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Glückliche Ehe oder Beziehung

R
Hallo,

ich lese hier oft, dass User ein für sie ganz überraschendes Beziehungs-Aus erleben und der Meinung waren, dass die Ehe oder Beziehung
Glücklich war.

Ich dachte ja auch, dass meine Beziehung intakt war...

Was aus eurer Sicht war denn an eurer Beziehung/Ehe für EUCH glücklich?

Entstammt dieses Gefühl meine/unsere glückliche Ehe/Beziehung aus einseitiger Wahrnehmung, also eurer Wahrnehmung, oder hat euer Ex-Partner euch dies auch mitgeteilt?

Wenn ihr das nun mit etwas Abstand betrachtet, könnt ihr dann auch nachvollziehen oder/und verstehen, dass der Partner eure Meinung nach Unsere glückliche Ehe/Beziehung gar nicht vollständig geteilt hat?

Oder ist dieser Begriff glückliche Ehe/Beziehung nur ein Ballon, der künstlich aufgeblasen und hochgehalten wird und nur eine Frage der Zeit ist, bis er platzt, aus innerer Enspannung...aber aussen bleibt er prall?

Wird das Wort Glück glücklich nicht vielleicht sogar überbewertet?
Was ist Glück?
Ist es ein Klischee?
Gibt es dafür eine feste Definition?
Ist es greifbar?
Wann beginnt Glück und wann Unglück?

24.02.2012 12:44 • #1


R
Hallo Ralitsa,

deine Fragen gehen ja schon fast ins philosophische..
schwer zu sagen. Ich denke, in der Reflektion wird jeder bemerken, dass seine Beziehung nicht mehr die harmonischste, liebevollste oder partnerschaftlichste war. Die glückliche Ehe /Beziehung existiert nur in der Wahrnehmung des einzelnen, sonst hätte der Partner ja gar nicht das Bedürfnis sich zu trennen. Denn das macht keiner um dem anderen weh zu tun. Davon bin ich inzwischen überzeugt. Der Ex-Partner trennt sich, weil er es nicht mehr in der Beziehung aushält bzw. in den Gefühlen die die Beziehung im momentan vermittelt.

Mit den 10 Wochen Abstand die jetzt habe, würde ich behaupten das ich mit der Situation auch nicht glücklich war. Habe den Problemen nur nie solche Wichtigkeit beigemessen.
Das ist aber genau das Problem, jeder nimmt sich selst anders war. Und was ich noch erträglich2 oder normal fand oder als Phase abstempeln wollte, war für meine Ex ein Riesenproblem. Nun kommt ja dazu, dass jeder auch seine Vergangenheit mit rumschleppt und die natürlich auch seine Sichtweise beeinflusst.. und wenn dann nciht kommuniziert wird entsehen Zerrbilder der Realität bzw für jeden eine eigene Realität mit eigener Wahrnehmung.

Was mir fehlt ist auch nicht die Person an sich, sondern überhaupt die Nähe zu einem Menschen, das Vertrautsein.

Glück ist ja nur eine Empfindung. Leider glauben die meisten Menschen, dass verlorenes Glück nicht zurückkehren kann, und dass führt dazu dass man sich trennt, obwohl mit der Vertrautheit und dem Wir-Gefühl doch eine Basis bestehen würde Probleme zu lösen und Wünsche zu erfüllen, die auch wieder zu Glück im Sinne von Verliebtheit oder tiefer Lieb führen kann.

Leider reicht es wenn einer nicht an einer Beziehung arbeiten will, weil er denkt das Glück verloren zu haben oder es woanders gefunden zu haben. Ich denke an einer Beziehung muss stetig gearbeitet werden um Glück zu erhalten. Und wenn dieses Glück weg ist, bedeutet das auch nciht das man unglücklich ist, finde ich, dazwischen gibt es noch ganze viele Abstufungen von Zugehörigkeitsgefühlen bis Gleichgültigkeit. Nur im Kontrast zum ersten Glück wirkt es so krass.. Mit etwas Mühe, könnte man aber einiges retten. Zumindest wenn nciht etwas drastischen vorgefallen ist. Viele geben ihr vielleicht etwas eingeschlafen Glück einfach zu schnell auf befürchte ich.

Wenn natürlich keine Basis besteht, macht das alles keinen Sinn. Dann war der eine mit der Trennung einfach nur schneller als der andere, der vielleicht noch in der Wohlfühlebene ist, aber unterbewusst auch schon merkt, das das nix auf ewig bleibt.

Was solls, wir müssen da durch. Und das werden wir auch alle schaffen. Der eine findet sein Glück schnell mit jemand anderem, der andere findet sein Glück jetzt erst mal im Allein sein.

Glück ist das was dich beschwingt, was dich zum tanzen bringt.

Gruß
Henrik

24.02.2012 13:38 • #2


A


Glückliche Ehe oder Beziehung

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S
Hallo Ralitsa,

das ist eine gute Frage.

Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass es auch in meiner Ehe gewaltig im Getriebe geknirscht hat. Sicherlich haben wir beide unseren Anteil am Scheitern. Man hat sich immer für selbstverständlich genommen, Aufmerksamkeiten gegenüber dem Anderen wurden immer weniger, verursacht durch Alltag, Arbeit und Müdigkeit hat man die Leidenschaften kaum noch ausgelebt. Alles wurde irgendwie zur Routine.

Jedoch wußte ich immer, wie sehr ich ihn liebe, zeigte es wahrscheinlich nicht genug. Und Worte wärmen einen nachts nicht. Hinterher ist man immer schlauer. Habe versucht ihn in den letzten 6 Wochen zu zeigen, dass ich dieses eingeschlafene Eheleben auch so nicht will. War letztendlich jedoch zu spät. Wenn die Gefühle weg sind, kann keiner sie so leicht zurückholen.

Glücklich war ich immer, wenn er da war. Auch wenn wir nicht viel gesprochen haben. Es gab mir eine Sicherheit, die ich brauchte.

24.02.2012 13:49 • #3


R
Zitat von Rantanplan:
Hallo Ralitsa,

deine Fragen gehen ja schon fast ins philosophische..Gruß
Henrik


Ja, dass habe ich mir kurz vor dem anklicken der Absenden-Taste auch gedacht

24.02.2012 14:00 • #4


A
Zitat von Ralitsa:

Wann beginnt Glück und wann Unglück?


das glück wohnt in mir selbst, nicht im aussen.

mental gesunde menschen sind erwiesener maßen glücklicher.

irrtum 1 : nur mein partner kann mich glücklich machen
nein ! nur wenn ich mich mit mir selbst glücklich und zufrieden fühle - kann ich auch das glück genau diesen einen partner an meiner seite haben zu dürfen geniessen.

irrtum 2 : schöne menschen sind glücklicher
genau anders herum gehts - glück macht menschen schöner!

irrtum 3 : geld macht mich glücklich
klar es beruhigt und hat vorteile mehr geld zu haben,
aber mit geld läßt sich glück nicht kaufen - höchstens bequemlichkeiten, luxusartikel. einen partner aus dem katalog vielleicht auch - das muss nicht glück sein

erkauftes glück ist schädlich - wenn ich mich dafür selbst verleugnen muss - nicht authentisch in einer beziehung sein kann - angst habe mich so zu zeigen wie ich wirklich bin - angst zu haben, dass der partner mich deshalb verläßt - das macht mich auf dauer unglücklich.

glück hängt mit meinen gedanken über mich zusammen und mit meinen gedanken über den partner, die welt.

glück hängt auch damit zusammen ob ich in einer scheinbar schlechten situation auch den wert des guten darin erkennen kann.

verläßt mich z.b. ein partner, mit dem die beziehung schon lange nicht mehr lief, kann ich auch dankbar sein über die neue chance, die sich mir dadurch auch auftut - nämlich jemanden zu finden, der besser zu mir passt.

es ist erwiesen, das menschen ab 65 aufwärts viel glücklicher sind - sie sind viel gelassener, haben die weisheiten des lebens erkannt und wissen worauf es wirklich ankommt im leben - also hoffnung niemals aufgeben !

unglück fängt da an - wenn ich es von meinem partner oder anderen dingen abhängig mache!

glück brauche ich nicht suchen - es ist längst da - in mir selbst!

ich brauche nur anfangen, den ganzen gedanken-müll, der es zudeckt - freizuschaufeln.

27.02.2012 14:08 • x 1 #5




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