Zitat:Hallo Sarah, hallo Gerd,
gibt es eigentlich noch Grenzen für das was man tun darf? Gibt es für alles Verständnis? Eine meiner Freundinnen hatte mal ein Verhältnis mit meinem Ehemann, auch ok? Soll sie was daraus lernen?
Shanna
und aus Libellengast´s: Es war eine gute Freundin
Zitat:Gibt es etwas, was dir helfen könnte zu verzeihen? Ich glaube nicht, dass jemand der einmal fremdgeht ein notorischer Fremdgänger sein muss. Da unterscheiden sich Menschen schon stark.
Kann es nicht sein, dass diese Krise euch zu einem entscheidenden Gespräch führen könnte? Indem ihr beide mal sagt, was bisher gut und schlecht war. Das mal die Offenheit wieder ganz entscheidend eine Rolle spielt? Vielleicht entwickelt sich aus dem Schmerz ja eine neue Chance. Ich wünsche es euch sehr.
Im übrigen bleib ich bei meiner hier oft geäußerten Meinung. In einer bestehenden Beziehung haben Außenstehende keine Rechte...
bitte versteh mich nicht falsch, ich bin - was Dein Zitat 2 angeht, völlig Deiner Meinung aber Deinen Anschiß zum Thema Moral, dieses Thema, das nervt mich immer mehr, weil ich daran nicht mehr glaube!
Was ist erlaubt, was ist nicht erlaubt... wahnsinn... wer schreibt mir denn vor, wie ich zu leben habe - ich sag es Dir - Meine Frau tat es 13 Jahre lang, dann alle um mich rum, auch in der Trennungszeit danach und heute noch...
Alle wissen anscheinend, was das beste für mich ist. Gott sei Dank habe ich die anderen, wenn ich nur denen ihr Leben Lebe, dann muß ja alles in Ordnung sein...
Moral - das was alle tun - das ist ok. Früher sagt man, - stelle niemals einen Tätowierten ein... Heute ist man anormal, wenn man nicht irgendwo tätowiert ist.
Nur damit Du mich nicht falsch verstehst, ich wußte, was ich vor dem Altar meiner EX geschworen habe. Ich bin sehr katholisch aufgewachsen - nur hat mir das auch nichts gebracht. Sie hat sich trotzdem einen Neuen geholt. Soll ich sie nun verklagen, weil sie gegen geltende Moral verstoßen hat?
Ich muß erkennen, daß Moral eine Richtschnur sein kann - aber nie dafür da sein darf, das Individuum auszulöschen und nur nach den Grundprinzipien der Masse zu leben. Die Zeiten der Inquisition sind vorbei (anfangs hätt ich sie mir zurückgewünscht - in meinem Schmerz).
Was ist entschuldbar - nichts, was gegen eine - zwischen zwei Menschen getroffene - Vereinbarung gerichtet ist. Aber was mache ich, wenn die Regeln gebrochen werden?
Die schuldige Scheidung gibt es nicht mehr. Anfangs habe ich geheult, gehaßt, gewütet - es brachte mir nichts. Verzeihen werde ich ihr das nie - aber irgendwann muß ich ihr vergeben - so wie Du auch oben vorschlägst. Lasse ich nur meine Moral gelten, die mir anerzogen wurde, dann gehört sie lebenslang verurteilt. Sie hat ein Versprechen auf das Leben gebrochen. Gehe ich nach meinem Umfeld, sehen das viele auch so. Also ein Leben lang hassen... das sagt die Moral...
Glaubst Du, es fällt mir leicht, das zu akzeptieren, daß es nunmal so ist in der heutigen Zeit, daß ein Wort nichts mehr wert ist? Ich habe lange an das Gute im Menschen geglaubt - ich muß erstmal wieder Vertrauen darin finden, es ging völlig verloren!! Nur - die verlogene Moral, die mir überhaupt nicht hilft - die habe ich abgelegt. Ich schaue der Realität ins Auge. Und ich sehe dort, daß der Mensch immer mehr triebgesteuert funktioniert, was andere denken, ist immer mehr egal.
Und in dem Zwiespalt zwischen Moral und Individualismus, da muß jeder von uns seinen Weg finden. Es ist nunmal so, daß Menschen fremdgehen, weil sie die Triebe ausleben, sich immer mehr über Grenzen hinwegsetzen. Ich war ein Verfechter der Moral, ich habe - auch hier im Forum sehr stark - gelernt, was mir diese Einstellung gebracht hat.
Wenn ich nicht den Weg der Vergebung gehe, dann halte ich das Ganze nicht aus - ich kann keine ewige Feindschaft leben - und ich habe zwei Kinder, die das auch nicht ein Leben lang ertragen, einen verhaßten Vater zu haben
Ich habe keine Alternativen, nur breche ich mit der Moral - sie ist einfach verlogen. Es ist nunmal so, daß der Mensch Triebe hat, die dazu dienen, sich fortzupflanzen - dies kann man nicht negieren und auch nicht dauerhaft durch Moral in Grenzen halten. Das ist ein Fakt, den es anzuerkennen gilt - so hart, wie das ist, wenn sich bei Einigen Menschlichkeit auf sowas reduziert.
Ich akzeptiere also, daß es so ist und versuche, mein Leben danach auszurichten - mit anfänglicher kurzer Emotion, etwas Wut, dann aber Gelassenheit und Ruhe höre ich also von den Ereignissen, die Engel passiert sind - wieder so ein Fall...
Und wenn ich mich nicht auf mich selbst konzentriere und mein Leben lebe, gehe ich an den Tabubrüchen der anderen zugrunde... Gruß, Gerd