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Gutes Verhältnis zur Exfrau pflegen für die Kinder ?

J
Nee, @Heffalump ich, so einfach ist es nicht. Ich kann über meine Schwiegerfamilie nichts sagen. Sie sind warmherzig großzügige Menschen, die zu Ihren Enkeln stehen. Schwiegermutter ist schon tot. Sie hat sehr unter der Entwicklung des Sohnes gelitten. Vielleicht gibt es in manchen Köpfen so einen Schalter, der umgelegt wird und schon ist man ein neuer Mensch. Aber Liebe achtet, auch wenn man strauchelt. Das hat mein Mann verlernt. Und sein auf Menschen herabsehen, ist jetzt dran.

29.09.2024 10:45 • x 1 #91


Heffalump
Und Schwiegervater?

Ich kann dir das nicht erklären, warum manche Menschen so derart anders werden, ohne Anzeichen von früheren Tagen, aber wenn - dann ist er Ursache und Wirkung, dann hast du wenig bis nix mit zu tun - und das kannst du auch den Kindern erklären

29.09.2024 10:47 • x 1 #92


A


Gutes Verhältnis zur Exfrau pflegen für die Kinder ?

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J
Schwiegervater trauert, um seine Frau und auch um seinen Sohn. Der verhält sich ja zur Herkunftsfamilie ähnlich. In der Trauer verliert er Kraft. Aber die Mädchen liebt er.

29.09.2024 11:13 • x 1 #93


Sitamun
Zitat von AndiY:
Was haltet ihr davon? Zero Contact vs. einseitig wertschätzendes Miteinander für die Kinder und die Idee des Wohnungswechsels in die alte, emotional belastete, Heimat ?

Ich finde die Ansätze der Thera gut - sie möchte dich aus der Ohnmacht und der Opferrolle holen, in der du - verzeih - noch sehr feststeckst. Du hast immer noch große Angst vor Deiner Ex. Kein Vorwurf, eine Feststellung.

Es kann gelingen. Aber das braucht viel Zeit und Ruhe.

Lass dir von einer, die ihren Ex sogar (leider) geohrfeigt hat sagen, dass man nicht gut finden muss oder kann was der andere gibt, aber man kann lernen zu akzeptieren und dem keine Bedeutung mehr beizumessen. Ich bin meinem Ex dankbar für alles was ich gelernt hab und für unser Kind. Ich wünsche ihm Glück, aber er ist nicht mehr wichtig für mich - nur noch als Vater meiner Tochter.

29.09.2024 13:32 • x 1 #94


A
Hallo ihr Lieben,

Sooo, erstmal vielen Dank für den weiteren Diskurs hier und eure Erfahrungsberichte. Ich wollte mal vom neusten Stand berichten.

Mit dem aufgezeigten Weg der Therapeutin eine wohlwollende innere Haltung gegenüber meiner NF zu haben, hat sich tatsächlich einiges Gutes getan.
Es fiel mir ja sehr schwer diese Hausaufgabe der Therapeutin zu machen (es ging darum, dass ich aufschreiben sollte wofür ich ihr dankbar bin, welche positiven Seiten sie an sich hat und was sie zu einem tollen Menschen macht. Das ist mir sehr schwer gefallen. Am Ende habe ich mir überlegt „was würde ich an ihrem fiktiven Grab als Exmann bei einer Rede vor unserer Familie und Kindern über sie sagen“. Und da ist der Knoten geplatzt und ich konnte noch viele Punkte benennen - ganz ohne zynisch oder polemisch zu wirken. Das hat meine innere Haltung tatsächlich schlagartig verändert!

Meine Therapeutin hatte mir daraufhin empfohlen im Gespräch mit den Kindern einfach mal zu erwähnen, dass ich das was Mama so macht gut finde und irgendwie positiv über ihre tatsächlich guten Charaktereigenschaften zu sprechen.
Das hat den Kindern gut gefallen und sie sind sehr angetan, fröhlich und dankbar über meine lieben Worte gegenüber der Mama. Das hatte zur Folge, dass sie mir plötzlich auch mehr von der Zeit bei Mama erzählt haben und ich aufmerksam zuhörte und wohlwollend kommentierte oder mich einfach für sie mitgefreut habe. Ich habe das Gefühl, dass sie nun etwas freier damit umgehen können. Im Gegenzug haben sie dann aber auch erzählt, dass Mama öfter mal sagt, was sie nicht schön an Papa findet. z.B. dass ich angeblich mit der Mama manchmal schimpfe, wenn sie nicht das macht was sie soll (habe ich noch nie gemacht), oder dass ich gemeine Sachen zu Mama sage, die sie traurig machen. Dass Mama oft traurig ist, wenn die Kinder nicht da sind und sie behauptet, dass ich ihr verbiete die Kinder anzurufen. Oder das Papa der Mama das Haus wegnehmen will, oder dass ich nicht mehr möchte, dass Mama arbeiten geht und dass ich es blöd finde wenn Mama und Kinder in den Urlaub fahren usw. Da bin ich erstmal aus allen Wolken gefallen…

Ich weiß noch nicht so richtig damit umzugehen. Aktuell kommentiere ich das gar nicht oder versuche kindsgerecht zu erklären, dass die Kinder sich nicht um die die traurigen Gefühlen der Mama kümmern brauchen und dass ich die Sicht der Dinge von Mama so nicht kenne und ich mit Mama darüber sprechen werde.
Aber ist das richtig? Soll ich diese Behauptungen abweisen?
Meine Große hat mittlerweile Konzentrationsschwierigkeiten, braucht sehr viel Nähe, Aufmerksamkeit, hat Angst alleine, mag keine Veränderungen und sagt sie hat dauern „einen Sturm im Kopf“. Sie beschreibt zum Teil ADHS Symptome. Diese soll sie wohl nur bei mir haben und nicht bei Mama. Meine Therapeutin meint, das kommt, weil sie bei mir stetig abgleicht ob das was Mama sagt dann bei Papa auch wirklich passiert. Und sie einen großen Loyalitätskonflikt hat, weil sie denkt, das was die Kinder bei Papa machen ist falsch und Mama findet das nicht. Mein Kind sagt, das kommt immer dann, wenn sie sich in Ruhe auf etwas konzentrieren muss oder sie nur wenig „Reize“ hat. Sobald Action ist, der Fernseher läuft oder man was „leisten“ muss (oder Mama gefallen muss?), ist kein Sturm?!?!

Kennt ihr das? Habt ihr das bei euren oder anderen Kindern schon erlebt? Könnte es andere Gründe haben?
Ich bin in 2 Wochen zur Erziehungsberatung und schaue ob die damit Erfahrungen haben und wie wir dem Kind helfen können. Meine NF wusste bis vor kurzem nichts darüber, weil das Kind mit ihr über den „Sturm Im Kopf“ nicht redet (wahrscheinlich weil mein Kind diesen Sturm bei der Mama nicht hat). Die Mama hat sich bisher zu dem Thema nicht geäußert.

08.10.2024 21:07 • x 5 #95


Heffalump
Zitat von AndiY:
wahrscheinlich weil mein Kind diesen Sturm bei der Mama nicht hat

Glaubst du, das kann man aus und an schalten? Der Sturm wird auch bei deiner Ex sein, aber gedämpfter.
Du bist der Ort wo man sich nicht dämpfen muss, wo man aus sich heraus darf. Wo einem das nicht übel genommen wird - weil wenn ich bei Mama so abhänge - wird Papa wieder gewolft - das will die Tochter ja auch nicht.

Zitat von AndiY:
dass Mama öfter mal sagt, was sie nicht schön an Papa findet. z.B. dass ich angeblich mit der Mama manchmal schimpfe, wenn sie nicht das macht was sie soll (habe ich noch nie gemacht), oder dass ich gemeine Sachen zu Mama sage

Ich würde das Kindgerecht richtig stellen.

Und auch erwähnen, was man alles sagt, wenn man sich streitet, Kinder streiten sich heute auch und sind morgen wieder gute Freunde. Aber Erwachsene komplizierter sind - und nachtragend. Zumindest einige.


Zitat von AndiY:
Da bin ich erstmal aus allen Wolken gefallen…

Warum spricht deine Ex über Dich - aber nicht mit dir - über ihre Sorgen und Nöte - ach ja - ihr seid getrennt und sie war Ursache der Trennung. Sie hat gewisse Denkmuster, denen sie folgt - unabhängig - ob das auch der erlebten Realität entspringt, auf der Gefühlsebene hat sie es so wahrgenommen

Sich selbst zu eichen, nicht leicht ist, wenn man sich nicht abgleichen will

09.10.2024 05:06 • x 1 #96


Birkai
Zitat von AndiY:
Aber ist das richtig? Soll ich diese Behauptungen abweisen?

Ich glaube es ist richtig mit deiner Ex darüber zu reden. Diese Behauptungen haben nichts bei den Kindern zu suchen. Das kann sie alles so empfinden, aber dabei sollte es auch bleiben. Es bringt die Kinder in einen Loyalitätskonflikt.
Sprich mit ihr darüber. Aber versuche nicht irgendetwas gerade zu rücken, dass wird dir wahrscheinlich nicht gelingen.

Ist es eine Vermutung, dass es bei Mama anders ist oder hat das Kind es gesagt? Der Abgleich von Worten und Handlungen müssten doch bei ihr genauso statt finden.

Die Erziehungsberatung kann dir da vielleicht Klarheit geben.

09.10.2024 05:19 • x 2 #97


unbel-Leberwurst
Zitat von AndiY:
Aber ist das richtig? Soll ich diese Behauptungen abweisen?

Was sagt die Therapeutin dazu?

09.10.2024 07:11 • x 1 #98


Gretchen
Grundsätzlich würde ich das was ein Kind erzählt nicht als genauen Wortlaut der Ex ansehen.

An sich klingt doch alles sehr gut.

Kannst du stolz sein auf Dich.

09.10.2024 07:41 • x 2 #99


A
@unbel-leberwurst Sie kennt die Situation noch nicht, ich bin nächste Woche erst wieder bei ihr.

@Gretchen findest du? Bei mir löst es grade akute Zweifel in Bezug auf die psychische Gesundheit der Kinder aus.

09.10.2024 09:56 • #100


Heffalump
Zitat von AndiY:
Bei mir löst es grade akute Zweifel in Bezug auf die psychische Gesundheit der Kinder aus.

Alle müssen sich neu finden, das geht nicht spurlos vorüber, besonders, wenn einer von beidem, dem Anderen sonst was wünscht. Du kannst es ja beobachten, dir Notizen machen und bei Gelegenheit bei ProFamilia fragen..

Aber Kinder sind oft mehr, als man Ihnen zu traut.

09.10.2024 10:07 • x 1 #101


C
Zitat von AndiY:
Am Ende habe ich mir überlegt „was würde ich an ihrem fiktiven Grab als Exmann bei einer Rede vor unserer Familie und Kindern über sie sagen“. Und da ist der Knoten geplatzt und ich konnte noch viele Punkte benennen - ganz ohne zynisch oder polemisch zu wirken. Das hat meine innere Haltung tatsächlich schlagartig verändert!

Das finde ich super. Und ich gebe zu, dass ich den Gedanken mit dem am Grab stehen auch schon hatte, wobei ich, sollte mein Ex vor Next (und natürlich mir selbst) sterben, sicher nicht zu seiner Beerdigung ginge. Aber als Gedankenspiel ist das super.
Zitat von AndiY:
Im Gegenzug haben sie dann aber auch erzählt, dass Mama öfter mal sagt, was sie nicht schön an Papa findet. z.B. dass ich angeblich mit der Mama manchmal schimpfe, wenn sie nicht das macht was sie soll (habe ich noch nie gemacht), oder dass ich gemeine Sachen zu Mama sage, die sie traurig machen. Dass Mama oft traurig ist, wenn die Kinder nicht da sind und sie behauptet, dass ich ihr verbiete die Kinder anzurufen. Oder das Papa der Mama das Haus wegnehmen will, oder dass ich nicht mehr möchte, dass Mama arbeiten geht und dass ich es blöd finde wenn Mama und Kinder in den Urlaub fahren usw. Da bin ich erstmal aus allen Wolken gefallen…

Darüber musst Du unbedingt (sachlich, nicht vorwurfsvoll, nachfragend) mit Deiner Ex reden. Mit den Kindern würde ich darüber auch gar nicht reden (treibt sie nur noch tiefer in Loyalitätskonflikte), maximal so etwas sagen wie Ich kläre das mit Mama. (und auch das nur, wenn Du nicht fürchten musst, dass sie Angst davor haben, dann Ärger mit Mama zu bekommen).
Zitat von AndiY:
Ich bin in 2 Wochen zur Erziehungsberatung und schaue ob die damit Erfahrungen haben und wie wir dem Kind helfen können.

Das klingt sehr gut. Wenn Ihr wirklich den Verdacht auf ADHS bei Eurer Tochter habt, würde ich direkt einen Termin für eine Testung machen - diese Termine haben meist lange Wartezeiten und wenn Ihr den Termin dann doch nicht braucht, könnt Ihr ihn immer noch absagen. Sind die Symptome erst seit der Trennung da?

09.10.2024 10:15 • x 2 #102


A
@AndiY Das klingt nach einem guten Fortschritt. Aber er ist unglaublich frisch. Lass ihn sich festigen, lass deine Kinder Sicherheit in deiner neuen Haltung finden.

Daher würde ich zur Zeit gar nicht das Gespräch mit deiner Ex über Themen, die die Kinder ansprechen, suchen. Vor gerade mal zwei Wochen wart ihr euch noch spinnefeind. Nur weil du jetzt seit einer Woche eine andere Perspektive hast, muss sie die nicht auch schon haben. Gib dem ganzen Zeit. Im besten Fall kommt deine veränderte Haltung durch die Kinder auch bei deiner Ex an.

Zitat von AndiY:
Im Gegenzug haben sie dann aber auch erzählt, dass Mama öfter mal sagt, was sie nicht schön an Papa findet. z.B. dass ich angeblich mit der Mama manchmal schimpfe, wenn sie nicht das macht was sie soll (habe ich noch nie gemacht), oder dass ich gemeine Sachen zu Mama sage, die sie traurig machen. Dass Mama oft traurig ist, wenn die Kinder nicht da sind und sie behauptet, dass ich ihr verbiete die Kinder anzurufen. Oder das Papa der Mama das Haus wegnehmen will, oder dass ich nicht mehr möchte, dass Mama arbeiten geht und dass ich es blöd finde wenn Mama und Kinder in den Urlaub fahren usw.

Bei all diesen Themen würde ich auf die Ebene gehen, dass du und deine Ex Erwachsene sind, die sich auch erst in der Situation zurechtfinden müssen, aber eben als Erwachsene Personen.
Auch wenn man inhaltlich vieles geraderücken müsste, ist es dafür MMN noch zu früh. Lass das offene Gespräch zwischen dir und deinen Kinder sich verfestigen.
Deine Kinder werden auch mit der Zeit lernen zu differenzieren. Bei ganz offensichtlichen Sachen kannst du sicher auch vorsichtig spiegeln: Verbiete ich euch bei Mama anzurufen?
Aber jetzt ist Zurückhaltung gefragt.
Und ich bin sehr bei @Gretchen. Es muss nicht der genaue Wortlaut sein. Auch Kinder haben eigene Interessen, die sie in der Trennung verfolgen. Vielleicht testen deine Kinder jetzt auch ein bisschen aus wie du auf welche Aussage reagierst.

Zu der Unruhe/ADHS-Frage: Man kann auch Pest und Cholera haben.
Dein Kind trauert, hat Loyalitätskonflikte, ist vielleicht irgendwo auf dem ADS Spektrum, kommt jetzt in der Schule vielleicht an einen Punkt, wo es nicht mehr so spielerisch geht, lebt im Wechselmodell. Das ist eine Menge für 7jährige.
Manches kannst du beeinflußen, manches nicht. Finde doch mit ihr zusammen heraus, was hilft. Wenn der Fernseher hilft, kann man ausprobieren ob ihr Hörspiele helfen. Vielleicht gibt es gute Regeln bei Mama, die sie bei dir auch haben könnten. Wie sieht es aus mit Sport/Toben? Hilft Bewegung beim Rauschen?

09.10.2024 11:24 • x 1 #103


A
Hallo zusammen, ich wollte mich für die rege Beteiligung nochmal bedanken und werde ein paar Worte in meinem eigentlich Thread zur aktuellen Situation schreiben.

16.10.2024 22:24 • #104


A
@acre Ich gehe ganz stark von Loyalitätskonflikten bzw. einem verzerrtem Bild von dem was die Mama erzählt und was wirklich wahr ist. Aber sie wird auch eine Veranlagung haben. Ich beobachte und versuche ihr zu helfen. Wir sprechen viel - auch mittlerweile mit Hilfe von Gefühlsmonster-Karten und anderen bildhaften Beispielen (Rennmäuse im Kopf). Digitale Medien helfen nur für den Augenblick und zerstreuen die Gedankenwelt des Kinder danach aber wieder. Sport macht sie 2x die Woche und allgemein wenn sie im Garten rumflitzt.

Hier gehts weiter: die-affaere-meiner-frau-krankheit-oder-fehlende-liebe-t69403.html

16.10.2024 22:28 • x 1 #105


A


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