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Großer Freundeskreis - wie schafft man das?

L
Guten Abend,
ich möchte mal über ein Thema sprechen, das nichts mit Liebe zu tun hat. Aber es kommt dem Bereich vielleicht ein bißchen Nahe, deswegen trotzdem. Und zwar geht es mir um Freundschaften.
Ich selbst habe nicht super viele Freunde. Die Freunde, die ich habe, kann ich mir an einer Hand abzählen.
Oft stelle ich mir die Frage, wie kann es sein, dass es Menschen gibt, die so viele andere Menschen „Freund“ nennen dürfen?
Mir geht es darum, dass ich mich manchmal frage, ob ich nicht zu wenig Freunde habe. Ich habe 3 gute Freunde, von denen 2 aber sehr weit weg wohnen und ich zwar fast täglich durch FB verbunden bin, aber sehen tue ich sie nur 3 oder 4x im Jahr.
Und dann sehe ich andere, die z.B. 20 oder 30 Leute im Freundeskreis haben. Und da frage ich mich, wie schafft man es neben einem Alltag von Vollzeitjob und auch Hobbys, dass man einen so großen Freundeskreis hat, der ja auch gepflegt werden will? Wie kann man es schaffen, dass man dem gerecht wird neben einem normalen Alltag, den man ja auch zu meistern hat?

Falls hier so eine Person zuviel mitliest, würde es mich freuen, wenn sie hier antwortet. Denn ich überlege jetzt schon lange, aber kann es mir einfach nicht erklären.

Liebe Grüße
Lotte

21.10.2014 22:19 • x 1 #1


N
Darf ich fragen, wie alt du bist Lotte?

Ich glaube, manche nennen sich Freunde, sind aber eigentlich nur gute Bekannte.
Dann wiederum gibt es auch Menschen die wirklich mehr (oder weniger) Freunde haben.
Wie heißt es so schön in der Ode an die Freude:
ja wer auch nur eine einz'ge Seele sein nennt auf dem Erdengrund mische seinen Jubel ein!
Wenn du 2-3 echte Freunde hast, dann ist mit dir sicher alles in bester Ordnung!

edit:
und diese vielen Freundschaften sind i.d.R. ja auch in den Alltag integriert, man arbeitet zusammen, trifft sich beim Teamsport oder läuft sich bei Einkäufen über den Weg..
Es zählt ja nicht nur die Quantität, wenn die Qualität der Freundschaft zB nur die eines smalltalk-Kontaktes hat, ist das pflegen der Freundschaft ziemlich unaufwändig.

21.10.2014 22:50 • #2


A


Großer Freundeskreis - wie schafft man das?

x 3


K
Es kommt darauf an, was Du als Freundschaft für Dich definierst. Ich habe viele Bekannte aber bin sehr vorsichtig mit der Bezeichnung Freund geworden!
Das Leben hat mich sooft gelehrt, dass sich Leute als Freunde bezeichnen und diese Bezeichnung gar nicht zutrifft.
Finde nur einen Menschen, der nicht missgünstig ist, nicht nur mit Dir weinen, sondern sich auch mit Dir freuen kann!
Die Meisten ergötzen sich am Schmerz anderer und spielen sie hinten herum aus!

Ich nenne so schnell niemanden mehr meinen Freund!

22.10.2014 06:48 • #3


L
Guten Morgen,
danke für eure Antworten. Ich bin 28 Jahre alt...Na ja, ich weiß selbst nicht, warum ich das so als Manko ansehe.
Vielleicht habt ihr recht, und ja, das ist halt die Frage. Es scheint irgendein Geheimnis zu sein, wie Menschen es schaffen können so einen großen Freundeskreis aufrecht erhalten zu können.

Es ist ja auch nicht so, dass ich totunglücklich bin, aber 2 sehr gute Freunde wohnen halt sehr weit weg. De facto habe ich in meiner mittelbaren Umgebung nur eine Bezugsperson. Und wenn ich dann manchmal wahrnehme, dass manche Menschen 20 oder 30 Leute auf ihre Geburtstagsparty einladen, muss ich schon mal staunen. Denn ich selbst feiere Geburtstag i.d.R. so, dass ich mich ins Auto setze für ein paar Stunden und wegfahre. Eine eigene Feier gibt es bei mir nicht, was eben auch auf den kleinen Freundeskreis zurück zu führen ist. Und da frage ich mich halt, ob das wirklich normal ist in gewisser Weise...?

22.10.2014 07:31 • #4


F
Hallo Lottex,

ich denke, es ist nicht wichtig, was normal ist, wesentliche Frage ist, ob DU damit, wie Du es handhabst, zufrieden bist und dem scheint nicht so zu sein?
Ich bin so ein Mensch, der etliche Bekannte hat, aber meine Freunde zähle ich an einer Hand ab und ich persönlich fühle mich gut damit. Auch ich bin kein Feiertyp also gestalte ich meine Geburtstage in der Regel ruhig weil es mir so lieb ist. Dir scheint etwas zu fehlen und das solltest Du ernst nehmen...aber auch nicht zu ernst denn dann kanns verbissen werden und verbissen an etwas ranzugehen, bewirkt meistens das Gegenteil von dem, was man sich wünscht.
Ich kenne Menschen, die sich einsam fühlen und habe mir überlegt, woran es liegen mag, dass manchen die Kontakte nur so zufliegen, anderen aber nicht. Ich vermute, es hat damit zu tun, mit welcher Haltung man durchs Leben geht. Ich gehe z.B. mit sehr neugierigem, interessiertem Blick durch das Leben und ich denke, das spüren die Menschen. Kannst Dich ja mal fragen, inwieweit Du offenherzig und interessiert auf Menschen reagierst. Es kann auch sein, dass Du Dich selbst als wenig liebenswürdig, interessant etc. empfindest und Dich daher mauerblümchenartig zurück hälst. Motto: was habe ich schon zu sagen, zu geben...? Je mehr man sich selbst einbringt, sich zeigt, desto mehr Resonanz kommt von anderen Menschen. Aber wie gesagt, normal gibts nicht. Es gibt genauso Menschen, die immer auf Achse sein müssen, in Dauerkomminikation mit anderen...Und ich kenne z.B. jemanden, der am liebsten allein ist und dem seine 2 Freunde genügen.

22.10.2014 08:37 • #5


C
Diese Frage habe ich mir auch schon sehr sehr oft gestellt. Ich habe eigentlich kaum Freunde, vor einiger Zeit hatte ich niemanden, ich habe aber eine sehr verlässliche Familie, das ist mir wichtiger.

Doch vor einigen Monaten habe ich neue Kontakte geknüpft und drei davon nenne ich heute Freunde.

Wir haben einmal die Woche Kontakt, schreiben uns per Whatsapp und machen am Wochenende unregelmäßig gemeinsam etwas.

Aber es gibt keinen Freundeskreis von 10 und mehr Freunden, irgendwann gibt es eine Grenze zu Bekannten. Es kann nicht jeder jeden kennen und auch keine persönlichen Tipps geben, weil man die Charaktere einfach so gut nicht kennt.

Ich komme nicht unbedingt aus einem Dorf, wo alles 100 Jahre unverändert bleibt.

Aber .....ich widerspreche mir selbst: Ja, ich kenne auch Menschen, das sind absolute Ausnahmen, die haben viele Freunde, echte Freunde. Aber das sind gewachsene Strukturen, seit Grundschulalter, die kennen einen notgedrungen, weil man aus dem Kaff kaum raus kommt, die sind nicht der Freundschaft wegen noch da, sondern meistens weil die Dorfstruktur sie dort lässt, wo sie aufgewachsen sind und weil man kaum etwas unternehmen kann oder immer seit Ewigkeiten in der gleichen Clique herum hängt.

Das sind dann diese gewachsenen Cliquen der Fußballvereine, wo jeder wirklich jeden kennt und man kommt kaum rein, fast wie eine geschlossene Dorfgemeinschaft nochmal im Dorf.

Ich kenn das nur von einigen Arbeitskollegen, die da wirklich viele Freunde haben. Aber die kommen meistens eben nicht dazu, neue Leute kennen zu lernen, die sind meistens auch nicht fähig dazu, weil sie wiederum das ihr Leben lang nicht mussten.

Hat also alles Vorteile und Nachteile. Diese Menschen haben es häufig schwer, neue Kontakte aufzubauen, weil sie wie gesagt ja das genau nie mussten. Ziehen dann die Freunde weg, meistens mit Familienplanung und /oder neuen Partner kennen gelernt, sieht es meistens dunkel aus, denn der Rest verbleibt im Kaff und wenn dann die Clique langsam gesprengt wird, wird es einsam.

Auch das hab ich schon erlebt von anderen, die in diesen festen Cliquen verbandelt waren.

23.10.2014 16:44 • #6


I
Hallo, dann melde ich mich mal zu Wort.
Ich habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. Geburtstag feiere ich z.B. in der Regel mit meinen besten Freunden. Das sind 9 Leute (mit Partnern ist man dann aber auch schon bei 15...das darf man bei solchen Veranstaltungen nicht vergessen).
Bekannte sind deutlich mehr, da würde ich bei einer Feier sicher nochmal zwanzig einladen (ohne Partner).
Wie man das schafft? Meine besten Freunde kennen sich zur Hälfte sehr gut untereinander und das seit 20 Jahren. Mit denen muss ich gar nicht dauernd quatschen. Wenn wir uns sehen, nehmen wir uns die Zeit dafür. Telefonieren tun wir eigentlich überwiegend um uns zu verabreden, oder wenn was Wichtiges anliegt.
Facebook und Co nutze ich praktisch gar nicht.
Zwei meiner Freunde sehe ich auch nur etwa drei Mal pro Jahr, aber auch hier: dann wird da den ganzen Abend und die ganze Nacht gequatscht.
Das definiert sich halt gar nicht über die Häufigkeit der Treffen. Viele meiner Bekannten sehe ich öfter als meine besten Freunde, trotzdem ist das Verhältnis halt anders.
Ich habe nie das Gefühl, davon belastet zu sein. Wenn sich Termine überschneiden, machen wir halt was zusammen.

24.10.2014 19:31 • #7


C
Zitat von Ichso:
Hallo, dann melde ich mich mal zu Wort.
Ich habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. Geburtstag feiere ich z.B. in der Regel mit meinen besten Freunden. Das sind 9 Leute (mit Partnern ist man dann aber auch schon bei 15...das darf man bei solchen Veranstaltungen nicht vergessen).
Bekannte sind deutlich mehr, da würde ich bei einer Feier sicher nochmal zwanzig einladen (ohne Partner).
Wie man das schafft? Meine besten Freunde kennen sich zur Hälfte sehr gut untereinander und das seit 20 Jahren. Mit denen muss ich gar nicht dauernd quatschen. Wenn wir uns sehen, nehmen wir uns die Zeit dafür. Telefonieren tun wir eigentlich überwiegend um uns zu verabreden, oder wenn was Wichtiges anliegt.
Facebook und Co nutze ich praktisch gar nicht.
Zwei meiner Freunde sehe ich auch nur etwa drei Mal pro Jahr, aber auch hier: dann wird da den ganzen Abend und die ganze Nacht gequatscht.
Das definiert sich halt gar nicht über die Häufigkeit der Treffen. Viele meiner Bekannten sehe ich öfter als meine besten Freunde, trotzdem ist das Verhältnis halt anders.
Ich habe nie das Gefühl, davon belastet zu sein. Wenn sich Termine überschneiden, machen wir halt was zusammen.


Es ist Definitionssache. Es gibt Menschen, die mich besser kennen, weit weg wohnen, kennen mich aber seit Jahren, als andere, die mich nicht so lange kennen, dafür aber up to date sind, da man sich ständig mal trifft, wohnen halt um die Ecke. Die Jungs, die ewig weit weg wohnen, informiere ich nicht ständig per Facebook, wie es mir so geht. Freunde sind es auch - ja.


Fragt man eure Freunde, ob sie beim nächsten Umzug helfen, da dünnt sich die Freundschaft schnell aus, bei mir sind das dann vielleicht 2-3.

Ich finde spätestens wenn man in die Lebensphase Familiengründung eintritt, verändert sich vieles nochmal, denn da brechen meist Singles weg, die mit Kindern nichts am Hut haben.

Freunde, die man zig Jahre hat, sind viel wert, ich habe sie leider nicht.

24.10.2014 19:42 • #8




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