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Habe Freundin enttäuscht wegen falschem Verhalten

T
Hallo zusammen! Meine Freundin hat sich von mir nach einem Jahr Beziehung getrennt. Wir kannten uns aber schon drei Jahre. Habe sie damals auf der Arbeit kennen gelernt. Wir beide waren damals noch jeweils in einer anderen Beziehung, aber nicht glücklich. Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht das ich mit ihr mal zusammen kommen könnte, bis es in mir klick gemacht hat. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Was ich noch kurz erwähnen sollte: Sie ist 22, Ich bin 32. Irgendwann waren wir dann an einem Punkt, die Beziehung zu unseren damaligen Partnern zu beenden und zusammen zukommen. Seitdem lief wieder alles gut und waren glücklich. Wir haben viel unternommen, waren im Urlaub, Haben Städte besucht. Mit ihren Freunden bin ich auch gut klar gekommen. Alles war perfekt. Ein Jahr ist nun vorüber und es gab bei ihr leider eine Diagnose: Brustkrebs. Das hat sie natürlich erst einmal fertig gemacht. Sie wurde daraufhin operiert und der kleine Tumor wurde entfernt. Weitere Diagnosen ergaben das er nicht gestreut hat, sie jedoch eine Strahlentherapie braucht. Die Pille darf sie seitdem nicht mehr nehmen weil Der Tumor sich wohl davon ernährt hat. Jetzt zu meinem Problem: Sie meinte, ich wäre in der Zeit gefühlskalt gewesen und hätte nicht so reagiert wie ihre freunde, ihre Familie. Ich wusste damals selber nicht, wie ich darauf reagieren soll. Ich war innerlich erstmal still geworden und musste das alles verarbeiten. Ich habe meine Zeit gebraucht um selber damit klar zu kommen. Dann kam noch dazu, dass wir mit ihren Eltern über Silvester 3 Tage weggefahren sind, wir uns eigentlich wieder näher kommen wollten. Das Problem dabei ist: Mit ihren Eltern komme ich nicht so wirklich gut aus. Es war eine komische Stimmung, hatten auch irgendwie nicht so richtig Zeit für uns. Ob Frühstück, Mittag oder Abendessen, Eltern waren immer dabei da wir einen zugeordneten Tisch hatten.

An einem Freitag morgen rief sie mich dann an und hat sich von mir getrennt. Sie sagte: Ich hätte ihr weh getan und sie mit meinem Verhalten verletzt. Mir war das alles nicht bewusst, mache mir Vorwürfe das ich hätte anders reagieren sollen. Habe ihr abends dann eine WhatsApp geschickt als ich dann realisiert hatte das Schluß war. Ich habe versucht ihr es zu erklären, dass ich sie noch liebe und ich an ihrer Seite bin, und für sie da bin. Sie war ab da an einfach nur noch kalt. Ich verstehe das alles irgendwie nicht. Am 5.Januar hat sie sich getrennt, seitdem habe ich immer mal wieder versucht es zu erklären, es gerade zu biegen. Erfolglos. Auf meine Frage hin, ob sie einen anderen hat meinte sie: Sie hätte keinen und ich soll mit solchen Anschuldigungen aufhören. Nach zwei Wochen habe ich ihr dann geschrieben, sie soll mir sagen das sie mich nicht mehr liebt und wir nicht mehr zusammen kommen. Genau das hat sie dann geschrieben. Wie kann man jemandem einfach so nicht mehr lieben nur weil man anders reagiert hat als erwartet? Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich was ich hier geschrieben habe!

Trennen sich Frauen wirklich wenn der Partner einen so enttäuscht und hängen gelassen hat?

Ich muss mich hier mal ausstauschen.

01.02.2018 13:55 • #1


R
Zitat von Timkr85:
Trennen sich Frauen wirklich wenn der Partner einen so enttäuscht und hängen gelassen hat?

Hallo Timkr, ich weiß zwar jetzt nicht, was genau Du in ihren Augen falsch gemacht hast. Aber eines kann ich Dir sagen: wenn Du sie während ihrer schweren Krankheit so massiv enttäuscht hast, ist die Messe gelesen.
In dieser Situation wird einem die Vergänglichkeit des Lebens nur allzu brutal vor Augen geführt. Jetzt trennt sich plötzlich auch die Spreu vom Weizen: wer ist für einen da? Wer kann mit meiner Erkrankung schwer umgehen?
Und wenn Du dann nicht so für sie dagewesen bist, wie Du es hättest sein sollen - ja, dann wirst Du entsorgt. Weil so jemanden braucht man dann nicht mehr in seinem Leben.

01.02.2018 14:03 • x 2 #2


A


Habe Freundin enttäuscht wegen falschem Verhalten

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U
Also meiner Erfahrung nach kann man sowas wieder richten, wenn man offen anerkennt, was man falsch gemacht hat.

Wenn Du ihr eingestehst, dass es Dein Fehler war, weil Dich die Situation überfordert hat und Du nicht wusstest, wie Du damit umzugehen hast.

Lauf ihr aber nicht hinterher. Schreib ihr noch einen Brief, in dem Du um Entschuldigung bittest und alles erklärst. Danke ihr für die schöne Zeit, akzeptiere ihre Entscheidung und wünsche ihr alles Gute, und schreib ihr danach nichts mehr. Wenn sie dann wieder auf Dich zukommen wollte, läge es bei ihr. Alles Gute.

01.02.2018 14:12 • x 1 #3


Doing
Zitat von Timkr85:
Mir war das alles nicht bewusst, mache mir Vorwürfe das ich hätte anders reagieren sollen

Einspruch. Du hast so reagiert wie es für dich in dem Moment richtig war. Hier bewusst sich anders zu verhalten wäre ja irgendwo Theater/Schauspielerrei.
Es kann sein das sie deine Reaktion falsch verstanden hat. Oder es kann sein das sie es richtig verstanden hat und du dir über deine vielleicht veränderte emotionale lage gar nicht bewusst warst/bist. Das musst du für dich selber beantworten. Hat sie recht? Das in deiner Reaktion eine gewisse Emotionale Distanz da war? (alla na dann hat sie halt Krebs, gibt ja genug andere)
Vorwerfen kannst du dir allenfalls, dass nicht sofort zu kommunizieren (wenn es denn gleich aufgefallen ist) Also ihr zu sagen das du geschockt bist und selber nicht weißt wie du damit umgehen sollst.

Naja sich wieder näher kommen wenn die Schwiegereltern dabei sind kannst auch irgendwie vergessen .

Was mir noch so auffällt: Ihr seid beide relativ zeitnah aus einer Beziehung raus und gleich zusammen. Würdest du sagen das zwischen der vorherigen Beziehung und der jetzigen parallelen bestanden? Also gab es da Probleme die in beiden vorhanden waren?

Kleine Randnotiz: Man stolpert immer wieder drüber: Frau nimmt/beendet die mediaktion mit der Pille und dreht sich Emotional um 180° Ich hasse das Zeugs echt langsam (auch wenn es wh nur der Tropfen ist der das Fass zum überlaufen bringt)

01.02.2018 14:13 • x 1 #4


G
Guten Tag,
.......wie ich darauf reagieren soll. Ich war innerlich erstmal still geworden und musste das alles verarbeiten.....
Sie auch ! Trotzdem hätte sie Trost,Zuspruch.Loyalität und eine starke Schulter gebraucht. Einen Partner der sich selbst erstmal *finden* muss wenn man eine Krebsdiagnose hat. Schwach..ganz schwach !
Ich denke den Karren hast Du selber in den Morast gefahren

01.02.2018 14:14 • x 2 #5


Kathii91
Das tut mir sehr Leid für dich... Trennungen sind immer schwer

Es steht jetzt nirgends, was genau du falsch gemacht hast - aber in ihren Augen warst du nicht für sie da, wie sie es sich gewünscht hätte. Das war wohl der Fehler.. ich weiß nicht wie man das wieder gut machen kann, da sie jetzt eben dieses Bild von dir im Kopf hat. Lass ihr erstmal zeit...

Wenn du ihr beweist, dass sie sich auf dich verlassen kann, dann könnte man das vielleicht wieder hinbekommen.. aber erstmal würde ich sie in Ruhe lassen

01.02.2018 14:15 • x 1 #6


J
Einfach nur Enttäuschung kann man so vielleicht nicht sagen. Brustkrebs ist schon eine sehr empfindliche Angelegenheit und wenn sie dich in dieser Zeit wohl nicht ohne Grund als nicht unterstützend/anwesend genug wahrgenommen hat, dann kann ich schon verstehen dass sie keine weitere Zukunft mit dir möchte.


Zitat:
Wie kann man jemandem einfach so nicht mehr lieben nur weil man anders reagiert hat als erwartet?


Dass hat sie ja nur auf deinen Wunsch hin gesagt. Kann schon sein dass sie noch Gefühle hat, aber unter diesen Umständen wird sie sehr wahrscheinlich trotzdem bei ihrer Entscheidung bleiben.

01.02.2018 14:17 • #7


R
Zitat von UnglücklicherXX:
Also meiner Erfahrung nach kann man sowas wieder richten, wenn man offen anerkennt, was man falsch gemacht hat.

Da muss ich Dir widersprechen: ich selbst habe es oft erlebt, dass ein vermeintliches Fehlverhalten in einer solch schwierigen Situation nicht verziehen/entschuldigt wird. In meinem Umfeld hieß es dann eher, dass man durch diese schreckliche Krankheit einen anderen Blickwinkel auf das Leben und die Menschen im eigenen Umfeld bekommt. Und die meisten haben dann diejenigen aussortiert, die nicht hinter dem Betroffenen zu 100% stehen konnten. Frei nach dem Motto: das Leben ist zu kostbar und kurz, um es mit denen zu teilen, die nicht hinter mir stehen.

01.02.2018 14:20 • x 2 #8


FLUUKE86
Okay berechnen wir mal eine Lanze klar ist es so dass man in einer solchen Phase des Lebens in der man diese schwere Diagnose bekommt viel Zuspruch und Aufwand brauch dennoch kann niemand absolut niemand sich in einen reinversetzen wie es dir geht ich meine natürlich weiß man dass man da sein muss aber wie sieht dieses Dasein aus ist für jeden Menschen anders der eine möchte gehalten werden der nächste möchte nur Zuspruch haben eine andere Person braucht Abstand wie reagiert man also selber auf diese Krankheit wie kann man rausfinden was der Partner braucht wenn beide still sind es ist vielmehr so dass ich wirklich glaube dass es unendlich schwer ist so da zu sein wie der andere ist möchte ohne zu sagen was man braucht

Ohne Kommunikation fährt man das Ding vor die Wand das sollte jedem klar sein es ist kein Grund jemanden an zu pinken weil er tatsächlich keine Ahnung hat was er tun soll ich bin selber in der Pflege dich erlebe jeden Tag sie dutzende Menschen Diagnosen kriegen mit denen sie kaum umgehen können und auch nach Jahren die Angehörigen immer noch nicht damit umgehen können kein Mensch kann auf Anhieb in jeder Phase richtig reagieren wir sind verdammt noch mal keine Maschine und ich finde es immer wieder unglaublich schlimm dann immer wieder wiederholt lesen zu müssen das mal genau wie die sich perfekt Uhrwerk funktionieren muss nein Leute es geht nicht.

01.02.2018 21:31 • #9


R
@fluuke86:
Du hast nicht ganz unrecht. Und auch ich habe lange Zeit im Pflegeberuf gearbeitet; weiß also durchaus, wovon ich rede. Mir ist auch bewusst, dass jeder anders mit einer schrecklichen Diagnose umgeht; auch die Angehörigen.
Wenn ich aber höre, dass andere mit mit meiner Erkrankung nicht umgehen können, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich muss auch damit umgehen - mich hat auch niemand gefragt. Sicherlich, wer es nicht kann, der kann es eben nicht. Aber muss ich ihn dann in meinem Dunstkreis belassen? Sicher nicht. Das ist dann ganz alleine meine Entscheidung. Und hier kann ich einfach die Freundin des TE sehr gut verstehen.
Meine Meinung - darf aber jeder sehen, wie er will und auch handeln wie er will.

02.02.2018 08:19 • #10


J
Zitat:
Wenn ich aber höre, dass andere mit mit meiner Erkrankung nicht umgehen können, stellen sich mir die Nackenhaare auf.


Außerdem stellt man sich sicher auch die Frage, wie der Partner in Zukunft mit schwierigen Situationen umgeht oder zu einem steht, wenn er schon bei der ersten Bewährungsprobe abkackt..

02.02.2018 11:47 • #11


A


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