Hallo VölligVerzweifelt,
bisher habe ich auf Dein Posting nicht geantwortet. Ich war nur fassunglos, was für Argumente kommen, um eine ungewollte Schwangerschaft bei einer Frau die schreibt, Sie sei völlig verzweifelt, kommen um die Schwangerschaft fortzuführen. Von wegen dann hast Du jemand der Dir dankbar ist und hast eine Aufgabe, wie wenn Leute Kindern ein Haustier schenken, damit das Kind Verantwortung lernt. Ich finde persönlich solche Gedanken abstrus und in Deiner Lage wenig hilfreich, mögen noch soviele mit einstimmen und das Lied mitsingen.
Zitat von völligverzweifelt:Kann es wirklich sein dass seine Gefühle zu mir so schnell verschwunden sind?
Keiner kann in den Kopf dieses Mannes sehen, ich kann Dir also nur meine persönliche Meinung darlegen, unwissend, ob ich richtig liege:
Er hatte offensichtlich ohnehin schon ein Problem mit der Situation, zwischen Dir und seiner Freundin eine Entscheidung zu fällen. Er konnte das nicht in den Griff kriegen. Alles viel will, sehr wenig kann. Der Druck wurde durch Deine Schwangerschaft auf ihn größer und damit konnte er wohl erst recht nicht mehr umgehen, denn er weiß ja auch, was es bedeutet, ein Kind zu bekommen. Wenn also auf jemanden der Druck steigt, der ohnehin schon nicht in der Lage ist, die Situation zu meistern, wird´s meistens noch schlimmer.
Ich denke, Du kannst im Moment nur nach Dir selber sehen. Bedenke Deine Situation und gehe wirklich in Dich, ob es für Dich möglich ist, das Kind zu bekommen und mit der gebotenen Sorgfalt, Liebe und Zuwendung aufzuziehen. Mach Deine Entscheidung nicht von ihm abhängig und erst recht nicht von Leuten, die Dir in einem Forum schreiben. Ein Kind ist eine tolle Erfahrung. Ein Kind ist aber auch eine enorme Belastung, wenn man nicht damit umgehen kann oder will. Alle Beiträge hier, die hier ausnahmslos zur Fortführung der Schwangerschaft raten, greifen meiner Meinung nach extrem kurz. Sie übersehen das Du schreibst, Du seist völlig verzweifelt und in einer solchen Situation ist ein Kind meiner Meinung nach nicht als Kur zu sehen. Eine ähnliche Erfahrung hast Du gemacht, als Du ihm den Schnulli überreicht hast. Das Kind hat die zerrissene Beziehung nicht gekittet und wird es auch niemals tun.
Auch Deine Gespräche mit seinem Onkel und seiner Mutter halte ich für wenig zielführend: Es ist sein Leben, seine Entscheidung und er macht ganz offensichtlich sein Ding. Es nützt Dir leider wenig, was sein Onkel und seine Mutter davon halten und wie sie ihn einschätzen. Er scheint... anders zu handeln. Denn auch Onkel und Mutter sehen nicht in seinen Kopf.
Ich kann Dir nur raten, Dich in den nächsten Tagen ganz intensiv mit
Dir, dem Kind unter
Deinem Herzen und
Deiner Zukunft ohne ihn zu beschäftigen. Das Leben zu planen ohne ihn als Partner. In Dich gehen und herauszufinden, ob Du dem Kind eine gute Mutter sein
willst. Das Du es sein kannst, davon bin ich überzeugt. Dein Lebensplan sollte ohne ihn als Partner gezeichnet werden denn sein Verhalten macht ihn unzuverlässig und, zumindest derzeit, desaströs als Vater eines Kindes.
Ich wünsche Dir wirklich viel Stärke und die Autarkie, die Du nun brauchst um die Entscheidung für Dich allein zu treffen. Denn Du stellst die Weichen für den Weg, den Du gehen wirst,
jetzt. Und den kannst nur Du für Dich alleine gehen im Moment. Mit Kind. Ohne Kind. Entscheide weise, Du trägst die Lösung schon in Dir. Laß Dir von niemand was einreden. Nicht für das Kind, nicht gegen das Kind.
Liebe Grüße
Manfredus