Achtung Trigger! Bericht einer Betrogenen!
Ich bin 30 Jahre alt, mein Mann 34 Jahre. Wir haben einen fast 2 Jahre alten Sohn, sind seit 15 Jahren zusammen, seit 2020 verheiratet. 2018 haben wir ein Haus mit Hof gekauft, was wir seitdem renovieren. Wir sind als Teenager zusammen gekommen, hatten beide Probleme zu Hause. Meine Eltern haben sich nach 25 Jahren Ehe und 7 Kindern getrennt. Seine Eltern steckten in einer schwierigen Phase, weil die Firma nicht lief und der Vater von meinem Mann seine Frau mehrfach betrogen hat. Ich habe meinen Mann kennengelernt, nachdem seine Beziehung zu Ende ging, weil er betrogen wurde. Wir hatten nie einfache Zeiten. Seine Eltern haben sich letztendlich getrennt, währenddessen ich bei meinem jetzigen Mann bereits wohnte. Zu Hause wurde ich von den neuen Freundin meinen Vaters rausgeekelt. Ich habe seitdem ich 13 Jahre alt war „gearbeitet“, bei meinem Mann war es ähnlich. Wir waren auch die letzten Jahre viel am Arbeiten, mussten uns auch alles hart erarbeiten. Ich war beruflich sehr glücklich, konnte endlich das machen was mir Spaß macht, war aber auch sehr stressig. Mein Mann hat parallel seinen eigene Firma aufgebaut, ich stand ihm immer zur Seite, habe die Buchhaltung mit allem drum und dran neben meinem Vollzeitjob übernommen. Später dann auch unseren Onlineshop, Versand usw. Er war auch immer für mich da, hat mir Halt gegeben, all die Jahre. Dann sind wir in unseren jetzigen Wohnort gezogen, haben zusammen angefangen zu renovieren, ich habe parallel noch Abendschule gemacht. Er hatte zum Umbauen Unterstützung von seinem Bruder und meinem Bruder und wenn ich konnte, habe ich geholfen. Aber so wie früher, dass ich ihn auch noch in seiner Werkstatt unterstützen konnte, gabs nicht mehr. Also zum Einen: wir waren immer nur am Arbeiten und hatten irgendwie doch wenig Zeit für uns, nur für uns.
In unserem Wohnort haben wir schnell Anhang gefunden, mein Mann schneller als ich. Hatte direkt eine „Freundin“. Ein hübsches, junges Mädchen, dass zu Hause Probleme und daraus resultierende psychische Probleme hat. Mein Mann und ich sind beide sehr emphatisch und wollen helfen wo es uns möglich ist. Anfangs dachte ich auch, es könnte auch eine Freundin von mir werden. Aber ich merkte schnell, dass mir gegenüber nicht viel Interesse besteht.
In der Vergangenheit kam es öfter dazu, dass mein Mann mit anderen Frauen geschrieben hat. Und sich sogar mal zum „Mittagstisch“ getroffen hat. Schon in der Schulzeit gab es Frauen, die ihn ständig „angehimmelt“ haben und natürlich war ich dann eifersüchtig. Auch, weil ich eigentlich nie wirklich selbstbewusst war, weil ich mich nie schlank, hübsch, anziehend usw gefunden habe. Es war aber nie ein Kontakt dabei, der länger anhielt.
Der Kontakt zwischen dem Mädchen war erst eher sporadisch, wurde aber immer mehr. Erst wurde viel geschrieben und auf einmal haben sie sich getroffen, zum Motorrad-Gespann fahren, um auf Messen zu fahren, Konzerte, haben telefoniert usw. Alles wurde irgendwie mehr als ich schwanger wurde. Ein Wunschkind, sowohl von meinem Mann, als auch von mir. Ich wollte immer Mutter werden und habe mich so sehr darauf gefreut. Aber ich konnte eben nicht mehr überall mit hin, hatte zeitweise Schmerzen und konnte eben in der Schwangerschaft weniger als früher. Und dann war eben immer das Mädchen da.
Also Punkt 2: mein Mann „brauchte“ immer irgendwie einen Kontakt/Freund neben mir und das waren neben Männern öfter auch Frauen.
Was sich natürlich auch in der Schwangerschaft geändert hat: Aussehen, Gewicht und die S.. Letzteres war schon immer Streitpunkt in unserer Beziehung. Ich hatte vor ihm „erst“ einen Freund und von glücklichem, tollen Sechs kann man da nicht sprechen. Mein 1. Mal war grausam und das weiß man Mann von Anfang an. Themen waren: Er musste immer die Initiative ergreifen, ich würde ihn und gewisse Körperteile nie von alleine anfassen, sowieso würde ich alles nur für ihn tun und hätte nie Spaß. In den letzten Jahren hat er immer mal Spielzeug gekauft und durfte sich ausleben. Ich wollte immer, dass er glücklich ist und er konnte ja auch oft die Lust aus mir rauskitzeln, die ich eben einfach nicht von alleine bekam. Ich bin eben auch etwas „verklemmt“, dessen Ursprung vielleicht auch einem Vorfall in meiner Jugend geschuldet ist. Achtung weiterer Trigger! Als ich ca. 13/14 Jahre alt war, kam mein Bruder in mein Zimmer, schob seinen Hand unter meine Hose während ich anfangs schlief, und meine Hand nahm er und legte sie auf sein Genital, welches hart wurde. Ich glaube an meine Brust hatte er auch noch gefasst aber ich hab das alles ziemlich gut verdrängt. Zum Glück ist das nur einmal vorgefallen und ich hatte es lange verdrängt. Mein Mann wusste lange nichts davon, denn ich habe ihm erst Anfang diesen Jahres endlich davon erzählen können. Ich hatte es selbst sehr gut verdrängt, aber irgendwie war es wohl trotzdem immer present.
Also Punkt 3: eine Art S. Missbrauch ist innerhalb der Familie vorgefallen und unser Problem in der Beziehung die S. und mein Mann denkt „er bringt es nicht“.
Kurz vor der Geburt unseres Sohnes in 2022 erzählt er mir unter Tränen, dass es ihm nicht gut geht, ihm alles zu viel ist, er Albträume hat in denen unser Kind und ich sterben und er nichts tun kann und, dass er sich verknallt hat. In dieses Mädchen aus unserem Ort. Ich hatte während der Schwangerschaft an Selbstbewusstsein gewonnen, weil ich auch generell dachte, dass ich gerade unser größtes Glück unter dem Herzen trage und niemand unsere besondere Beziehung zerstören kann. Er sagte mir „ich bekomme das hin“. Den Kontakt abgebrochen hat er nicht, seiner Aussage nach „muss er ihr ja trotzdem weiterhin im Leben helfen“. Während der Schwangerschaft kam sie immer mal her in unsere Garage für einen „Absacker“. Mal war ich dabei, mal nicht. Dann die Geburt unseres Sohnes, die uns beide sehr geprägt hat, weil zwischendurch alles wirklich nicht so gut aussah und die Geburt ziemlich lange gedauert hat. Aber wir waren glücklich. Als ich dann heimkam und unser Alltag los ging, bin ich in den Babyblues gerutscht und war vollkommen überfordert. Mein Mann hat das gemerkt und ist länger zu Hause geblieben, war da und hat aber gleichzeitig am Haus weiter umgebaut. Aber richtig helfen konnte er mir auch nicht, ich habe gestillt, habe gewickelt, da hat er sich mein Mann von Anfang an sehr gewehrt und ich habe unseren Sohn in den Schlaf geschaukelt. Und das ist das nächste Thema. Als wäre nicht alles sowieso schon schwierig gewesen, wollte unser Sohn einfach so gar nicht schlafen und wenn nur mir viel Körperkontakt und geschunkel. Der schlechte Schlaf hat uns 20 Monate begleitet, bis er endlich mal 4 oder sogar 6h am Stück geschlafen hat und ich mich wirklich erholen konnte. Vorher war er alle 1-2h wach. Aktuell ist es wieder schlechter. Heißt aber ich habe viel Zeit im Bett, und später Kinderzimmer verbracht. Und trotzdem habe ich versucht, das alles andere weiter geht, also Buchhaltung und Onlineshop. 1 Woche nach der Geburt habe ich wieder alle Aufgaben übernommen. Und ich wollte mich ja nicht komplett hängen lassen, hab den Haushalt und alles weitergemacht und irgendwann auch gelernt Hilfe von meiner Mutter und Schwiegermutter anzunehmen. Mein Mann kam sich zu der Zeit wenig gebraucht vor und fing auf einmal (eigentlich auch schon vor der Geburt) an, sich bei dem Mädchen zu Hause zu treffen, weil er unbedingt mal wieder einen Film schauen will. Sagt der Mann, der einen Film einschaltet und dann nach 5 Min einschläft. Kam mir also alles schon komisch vor, aber ich war jahrelang so eifersüchtig und wollte nicht unsere Ehe aufs Spiel setzen. Dann im Dezember 2022 waren wir zusammen mit Freunden und Helfern Essen und ich hab gesehen, wie sie ihn sehr sehr verliebt angeschaut hat. Zu Hause habe ich das angesprochen aber er meinte, dass wäre ihm nicht aufgefallen.
Dann der Jahreswechsel, währenddessen zeigte sich, dass der jetzige Standort der Werkstatt meines Mannes bei seinem Onkel auf dem Hof keine Zukunft haben wird, weil es dort ständige, total sinnfreie Zerwürfnisse auch innerhalb der ganzen Familie gab. Ein herber Schlag für meinem Mann. Viel Zeit und Geld sind in die Räumlichkeiten geflossen und eben auch viele Erinnerungen, z.B. auch an seine in 2020 verstorbene Oma. Und so schlidderte mein Mann immer weiter in eine Depression. Ich wusste in ihm geht viel vor, wollte für ihn da sein, aber da war eben auch ein kleines Baby, das viel Mama brauchte. Und so hat mein Mann weiterhin viel Zeit mit dem Mädchen verbracht, sie kam sogar ab und zu in die Werkstatt und half ihm bei Kleinigkeiten. Und obwohl sie sich dort öfter gesehen haben, wollte mein Mann immer wieder „vor“, also zu ihr nach Hause. Und ich dachte mir immer, er würde mir nie etwas schlimmes antun, er wurde doch selbst betrogen und hat zu Hause mitbekommen wie es endet. Und so saß ich, nachdem mein Mann bei ihr und mein Sohn endlich geschlafen hatte, auf der Treppe und hab geweint, bis ich irgendwann ins Bett bin damit ich auch Schlaf bekomme. Irgendwann kam dann auch mein Mann. Aber ich merkte, er dreht sich gleich weg, kein gute Nacht-Kuss, kein Kuscheln. Sechs war immer noch ein Thema, wobei ich mich nach der Geburt schon schnell überwunden hatte wieder Sechs zu haben, auch wenn es noch nicht „angenehm“ war, nur um es meinem Mann rechtzumachen. Er merkte das und Sechs diente zur Befriedigung und Spaß stand hinten an. Immer wieder gab es Streit und oft hatte ich angesprochen, dass ich nicht gut finde, dass sie ständig um ihn rum ist und er dann noch zu ihr geht und das ich mir das Familienleben anders vorgestellt habe. Er saß parallel wohl oft in der Werkstatt, wie er mir jetzt erzählte, und wusste nicht wo und wie er anfangen sollte mit der Arbeit, war überfordert. Er hat mich auch oft angerufen aber meistens wirklich zu blöden Zeiten, entweder ich habe gerade gestillt, oder ich musste im Büro vorankommen. Als Familie haben wir sowieso wenig erlebt, er war oft mit ihr unterwegs und ich dachte, ich bin dann wohl bald alleinerziehend. Ich hab es einfach schon so hingenommen. Ich hatte immer schon ein komisches Bauchgefühl aber dachte ja nie, dass er diese Grenze überschreitet. Ich dachte, wenn er sich wirklich verliebt hat, kann ich es nicht mehr ändern. Dann wird er mich verlassen BEVOR er irgendwas anderes mit ihr macht. Und so ging alles weiter. Er ständig bei ihr, ich alleine mit Baby, wir ständig am Streiten, Sechs damit er sich bestätigt und gut fühlt, manchmal auch Ausreden warum kein Sechs, aber ich habe meinen „Soll“ als Ehefrau erfüllt, wieder Streit, Eifersucht, beide in einer depressiven Phase nach der anderen. Auch ich bin nicht nur heile aus dem Baby Blues rausgekommen. Dann gab es einen Wendepunkt, ich habe ihm endlich gesagt, dass ich unglücklich bin und alleine weine, wenn er bei ihr ist. Vorher hatte ich es immer wieder versucht ihm zu sagen, aber es war wohl nie deutlich genug. Ich habe nie deutlich gesagt, dass ich nicht will, dass er zu ihr geht. Und dann auf einmal folgen Zeiten, in denen er nicht mehr vor zu ihr geht. Der Kontakt bleibt aber bestehen und sie kommt weiterhin in die Werkstatt. Dort hilft aber auch mittlerweile mein Bruder als Angestellter täglich mit. Immer wieder kommt es zu Begegnungen zwischen ihr und mir, aber immer wieder merke ich „da stimmt was nicht“. Sie schaute mich auf einmal neidisch an, musterte mich von oben bis unten oder ignorierte mich sogar. Ich war aber einfach so mit mir beschäftigt, dass ich zwar auch oft neben meinem Mann saß und er sein Handy entsperrte aber ich konnte mir dieses Muster einfach nicht merken. Irgendwie merkte ich die ganze Zeit schon, dass mein Mann nur noch eine leere Hülle ist. Immer wieder habe ich gebohrt und nachgefragt was ist, aber immer wieder nannte er die üblichen Probleme und ich wusste einfach, dass das nicht alles ist. Ich sprach auch immer wieder über sie und was ICH ihr den getan habe, dass sie so zu mir ist. Aber ich dachte auch wir können uns immer alles sagen.
Er wirkte zwar wie eine leere Hülle, aber generell merkte ich wieder mehr Zuneigung, die von ihm ausging. Und ich dachte ja, wenn er was mit ihr angefangen hätte, dann würde er mich verlassen. Er würde doch nicht mich haben wollen, wenn er etwas aufregendes und neues haben kann. So hatte ich mir selbst schon überlegt, wo ich mit meinem Sohn hinziehen kann, wie das mit Arbeit und Kindergarten und allem funktionieren könnte. Ich war mir sicher, es wird nicht einfach aber ich schaffe das! Dann stand ein Wochenende bevor Mitte September diesen Jahres an dem mein an einem Bergrennen teilnehmen wollte. Er wollte unbedingt, dass mein Sohn und ich mit ihm dort 3 Tage, davon 2 Nächte in einem geliehen Van schlafen. Und weil wir schon sehr sehr lange keinen Urlaub oder eine Auszeit hatte, dachte ich mir, dass die Nächte sowieso bescheiden sind, also können wir auch wo anders schlafen. Diese 3 Tage haben sich angefühlt wie eine Woche Urlaub, sie waren Balsam für unsere Seelen. Generell hatte ich das Gefühl, dass es dieses Jahr wieder bergauf ging. Man merkte wir bemühen uns beide wieder mehr. Und trotzdem war da dieses blöde Bauchgefühl, auch weil sie mit ihrem Vater und ihrer Schwester da war und sehr nervös auf mich wirkte, mich aber keines Blickes würdigte. Und dann lag da das Handy meines Mannes. Ich blieb zurück bei unserem Stand, weil unser Sohn schlief. Und da lag sein Handy. Mein Mann hat sehr raue Hände durch seine Arbeit und sein Bildschirm ist sehr abgenutzt. Und nur durch diese Abnutzung habe ich direkt das Muster zur Entsperrung rausgefunden. Also zu ihrem Chat, habe aber nur sinnlose Nachrichten gefunden und diese blöde Suche im Chat war so langsam, dass auf einmal mein Bruder vor mir stand. Ich alles wieder zu machte, zurück zum Usprung brachte und das Handy weglegte. Wohl unser Glück, sonst wären diese 3 Tage nicht mehr erholsam geworden. In der Nacht davor hatte ich den schlimmsten Albtraum aller Zeiten, ich träumte davon, dass er mich verlasse würde, dass er mir ihr zusammen wäre und das er sehr glücklich. In der Nacht konnte ich vor Herzrasen kein Auge mehr zu machen. Deshalb fasste ich aber den Mut an sein Handy zu gehen. Zu Hause zog sich das noch eine Woche und der Drang wieder an das Handy zu gehen wuchs. Vorletztes Wochenende war ich nachts wegen unserem Sohn sowieso wach und ging an sein Handy. Eine Zeit lang versteckte er sein Handy vor mir, nahm es überall mit hin. Aber auf einmal lag es immer wieder da. Ich entdeckte erst wieder belanglose Nachrichten und dann die Suche nach einem Bild, weswegen es schonmal Streit gab. Ich fand es nicht, klickte auf ein anderes und gelang zufällig zu einem Text von meinem Mann an sie wir sind doch mehr als reinstecken oder und von ihr kam nur ich hab Angst. In mir schnürrte sich alles zusammen, ich konnte nicht glauben was ich da gelesen habe. Eindeutiger gehts wohl kaum. Ich hab weiter gesucht und fand immer mehr Nachrichten, auch welche in denen sie sich gegenseitig aufgeilten. Darüber schrieben ob er noch vor kommen kann spät am Abend. Ich zitterte am ganzen Körper und nahm all meinem Mut und ging um 4 Uhr nachts zu meinem Mann. Weinend saß ich am Bett, er fragte was ist und ich sprach ihn auf die Nachrichten an. Die ersten Sekunden tat er so, als wüsste er nicht wovon ich spreche. Schonmal hatten wir Streit und er sagte mir ich würde ihm irgendwelche Dinge unterstellen. Dann gab er auf und sagte ja, es stimmt, und es war der schlimmste Fehler in meinem Leben. Er ging aus dem Schlafzimmer und sagt Gut,dann hat das alles kein Sinn mehr, dann kann ich mich ja jetzt endlich erhängen. In mir wuchs also auch Angst er tut sich was an, aber ich wollte jetzt wissen was los ist. Habe ihn angeschrien er soll gefälligst hier bleiben uns mir sagen wie lange das geht. Wir haben ab 4- 8 Uhr geredet, bis dann unser Sohn wach war. Und ich hatte das Gefühl, dass wir noch nie wirklich so offen geredet haben. Er sagte er hat immer nur mich geliebt, er bereut es, er tut es nie wieder, er war so blöd, er wollte unsere Familie unsere Ehe nicht aufs Spiel setzen. Und ich habe immer wenn sich jemand getrennt hat, weil einer von beiden fremdgegangen ist gesagt, dass ich auch gehen würden. Aber obwohl ich immer noch am ganzen Körper zitterte, wusste ich ab Sekunde 1, dass ihn nicht verlieren will. Und so ging die letzte Woche dahin in sehr vielen tiefgründigen Gesprächen. Er beantwortete alle meine Fragen und auch wenn ich sie doppelt stellte, reagierte er gelassen und antwortete das gleiche. Ich sah ihm an, dass er die Wahrheit gesagt hat. Aber trotzdem bin ich erfüllt von Trauer und Schmerz. Wie konnte er mir oder sogar uns das antun? War es liebe? Wie lange ging es? und und und.
Immer wieder kamen Fragen auf und jetzt sitze ich hier, müsste eigentlich Buchhaltung machen aber weiß nicht wie der Alltag wieder starten soll. Ich habe in mich reingehört und weiß ich will für MICH und meinen Sohn versuchen, dass unsere Ehe eine zweite Chance bekommt und ja auch für UNS. Mein Mann sagt er konnte mir nichts sagen, aus Angst mich zu verlieren. Er sagt es ging ihm so schlecht, und sie hat ihm deutlich ihre Zuneigung gezeigt und er konnte irgendwann nicht wiederstehen. Es ging über ca. ein halbes Jahr, bis im Oktober dann die Besuche endeten, weil ich mich ihm öffnete und gezeigt habe wie unglücklich ich war obwohl ich nicht mal die ganze Wahrheit kannte. Das erste Mal in meinem Leben forderte ich ihn auf, dass er den Kontakt zu jemandem beendet, undzwar zu ihr. Er wollte noch ein letztes klärendes Gespräch. Ich lies es zu. Es war letzte Woche Dienstag und danach wirkte er gelöster und freier. Und ich, auf einmal war ich wie verliebt, ich verspürte nicht etwa Ekel oder gar Scham, ich spürte, dass ich ihn will und zwar mit meinem ganzen Körper. Und so kam es letzte Woche Mittwoch spontan zum 1. Sechs nachdem ich es wusste. Das erste Mal, dass ich selbst durch reines Küssen und Kuscheln Lust empfand. Irgendwie war ich also auch befreiter. Wir haben in den letzten Tagen so viele Dinge auf den Tisch gepackt und geklärt und ich kann ihn ein wenig verstehen. Aber nicht so, dass ich verstehe, wie er die Grenze überschritt. Es war auch nicht einfach ein Ausrutscher, denn er hat für den Sechs mit ihr extra Kond. gekauft. Und das sind Dinge, die mich wieder ins straucheln bringen. Meint er es wirklich ernst? Zu Beginn des Jahres kam er selbst auf die Idee (auch wegen der Firma und Verlagerung der Werkstatt), mir unser Haus zu überschreiben, das aktuell uns beiden gehört. Ist das ein Liebesbeweis? Er sagt, er hätte niemals damit gerechnet, dass er bleiben darf, deshalb hat er nie was gesagt. Er hat wieder gemerkt, wie toll ich eigentlich bin. Was ich eigentlich für eine tolle Frau bin. Aber genau das hat uns ja auch ein bisschen in diese Lage gebracht, weil ich dachte ich muss stark sein und ich muss ihn glücklich machen. Dann noch die Tatsache, dass er nichtmal groß ein Geheimnis aus diesen Besuchen gemacht hat. Es hat mitten in unserem Leben stattgefunden. Ich habs gefühlt, aber immer gedacht Nein, das würde er niemals machen!. Und doch hat er es getan. Bin ich total bescheuert? Frage ich mich wirklich oft. Haben wir wirklich eine Chance oder reden wir uns nur irgendetwas ein? Meint er es wirklich ernst? Warum hat der den Konakt zu ihr nicht beendet? Dazu sagt er, dass er ihr trotzdem weiter bestehen wollte, mit ihren psychischen Problemen. Aber auch da glaube ich, dass sie viel mehr Drama gemacht hat, als eigentlich war, weil sie wusste mein Mann springt darauf an. Und außerdem wäre ich ja dann darauf gekommen, dass doch tatsächlich was vorgefallen sein muss. Aber er wäre jetzt befreiter und findet es gut, dass er endlich den Kontakt beenden konnte. Jetzt ein paar Tage später, hätte ich gerne den Chat nochmal mit anderer Perspektive gelesen. Aber er hat nun alles unwideruflich gelöscht, sagt auch ich darf jederzeit an sein Handy und ja, das habe ich auch getan. Es fühlt sich teilweise immer noch an wie ein Traum aber die Trauer ist da und der Herzschmerz auch. Wenn mein Mann und ich uns nun küssen oder gar wieder innig lieben, wird mein Herz leichter und es fühlt sich wie neu verliebt an. Oben schrieb ich, dass ich hier schon ein paar Tage mitlese, u.a. auch Beiträge von Trust_him. Diese haben mir wirklich viel Mut gemacht. Und wenn man es so sieht, wir sind 15 Jahre zusammen, sind in diesen Jahren erwachsen geworden und gewachsen und im besten Fall haben wir noch 50 oder gar 60 Jahre vor uns! Und dann kommen mir trotzdem diese 2 Jahre in denen mein Sohn auf der Welt ist wie verloren vor, zumindest was die Zeit mit meinem Mann oder als Familie angeht. Aber was sind 2 Jahre gegen 50 Jahre? Und was will ich eigentlich hier. Eigentlich will ich nur mal alles loswerden, in der Hoffnung, dass es dann besser wird. In der Vergangenheit haben sich so viele Dinge zwischen meinem Mann und mir angehäuft, die wir leider ohne diesen großen Schmerz nicht hinbekommen hätten. Das wissen wir beide. Macht es den Schmerz leichter? Nein. Was ich gut finde? Das er von sich auch aufgehört hat, das er ihr widerstehen konnte. Er sagt es war gar nicht so toll wie man sich das vorstellt. Anfangs haben sie sich geküsst und dann nicht mehr, weil er sich sagte man küsst nur die Frau die man liebt und er hat dabei an mich gedacht aber er hatte mir ihr Sechs! So was intimes, so was gefühlvolles. Gefühle müssen ja vorher da gewesen sein oder dabei enstanden sein. Er sagt auch, er war manchmal wie benebelt, hat zu der Zeit auch viel Alk. getrunken und über weitere Dro. nachgedacht, weil es ihm so schlecht ging. Er wollte sich umbringen und zwischendurch einfach abhauen. Aber warum hat er es dann immer und immer wieder getan? Er hat wohl manchmal Ausreden erfunden um nicht mit ihr ins Bett steigen zu müssen, aber genau die Ausreden hatte er mir gegenüber auch. Er hat gesagt, dass sie sehr an ihm gezerrt hat und unbedingt wollte, sogar in der Werkstatt, was er aber nie zulies. Auch auf anderen Ausflügen haben sie nicht Händchen gehaltet, geküsst oder gar mehr gemacht. Kann ich das Glauben? Ich weiß ich werde es nie vergessen können aber kann ich ihm wirklich jemals verzeihen und kann ich ihm irgengewann wieder vertrauen?
Er sagt ohne das Lachen unseres Sohnes hätte er keinen weiteren Lebensmut aufbringen können. Er hat es beendet, weil er nicht wollte, dass ich weiterhin unglücklich bin. Er wollte mir wieder in die Augen schauen können.
Er konnte nicht wiederstehen, weil er einfach geliebt werden wollte, er wollte Zuneigung, er dachte er bringt es nicht, er dachte ich brauche ihn nicht. Er dachte ich lasse ihn gehen, weil ich ihn nicht mehr will. Sie war immer da, immer erreichbar, hat ihn nicht abgewimmelt, hat ihm gezeigt, dass sie ihn braucht. Sie hat sich hübsch gemacht für ihn, und er habe sich äußerlich verknallt aber nie eine tiefere Liebe empfunden.
Ich will wirklich, dass wir das hinbekommen, dass wir weiter offen, wirklich offen über Probleme reden, dass wir mehr als Familie machen, dass unser Sohn in einer intakten Familie/Ehe aufwächst und und und. Aber haben wir wirklich eine Chance? Funktioniert das wirklich?
Wir wollten immer 2-3 Kinder, aber für mich sehe ich das nicht mehr. Ich überstehe das erstens nicht nochmal so alleine, zweitens hätte ich immer wieder Angst, dass er mich wieder betrügt, weil er mit der Situation nicht zurecht kommt. Auf der anderen Seite kam einfach viel zu viel zusammen, was wir ja so nicht erwartet hätten. Eigentlich sollte die Geburt unseres Sohnes der Beginn einer glücklichen Familie sein. Und ist so richtig dolle in die Hose gegangen.
Von Tag zu Tag merke ich wie es meinem Herzen besser geht, und dann holt mich die Welle der Trauer wieder ein.
01.10.2024 13:00 •
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