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Glückliche Geliebte

A
Das sehr ich auch so. Am Zustand der Beziehung/Ehe tragen beide Partner wohl eine Verantwortung. Am Betrug nur der Betrüger.

Ebenso kann das vertraute Elend einer Beziehung auch eine Abmachung sein. Hauptsache beide sind damit zufrieden und glücklich.

Jeder entscheidet selber, wie er glücklich sein möchte oder wie er lieben und leben möchte. Das ist wohl für jeden anders und völlig in Ordnung.

Das ist Leben ist bunt.

17.04.2019 11:02 • x 1 #421


megan
Zitat von Amarenabecher:
jeder entscheidet selber, wie er glücklich sein möchte


ja, und auf basis wovon entscheidet ein betrogener?

17.04.2019 11:07 • x 3 #422


A


Glückliche Geliebte

x 3


paulaner
Zitat von megan:
und auf dem standpunkt stehen, das täte doch dem, der davon nichts weiß, nichts

Genau Ich nehme meinem Partner/meiner Partnerin doch nichts weg. Mehr noch. Ich bin viel ausgeglichener und zufriedener, seit ich die Affäre habe. Und das ist doch für meinen Partner auch toll.

17.04.2019 11:09 • x 2 #423


megan
bin übrigens selbst nicht wissentlich betrogen worden
von meinem ex habe ich mich unter anderem getrennt, weil er mich angelogen hat

17.04.2019 11:17 • x 1 #424


Verry
Interessant finde ich psychologische Gesichtspunkte ich zitiere mal zusammenfassend Barbara Kiesling:

bei dieser Art von neurotischer Untreue sind der zentrale Hintergrund unerledigte Entwicklungsaufgaben, dh. das unbewußte
Bedürfnis nach einer Außenbeziehung entsteht in diesen Fällen aufgrund von Entwicklungsdefiziten.

A,) die Angst vor zu engen Bindungen
Die hiervon betroffenen Menschen sind selbstunsichere Menschen mit starken Selbstzweifeln. aufgrund früher Verletzungen.
Sie haben Angst, in einer engen Bindung erneut verletzt zu werden. Sie können sich nicht vorstellen, von jemandem geliebt zu werden. Aufgrund ihrer Angst vor intimer Nähe und ihres nicht zu stillenden Bedürfnisses nach Selbstbestätigung wenden sie sich immer wieder anderen Partnern außerhalb der Beziehung zu,
Die Funktion der Affäre liegt darin, die Paarbeziehung vor zu großer Nähe zu bewahren. Gleichzeitig festigt sie diese, weil der grad der intimität dadurch herabgesetzt wird.
Gleichzeitig sind diese Menschen auf der suche nach einem menschen, der sie für sämtliche frühe Entbehrungen und Enttäuschungen entschädigen soll - und wandern unermüdlich von einem zum anderen.

B.) die Verstrickung aufgrund mangelnder Loslösung
Besonders bei chronisch Untreuen handelt es sich oft um Menschen, die unter der fehlenden Löslösung von ihren Eltern leiden. Die Aufnahme anderer Beziehungen ist ein Versuch, sich noch im Erwachsenenalter von dem inneren Elternbild zu lösen. Unbewußt nehmen diese Menschen den Partner als Elternfigur wahr und wollen von ihm/ihr alles bekommen, was sie früher vermißt haben. - - Gleichzeitig wenden sie sich einer anderen Person zu, um nunmehr die Lösung von der Elternfigur vollziehen zu können.
Der unabgelöste Erwachsene verhält sich hier wie ein Jugendlicher, der einen Freund außerhalb der Familie braucht, um sich ablösen zu können.
Unter diesem Aspekt ist die Untreue ein Versuch, eine unbewältigte Entwicklungsaufgabe wieder aufzugreifen, um sie jetzt endlich bewältigen zu können; der unbewußte Wunsch, zu einem autonomen Erwachsenen zu werden.
* Letztendlich scheitert das aber, denn auf der bewußten Ebene will sich der Partner nämlich - anders als der Jugendliche - gar nicht von seinem Partner lösen, und läuft darum immer wieder im ehelichen Hafen ein. Dadurch kommt er, trotz aller Versuche, die einstige Entwicklungsaufgabe doch och zu meistern - immer wieder an der gleichen Stelle an.


C.) Ödipale Konflikte

Menschen, die für ihre ödipalen Konflikte keine Lösung gefunden haben, reagieren mit unbewußten Schuldgefühlen, wenn sie glücklich in ihrer Liebesbeziehung sind. In der unbewussten Phantasie sind sie noch mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil vereint, während der gleichgeschlechtliche Elternteil außen vor blieb. - Daher sind sie nicht wirklich offen für andere Partner. Indem sie sich einer Drittperson zuwenden, schaffen sie sich die ödipale Dreieckssituation Vater/Mutter/Kind erneut. In der Wiederherstellung soll jetzt unbewußt die Lösung für einstige Probleme gefunden werden.

17.04.2019 11:30 • x 1 #425


A
Zitat von megan:

ja, und auf basis wovon entscheidet ein betrogener?


Wie jeder Mensch.
Aufgrund der Tatsachen / Situation, eigenen Bedürfnissen und Emotuonen, in diesem Fall Betrug bzw. Zustand der Beziehung.
Dann Fragen an sich selbst. Will ich das? Kann ich das? Vertraue ich? Was brauche ich und was bekomme ich? Wo möchte ich hin so grundsätzlich? Etc.pp.

17.04.2019 11:42 • #426


paulaner
Zitat von megan:
ja, und auf basis wovon entscheidet ein betrogener?

Zitat von Amarenabecher:
Aufgrund der Tatsachen / Situation, eigenen Bedürfnissen und Emotuonen, in diesem Fall Betrug

Wenn man von dem Betrug nichts mitbekommt (was ja meistens der Fall ist), dann kann man aber ja gar nicht entscheiden. Das ist ja unter anderem das extrem Unfaire an Betrug: Der Partner wird entmündigt. Er darf nicht über sein eigenes Leben entscheiden.

17.04.2019 11:49 • x 4 #427


Wurstmopped
Zitat von Amarenabecher:

Wie jeder Mensch.
Aufgrund der Tatsachen / Situation, eigenen Bedürfnissen und Emotuonen, in diesem Fall Betrug bzw. Zustand der Beziehung.
Dann Fragen an sich selbst. Will ich das? Kann ich das? Vertraue ich? Was brauche ich und was bekomme ich? Wo möchte ich hin so grundsätzlich? Etc.pp.


...das perfide ist ja, dass der Betrüger dem Partner die Informationen bewusst vorenthält, um sein jetzigen Lebensstatus nicht zu gefährden! Ansonsten wäre die Affäre ja nur halb so schön und das Leben wesentlich komplizierter!

17.04.2019 11:56 • x 3 #428


Ema
Zitat von paulaner:



Wenn beide in diesem Elend verbleiben, dann ist das auch eine Art Abmachung. Aber Fremdgehen ist doch wohl nicht den Stier bei den Hörnern zu packen? Oder?
Der eine behandelt den anderen schlecht, und um das auszugleichen hintergehe ich ihn? Klar, mag es geben. Dann vergeltest du Gemeines mit Gemeinem. Naja...


An dieser Stelle hast du mich völlig missverstanden.
Mit den Stier bei den Hörnern packen meinte ich eben nicht das Fremdgehen, sondern die tatsächlichen Probleme, die man mit sich selbst oder in der Beziehung hat, anzugehen.
Um eine Idee zu bekommen, welche das sein können, empfehle ich den Beitrag, den @Verry oben gepostet hat.

Dazu jedoch fehlt vielen der Mut, die Kraft oder auch einfach das Bewusstsein.

17.04.2019 12:05 • #429


A
Zitat von paulaner:

Wenn man von dem Betrug nichts mitbekommt (was ja meistens der Fall ist), dann kann man aber ja gar nicht entscheiden. Das ist ja unter anderem das extrem Unfaire an Betrug: Der Partner wird entmündigt. Er darf nicht über sein eigenes Leben entscheiden.


Das ist richtig. Aber dann ist er ja auch kein Betrogener in seiner Welt, sondern ohne dieses Wissen ganz glücklich? Betrogener für mich selbst bin ich erst, wenn ich es weiß und sicher ist das Vorenthalten dieser Information unfair. Ohne Frage.

17.04.2019 12:06 • #430


paulaner
@Ema und @verry:
Esther Perel, Die Macht der Affäre, Kapitel 9: Auch Menschen in glücklichen Beziehungen gehen fremd
Es ist nicht immer eine Persönlichkeitsstörung und eben auch nicht immer eine schlechte Beziehung, die Menschen zum Fremdgehen bringt. Das ist in dem Kapitel sehr nachvollziehbar beschrieben. Überhaupt lohnt es sich das Buch zu lesen.
Stichwort Perspektivwechsel. Und zwar für beide Seiten!

Zitat von Amarenabecher:
Betrogener für mich selbst bin ich erst, wenn ich es weiß

Ja klar. Aber dann bist du von einer Sekunde auf die andere deiner Vergangenheit beraubt. Und das ist ein dermaßen besch.. Gefühl.

17.04.2019 12:56 • x 2 #431


Ema
Zitat von paulaner:

Ja klar. Aber dann bist du von einer Sekunde auf die andere deiner Vergangenheit beraubt. Und das ist ein dermaßen besch.. Gefühl.


Das halte ich jetzt wirklich für baren Unsinn und eine völlige Überhöhung des Fremdgängers.

Kein Mensch hat die Macht, mich meiner Vergangenheit zu berauben.
Wie denn auch?

Dass es ein besch. Gefühl ist, betrogen worden zu sein, ist das eine.
Diese Dämonisierung des Fremdgehens etwas ganz anderes.
Es gibt sehr viele Arten, einem Menschen wehzutun. Das Fremdgehen ist eine davon.

17.04.2019 13:05 • #432


6rama9
Wer es schafft innerhalb 1h zwei so gegensätzliche Beiträge zu veröffentlichen, der ist meiner Meinung nach als Troll unterwegs:
Zitat von Shufa:
Ich bin hier nicht wegen meinen Affären oder sonstiges Unterwegs. Ich bin hier, weil ich mich Entlieben möchte

Zitat von Shufa:
Aber alles ist wieder gut, mein Leben ist wieder in Ordnung.
Sonst wäre ich nicht hier bei glücklichen Geliebten gelandet .

Jaja, du bist die glückliche Frau mit den vielen Affären, die dir zu Füßen liegen, aber bist trotzdem der Meinung, dass Männer das Leben von Frauen zerstören und wurdest überdies als Mitglied aus dem Forum geworfen wurde. Sorry, aber das ist nix als Getrolle.

17.04.2019 13:06 • #433


A
Lieber Paulaner.
Da stimme ich Ens zu. Wenn ein Betrug dich deiner Identität oder Vergangenheit beraubt, hast du ihn viel zu viel Macht über dich selber eingeräumt. Dann befindest du dich bereits in einer toxischen oder abhängigen Beziehung. Dieses zu lösen, ist deine Aufgabe und nicht die des Fremdgängers.

17.04.2019 13:09 • #434


L
@megan
Nein, das ist nicht konstruktiv. Daraus kann weder etwas entstehen, noch verändert sich etwas.
Es macht seinen Status Quo erträglich.
Aber dieses Arrangement hat eine Ablaufzeit, daher stellt es mit Blick auf langfristig tragfähige Lösungen keinen konstruktiven Umgang mit Problemen dar.

In DIESEM Fall übrigens , sehe ich das Prinzip wenn jeder an sich denkt nicht als fehlerhaft.
Denn:
Würde die Frau an sich denken und sich glücklich machen, würde sie an der Beziehung arbeiten oder sich trennen und ihr Glück woanders suchen.
Für ihn gilt dasselbe.
Für mich gilt es ebenfalls.
Möglicherweise gäbe es dann genau diese Affäre nicht, aber ich wäre sicherlich nicht schrecklich unglücklich, weil es sich dann ganz einfach eben gar nicht ergeben hätte.

17.04.2019 13:12 • #435


A


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