207

Gutes Verhältnis zur Exfrau pflegen für die Kinder ?

A
Hallo zusammen,

ich hatte meine Trennung nach 20 Jahren Beziehung vor 2 Jahren. In einem eigenem Forumsbeitrag

die-affaere-meiner-frau-krankheit-oder-fehlende-liebe-t69403.html

Wurde darüber viel diskutiert, anbei die Kurzfassung:

- jung zusammengekommen, 20 Jahre Beziehung, 10 Jahre Ehe, Haus, 2 Kinder (2 Mädchen - 7 und 5)
- Beziehungsende aufgrund Affäre(n) und fehlende Liebe der Exfrau
- Ich wohne ca. 20min vom Lebensmittelpunkt der Kinder entfernt
- Kinderbetreuung im Wochenmodell
- Exfrau weigert sich über die Kinder zu kommunizieren, Unterhalt zu zahlen und sonstige Zahlungen (Zugewinn, Haus, usw.) zu tätigen. Sie bestraft mich für den Auszug durch Machtspiele und gezieltes Schlechtreden gegenüber den Kindern.

Ich befinde mich aufgrund der Situation in Therapie.
Meine erste Therapie war eine reine Verhaltstherapie zum Thema wer bin ich eigentlich auérhalb der Beziehung - Was will ich - Selbstbewusstsein stärken, depressive Episoden überwinden, nach vorne schauen, in die Selbstverantwortung kommen usw.

Ich habe nun eine Anschlusstherapie bei einer Traumapsychologin, die sich auf Innere Kindarbeit konzentriert und sich gut in das Gefühlsleben meiner Kinder einfühlen kann.

Ich stecke in einem Dilemma.

Aufgrund meiner Beziehungserfahrungen, der wirkenden emotionalen Mechanismen der Beziehung und den weiter anhaltenden Einfluss meiner Frau auf mein Leben, wird in der Literatur die Zero Contact Strategie empfohlen. Das hat mir beenfalls meine letzte Therapeutin, meine Anwältin und Gott weiß wer noch empfohlen. Es fühlt sich für mich sehr gut an zu meiner Exfrau keinen Kontakt zu haben.

Die Traumapsychologin ist nun komplett anderer Meinung. Sie stellt folgende Hypothese auf:

Sie sagt, wenn ich meine Exfrau ablehne, lehne ich auch 50% der Kinder ab. Und die Kinder merken das (wohl anhand meiner Körpersprache, wenn es um Mama geht und fühlen sich dann verletzt. Sie nehmen unbewusst auch die Mutter in Schutz und finden es nicht gut, dass ich schlecht über sie urteile. Deshalb sollte ich:

- Ich sollte mich in das Gefühlsleben meiner Exfrau reindenken und versuchen Ihre Sichtweise zu verstehen
- Ich sollte Dankbarkeit dafür zeigen, dass Sie uns die beiden Kinder zur Welt gebracht hat und sich um sie kümmert.
- Prio 1 sollte für mich sein zu dieser Person eine wohlwollende, dankbare Haltung aufzubauen und mir sagen Sie tut ihr Bestes im Rahmen IHrer Möglichkeiten
- Dabei sollte ich versuchen mit dem was passiert ist abzuschließen und ihr zu vergeben
- Ich soll immer wieder versuchen auf Sie zuzugehen, den Kontakt zu halten, über die Kinder zu sprechen und ein freundschaftliches, wertschätzendes Verhältnis aufzubauen. Ich darf sagen, dass es eine sehr einseitige Nummer wird - Ich bemühe mich, stecke Energie rein, versuche alles richtig zu machen - woraufhin sich Exfrau dann in ihrer Großartigkeit bestätigt fühlt, mit mir umspringt wie es ihr gefällt, mich verletzt und das alte Beziehungsmuster wieder kommt.

Das Ganze soll dazu dienen eine positive innere Haltung aufzubauen. 1. Damit ich damit meinen Frieden finde. und 2. damit die Kinder merken, dass ich Ihre Mutter wertschätze und damit auch 100% der Kinder akzeptiere. Die Psychologin meint, dass die Kinder am Ende davon profitieren und bei mir frei sein können und sich nicht verstellen müssen und keine Angst haben müssen, wenn Sie was von Mamas zuhause erzählen. Es wäre sogar besser, wenn ich zugunsten der Kinder wieder in die Gegend in Ihren Lebensmittelpunkt ziehe und mich damit auch örtlich annähere - was die Gefahr birgt, dass meine Exfrau wieder Einfluss auf mein Leben nimmt.

Aber wie kann ich gegenüber jemanden eine positive Haltung und Wertschätzung aufbauen, wenn der Gegenüber Machtspiele treibt, emotional verletzt, demütigt und mich vor den Kindern schlecht redet?

Was haltet ihr davon? Zero Contact vs. einseitig wertschätzendes Miteinander für die Kinder und die Idee des Wohnungswechsels in die alte, emotional belastete, Heimat ?

22.09.2024 11:01 • x 1 #1


R
Ich würde die Psychologin wechseln.

Wenn Deine Ex-Frau prinzipiell gegen alles ist, dann kannst Du 1000% positiv sein und es wird nichts bringen.

22.09.2024 11:17 • x 11 #2


A


Gutes Verhältnis zur Exfrau pflegen für die Kinder ?

x 3


NurBen
Zitat von AndiY:
Exfrau weigert sich über die Kinder zu kommunizieren, Unterhalt zu zahlen und sonstige Zahlungen (Zugewinn, Haus, usw.) zu tätigen. Sie bestraft mich für den Auszug durch Machtspiele und gezieltes Schlechtreden gegenüber den Kindern.

Insbesondere Unterhaltszahlung u.ä. solltest du deinen Anwalt involvieren.

Zitat von AndiY:
Aufgrund meiner Beziehungserfahrungen, der wirkenden emotionalen Mechanismen der Beziehung und den weiter anhaltenden Einfluss meiner Frau auf mein Leben, wird in der Literatur die Zero Contact Strategie empfohlen. Das hat mir beenfalls meine letzte Therapeutin, meine Anwältin und Gott weiß wer noch empfohlen. Es fühlt sich für mich sehr gut an zu meiner Exfrau keinen Kontakt zu haben.

Wenn es dir gut tut, solltest du die Strategie weiter verfolgen.

Zitat von AndiY:
Sie nehmen unbewusst auch die Mutter in Schutz und finden es nicht gut, dass ich schlecht über sie urteile.

Ist das Einzige, wobei ich der Psychologin zustimme. Natürlich ist es wichtig, dass die Eltern ein gutes Verhältnis zueinander haben. Wenn dies aber aufgrund deiner Ex nicht möglich ist, kann man es nicht erzwingen.

Zitat von AndiY:
Ich sollte Dankbarkeit dafür zeigen, dass Sie uns die beiden Kinder zur Welt gebracht hat und sich um sie kümmert.

Brauchst du nicht. Sie bringt dir doch auch nichts entgegen. Ganz im Gegenteil sogar.
Das man solch eine Psychologin Menschen therapieren lässt, sagt im Grunde schon alles. Die richten mehr Schaden an, als dass sie helfen.
Ist sie ein richtiger Doktor oder so ein Doktor wie Dr. Best...

Zitat von AndiY:
- Prio 1 sollte für mich sein zu dieser Person eine wohlwollende, dankbare Haltung aufzubauen und mir sagen Sie tut ihr Bestes im Rahmen IHrer Möglichkeiten

Das geht doch vollkommen an der Wahrheit vorbei. Deine Ex macht dir das Leben so schwer wie möglich.
Wer ist deine Psychologin und vor allem, wo hat sie ihren Titel gekauft.

Zitat von AndiY:
- Dabei sollte ich versuchen mit dem was passiert ist abzuschließen und ihr zu vergeben

Abschließen ja, vergeben nein. Das muss sich deine Exfrau erstmal verdienen.

Zitat von AndiY:
Ich soll immer wieder versuchen auf Sie zuzugehen, den Kontakt zu halten, über die Kinder zu sprechen und ein freundschaftliches, wertschätzendes Verhältnis aufzubauen. Ich darf sagen, dass es eine sehr einseitige Nummer wird - Ich bemühe mich, stecke Energie rein, versuche alles richtig zu machen - woraufhin sich Exfrau dann in ihrer Großartigkeit bestätigt fühlt, mit mir umspringt wie es ihr gefällt, mich verletzt und das alte Beziehungsmuster wieder kommt.

Auch hier lebt deine Psychologin völlig an der Realität vorbei. Deine Ex hat jeglichen Respekt vor dir verloren und indem du dich zum Clown machst, wird es sicherlich nicht besser.
Es ist an der Zeit mal aufm Tisch zu hauen und ihr ordentlich vor die Füße zu k*cken. Also sag deiner Anwältin, dass sie mal Druck machen soll wegen Unterhalt, etc.

Zitat von AndiY:
Aber wie kann ich gegenüber jemanden eine positive Haltung und Wertschätzung aufbauen, wenn der Gegenüber Machtspiele treibt, emotional verletzt, demütigt und mich vor den Kindern schlecht redet?

Gar nicht und das brauchst du auch nicht.
Du kommunizierst einfach klar, dass ein unter den jetzigen Umständen kein Interesse daran hast.
Klipp und klar: Entweder kommunizieren wir auf Augenhöhe, der Kinder willen.... oder eben gar nicht.

22.09.2024 11:33 • x 3 #3


stream
@AndiY Was bringt es deine Kinder, wenn du am Ende ein psychisches Wrack ist.
Nicht vergessen: Herzinfarkt und anderen Krankheiten.

22.09.2024 11:42 • x 5 #4


Z
Was ist denn das für eine Therapeutin? Bei soviel bull *beep* kann man die doch nicht für voll nehmen.
Die lebt wohl auf einem völlig anderen Planeten voll mit bunten Blümchen und rosezarten Wölckchen.

Schlimm was da auf die Menschheit losgelassen wird.

Sie soll sich in die Kinder reindenken können? Sie hat wahrscheinlich null Ahnung was das mit den Kindern macht, wenn sie einer manipulierenden Mutter ausgesetzt sind.

Zitat von AndiY:
Aber wie kann ich gegenüber jemanden eine positive Haltung und Wertschätzung aufbauen, wenn der Gegenüber Machtspiele treibt, emotional verletzt, demütigt und mich vor den Kindern schlecht redet?

Du brauchst nicht jemanden hinterher zu kriechen, welche dies nur weiter für seine Zwecke ausnutzen will.

Bei deinem Kaliber Ehefrau wird womöglich nur Kante zeigen (Anwalt ect.) was fruchten. Nicht einschüchtern lassen.
Lerne dich durchzusetzen, nicht klein bei zu geben.

Zitat von AndiY:
Sie sagt, wenn ich meine Exfrau ablehne, lehne ich auch 50% der Kinder ab.

Inhaltsloses Gerede, ohne Substanz. Hauptsache Fr. Therapeutin hat sich mal wichtig gemacht.

22.09.2024 11:56 • x 3 #5


L
Ich finde es schwierig. Deine Psychologin hat schon recht. So sähe es im Idealfall aus und würde den Kindern guttun. Ebenso, ab und zu gemeinsame Feiern, mal freundschaftlich zusammensitzen und gemeinsam zum Wohle der Kinder agieren.
Der Idealfall!
Kenne leider keinen wo das so funktioniert. Es geht halt nicht mit JEDEM.

Beziehung ist keine Einbahnstraße und muss von beiden gestaltet werden.
Wenn nur du versuchst ein gutes Verhältnis aufzubauen und sie dich weiterhin schlecht behandelt, schadest du dir doch selbst.
Mir geht es leider ähnlich und ich falle auch jedes Mal wieder auf die Nase. Es ist schwierig im Sinne der Kinder zu handeln und selbst Grenzen zu setzen. Aber wir dürfen uns dabei selbst nicht außer Acht lassen!

22.09.2024 11:58 • x 2 #6


D
Schieß die Psychologin zum Mond

22.09.2024 12:10 • x 4 #7


W
Hallo @AndiY

nur weil es eine Traumapsychologin ist, heißt es nicht, dass ihre Anregungen alle für dich sinnvoll und umsetzbar sein müssen. Zieh dir aus ihren Vorschlägen das heraus, was für dich sinnvoll und stimmig und umsetzbar ist und handel nach deinem Gefühl. Welche Punkte wären das für dich?Gespielte/erzwungene Freundlichkeit merken die Kinder genauso und versetzen sie in innere Unruhe, klare Verhältnisse und Authenzität schätzen sie umso mehr.

Die Kinder dürfen meiner Meinung nach sehr wohl verstehen, dass ihr euch zwar gemeinsam um die Kinder kümmert, aber jeder ansonsten seinen eigenen Weg gehen möchte.
Ich würde das an deiner Stelle klar abgrenzen (kein erzwungenes Freundschaftsgedöns aufbauen, Energie ins Leere investieren), eben weil ihr Elternteile dysfunktional miteinander kommuniziert.
Zitat von rudi333:
Ich würde die Psychologin wechseln.

Wenn Deine Ex-Frau prinzipiell gegen alles ist, dann kannst Du 1000% positiv sein und es wird nichts bringen.

Genau, selbst wenn du beste Absichten hast, gehören immer zwei dazu. Es liest sich nicht so, als ist sie an einem fairen Miteinander auf Augenhöhe interessiert.

Zitat von AndiY:
Sie sagt, wenn ich meine Exfrau ablehne, lehne ich auch 50% der Kinder ab.


Kommt draufan, was du ihnen vermittelst. Mein Rat: Schließ in Ruhe deinen Frieden mit der vergangenen Paarebene und akzeptiere, dass deine Ex ist wie sie ist und nichts verändern möchte. Rede mit ihr und deinen Kindern in Bezug auf die EX das Nötigste, bleibe dabei du selbst und sag ehrlich, wo deine Grenzen sind. Ihr Gegenüber vielleicht in schriftlicher Form, wenn es telefonisch und verbal dauernd kracht. Bleib neutral und fair, aber lass dir um des Friedens willen von keinem auf der Nase herumtanzen.

Du bist wegen der weiteren Unruhe in Therapie gegangen, weil es dich kaputtmacht. Das ist super.
Aber auch die Beratung sollte sich für dich stimmig anfühlen, es klingt für mich nach Kochbuchpsychologie und weniger nach individueller Fallberatung.

Zitat von AndiY:
wird in der Literatur die Zero Contact Strategie empfohlen. Das hat mir beenfalls meine letzte Therapeutin, meine Anwältin und Gott weiß wer noch empfohlen. Es fühlt sich für mich sehr gut an zu meiner Exfrau keinen Kontakt zu haben.

AndiY, das ist völlig verständlich. In der Realität tatsächlich schwierig, es sei denn, du möchtest erstmal Dritte für die Übergaben und Betreuungsangelegenheiten mit einbeziehen, bis du stabiler bist. Der Weg liegt langfristig sicher irgendwo dazwischen. Viel Kraft!

22.09.2024 12:15 • x 2 #8


B
@AndiY

2 Affären und einen ONS?
Ich verstehe das du ausgezogen bist.

Der Rat einer befreundeten Therapeutin, dass du die Affären als Krankheitsgrund oder sowas sehen sollst und als ihr Ehemann sie Unterstützen musst, ist genauso bescheuert wie die jetzige Therapeutin rät, Dankbarkeit für die Geburt euer Kinder zu zeigen usw.
Ungeplante Schwangerschaft, heißt ungeschützen S. mit einem anderen und dir, Fahrlässig.
Wo bleibt da die Selbstverantwortung deiner Ex sich Hilfe zu holen und anständig mit dir über die Kinder zu sprechen?

Leidtragende sind immer die Kinder bei Trennungen. Und wenn Sie vielleicht wirklich eine PS hat, dann kannst du nur bei dir und den Kindern schauen und alles über Anwälte laufen zu lassen.

Geht deine Ex in Therapie?

Andere Therapeutin suchen und Anwalt einschalten.

22.09.2024 12:31 • x 2 #9


Violettsloth
@AndiY
Bei Kindern ist Zero Contact immer recht schwierig umzusetzen, erst recht bei dem jungen Alter, welches deine Mädels haben. Bei Teenies sieht das schon wieder anders aus. Mein Sohn wird 12 und ich habe zu seinem Vater auch so gut wie keinen Kontakt. Ähnlich wie dir, geht es mir damit einfach sehr gut. Angesichts dessen, was er mir alles angetan hat, möchte ich auch gar kein normales Verhältnis zu ihm. Am liebsten sehe ich ihn in 100 Metern Entfernung und auch von hinten. Keinen Meter traue ich ihm mehr über den Weg. Klar, für die Kinder ist es immer das Beste, wenn beide Eltern sich verstehen. Kenne aber in der Realität auch niemanden, bei dem das so ist. Du solltest dich beim Kontakt zu deiner Ex wirklich auf das notwendigste beschränken. Alles sachlich und so kurz wie möglich. Mit steigenden Alter deiner Kinder wird es besser umsetzbar sein, weil sie dann viel mit der Mutter selbst ausmachen können. Bis dahin hilft nur durchhalten und gut auf sich selbst achten.

22.09.2024 12:35 • x 3 #10


Laetitia2024
@AndiY
Ich halte Zero Contact für das beste. Du musst dir selber treu bleiben. Die Mutter vor den Kindern nicht schlecht machen, aber klarstellen, dass es seinen Grund hat, warum ihr jetzt getrennte Wege geht. Kindgerecht erklärt verstehen das Kinder auch. Den Rat der Trauma- Therapeutin finde ich sehr befremdlich. Er grenzt schon an Selbstaufgabe. Davon würde ich dringend abraten. Sich um ein gutes, dem Wohl der Kinder förderliches Verhältnis zur Mutter bemühen, aber nicht mehr als unbedingt nötig.

22.09.2024 12:36 • x 2 #11


HerzundKerbe
Ich habe so was ähnliches vor Jahren durch gemacht. Oberste Prämisse ist und bleibt dabei: alles zum Wohle der Kinder. Eine ganz einfache und unmissverständliche Regel. Kein Kontakt halte ich nicht zielführend. Wenn man Kinder zusammen hat, muss man zwangsläufig auch noch Kontakt haben.

Zitat von NurBen:
Abschließen ja, vergeben nein. Das muss sich deine Exfrau erstmal verdienen.

Ich glaube, du hast das Konzept von Vergebung nicht verstanden. Vergebung setzt ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz voraus, denn der Vergebende muss sich in den Anderen hineinversetzen und sich auch seiner eigenen Emotionen bewusst werden. Die verständnisvolle Annahme ist jedoch kein Einverständnis in die Tat. Es handelt sich stattdessen um Verständnis für die Person als solche, ungeachtet ihrer Fehler.
Verzeihen ist auch kein Zeichen von Schwäche. Der andere muss es sich auch nicht verdienen, dass man ihm verzeiht. Jeder tut es zunächst einmal seinetwegen.
Das Loslassen bringt eine Freiheit mit sich, die es ermöglicht, sich dafür einzusetzen, dass das Unrecht nicht noch einmal geschieht. Denn wer lernt, geschehenes Unrecht loszulassen, ohne es zu vergessen, kann sein Leben besser annehmen, wie es ist.
Verzeihen bedeutet das Vergangene genauso wie die aktuelle Situation zu akzeptieren. Wenn wir einem anderen Menschen vergeben, kehrt innerer Frieden ein und wir können wieder in der Gegenwart leben. Nicht zu verzeihen ist wie eine unerledigte wichtige Aufgabe, die unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf sich zieht. In Gedanken beschäftigen wir uns immer mit der Person. Wir sind dadurch in einem permanenten Alarmzustand.

22.09.2024 12:55 • x 5 #12


Balu85
Zitat von AndiY:
Sie sagt, wenn ich meine Exfrau ablehne, lehne ich auch 50% der Kinder ab. Und die Kinder merken das (wohl anhand meiner Körpersprache, wenn es um Mama geht und fühlen sich dann verletzt. Sie nehmen unbewusst auch die Mutter in Schutz und finden es nicht gut, dass ich schlecht über sie urteile. Deshalb sollte ich:

So ein *beep*...sorry. Die Kinder sind nicht ihre Mutter. Natürlich sollte ne quatsch darf man den anderen Elternteil nicht schlecht machen, oder bei unschönen verhaltensweisen Vergleiche ziehen....das denkt man dann besser nur.

Zitat von AndiY:
- Ich sollte mich in das Gefühlsleben meiner Exfrau reindenken und versuchen Ihre Sichtweise zu verstehen

Also grundsätzlich ist es bei Konfliktbehafteten Verhältnissen nicht schlecht zu versuchen sich mal in die Situation des anderen hineinzuversetzen. In das Gefühlsleben reinzudenken...halte ich dann aber doch für arg übertrieben.
Zitat von AndiY:
- Ich sollte Dankbarkeit dafür zeigen, dass Sie uns die beiden Kinder zur Welt gebracht hat und sich um sie kümmert.

Aha....mal eine Frage an die Väter hier...habt ihr jemals ein Dankesschreiben bekommen dafür das ihr an der Zeugung beteiligt wart? Das man sich um seine Kinder kümmert und zwar nach bestem Wissen und Gewissen und so gut es einem möglich ist stellt in meinen Augen eine Selbstverständlichkeit dar.
Zitat von AndiY:
- Prio 1 sollte für mich sein zu dieser Person eine wohlwollende, dankbare Haltung aufzubauen und mir sagen Sie tut ihr Bestes im Rahmen IHrer Möglichkeiten

Ein sachliches Verhältnis bezüglich der Kinder ist sehr erstrebenswert, Austausch über deren Probleme, Baustellen, organisatorisches usw.. Die Kinder stehen im Fokus nicht der oder die Ex.
Zitat von AndiY:
- Dabei sollte ich versuchen mit dem was passiert ist abzuschließen und ihr zu vergeben

achsoooo....stimmt, ist ja auch ganz einfach....mach mal nen Haken dran und dann bitte wieder die Ex bauchmiezeln
Zitat von AndiY:
- Ich soll immer wieder versuchen auf Sie zuzugehen, den Kontakt zu halten, über die Kinder zu sprechen und ein freundschaftliches, wertschätzendes Verhältnis aufzubauen. Ich darf sagen, dass es eine sehr einseitige Nummer wird - Ich bemühe mich, stecke Energie rein, versuche alles richtig zu machen - woraufhin sich Exfrau dann in ihrer Großartigkeit bestätigt fühlt, mit mir umspringt wie es ihr gefällt, mich verletzt und das alte Beziehungsmuster wieder kommt.

Freundschaftlich muss so ein Verhältnis nichts sein, ist angenehmer, macht es leichter muss es aber nicht sein.
Aber wie immer im Leben, wenn es eine Einbahnstraße ist...dann fahre ich da nicht rein. Maximal gehe ich zu Fuß und wenn es sich dann sogar als Sackgasse entpuppt drehe ich mich wieder um.
Ich hoffe man versteht dieses Sinnbild.
Zitat von AndiY:
1. Damit ich damit meinen Frieden finde. und 2. damit die Kinder merken, dass ich Ihre Mutter wertschätze und damit auch 100% der Kinder akzeptiere.

Nochmal....du kannst deine Kinder auch so zu 100% akzeptieren.
Wenn dem nicht so wäre, was sollen dann die Elternteile machen wo sich Papa oder Mama in ein neues Leben verpisst haben und bestenfalls noch ein Mindestmaß an Kontakt haben. Oder Mütter die ungewollt beim ONS schwanger geworden sind. Oder der Erzeuger sich als Risiko entpuppt (Dro., Gewalt z.B.) ...

22.09.2024 13:51 • x 1 #13


Catalina
Zitat von AndiY:
- Ich sollte mich in das Gefühlsleben meiner Exfrau reindenken und versuchen Ihre Sichtweise zu verstehen
- Ich sollte Dankbarkeit dafür zeigen, dass Sie uns die beiden Kinder zur Welt gebracht hat und sich um sie kümmert.
- Prio 1 sollte für mich sein zu dieser Person eine wohlwollende, dankbare Haltung aufzubauen und mir sagen Sie tut ihr Bestes im Rahmen IHrer Möglichkeiten
- Dabei sollte ich versuchen mit dem was passiert ist abzuschließen und ihr zu vergeben
- Ich soll immer wieder versuchen auf Sie zuzugehen, den Kontakt zu halten, über die Kinder zu sprechen und ein freundschaftliches, wertschätzendes Verhältnis aufzubauen.

Wow, was ist denn das für ne Therapeutin? Ihre Ratschläge gehen doch völlig an der Realität vorbei. Deine Ex scheint ziemlich fies zu sein und keineswegs daran interessiert, mit dir eine tragfähige Elternebene aufzubauen. Und nach alldem sollst du dankbar sein und Verständnis für sie haben? Das ist doch keine Einbahnstraße. Wenn du das wirklich so umsetzen würdest, würde deine Ex doch mit dir Schlitten fahren.
Zitat von AndiY:
Sie sagt, wenn ich meine Exfrau ablehne, lehne ich auch 50% der Kinder ab.

Also das ist ja wohl völliger Dummfug. Ich war selber Scheidungskind und habe das keineswegs so empfunden. Im Gegenteil, ich hab schon recht früh verstanden, warum meine Eltern nicht mehr zusammen sind und dass das so besser für alle ist. Ich würde mir an deiner Stelle echt ne andere Therapeutin suchen, die auf dich und deine Situation auch eingeht und dir nicht so nen Quatsch erzählt.

22.09.2024 14:19 • x 2 #14


A
Danke für eure Nachrichten.

Vorneweg: Bei den finanziellen Sachen laufen mittlerweile Klagen, wir haben beide einen Anwalt.

Aktuell ist es so, dass wir in unregelmäßigen Abständen - 2-3 mal im Monat über die Kinderpläne reden (Urlaub, Ferien, Ausflüge, Geschenke, Bedarf an Kleidung). Sachlich und kurz. Ich zucke innerlich zusammen, wenn ich Ihren Namen bei whatsapp sehe, aber sie bleibt aktuell distanziert. Ich habe sie letztens bei einer Übergabe der Kinder gesehen, wir haben nicht miteiander geredet.
Es geht mir soweit ganz gut damit.

Kurz zur Therapeutin. Sie macht viel innere Kindsarbeit. Sie kennt meine Geschichte mit allen Faszeten und dunklen Seiten. Sie meint, dass meine Exfrau im Entwicklungsstadium eines trotzigen, erzürnten Teenagers stecken geblieben ist. Dass sich meine Ex in unserer Beziehung als sehr traurig, allein, nicht gesehen und depressiv gefühlt hat. Dass sie ihre Bedürfnisse nicht leben konnte, weil sie sie selber nicht kennt... Ich habe dann irgendwann in der Beziehung die Paparolle übernommen, gegen den sie rebelliert hat und bockig ist und alle Grenzen überschreitet und trotzdem seine Liebe braucht. Und sie ist jetzt verletzt, weil ich sie als Papa verlassen habe und bestraft mich dafür und will eigentlich nur geliebt werden...
Steht bestimmt in irgendeinem Buch. Hat jemand Das Kind in die muss Heimat finden gelesen? Ich nicht, klingt aber irgendwie danach...

Zitat von Lichtstrahl1:
Ich finde es schwierig. Deine Psychologin hat schon recht. So sähe es im Idealfall aus und würde den Kindern guttun. Ebenso, ab und zu gemeinsame Fei...

Ich sehe es ähnlich, dass der Idealall den Kindern gut tun würde. Aber ich kann nicht vorspielen, dass das Zusammensein für mich unbeschwert ist und ich bin danach auch fix und fertig.
Ich glaube die Idee der Psychologin ist, dass ich genau das in den Griff kriege und mich weder die Präsenz meiner Exfrau, noch die alte Umgebung oder ihr Umgang mit mir mich triggern können.

Ich weiß nicht, ob mir der Weg dahin gut tut und ob das überhaupt realistisch therapierbar ist.
Zitat von Waterfall:
Schließ in Ruhe deinen Frieden mit der vergangenen Paarebene und akzeptiere, dass deine Ex ist wie sie ist und nichts verändern möchte. Rede mit ihr und deinen Kindern in Bezug auf die EX das Nötigste, bleibe dabei du selbst und sag ehrlich, wo deine Grenzen sind. Ihr Gegenüber vielleicht in schriftlicher Form, wenn es telefonisch und verbal dauernd kracht. Bleib neutral und fair, aber lass dir um des Friedens willen von keinem auf der Nase herumtanzen.


Und wie mache ich das ?
Zitat von Blattfee:
2 Affären und einen ONS?Ich verstehe das du ausgezogen bist.Der Rat einer befreundeten Therapeutin, dass du die Affären als Krankheitsg...

Meine Ex geht nicht in Therapie (sie sagt, das ist Gehirnwäsche). Sie hat es 3 mal mit mir versucht (beim CJD, Paartherapie, Paritätischen) und ist nach jedem Ersttermin ausgeflippt, dass der Gegenüber parteiisch mir gegenüber sei und ich da allein hingehen soll.

Zitat von Violettsloth:
Bei Kindern ist Zero Contact immer recht schwierig umzusetzen, erst recht bei dem jungen Alter, welches deine Mädels haben. Bei Teenies sieht das s...

Danke für deine Einschätzung

Zitat von Laetitia2024:
Ich halte Zero Contact für das beste. Du musst dir selber treu bleiben. Die Mutter vor den Kindern nicht schlecht machen, aber klarstellen, dass es...

Ich versuche es den Kindern zu erklären und hoffe, dass ich dabei weder wertend oder abschätzig gegenüber der Mutter bin. Die Kinder wollen das Thema aber am liebsten gar nicht erst ansprechen bzw. drüber reden.

Zitat von HerzundKerbe:
Ich habe so was ähnliches vor Jahren durch gemacht. Oberste Prämisse ist und bleibt dabei: alles zum Wohle der Kinder. Eine ganz einfache und unmissv...

Wie bist du damit umgegangen?

Zitat von Balu85:
So ein *beep*...sorry. Die Kinder sind nicht ihre Mutter. Natürlich sollte ne quatsch darf man den anderen Elternteil nicht schlecht machen, oder bei...

Danke für deinen Beitrag. Ich liebe meine Kinder und akzeptiere sie so wie sie sind und ich hoffe, dass sie das auch so wahrnehmen.

Zitat von Catalina:
Wow, was ist denn das für ne Therapeutin? Ihre Ratschläge gehen doch völlig an der Realität vorbei. Deine Ex scheint ziemlich fies zu sein und keine...

Sie könnte, wenn sie wollte, bestimmt wieder mit mir Schlitten fahren bzw. versuchen emotionalen Einfluss auf mich zu nehmen. Ich glaube die Therapeutin versucht genau das in den Griff zu kriegen.

22.09.2024 22:02 • x 2 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag