Hallo Sonnenschein,
nein, gefestigt bin ich nicht wirklich, denn Herz und Verstand sprechen eine andere Sprache. Zu meiner Geschichte: Seit 10 Jahren ist mein EX als selbständiger Messebauer unterwegs. Manchmal haben wir uns nur 2-3 Tage im Monat gesehen. Ich habe mich um das Haus und die Kinder (18 und 12) gekümmert, seinen Bürokram erledigt und alles am Laufen gehalten. Das ging auch lange gut, bis sich vor 5 Jahren etwas einschlich, wofür ich keinen Namen finde. Plötzlich keine SMS mehr von seiner Arbeitsstelle, keine Zärtlichkeiten, kein S., wenn er mal zu Hause war. Er war nur noch in seiner Werkstatt, rauchte, trank B., hat nichts mehr am Haus bzw. am Grundstück gemacht. Plötzlich fand er meine Familie und meine Freunde doof, kam zu keinem Geburtstag o.ä. mit. Beide Mädchen tanzen beim Fasching in der Funkengarde, auch da kam er nicht mal mehr zugucken. Silvester wollte er allein mit seinen Freunden feiern, ich musste mich selbst kümmern. Dazu kam, dass er nur noch an mir rummeckerte. Ich wäre zu dick (1,64m und 60 kg), mein Brust hängt, Fenster putze ich falsch usw. Ich habe ihm Paartherapie bzw. Eheberatung vorgeschlagen, da gehen seiner Meinung nach nur Verrückte hin. Und er ist ja normal, aber alle anderen Menschen sind egoistisch, keiner versteht ihn. Ich bin dann allein zur Therapie gegangen. Er hat sich absolut in seine Welt zurück gezogen, ich kam nicht mehr an ihn ran. Schon 2008 habe ich die Scheidung eingereicht, in der Hoffnung, er würde aufwachen. Nichts geschah, es ief weiter so, nur dass er nun im Kinderzimmer wohnte. Im Herbst sagte er mir, er zieht aus, ich habe gelitten, dann kommt er plötzlich, er bleibt doch hier. Ich soll aber keine Fragen stellen. Und alles ging weiter wie bisher, ich fuhr mit den Kindern allein zum Weihnachtsmarkt, ging mit den Kindern allein zum Ballett, was er eigentlich auch immer mochte, Silvester feierten wir wieder getrennt. Er hatte ständig etwas an mir auszusetzen, nette Worte, Zärtlichkeiten - vergiss es. Dann habe ich festgetsellt, dass ich nicht mehr kann und habe die Scheidung durchgezogen. Er hat sich hinterher bei mir bedankt und sagte, er hätte in den letzten Jahren zu sich gefunden und mich dabei verloren, er liebt mich schon lange nicht mehr. Er ist eben ein Zugvogel und hätte nie eine Familie gründen dürfen. Toll! Nun ist es so, dass er am WE von der Messe kommt und endlich ausziehen wird. Mein Verstand und mein Umfeld sagen alle, das ist besser so. Mein Herz aber weint, obwohl ich ja schon die letzten Jahre ohne Liebe und Wärme, dafür mit Demütigungen und Lieblosigkeit gelebt habe. Ich verstehe es selber nicht. Muss dazu noch sagen, er hat eine sehr kalte Mutter, die in den letzten Jahren nie bei uns war. Sie ist Rentner, hat die Bushaltestelle vor der Tür und wohnt 15 min von uns entfernt. Wir hätten sie auch mit dem Auto abgeholt. Es ist ihr einziger Sohn, es sind ihre einzigen Enkelkinder und sie kam weder zum Geburtstag, zu Weihnachten noch sonst irgendwann. Ich dagegen bin in einer großen Familie aufgewachsen, wo einer für den anderen da ist. Vielleicht liegen da schon einige Ursachen, warum es mit uns auf Dauer nicht geklappt hat. Manchmal geht es mir gut, aber heute ist wieder so ein Tag, wo ich nur grüble, ob ich alles richtig gemacht habe. Ich sehne mich nach seiner Liebe, die ich aber wie schon gesagt seit 5 Jahren nicht mehr bekommen habe.
War ein langer Text, danke fürs Lesen!
Ich wünsch dir alles Liebe und Gute!
30.04.2011 10:24 •
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