Zitat von Tuvalu123:Das kann man fast schon spontanheilung nennen, wenn es überhaupt etwas zu heilen gab.
Danke für Deinen Einwurf, Tuvalu. Das gibt mir die Gelegenheit, das Thema nochmal aus meiner Sicht zu beschreiben, falls unklar ist, wie ich das Thema Umgang mit Trennung verstehe.
Jeder verarbeitet prinzipiell anders, insbesondere ein Verlassen werden vom Partner. Viele leiden, viele fallen in eine Opferrolle, manche laufen dem Ex wie verrück hinterher und einige werden sogar zu Stalkern oder müssen gelinde gesagt in ihren Aktionen als unzurechenbar eingestuft werden. Gegen jeden Umgang mit der Trennung, von den Stalkern oder Schlimmeren mal abgesehen, ist überhaupt nichts auszusetzen. Alles hat seine Berechtigung.
Ich versuche es mit dem Blick nach vorne und damit, gut auf mich aufzupassen. Sich in die Opferrolle fallen zu lassen kann auch einen sich selbst verstärkenden Prozess auslösen, es triggert eine Dynamik, die ich nicht möchte.
Dazu kommt, dass wir alle immer davon reden, den Ex doch zu lieben. Warum fällt es uns dann so schwer, ihm jetzt das zu geben, was er braucht? Distanz! Ich versuche, meine Worte zu leben.
Und ich versuche, egal ob für eine Rückkehr der Ex oder nur für mich, die Dinge zu reflektieren, aufzuarbeiten und zu ändern, die zur Trennung geführt haben. Wie gesagt, jeder verarbeitet anders. Manche zerfließen in Selbstmitleid (das habe ich auch an den ersten 1-2 Tagen gemacht), manche blicken zurück, reflektieren, analysieren und schreiten zur Tat. Ich verurteile nicht die, die in Leid zerfließen und sich bildlich gesehen hier streicheln, aufmuntern oder sonstwie bauchpinseln lassen. Es ist nur nicht mein Weg. Erstens bin ich nicht der Meinung, dass mein Maß an Trauer und Leid in direkter Relation zu meiner empfundenen Liebe zur Ex stünde. Und zweitens möchte ich mich, solange ich körperlich und geistig fit bin, aus derartigen Situationen möglichst an den eigenen Haaren herausziehen können und auch hieraus mein Ich verbessern. Diesen Anspruch habe ich an mich und das macht mich stark und unabhängig, völlig egal, welches Zukunftsszenario (also ob wieder mit Ex zusammen oder nicht) mich anschließend erwartet.
Und nochmal, was den Gedanken Rückkehr der Ex angeht:
Sie, die Ex braucht etwas Zeit und wird sie für ihren Körper und ihre Seele nutzen und ich werde dasselbe machen. Ich bin fest der Überzeugung, nur so haben 2 Menschen wieder die Chance, sich erneut zu begegnen und nicht sofort wieder in genau die alten Gewohnheiten zurück zu fallen, die die Beziehung erst zerstört haben.
Und last not least: Selbst wenn meine Ex sich heute noch zurück bei mir melden würde, würde sie aus meinem alten Ich nur das zurück bekommen können, was gut und liebenswert war, meine reflektierten Fehler und den Erkenntnisgewinn kann und will ich aber selber nicht vergessen. Daher werde ich daran trotzdem arbeiten, egal ob sie sich meldet oder nicht.
Diese Trennung, diese Situation ist schwierig und ich versuche damit für mich konstruktiv umzugehen. Andere gehen damit anders um (was für sie persönlich ebenfalls konstruktiv sein kann, aber für mich wäre es das eben nicht) und ich maße mir nicht an, das zu beurteilen oder zu werten. Ich poste hier sporadisch meine Gedanken, wer daraus etwas für sich ziehen möchte oder eigene Gedanken beisteuern möchte, ist dazu herzlich eingeladen und wer nicht, ist ebenso frei, es zu lassen.
In diesem Sinne, wünsche allen ein geselliges Kopf hoch