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Große Liebe - unerreichbar?

DieSeherin
können wir nicht im neuen faden weiterschreiben? ich dachte, dieser hier soll jetzt zuende sein und mit dem neuen fadne beginnt der ich liebe meine familie teil?

04.06.2020 13:18 • #91


A
@knuspi, würde mich freuen, wenn du im Laufe der Jahre in dieses Forum reinschauen würdest und mal schreiben würdest, wie es dir mit deiner Frau geht.

Mich interessiert, ob rein rational eingegangen Beziehungen während man noch Gefühle für jemanden anderen hat, auf Dauer Menschen erfüllt und glücklich machen können. Ich habe da meine Zweifeln. Jede Situation is natürlich anderes. Wenn man viel Mist gebaut und erlebt hat, dann gibt man sich mit einem relativ guten Leben und einer guten Partnerschaft zufrieden.

Sehr oft denken Menschen, dass wenn sie dann doch mit einer Person, die sie lieben, zusammenkommen würden, sie dieses gute Leben verlieren werden -- das ist schon wieder irrational. Warum muss die andere Person weniger in der Lage sein eine harmonische Beziehung zu führen? Das sind eher Ausreden, weil man einfach Angst hast, etwas in seinem Leben zu verändern.

Du hast jetzt mit viel Rationalisierung und Verdrängung dich für eine vernünftige Lösung entschieden. Du wirst im Laufe deiner Beziehung immer wieder rationalisieren und verdrängen müssen. Immer wieder. Wenn du Glück hast, schaffst du es bis zum Ende deines Lebens.. Wenn die Psyche irgendwann an ihre Grenzen kommt, wirst du eine Midlife/Latefile-Crisis haben.

Anyway, wünsche dir viel Glück und Erfolg.

04.06.2020 13:22 • x 1 #92


A


Große Liebe - unerreichbar?

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K
Ich erlaube mir, deiner Meinung in Teilen zumindest zu widersprechen.

Diese Frage der Vernunft versus Emotion habe ich mir auch mehr als einmal gestellt und meine Emotionen waren nach dem letzten Zusammentreffen mit jener Freundin derart extrem, dass ich tagelang völlig neben mir stand. Ich habe so viel in meinem Leben: Liebe, Gesundheit, Familie, Glück. Natürlich war ich sehr verleitet meinen Gefühlen für diese Frau nachzugeben. Perspektivisch geht dieser wunderbare Höhenflug aber immer eines Tages zu Ende. Das meine ich überhaupt nicht negativ, sondern es ist ein Teil einer normalen Beziehungsentwicklung.

Ich habe positiv betrachtet einfach das Glück in einer Umgebung der Liebe leben zu dürfen. Wäre ich total unglücklich und würde die Beziehung nicht funktionieren, dann wäre es nur richtig sich zu lösen. Das ist aber nicht der Fall. Ich bin weder unglücklich noch gäbe es Streit. An diesem Punkt komme ich zu der Feststellung: aufgeben musste ich sowieso eine Liebe - die zu meiner Partnerin und Familie oder eben diese Romanze. Als Vater liebe ich meine Familie so sehr, dass ich nicht dem Drang nach einem gegebenenfalls besseren Gefühl nachgeben kann. Die Frage ist als Vater und Familienteil doch auch wie egoistisch man vorgeht.

Den Fehler sehe ich mittlerweile an dem Punkt, wo ich mich zu sehr auf diese Romanze eingelassen habe. Aufgeben musste ich nachdem ich nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen habe sowieso einen der Wege und etwas verlieren würde ich sowieso. Die Frage, die man sich kritisch stellen muss, ist: mit welchen Konsequenzen kann ich leben, mit welchen nicht?

Ein Aspekt ist mir nur ehrlich wichtig: ich liebe meine Partnerin und sie hat Stärken, die die Romanze nicht hat und vice versa. Beides haben kann ich nicht, also der Entscheidungszwang bestand so oder so. Zumindest kann ich klar sagen, dass ich ohne die Liebe meiner Familie nicht leben kann. Damit ist die Lage zwangsläufig in sich geklärt und impliziert aber auch, dass die Romanze nicht soweit reicht und nicht eine solche Intensität hat für mich eine andere Entscheidung zuzulassen.

Mir hat das Mitteilen und Lesen in anderen Beiträgen in diesem Forum einfach geholfen einen Weg für mich konsequent einzuschlagen. Darum wollte ich damit auch einen Dank aussprechen.

04.06.2020 15:25 • #93


A
Wäre ich total unglücklich und würde die Beziehung nicht funktionieren... -- es reicht auch, wenn du nicht total unglücklich bist, sondern einfach unglücklich bist, um eine Beziehung in Frage zu stellen. Und wenn du glaubst, es trennen sich nur Leute, die Streit in der Beziehung haben, liegst du falsch.

Aber bei dir und deiner Romanz -- ihr hattet Pech. Der Zug ist halt abgefahren. vielleicht verstehst du sie auch jetzt besser -- sie hatte damals, als du frei warst, auch ein Leben und sicher total unglücklich war sie damals nicht.

Wie gesagt, freue mich mal was von dir in 5-10 Jahren zu lesen.

04.06.2020 16:03 • #94


K
Zitat von Alex2020:
Wäre ich total unglücklich und würde die Beziehung nicht funktionieren... -- es reicht auch, wenn du nicht total unglücklich bist, sondern einfach unglücklich bist, um eine Beziehung in Frage zu stellen. Und wenn du glaubst, es trennen sich nur Leute, die Streit in der Beziehung haben, liegst du falsch.

Aber bei dir und deiner Romanz -- ihr hattet Pech. Der Zug ist halt abgefahren. vielleicht verstehst du sie auch jetzt besser -- sie hatte damals, als du frei warst, auch ein Leben und sicher total unglücklich war sie damals nicht.

Wie gesagt, freue mich mal was von dir in 5-10 Jahren zu lesen.


Hi nochmal nur zur Ergänzung:

Es gab ganz genau vor 4 Jahren eine Zeit, wo ich Single war und sie nur eine Art Liebschaft hatte ohne weitere Gefühle (wie sie sagt). Sie sagt, dass sie damals nicht den Mut hatte ihre Gefühlslage offenzulegen aus der Furcht heraus, dass ich das albern hätte finden können. Ich wiederum habe außer Flirten nichts weiter forciert, weil ich sie als gebunden angesehen habe und ich auch davon ausging, dass ich gar nicht ihr Typ Mann wäre - wie man sich so in Hätte-wäre-wenns verstricken und irren kann. Da war aber die ultimative Chance es zu probieren. Im Nachhinein ist das sehr schade.

Aber das ist Geschichte und das Schicksal wird einen Grund haben.

Ich bin überhaupt nicht unglücklich, auch dass muss ich wirklich betonen. Um es - Stand meiner Reflexion heute - zu sagen: es gibt keinen Menschen, den ich aus dem blinden Gefühl heraus so verstehen kann wie sie und umgekehrt ebenso. Das ist besonders und wertvoll und diese Verbundenheit möge auch dieser Phase stand halten.

04.06.2020 16:53 • #95


A
Zitat von knuspi:
Ich bin überhaupt nicht unglücklich, auch dass muss ich wirklich betonen. Um es - Stand meiner Reflexion heute - zu sagen: es gibt keinen Menschen, den ich aus dem blinden Gefühl heraus so verstehen kann wie sie und umgekehrt ebenso. Das ist besonders und wertvoll und diese Verbundenheit möge auch dieser Phase stand halten.


Abwesenheit von X bedeutet die Anwesenheit von Y nicht. Du betonst was Falsches, meiner Meinung nach.

Du wolltest wohl sagen, dass du glücklich bist. Gut so. Zumindest einer von euch ist jetzt glücklich.

Sie wird auch ihr Glück noch finden, ziemlich sicher.

Wenn du sie liebst, als Freund, verschwinde aus ihrem Leben...zumindest für ein paar Jahre -- das wäre nicht-egoistisch ihr gegenüber. Denn an deinem Wunsch die Freundschaft noch zu erhalten ist was egoistisches dabei.

04.06.2020 17:06 • x 1 #96


6rama9
Zitat von Alex2020:
Mich interessiert, ob rein rational eingegangen Beziehungen während man noch Gefühle für jemanden anderen hat, auf Dauer Menschen erfüllt und glücklich machen können.

Ach weißt du: Nichts ist vergänglicher als Emotionen. Hat man heute Gefühle für Person X, denkt man in 2 Wochen vielleicht schon nicht mehr an ihn oder sie. Wer seine Entscheidungen von Emotionen und temporären Gefühlswallungen abhängig macht, macht was falsch im Leben. Aber ich gebe dir in einem recht: Rein rational eingegangen Beziehungen sind eher nicht tragfähig. Aber zeig mir eine Beziehung, die rein rational eingegangen wird... niemand macht so etwas heutzutage mehr. Irgendwelche Gefühle sind immer dabei.

04.06.2020 17:52 • x 1 #97


A
@6rama9 Liebe und Verliebtheit sind keine Emotionen. Emotionen sind keine Gefühle. Ihr nutzt hier in diesem Thread diese zwei Begriffe abwechselnd, was verwirrend ist. Emotionen könnt ihr, z.B. auf dem Gesicht eines Menschen ablesen. Gefühle sind still in dieser Hinsicht.

Zitat:
Hat man heute Gefühle für Person X, denkt man in 2 Wochen vielleicht schon nicht mehr an ihn oder sie.

Sprichst du aus eigener Erfahrung? Denn meiner Erfahrung entspricht diese Aussage nicht. Ich kann es sehr gut unterscheiden, wenn ich schwer verliebt bin / jemanden liebe und wenn mir jemand einfach gefällt / jemanden mag.

Zitat:
Wer seine Entscheidungen von Emotionen und temporären Gefühlswallungen abhängig macht, macht was falsch im Leben.

Hier bin ich mit dir einverstanden. Aber beachte bitte, du sprichst von emotionalen Zuständen. Gefühle sind psychologischer Natur.

6rama9, ich meine in irgendeinem Thread von dir gelesen zu haben, wo du behauptest, man muss nur es wollen und schon kann man Gefühle abschalten. Vermutlich verwechselst du Gefühle mit Emotionen. Du kannst deine Gefühle genauso gut kontrollieren wie du dein Unterbewusstsein kontrollieren kannst -- sprich NULL.

Was du natürlich lernen kannst, ist besser mit schweren Gefühlen umzugehen, sprich du kannst lernen Gefühle zu unterdrücken, kannst lernen dich von den Gefühle abzulenken, sie in Relation zu stellen (wie der TE), usw. Irgendwann sind sie weg -- kein Thema. Was erstickt wird, muss sterben.

04.06.2020 20:51 • x 1 #98


K
@Alex2020
Ja du hast damit wirklich recht. Natürlich kann man Gefühl und Emotion nicht als Synonym nehmen. Ich habe es so verwandt, aber du weißt, was ich meine.

Und du hast ebenso recht, dass man Gefühle nicht steuern kann. Emotionen dagegen sehr wohl.

Bleiben wir beim Duktus Gefühl: glaubst du wirklich, dass Gefühle sterben? Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, ich habe mich geordnet und/oder mit der Zeit entliebt. Doch dies waren Situationen von unerwiderter Liebe. Dort habe ich mich schwer getan, dies anzuerkennen und in einem Fall über 3 Jahre immer doch noch auf eine Wendung gehofft. Aber immerhin ist eine bleibende Freundschaft entstanden ohne jede verbliebene amouröse Komponente.

Hier bin ich mit einer anderen Situation konfrontiert. Der Hinderungsgrund ist die Lebenssituation bei mir. Die Gefühle sind beidseits da. Das ist misslich und kompliziert.

04.06.2020 21:39 • #99


6rama9
Zitat von Alex2020:
@6rama9 Liebe und Verliebtheit sind keine Emotionen. Emotionen sind keine Gefühle. Ihr nutzt hier in diesem Thread diese zwei Begriffe abwechselnd, was verwirrend ist. Emotionen könnt ihr, z.B. auf dem Gesicht eines Menschen ablesen. Gefühle sind still in dieser Hinsicht.

Gebe dir recht. Eine Emotion hat immer einen (meist unterbewussten) Handlungsaspekt, meist als Ausdruck einer Gefühlslage. Aber das ist die theoretische Definition. Im allgemeinen wird Emotion mit Gefühl gleichgesetzt... Emotionalität, emotional, Emotionen zeigen ist mehr oder weniger gleichbedeutend mit Gefühle zeigen bzw ausleben. Auch der Begriff von Emotionen leiten lassen würde korrekt heißen von Gefühlen leiten lassen. Insofern kann man die Begriffe hier im Sprachgebraiuch von uns Laien durchaus als Synonyme sehen.

Zitat von knuspi:
Bleiben wir beim Duktus Gefühl: glaubst du wirklich, dass Gefühle sterben? Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, ich habe mich geordnet und/oder mit der Zeit entliebt.

Klar, Gefühle ändern sich über die Zeit immer und können natürlich vollkommen zum Erliegen kommen oder sich gar ins Gegenteil verkehren.

05.06.2020 09:07 • #100


K
Ja, die Zeit ordnet es - mit Abstand und Realität betrachtet. Man ist in einem solchen Strudel von Liebestollheit, dass man geneigt ist, das Nicht-Logische, Nicht-Gute und Falsche zu tun und sich selbst und anderen zu schaden. Im Nachgang weiß ich nun sehr gut, was das alles war und wie ich es einzuordnen habe. Ich habe hierüber mit vielen Tiefen viel von mir gelernt, würde aber sagen, dass ich gestärkt heraus gegangen bin - zum Glück.

Wenn ich meine eigenen Texte lese, denke ich ehrlich: was sollte dieser Blödsinn? Nur damals war es so greifbar und real.

18.10.2021 14:54 • x 1 #101


A
Lieber TE, vllt, ist es nur der Reiz des Unerreichbaren.

Die Gefühle, die ihr beide nun meint zu haben, können u.U. dem normalen Alltag gar nicht standhalten.
Es ist ein schöner Traum, mehr nicht und mehr solltest du daraus auch nicht machen....bleib, wo du bist.

18.10.2021 15:10 • #102


K
@Angi2 Keine Sorge, das Thema ist ausgestanden - ist ein Jahr her und vergangen und Ende und aus. Unerreichbar war es nicht, aber es wäre nicht gut geworden. Die Alltagsroutine muss jede Beziehung erst einmal aushalten und zum Zweiten, was wäre alles kaputt gegangen. Damals vor über einem Jahr war mir das nicht bewusst - ich dachte, es wäre mir bewusst, war retrospektiv: es war mir nicht bewusst. Ich will nur ALLE warnen so etwas zu machen! Ich habe mal gerade so noch die Kurve gekriegt.

18.10.2021 15:57 • x 2 #103


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