt auf mein Selbstwertgefühl ist zusätzlich zur Trennungserfahrung verheerend. Mein Verhalten war dumm, verzweifelt, irgendwie pubertär und hat keine echte Rücksicht auf die Gefühle und emotionalen Auswirkungen bei meiner Exfreundin genommen. Andererseits denke ich, dass ich keinerlei schädliche Absichten verfolgt habe und das schädigende Potenzial meines Verhaltens äußerst begrenzt war. Es tut weh, aufgrund dessen von einer geliebten Person (ich versuche, sie von meiner inneren Projektion ihrer Person, nach der ich abhängig geworden bin, zu unterscheiden) unwiderruflich verurteilt und für potenziell gefährlich gehalten zu werden.

Die Vernunft und die geballte Erfahrung der Paartherapeuten besagt, dass ein Trennungswunsch unbedingt akzeptiert bzw. respektiert werden sollte. Rational habe ich dieser Maxime permanent zustimmen können und habe mich dennoch nicht so verhalten, obwohl ich mich ansonsten nicht unbedingt emotional impulsiv beschreiben würde. Ist es euch auch schon einmal ähnlich gegangen? Habt ihr ggf. Tipps zum Umgang mit und zur klaren Kommunikation in solch einer Situation? Wie würdet ihr das Geschehene bewerten und habt ihr ggf. weitere Anregungen?

Ich danke für eure Zeit und Geduld beim Lesen und freue mich auf eure Rückmeldungen!

Viele Grüße!

05.01.2023 16:42 • x 2 #1


Luto
Zitat von zirbe:
Ist es euch auch schon einmal ähnlich gegangen? Habt ihr ggf. Tipps zum Umgang mit und zur klaren Kommunikation in solch einer Situation? Wie würdet ihr das Geschehene bewerten und habt ihr ggf. weitere Anregungen?

joa, ist mir auch schon passiert, dass ich eine Trennung nicht akzeptieren wollte ... das Problem ist natürlich, dass Du Augenhöhe verlierst, wenn Du hinterherläufst oder auch nur Deinen schlechten Zustand präsentierst.
Das erregt dann wirklich eher nur Mitleid oder Missachtung.

Zitat von zirbe:
dass ich in meinem Schmerz so blind war, dass das gegenseitige Einverständnis einer Trennung „im Guten“ mit dem Ziel, einen freundschaftlichen Kontakt aufrecht zu erhalten, durch Verhaftung in meinem Trennungsschmerz, zeitweise Unfähigkeit, die Beziehung loszulassen und durch mein resultierendes Verhalten, gefährdet und schließlich gänzlich vereitelt wurde.

das war doch kein gegenseitiges Einverständnis, oder?
sie wollte irgendwann die Trennung, Du aber nicht ... eine Freundschaft ist dann erst einmal lange Zeit nicht möglich.

05.01.2023 20:50 • x 2 #2


A


Habe Freundschaft nach Trennung unmöglich gemacht

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Pondo-Sinatra
Hallo
Ich kann mit dir fühlen und auch deine Reaktionen nachvollziehen.
Für rational denkende in vielen Punkten nicht nachvollziehbar, aber wenn du selbst davon betroffen bist, sieht doe Welt ganz anders aus. Du bist wie auf Dro. und emotional auf der Achterbahn unterwegs.Die vermeidlichen ups und downs reichen sie die Hände.
Und am schlimmsten ist der wohl endgültige Verlust von ihr.Führe dich nicht selbst in Versuchung indem du sie ggf. Über soziale Netzwerke suchst oder dergleichen. Mit jedem Post der von ihr kommt, musst du wieder zurück auf start und der Mist fängt von vorne an.Gib dir selbst Zeit zu trauern und zu verarbeiten. Schreib deine Gedanken in ein grosses Buch aber schick es niemals weg.
Es kommt nicht darauf an wie oft du fällst sondern es zählt nur ,wie oft du wieder aufstehst

05.01.2023 21:50 • x 2 #3


Y
Ist doch gut, wie es jetzt gekommen ist. Kann es sein, dass dich v.a. die Scham wegen deines Verhaltens jetzt beschäftigt? Mach dir nichts draus. Ihr werdet eh nichts mehr miteinander zu tun haben, das macht auch keinen Sinn, so lange du noch an ihr hängst. Wenn du über sie hinweg bist, kannst du immer noch über eine Freundschaft nachdenken.

05.01.2023 22:02 • x 1 #4


Pondo-Sinatra
Ich denke, dass es aufgrund ihres Empfindens leider auch keine Freundschaft mehr geben wird. Du bist verbrannt für sie. Versuche mit Hinblick auf dich selbst die sache in irgendeiner Form zu verarbeiten und auch dich nicht in einer Denkspirale zu verfangen. Was du am Tag x gemacht hast, war für dich am Tag x ok. Natürlich ist man im Nachgang viel schlauer, aber das Leben schreibt mit Edding

05.01.2023 22:08 • x 2 #5


Z
Zitat von Luto:
das war doch kein gegenseitiges Einverständnis, oder?
sie wollte irgendwann die Trennung, Du aber nicht ... eine Freundschaft ist dann erst einmal lange Zeit nicht möglich.

Vielen Dank für Deine Antwort, ja im Prinzip hast Du Recht. Zum Zeitpunkt der Trennung fiel es mir jedoch schwer, das zu sehen. Was ich hatte, war die Einsicht, dass es keinen Sinn machen würde, Widerstand zu leisten. Ich hatte mir selbst den Anspruch gesetzt, es für beide Seiten emotional nicht noch schwieriger zu machen. Vielleicht wollte ich mir aber auch einfach keine Blöße vor ihr geben, mit der Akzeptanz Schwierigkeiten zu haben. Wenn ich den Mut gehabt hätte, meinen inneren Konflikt klarer zu kommunizieren, hätten wir eventuell einen anderen Weg gefunden, mit der Situation umzugehen.

05.01.2023 22:37 • #6


Luto
Zitat von zirbe:
Wenn ich den Mut gehabt hätte, meinen inneren Konflikt klarer zu kommunizieren, hätten wir eventuell einen anderen Weg gefunden, mit der Situation umzugehen.

eventuell ... beim ersten Lesen klang das eher nicht nach großer Liebe, sondern eher nach einer gewissen Erwartungshaltung ihrerseits ...
Was machst Du denn selbständig, und bist Du erfolgreich?

05.01.2023 22:47 • x 1 #7


Z
@Pondo-Sinatra Danke für Deine Antwort und Dein Mitgefühl! Ja, die Bewertung aus verschiedenen Perspektiven kann Welten auseinander liegen. Die Urteilsfähigkeit in einem Zustand tiefen Trennungsschmerzes ( ich war bereits zuvor zunehmend in depressiven Verstimmungen gefangen und von Burnout bedroht) ist wirklich stark eingeschränkt. Dann kann einem die Idee z.B. einer Kontaktaufnahme momentan wirklich wie die Rettung vorkommen, was natürlich illusorisch ist. In sozialen Netzwerken etc. habe ich sie überhaupt nicht gesucht. Die Sehnsucht in meinen Gedanken und Emotionen war aber auch so groß genug. Ich werde Deine Tipps beherzigen, danke!

05.01.2023 22:48 • #8


Z
@Yoda563 Vielen Dank! Ja Du hast absolut Recht, Scham ist da definitiv im Spiel. Ich habe ein wenig den Eindruck, mein Unterbewusstes benutzt diese Scham, um das Loslassen von ihr zu erschweren. Das Gefühl, als gäbe es da noch etwas zu klären, kann sehr trügerisch sein.

05.01.2023 22:52 • x 1 #9


Z
Zitat von Luto:
eventuell ... beim ersten Lesen klang das eher nicht nach großer Liebe, sondern eher nach einer gewissen Erwartungshaltung ihrerseits ... Was machst Du denn selbständig, und bist Du erfolgreich?

Ich glaube, da waren anfänglich sehr reine Gefühle und Liebe vorhanden, die aber recht bald mit Erwartungen verquickt wurden. Auf beiden Seiten. Es ging vielleicht zu schnell und der Entwicklungsdruck war zu hoch. Das nimmt den Gefühlen leicht den Raum.
Bin im Gesundheitsbereich, es sichert die Existenz, aber die Rahmenbedingungen werden immer schwieriger. Unter vielen anderen Dingen ist der Fachkräftemangel auf dem Land gravierend. Und die Selbständigkeit fordert eben ohnehin einen hohen persönlichen Einsatz. Tatsächlich steht die Frage danach, ob ich es weiter machen möchte, auch nach Beziehungsende immer noch im Raum.

05.01.2023 23:12 • x 1 #10


Luto
Zitat von zirbe:
Und die Selbständigkeit fordert eben ohnehin einen hohen persönlichen Einsatz.

Ich bin selber selbständig, und kann ein Lied davon singen. Fernbeziehungen sind da eher schwierig, wenn es nicht gerade goldig läuft.

05.01.2023 23:16 • x 2 #11


S
Naja aber ganz normal (ja was ist schon normal) ist es aber mMn nicht, dem neuen Partner nach ein paar Wochen/Monaten schon mit Zusammenzug auf die Pelle zu rücken. Vor allem, wenn dieser beruflich sich gerade selbständig gemacht hat...

Freunde mit einzubeziehen, ist allerdings auch so gut wie nie clever!

Respektiere ihre Entscheidung, je mehr Du versuchst, Deine Aktionen zu erklären/zu relativieren, umso spookyer kommen sie bei ihr an.

05.01.2023 23:23 • x 2 #12


Z
Zitat von Silvester:
Naja aber ganz normal (ja was ist schon normal) ist es aber mMn nicht, dem neuen Partner nach ein paar Wochen/Monaten schon mit Zusammenzug auf die Pelle zu rücken. Vor allem, wenn dieser beruflich sich gerade selbständig gemacht hat...

Es gab ein paar Punkte, die es haben sinnvoll erscheinen lassen, aber die Motive waren vielschichtig. Eine wirkliche Not zu diesem Schritt zum gegebenen Zeitpunkt darf infrage gestellt werden. Euphorie, Ungeduld, Wunschvorstellungen u.a. haben eine Rolle gespielt. Letztendlich hat es mehr Schwierigkeiten und mehr Druck erzeugt, als es gelöst hat. Ein bisschen wie ein unbeabsichtigter Stresstest.
Zitat von Silvester:
Freunde mit einzubeziehen, ist allerdings auch so gut wie nie clever!

Ja, das hat sich bei mir jetzt erst einmal gut eingeprägt, hoffe ich!

05.01.2023 23:59 • x 1 #13


tina1955
@zirbe, Du willst das bestimmt jetzt nicht hören, aber sei dankbar, dass es vorbei ist.
Das ging doch alles viel zu schnell.
Du hättest Deine Existenz aufgegeben und was wäre passiert, wenn ein direktes Zusammenleben dann doch mit Euch beiden nicht funktioniert hätte?
Ich finde, die Frau hat zu schnell ganz schön viel vorausgesetzt und gefordert.

05.01.2023 23:59 • x 5 #14


Z
Zitat von tina1955:
Du willst das bestimmt jetzt nicht hören, aber sei dankbar, dass es vorbei ist.
Das ging doch alles viel zu schnell.

Vielen Dank! Ich versuche, es so zu betrachten

06.01.2023 00:22 • x 1 #15


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