Hallo ihr Lieben,
hoffentlich quietscht ihr nicht beim Lesen folgenden Beitrags
vor Schulst?
Mir ging es dabei um Gedanken um diesen sich verbreitenden
Egoismus.
Was haltet ihr davon?
Lieben Gruß
wilde Flocke
Nachfolge Jesu
Zunächst mal möchte ich erklären, warum ich das Wort Christ nicht verwende:
Christ ist ja von Christus abgeleitet und bedeutet für mich, das ein Christ jemand
ist, der so ist, wie Jesus, wobei noch zu beachten ist, das Jesus immer von
Jüngern und Gotteskindern sprach. Wer kann von sich bezeugen, er sei wie Jesus?
Wer sagt, er sei Christ, muss sich der grossen Verantwortung bewusst sein,
die er mit Verwendung dieses Wortes übernimmt, weil ein Christ nun mal dem
Anspruch genügen muss, wie Christus zu sein, das Christentum hat nicht zuletzt
genau durch diesen Widerspruch zwischen Anspruch und Realität seine
Glaubwürdigkeit verloren. Deshalb verwende ich lieber den Begriff Gotteskind,
weil er das, was wir sind, besser zum Ausdruck bringt: wir sind Kinder Gottes,
die ins Gotteskind-Sein hineinwachsen.
Genau wie irdische Kinder eine Entwicklung durchlaufen, nachdem sie geboren
sind, zum Beispiel Sprechen und Laufen lernen, gehören auch zum geistigen Leben
bestimmte Wachstums-und Lernphasen.
(Ihr kennt ja mein Gedanken-Bild von der Blume: das Kleinkind erkennt die Blume
als Blume, ein ABC-Schüler sieht sie und weiss, sie besteht aus Stengel, Blättern
und Blüte, ein paar Klassen weiter weiss ein Schüler noch mehr, weil er die Blume
durch ein Mikroskop betrachten kann und ihren inneren Aufbau der Zellen sieht,
was ihm ermöglicht, die Blume in ihrem Sein besser zu verstehen.)
Der Weg eines Gotteskindes sieht ähnlich aus, denn es ist ein ständiges Lernen,
erkennen und verstehen.
Wir sind zudem meistens von Kinderkrankheiten betroffen, gegen die wir erst immun
werden müssen, dann gibt es Krankheiten, gegen die wir geimpft werden,
damit sich in uns ein Schutzsystem entwickelt, das uns dann lebenslang schützt.
(Krankheiten können hierbei sein: Ängste, Zweifel, sowie eine nicht richtig ausgebildete
Selbstliebe - ein zuwenig führt zu Depressionen, ein zuviel zu Selbstgerechtigkeit,
Egoismus- , Abhängigkeit von gesellschaftlicher Anerkennung, Oberflächlichkeit,
Pessimismus, negative Gedanken und Gefühle sich selbst oder anderen gegenüber usw.)
Wir sehen, es gibt eine ganze Bandbreite von Dingen, die für unser Gotteskind-Sein,
unsere geistige Gesundheit, wesentlich sind.
Gesundheit allein reicht aber nicht aus, genau wie es bei einem irdischen Kind noch
einen wichtigen Bestandteil gibt, der nicht fehlen darf: unsere Erziehung.
Gott als unser himmlischer Vater erzieht uns in all seiner Weisheit, Liebe und Güte,
und wenn wir bereit sind, uns erziehen zu lassen, sind wir auf dem besten Weg,
unser Gotteskind-Sein so zu entfalten, das wir unsere Bestimmung erfüllen können:
ein Segen zu sein.
Nun zur Definition Gotteskind:
um hier zu einer Aussage zu finden, hilft Matth. 25,31, denn Jesus zeigt darin
interessanterweise, das nicht in erster Linie der Glaube, sondern die Nächstenliebe
das Zeichen ist, an dem Gott uns als seine Kinder erkennt.
Das ist auch nachvollziehbar, denn Glauben kann man heucheln, während es
für die Liebe verschiedene Kriterien gibt, an denen sie auf ihre Echtheit hin
überprüfbar ist (bedenken wir dies, dürften Heuchler uns auch nicht blenden können).
Aber, wann beginnt das Gotteskind-Sein?
Mit der Wiedergeburt? Kaum.
Was geht ihr voran? Die Zeugung, Befruchtung mit dem Licht der Liebe.
Jeder Mensch, der das Licht der Liebe im Herzen trägt, ist ein gezeugtes Gotteskind
und genau diese so winzigen Wesen, die sich erst noch entwickeln müssen,
um irgendwann soweit fertig zu sein, um geboren zu werden, brauchen unsere ganze
Liebe, Fürsorge und Weisheit, damit ihre kleinen Lichtherzen wachsen können,
wie ein Baby im Mutterbauch. Wir dürfen solchen gezeugten Gotteskindern nicht
ihr Gotteskind-Sein absprechen, das sie für Gott besitzen, so, wie ein ungeborenes
Kind auch bereits Teil seiner Familie ist, zu ihr gehört.
Und denken wir daran, Gott wird uns irgendwann einmal fragen, wie wir mit
seinen ungeborenen Kindern umgegangen sind, ob wir sie gehegt haben, damit
sie wachsen und sich entwickeln konnten, oder ob wir ihr Wachstum durch
Ablehnung und Ausgrenzung vielleicht verhindert haben, dann trifft uns Schuld.
Hoffen wir, das wir auch hier unsere grosse Verantwortung sehen, die wir ihnen
gegenüber haben.
Ein in der heutigen Zeit sehr häufiges Problem ist auch der Umgang mit Egoisten,
darum sei hier auch der Egoismus einmal beleuchtet:
Worum geht es, wenn wir das Gleichnis vom barmherzigen Samariter in
Verbindung mit Jesu Worten, das wir den Schweinen aber nicht geben sollen,
betrachten, was sollen wir daraus lernen für unser Verhalten, was die
Bedürftigen und die Egoisten betrifft?
Kann man Egoismus als Krankheit bezeichnen und was kann man am besten tun,
um dem Egoismus-Kranken zu helfen? Dient es ihm zu Segen, wenn man stets
seine Forderungen erfüllt? Gibt es ein Anfangsstadium, in dem wir einem Kranken
durch die Speise der Wahrheit helfen können, zu Einsicht und Reue zu finden
und dadurch auch Heilung, und was ist zu tun, wenn dies nichts mehr nützt,
die Krankheit schon soweit fortgeschritten ist, das hier nur noch Jesus als Arzt
helfen kann, weil nur er dem Kranken die Medizin der Selbst-Erkenntnis verabreichen kann?
Wie sieht unser Verhalten als Krankenschwester dem Kranken gegenüber aus, das ihm zum
Segen dienen soll, während er eine Art Entzug vom Egoismus durchläuft?
Bibeltexte hierzu: Johannes 13,15 (Jesus als unser Vorbild)
Lukas 10,30-37 (Barmherzige Samariter)
Matthäus 7,6 (werfet eure Perlen nicht vor die Schweine)
und als Grundbasis der Bibeltext Matthäus 7, 12 (Alles, was ihr wollt, das man euch tut,
das tut selbst dem Nächsten)
Ich möchte euch diese Fragestellungen als Anregung geben, hier zu einer Lösung
zu finden, die sich im Einklang mit Gottes Willen befindet.
Nun zu Jesus, und uns:
Wie war Jesus?- muss eigentlich heissen, wie ist er, wie haben wir sein Wesen
kennengelernt, oder, in Bezug auf sein damaliges irdisches Leben, wie war sein
Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen, wie sieht die Botschaft seines Lebens
aus?
Jesus ist das Sinnbild für die Liebe zu Gott und zum Nächsten,
sein Wesen ist vollkommen frei von Machtgelüsten, er kam, um zu dienen,
nicht um zu herrschen und weist oft darauf hin, das wir wie Kinder sein sollen,
weil Kinder nämlich genau die für Erwachsene so typischen Machtbestrebungen,
den Wunsch über andere zu herrschen, sie unter den eigenen Willen zu zwingen,
nicht kennen. (oft wird das Streben nach Macht/Einfluss damit getarnt, das man
Bibelstellen dazu missbraucht, eigene Vorstellungen, wie sich ein richtiges
Gotteskind zu verhalten hat, durchzusetzen, solche Menschen sind sehr
arme Seelen, denn:
je mehr Jemand versucht, seine Geschwister in seine eigene Denkform zu zwingen,
zu formen, ihnen die Freiheit der Entfaltung einzuschränken versucht, je mehr
wird ein solcher Mensch von Angst beherrscht.
Angst vor Andersartigkeit.
Und schaun wir mal genauer hin, dann erkennen wir hier, das unser Feind
sehr geschickt weiss, wie er Angst auslösen und schüren kann, damit
Gotteskinder sich gegenseitig einengen, Gedanken, Gefühle, Handlungen anderer,
die ihnen fremd sind, sperren sie ängstlich in ein Gefängnis aus tausend Regeln
ein, so, meinen sie, sei verhindert, das es keine Unterschiede mehr gibt.
Kann dies der Wille Gottes sein? Sicher nicht.
Was verstehen wir eigentlich unter FAMILIE GOTTES ?
Auch hier kann uns ein Blick in eine irdische Familie helfen:
Denn, der Wille Gottes ist, das wir uns als Geschwister innerhalb
einer Familie empfinden und uns genauso verhalten.
In einer Familie sind es gerade die Unterschiede, die wir als Bereicherung
sehen, weil wir durch sie etwas für uns selbst völlig Neues kennen lernen,
wir entdecken in unseren Geschwisterherzen Welten, die uns zwar fremd
sein mögen, die wir aber deshalb keineswegs ablehnen, nur weil die eigene
Welt anders beschaffen ist, die Unterschiede unserer Wesenswelten können
vielfältig sein wie Kinder einer irdischen Familie verschieden sind.
Mehr noch, sie dürfen, sollen es sein, denn nur dadurch,
das wir so verschieden sind, entfalten sich auch unterschiedliche Wege,
unterschiedliche Aufgaben unseres Wirkens, die Vielfalt in uns macht es
ja erst möglich, das Gott uns auch vielfältig einsetzen kann.
Welchen Gewinn hätte es für die irdische Welt, wenn alle Menschen Arzt
würden, es aber beispielsweise keine Erzieher und Handwerker gäbe?
Dann sässen die Menschen gesund, aber ohne Herzensbildung frierend in
winterlicher Kälte... - übertragen wir dies Bild in die Familie Gottes,
verstehen wir, wie wichtig gerade die Unterschiede, die Vielfalt in uns ist,
darum darf sie weder bekämpft, noch unterdrückt, noch ausgelöscht
werden.
Und vergessen wir auch eines nicht: Liebe übt keinen Zwang aus.
In dem Augenblick, in dem wir anfangen, anderen Geschwistern unser
Denk-Fühl-Verhaltensmuster aufzuzwingen, ihnen die Freiheit zur Entfaltung
ihrer ganz eigenen Herzenswelt durch Regel-Zäune eingrenzen, wo es für
unseren himmlischen Vater nur zwei Gebote gibt, die für ihn wichtig sind,
(Liebe Gott und Deinen Nächsten wie Dich selbst), da laufen wir schon
in eine Richtung, die uns von Gott entfernt.
Unser himmlischer Vater schenkt uns Freiheit, er zwingt uns nicht mal zum Lieben,
wenn wir aber beginnen, anderen ihre Freiheit zu nehmen, werden wir
irgendwann zu Egoisten mutieren, die ihm so fremd sind,
wie sich Licht und Dunkel fremd sind.
Liebe zwingt niemals - das ist eines der Prinzipien der Liebe,
dem wir zu folgen haben, wollen wir wahre Jesus-Nachfolger werden.
Angst darf uns zwar hin und wieder durchaus befallen,
wie eine Bakterie, aber niemals beherrschen, krank machen,
sodass wir die Prinzipien der Liebe verletzen.
Manchmal kann es natürlich auch sein, das Gotteskinder versuchen,
ihre eigene Herzenswelt anderen aufzustülpen, Klone ihres Selbst zu formen,
weil sie schlicht und einfach nur dem Hochmut erlegen sind, die eigene
Herzenswelt sei die Beste, Gott schütze unsere Herzen vor allem,
was uns dazu bringt, unseren Geschwistern und ihren Herzenswelten
Schaden zuzufügen...)
Doch nun weiter im Betrachten des Kindwesens:
Kinder nehmen den Nächsten ohne Bedingungen an, sie sind das ganze
Gegenteil eines Erwachsenen, für den oftmals ja schon geringste oberflächliche
Kleinigkeiten zum Beispiel im Äusseren genügen, um einen Menschen abzulehnen.
(diese Einteilung erwachsen/kindlich bezieht sich nur auf das Wesen der Herzen,
also bitte nicht falsch verstehen, es geht um die Einstellung in uns, die Jesus meint,
und die ich hier einflechte, wenn er uns dazu auffordert, wie ein Kind zu sein)
Staunen, Ehrfurcht, Dankbarkeit, Vergebungsbereitschaft, Freude - sind kindliche
Eigenschaften!
Und auch die Fähigkeit zur tiefen Liebe ist kindlich, denn das Kindwesen hat weder
Angst, sich zu öffnen, noch hält es Bereiche des Herzens unter Verschluss,
es kennt keine Berechnung, wenn es liebt, weil es liebt um der Liebe willen,
es verschenkt sie nicht aus Eigennutz, um irgendwelche Belohnungen,
die daraus resultieren könnten, zu bekommen.
Und auch der Eifer ist eine kindliche Fähigkeit: ein Kindwesen wird stets alles,
was man ihm schenkt, mit innigem Eifer hüten, bewahren, hegen und pflegen.
Ein Kindwesen besitzt Willensstärke, Hindernisse zu überwinden, solange etwas
zu üben, bis es das, was es lernen möchte, gelernt hat und vorher nicht aufzugeben.
Doch eine der schönsten Eigenschaften des Kindwesens ist das tiefe Vertrauen,
zu dem es fähig ist, es ist die eigentliche Basis seiner Energie, Schwierigkeiten
zu überwinden und Prüfungen zu bestehen, denn Vertrauen ist der Schlüssel,
um Segen, also Hilfe, Kraft und Führung zu empfangen.
Darum: entfalten wir unser Kindwesen, kehren wir ein in die Geborgenheit
und den Schutz der Liebe Gottes, damit wir so ins Gotteskind-Sein verwandelt
werden, das wir mithelfen können, andere Herzen in die Nähe Gottes, seine
liebevolle Geborgenheit und seinen friedvollen Schutz, hineinzutragen.
Auf den Flügeln der Liebe.
05.01.2003 20:56 •
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