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Glückliche Geliebte

Y
Zitat:
Eine Freundin von mir war Mitte dreißig, als sie eine Amour fou mit einem Endsiebziger begann - ein kubanischer Musiker, der mit ihr UND seiner 60-jährigen Ehefrau in einer Band spielte. Der Typ konnte nicht mal deutsch, meine Freundin mußte erstmal spanisch lernen. Jedenfalls war er finanziell abhängig von seiner Ehefrau, Na ja, die Kiste ging ungefähr 10 Jahre, in denen die beiden sich NUR zu festen Wochenterminen in ihrer Wohnung trafen. NICHTS anderes, NIE sind sie auch nur zusammen in ein Lokal gegangen oder spazieren - geschweige Urlaub oder so. - Abgesehen von den Probeterminen und Gigs, wo natürlich die Ehefrau dabei war.
Meine Freundin ist übrigens Psychologin, dies nur am Rande.

Dann wurde er krank. Und genau zu diesem Zeitpunkt erfuhr die Ehefrau von der Affäre, nach all den Jahren. - Fortan konnte meine Freundin ihn nicht mehr sehen und litt still vor sich hin.

Von seinem Tod erfuhr sie dann ein Jahr später von einem Bekannten... erst nach der Beerdigung, die ohne sie stattfand.

Wäre ich die Ehefrau gewesen, so hätte ich ganz anders agiert. - Ich hätte die Geliebte ans Sterbebett gelassen und zur Beerdigung eingeladen.



Zitat:
Nachdem die Ehefrau es herausbekam, gab es für ihn offensichtlich keinen Grund mehr, die Affäre zu verheimlichen, oderle? Und Besuche am Pflegebett sind keine Öffentlichkeit. Natürlich hatte er den Wunsch, in der Sterbephase die Freundin noch mal zu sehen, oder was glaubst Du?

Der Typ war also uralt und finanziell und sonstwie abhängig von der Frau (die lediglich 20 Jahre jünger war als er , nicht 40Jahre jünger wie meine Freundin Die Frau war übrigens ein recht herber Feger, aber die beiden hat eben auch viel vebunden. Sollte er sie nun etwa verlassen und zu meiner Freundin in ihre Studentenbude ziehen? Das wollten Sie gar nicht. Ihre Beziehung fand quasi auf einem fernen Stern statt, getragen von gemeinsamer Musik und Seelenverwandtschaft. Im Alltag hätte das nicht funktioniert. - Außerdem wäre dann die Band auseinandergefallen, die Band, die für alle drei DER Lebensinhalt war. - Dies zur Menschlichkeit

Ich kannte ihn etwas, er war eine bekannte Figur in gewissen Musik-Kreisen und hatte einen umwerfend warmen Charme.

Meine Freundin hat ja das Besuchsverbot der Frau akzeptiert. - Hat noch lange an der Geschichte zu knabbern gehabt, aber irgendwann hat sie einen gleichaltrigen Mann kennengelernt und geheiratet.


das war doch auch für die Ehefrau sehr schwer. Sie wusste, dass ihr Mann sterben wird, musste mit all den Gefühlen umgehen, ihn pflegen, ist noch mit der Affäre konfrontiert, und hat nichtmal die Zeit, den Raum für ihre eigenen Gefühle, Fragen, vielleicht Wut, Enttäuschung, Trauer usw. weil sie weiß, dass dafür vielleicht keine Zeit mehr ist weil ihr Mann im Sterben liegt. Dann noch der Gedanke, dass sie all die Jahre zu Dritt bei den Proben waren und ihr etwas vorgespielt wurde.
Das muss doch zu einem enormen emotionalen Druck, Leiden führen. Ich weiß nicht, wie ich mich in so einem Fall verhalten würde, aber ich würde in so einer Situation von keinem Menschen verlangen, dass er die Geliebte ans Sterbebett lässt.
Ich wäre wahrscheinlich sauer, enttäuscht von beiden, hätte das Bedürfnis, mich zurück zu ziehen. Geht aber nicht weil der Mann ja stirbt. Das würde mich zerreißen.
Und dann noch gütig handeln? Ich kann verstehen, dass es in so einer Situation emotional unmöglich ist. Näherliegend wäre dann für mich die radikale Konsequenz: ihr liebt euch seit 1O Jahren? Dann gehe ich und die Geliebte kann ihn pflegen und Abschied nehmen. Nicht aus Trotz oder dergleichen, aber das schiene mir emotional logisch.
Denn in welcher Rolle nahm sie Abschied, wer war sie ihm denn wenn sie als herber Feger, von dem er finanziell abhängig war, bezeichnet wird?

Zum markiertem: Hm, also brauchten die beiden ja die Affärensituation, auch eine Ehefrau, die den Alltag übernnimmt. Was ist das dann für eine Liebe?

23.04.2018 12:07 • x 2 #196


D
@ysabell, danke für Deinen Beitrag.

23.04.2018 18:56 • x 1 #197


A


Glückliche Geliebte

x 3


S
Hoffentlich ist dann mal einer für dich da, wenn es dir mal so richtig dreckig geht.
Aber im Moment kannst du dir das nicht vorstellen, nicht wahr?
Aber das Leben kann mitunter auch sehr schwer sein und zwei die sich dann gegenseitig helfen sind einfach besser dran.
In dieser Situation warst du scheinbar noch nicht. Aber auch du wirst älter und dann kann auch mal da oder dort Gebrechen kommen. Ob dann alles noch so easy ist, wenn man dann merkt man braucht auch mal jemand zum anlehnen und nicht nur zum

23.04.2018 20:05 • #198


D
Zitat von Gretel:


Sowas habe ich selber erlebt. Die Frau, die mein damaliger Freund verließ - nicht direkt wegen mir - wurde meine beste Freundin. Sie hatte verstanden, dass ich nicht der Grund für die Trennung war. Zudem hat jeder ihre anfängliche Ablehnung gegen mich respektiert. Als ich mich von ihm trennen wollte, tat sie alles, damit ich mich nicht von ihm trenne. Passierte dennoch.

Man kann Dinge aufarbeiten und ich bin die letzte die einem nicht die Hand reicht. Aber in dem diskutierten Fall gehören drei dazu. Man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass die EF einfach ein auf Frieden auf Erden macht, während die anderen zwei sich nicht bewegen und nur auf ihre Ansprüche aus der Affäre pochen. Vielleicht hätten die drei Frieden schließen können. Aber dann hätte der Mann und die AF auf die EF zugehen müssen. Das scheint nicht der Fall gewesen zu sein. Dann brauch man sich auch nicht zu beschweren.

23.04.2018 21:18 • x 1 #199


G
Ich habe ganz bewusst unter dem Stichwort glückliche Geliebte gegoogelt, da ich mich selber weitgehend als eine Vertreterin dieser Spezies fühle und mal sehen wollte, ob es anderen Frauen auch so geht. Das scheint ja auch hier im Forum nur eher selten der Fall zu sein. Ich war selber einmal kurz (2 Jahre) verheiratet und habe in dieser Zeit für mich selber festgestellt, dass Ehe und Zusammenleben nicht wirklich mein Ding sind. Ich war sehr froh, nach der Trennung (die von mir ausging ) alleine und selbst bestimmt in meiner eigenen Wohnung und nach meiner eigenen Fasson zu leben. Daran hat sich bis heute nichts geändert (mit zunehmendem Alter eher verstärkt !) . Einige Jahre habe ich gänzlich ohne eine Beziehung gelebt und in dieser Zeit nichts vermisst. Seit weit über 20 Jahren führe ich nun eine Geliebtenbeziehung mit einem verheirateten Mann. Er hat mir nie etwas vorgemacht. Von Anfang an war klar, dass er verheiratet ist und das auch bleiben will. Ich kenne im Übrigen auch Seine Frau. Sie und Ich sind sehr unterschiedlich. Vom Wesen, von den Interessen vom Temperament und von der gesamten Lebensführung. Das macht für Ihn wahrscheinlich auch teilweise den Reiz aus. Er und Ich haben viele Gemeinsamkeiten. Beruflich, Hobby, Politik, Gesprächsthemen und natürlich die S.. Insofern genießen Er und Ich das Beste aus beiden Welten. Ich nehme Ihr damit nicht wirklich etwas weg, (da wird jetzt wahrscheinlich ein Aufschrei durch die hiesige Fangemeinde hallen... ) denn Ihre und meine Interessenfelder überschneiden sich in der Beziehungsfrage eher nicht. Ich behalte meine Unabhängigkeit, Autonomie und meinen Freundeskreis und erhalte zusätzlich die Möglichkeit eine( Liebes)beziehung mit einem interessanten Mann zu führen. Wir treffen uns regelmäßig, unternehmen Dinge ( auch außerhalb des Bettes ) , fahren manchmal für ein paar Tage weg. Das reicht mir völlig aus. Ich habe einen spannenden Beruf, viele Hobbys, einige gute Freunde und Zeit für mich. Ich fahre sehr gerne alleine in Urlaub und brauche diese Zeit auch für mich. Kinder waren für mich nie ein Thema d h. ein Kinderwunsch war bei mir nie vorhanden. Das hilft natürlich sehr, denn ansonsten kann Einem in einer Geliebensituation natürlich die biologische Uhr ablaufen. Wir sind Beide vorsichtig, weil niemand von uns die bestehende Ehe belasten oder zerstören will. Natürlich gibt es in einer so langjährigen Beziehung auch mal Zeiten, die nicht so rosig sind. Wo man sich aneinander abarbeitet und wo Einer mehr möchte, als der Andere gerade geben kann. Ja, da sind in all den Jahren auch bei mir schon mal Tränen geflossen. Aber das ist ja in einer normalen Beziehung oder Ehe ganz sicher nicht anders! Vom Grundsatz ist dieses Konstrukt für mich die ideale Form zu lieben und trotzdem meine Freiheit zu behalten. Ich persönlich hoffe noch auf einige, weitere schöne Jahre. Mir ist vollkommen klar, dass ganz Viele diese Art zu leben seltsam und vielleicht auch unmoralisch finden, aber für mich (und wohl auch für Ihn) ist es eine gelungene Beziehungsvariante.

12.04.2019 14:54 • #200


juliet
Aber sicher gibt es das.
wenn das für alle Beteiligten - einschließlich der EF - eine abgestimmte Sache ist, bei der sich wirklich alle frei entscheiden können, Teil dieses Konstrukts zu sein - finde ich daran absolut nichts verwerfliches.
Sollte allerdings eine (!) der Beteiligten dieses Dreiecks nichts von ihrer Beteiligung wissen, finde ich es einfach nur egoistisch und - sorry! - widerlich.
Dann passt es für zwei und eine weiß gar nichts davon, wohin der Mann seinen Doedel regelmäßig ausführt....?
Ich für mich möchte nicht Teil eines solchen Konstrukts sein, dafür fehlt es mir an Abgebrühtheit, oder auch - dazu verfüge ich über genügend Imaginationsfähigkeit, leidvolle Erfahrung und damit auch Empathie, um mich von so etwas fernzuhalten.

Affären, deren Teil ich war, beruhten in erster Linie auf Egoismus.
Das möchte ich für mich so nicht (mehr).

12.04.2019 15:06 • x 3 #201


F
Giga oder Gaga ?

Welch blumige Sätze, der Herr Betrüger bekommt alles von 2 Frauen. Kein Wunder werden AF so ohne weiteres gehalten.
Du bist die typische Bindungsunfähige egoistische Frau, wenn seine Frau wenigstens die Chance hätte aus dem Betrüger Dreieck auszusteigen. Aber das wird ihr ja genommen. Und dich freut es auch noch.
Du wirst auch älter, mal sehen ob und wie Dir die AP noch die Bude einrennen.

Klassischer Fall von , Beziehung und Arbeit nein Danke , da helf ich lieber beim Betrug, als glückliche Geliebte.Nimmst ja niemand was weg, doch, die freie Entscheidung ob die Ehefrau das genauso überhaupt möchte.

Fröhliches Geliebtendasein noch.

12.04.2019 15:56 • #202


E
Ehefrauen, vor allem in langjährigen Ehen, die über einen langen Zeitraum nicht mitbekommen (wollen), dass ihr Ehemann fremdgeht, tun mir überhaupt nicht leid, denn die sind meist genauso feige und bequem wie ihr Angetrauter und sitzen die Sache lieber aus, weil sie die Konsequenzen fürchten, vor allem die finanziellen, die eine Trennung oder Scheidung mit sich bringen würde. Da machen sie dann lieber die Augen zu. Mein Ex-Lover war beispielsweise jedes Wochenende, auch an Feiertagen, bei mir, wir haben regelmäßig gemeinsame Urlaube auch längere, miteinander verbracht, so dass ich davon ausgehe, dass seine Frau sehr wohl wusste, was da abgeht. Am Ende wollte er sogar bei mir einziehen, aber da habe ich dann dankend abgelehnt, denn ich war mit meinem Status als Geliebte eigentlich ganz zufrieden, denn mein Motto lautet: Nur noch ambulant, nicht mehr stationär.

12.04.2019 16:18 • #203


Kummerkasten007
Zitat von GiGa:
Ich nehme Ihr damit nicht wirklich etwas weg


Wie wäre es mit Vertrauen?

Zitat von GiGa:
eine( Liebes)beziehung mit einem interessanten Mann zu führen.


Ich wette, dass er ohne famililären Anhang viel weniger interessant wäre.

Zitat von GiGa:
Ich habe ganz bewusst unter dem Stichwort glückliche Geliebte gegoogelt, da ich mich selber weitgehend als eine Vertreterin dieser Spezies fühle und mal sehen wollte, ob es anderen Frauen auch so geht.


Wenn Du so glücklich bist, warum rechtfertigst Du in einem Trennungsforum Dein Leben? Langeweile? Provokation? Oder doch nicht so glücklich, wie Du es gerne wärst?


Zitat von Eislady62:
Ehefrauen, vor allem in langjährigen Ehen, die über einen langen Zeitraum nicht mitbekommen (wollen), dass ihr Ehemann fremdgeht, tun mir überhaupt nicht leid


Vielleicht weil sie in Perfektion angelogen werden?

12.04.2019 16:25 • x 1 #204


E
Bis zu einem bestimmten Grad mag das wohl möglich sein, aber in dem von mir geschilderten Fall muss die EF schon sehr blind und taub gewesen sein.

12.04.2019 16:35 • #205


R
Warum hängen denn glückliche Geliebte in so einem Forum rum? Wo ist da Bezug zum Trennungsschmerz? Hier schreiben ja auch nicht einfach so irgendwelche glücklichen Paare.Strange

12.04.2019 16:38 • #206


E
Warum liest du diesen thread, wenn du ihn strange findest? Ist doch mindestens genauso strange.

12.04.2019 16:46 • #207


Kummerkasten007
Zitat von Eislady62:
Bis zu einem bestimmten Grad mag das wohl möglich sein, aber in dem von mir geschilderten Fall muss die EF schon sehr blind und taub gewesen sein.


Hast Du jemals mit ihr gesprochen und gefragt, ob alles stimmt was er erzählt, über den Zustand der Ehe und dem evtl. Wissen über Affären?

Mit Sicherheit nicht, d.h. Du kennst nur seine Darstellung (und die meisten EM / EF lügen massiv über die EF / EM und die Ehe).

Schon mal vorgestellt, dass die beiden über Dich gelacht haben, weil Du so treudoof alles geglaubt hast? Oder dass es Absprachen zwischen beiden gab?

Es ist nicht alles schwarz/weiß in so einer Konstellation.

12.04.2019 16:59 • x 1 #208


Verry
Zitat von rumms:
Warum hängen denn glückliche Geliebte in so einem Forum rum? Wo ist da Bezug zum Trennungsschmerz? Hier schreiben ja auch nicht einfach so irgendwelche glücklichen Paare.Strange


Die Antwort findest Du hier:
Zitat von GiGa:
ch habe ganz bewusst unter dem Stichwort glückliche Geliebte gegoogelt, da ich mich selber weitgehend als eine Vertreterin dieser Spezies fühle und mal sehen wollte, ob es anderen Frauen auch so geht.

12.04.2019 17:09 • #209


R
Find es jetzt wenig strange,einen Beitrag zu lesen,der ganz oben angezeigt wird.Dafür aber umso mehr,als glückliche Geliebte in so ein Forum zu gehen.Wenn man glücklich ist,beschäftigt man sich doch nicht mit Trennungsschmerz.Es gibt ganz bestimmt auch Foren für glückliche Geliebte.

12.04.2019 17:15 • x 1 #210


A


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