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Glaubt ihr noch an die Wahre Liebe / lebenslang?

Endlichfrei
Alle paartechnischen Liebeskonstrukte haben etwas Übliches. Und selten hat eins dieser Konstrukte überlebt.

So isses leider und so sieht man das sehr häufig... über Jahre natürlich... aber es ist Fakt. Ich kenne bislang kein Liebesdings, das ein festes Ende gefunden hätte auf betrieblicher Ebene. Never.

Tut mir leid.

18.10.2014 20:13 • #16


H
Ich schon.

18.10.2014 22:16 • #17


A


Glaubt ihr noch an die Wahre Liebe / lebenslang?

x 3


R
@endlichfrei:
Und es ist anmaßend zu behaupten, dass es das nicht gibt, bloß, weil DU es noch nicht erlebt hast... Und bei Leuten wie dir kann es durchaus passieren, dass es sich genau dadurch bestätigen wird. Denn das ist es ja im Endeffekt, was du möchtest, oder?

19.10.2014 11:03 • #18


G
Ich glaube auch daran.
Und ich wär jetzt bereit dafür!

24.10.2014 18:16 • #19


S
Ich denke, dass Liebe und Beziehung immer miteinander verwechselt werden.
Und gerade diese Verwechselung zu großem Leid führt. Da erwarten wir die große Liebe und stattdessen begegnet uns ein Mensch, mit all seinen Stärken und Schwächen. Begegnet uns der Alltag mit all seinen schönen Höhepunkten und tiefsten Herausforderungen.
Was ist denn die große Liebe? Der Mensch, der uns am wenigsten wehtut? Der Mensch, bei dem ich mich sicher fühle - sicher vor was?
Wünschen wir uns alle Sicherheit, nie wieder verlassen zu werden? Endlich jemanden zu finden, der uns dieses Urvertrauen, nie wieder hinaus in die Welt geschmissen zu werden, gibt?

Ich weiß es nicht. Auch ich spüre dieses Sehnen, diesen tiefen Wunsch nach Verbindung, nach gemeinsamen Frieden - ob wir dies jedoch von dem Partner bekommen, da bin ich mir nicht mehr so sicher ...

24.10.2014 20:02 • x 1 #20


Endlichfrei
Zitat von Rosendorn:
@endlichfrei:
Und bei Leuten wie dir.....


Wenn du weißt, was ich für ein Leut bin und mich in eine besondere Schublade, versehen mit einem Aufdruck aus deinem Kopfkino schupst, dann fühlst du dich bestimmt gut, oder?

Woher willst du denn wissen, was ich sonst noch weiß oder durch Erleben zu meiner Form von Wissen gemacht habe?

Psst, was ich noch weiß: Was einen Menschen dazu animiert, zu antworten, hat immer auch mit ihm selbst zu tun.

Ich schulmeistere nicht, ich argumentiere. Ich freue mich auf deine Argumente.

24.10.2014 20:09 • x 1 #21


S
Jaaa ich möchte mir das im leben nicht nehmen lassen. Ich möchte irgendwann als olle ömi mit meinem ollen Opamann auf unser leben zurückblicken. Ist vielleicht naiv aber davon träume ich

24.10.2014 20:11 • x 1 #22


R
Ich denke wir erwarten oft zu viel vom anderen, statt bei uns selbst anzufangen.
Oft wartet man dann vergebens!

Manchmal wartet man auch vergebens und hat immer noch nicht realisiert, dass die Endstation erreicht wurde.

24.10.2014 20:15 • #23


Endlichfrei
Die wahre Liebe ist ja ein Thema für eine mehrdörfige Enzyklopädie. Für mich bedeutet 'wahre Liebe' den steinigsten Weg zu sich selbst. Liebe gedeiht nie in absoluter Harmonie und Eintracht, sondern bedarf der Auseinandersetzungen zur jeweiligen Selbsterkenntnis.

Wer sich, innerhalb eines Paarkonstruktes dann auf die Konfrontation eingelassen hat und in ihr weiter lebt und gedeiht, kann sich sicher sein, eine fruchtbare Verbindung eingegangen zu sein und die besten Voraussetzungen zu wahrer Liebe zu haben.

Liebe ist Selbsterkenntnis durch den Willen, ein DU zu erkennen, ein Gegenüber zu spiegeln.

Die Welt ist einfach, die Welt ist bunt, alles ist da, wir dürfen nehmen, was wir wollen und was uns gut tut.

Alles andere, lieber Rosendorn, lassen wir besser dort liegen, wo es liegt.

Allerdings bekommt ja jeder in diesem Leben nicht nur das, was er will, sonder in der Hauptsache das, was er braucht. Zu seinem Glück. Er entwickelt sich hin zu sich selbst und darf sich eines Tages komplett unverfälscht im Spiegel der Erkenntis betrachten.

24.10.2014 20:18 • #24


K
Zitat von Schneeglöckchen:
Ich denke, dass Liebe und Beziehung immer miteinander verwechselt werden...


Aber was ich doch faszinierend finde ist, dass man einen anderen Menschen liebt und eine Beziehung mit ihm eingeht, einfach so. Ich weiß, dass es auch berechnende oder andere unbewusste Motive gibt, dass Menschen Beziehungen eingehen. Die klammere ich hier mal aus.

Man nimmt übelste Streitereien in Kauf und süßeste Versöhnungen, das alles kostet Kraft, Zeit und viel Nerven. Trotzdem hält einen ja was aneinander, das ist Liebe. Rational ist das nicht, muss es aber auch nicht sein. Rein rational würde man ja sagen, ich will keine Liebe (Beziehung), Liebe (Beziehung) tut weh, Liebe (Beziehung) raubt Kraft und Nerven. Wie ein unsichtbares Gummiband wird man aber zusammengehalten bzw. gegenseitig angezogen, eins um andere mal. Das ist Liebe. Bis es zu einem Punkt kommt, an dem man merkt, irgendwie hält einen nichts mehr zusammen, und süße Versöhnungen helfen nicht, die Liebe hat sich auf und davon gemacht, das unsichtbare Gummiband ist ausgeleiert.

25.10.2014 07:49 • #25


A
Ich kann allen euren Beiträgen etwas wertvolles und richtiges entnehmen. Ich glaube aber nicht, dass Beziehung und Liebe verwechselt wird; eher Liebe mit Schmetterlingen.

Zitat:
Ich denke, dass Liebe und Beziehung immer miteinander verwechselt werden.
Und gerade diese Verwechselung zu großem Leid führt. Da erwarten wir die große Liebe und stattdessen begegnet uns ein Mensch, mit all seinen Stärken und Schwächen. Begegnet uns der Alltag mit all seinen schönen Höhepunkten und tiefsten Herausforderungen.


Vielleicht ist das in ganz jungen Jahren so aber mit einer gewissen Reife weiß man doch, dass die Gefühle füreinander sehr heterogen sind...Hochs und tiefs...Hohe Anziehungsspannung und vertraute Zweisamkeit...
Ich denke, je besser man sich selbst kennengelernt hat, desto mehr weiß man, was man sich in einer Partnerschaft wünscht und das ist eben mehr als ein paar Schmetterlinge. Jeder Mensch ist derartig individuell, dass im Grunde gar nicht viele Menschen zu ihm passen...Wenn man dann einen passenden Partner findet, dann kann man schon von Glück sprechen. Oder auch von Liebe Und dann ist es tatsächlich möglich, eine langwährende Beziehung zu führen. Wir erliegen- nicht zuletzt unter Einfluss der Medien- der Vorstellung, dass das Liebesglück an jeder romantischen Ecke auf uns wartet. Ich halte nicht viel davon. Wenn man sich selbst sehr gut kennt, wenn man weiß, was man will, dann weiß man auch, wen man will und warum.

Ich habe den Eindruck, heute herrscht so eine Tendenz, sich Erfüllung und Aufregung von Außen zu holen. Für mich findet wirkliche Aufregung in der Tiefe statt. Sich selbst und dem Partner in einer Beziehung in der Tiefe zu begegnen, kann äußerst aufregend sein aber viele kommen gar nicht so weit weil sie ihr knisterndes Romantikbild im Kopf haben und alles fallen lassen, wenn sich dieses Romantikbild nicht erfüllt. Der Blick schweift in die Ferne aber so, wie ich es verstehe, ist das (Liebes)glück etwas sehr einfaches (nicht aber leichtes ).
Man könnte auch einfach sagen: eigentlich gibt es zu zweit schon genug zu tun Durch einen liebenden Partner wird so viel in Bewegung gesetzt, so viele Gefühle, Ängste, Herausforderungen zeigen sich...dass man alle Hände voll zu tun hat. DAS ist aufregend für mich Viel aufregender als alle zwei Jahre den Partner zu wechseln um der Schmetterlinge willen. Die Schmetterlinge sind im Vergleich zu dieser Art Aufregung sogar recht langweilig

Zitat:
Was ist denn die große Liebe? Der Mensch, der uns am wenigsten wehtut?


nein, das denke ich nicht. Eher ist es sogar so, dass der Mensch, der mir am nächsten ist, mir auch am meisten weh tun kann. Und das heißt, man muss bereit sein, etwas zu riskieren Riskieren, verletzt zu werden.

Zitat:
Der Mensch, bei dem ich mich sicher fühle - sicher vor was?


Der Mensch, bei dem ich mich sicher fühle, in meinem Wesen erkannt und gewertschätzt zu werden.

Zitat:
Wünschen wir uns alle Sicherheit, nie wieder verlassen zu werden? Endlich jemanden zu finden, der uns dieses Urvertrauen, nie wieder hinaus in die Welt geschmissen zu werden, gibt?


schön ausgedrückt. Ich glaube, wenn wir den Verlust eines geliebten Partners als ein in die Welt geschmissen empfinden, dann fehlt es uns womöglich selbst an einem Heimatgefühl in uns selbst und der Welt.

Diese Geborgenheit in einer Beziehung ist etwas wunderschönes aber wenn wir in erster Linie Sicherheit suchen, dann kommt die Beziehung zum Stillstand. Die größte Sicherheit erlebe ich wenn ich merke, dass ich mit meinem Partner immer wieder in einen lebendigen, neugierigen Kontakt trete. Dazu gehört auch, Differenzen auszuhalten, zu akzeptieren, dass er ein anderer ist...Sobald ich nur noch auf Sicherheit aus bin, verschließt sich mein Blick vor dem anderen und der Kontakt ist futsch

25.10.2014 10:03 • x 2 #26


D
Ich glaube die wahre Liebe fand man früher leichter als heute. Meine Eltern z.B. haben sich mit 16 kennengelernt und sind heute noch glücklich verheiratet. Sie hatten aber da bereits einen festen Job, den sie ihr Leben lang ausübten. Mussten nicht in eine andere Stadt ziehen des Studium wegens. Hatten kein Facebook, keine Handys, um mit all den Menschen rund um sie herum in Kontakt zu bleiben. Heutzutage ist das anders. Man begegnet jeden Tag neuen Menschen. Ein Job Wechsel alle 3 - 5 Jahre ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Reisen ist so viel billiger geworden. Der Mensch geniest heutzutage diese neu gewonnene Freiheit. Alles Faktoren, die meiner Meinung nach die wahre Liebe erschwehren.
Ich bin der großen Überzeugung, dass es die wahre Liebe geben kann, aber nur dann, wenn beide Partner diese Freiheit gelebt haben, Trennungen und Schmerz hinter sich haben und beide bereit sind hart an der Beziehung zu arbeiten. Tag für Tag.

14.12.2014 11:21 • #27


H
Das ist doch eine sehr fatalistische Weltsicht, finde ich.
Es war mit der wahren Liebe zu keiner Zeit einfach, was schon die Literatur und die Musik zeigen. Die Beziehung zweier Menschen war von jeher oft auch mit Schmerzen verbunden. Man sollte sich da nicht in romantischen Trugbildern verlieren. Zudem waren keineswegs alle Ehen, die ein Leben lang hielten, ein Hort der Glückseligkeit. Viele blieben aus Abhängigkeiten zusammen oder weil es der gesellschaftlichen Konvention entsprach. Ein Leben im Goldenen Käfig. Da gefallen mir die Zustände heute deutlich besser.
Ich sehe eher das Problem, dass Menschen es ein wenig verlernt haben, wirkliche Prioritäten zu setzen und der materielle Wohlstand und die Karriere in den Fokus des Strebens nach Glück gerückt sind. Zufrieden will kaum noch einer sein. Dieses Glück ist etwas, was man nicht schon als gegeben ansieht, sondern als Verheißung im Außen begreift. Es ist nicht wichtig was man hat, sondern was man noch haben könnte. Das gilt für das Leben und den Partner. Manche sind wie kleine Kinder, die immer wieder ein neues Spielzeug brauchen. Es ist die pure Konsumption. Deshalb hat auch das Wirtschaftsvokabular Einzug in die Beziehung zweier Menschen gefunden. Man redet vom Team, von Arbeit und Wert. Ich finde das sehr traurig.

ABER: wir haben auch den Freiheit, Nein! zu sagen und bewusst zu entscheiden, was uns im Leben wichtig ist. Muss ich unbedingt die Welt bereisen, muss ich unbedingt immer mehr Geld verdienen, muss ich einem Schönheitsideal hinterherrennen, muss ich immer und überall das Optimum haben? Freiheit bedeutet Verantwortung, die viele nicht mehr wahrnehmen. Die Menschen hasten durch ihr Leben, streben nach dem Mehr und verlieren sich und ihre geistige und körperliche Gesundheit oft aus den Augen. Die Wertschätzung für das was ist, bleibt aus und das macht unglücklich bzw. unzufrieden. Alles muss immer aufregend und neu sein. Eine gewisse Form der Routine wird als Stillstand und Langeweile empfunden. Überall wollen wir bespaßt und unterhalten werden. Wie Kinder eben. Man liest ja heute oft, dass die Menschen nicht mehr erwachsen werden wollen oder können. Erwachsen sein wird oft als langweilig empfunden. Über das, was uns medial als Liebe vorgegaukelt wird, rede ich erst gar nicht.

Liebe ist für mich dann möglich, wenn dieses infantile Stadium überwunden ist. Und dann kann eine Beziehung auch ohne das funktionieren, was Du als harte Arbeit bezeichnest. Ich möchte jedenfalls keine Liebe haben, die aus Arbeit besteht. Die Wertschätzung und Fürsorge für den anderen muss von ganz allein kommen. Dann wird die Liebe leicht und frei.

14.12.2014 11:47 • x 1 #28


D
WOW! Hinrich!
Du hast meine komplette Lebenssicht in deinem 2. Absatz aufgeführt! – ich bin begeistert!
Im Ernst, ich sehe es zu 100% so!
Mein Ex (damals 39, ich 27) hat mir damals immer wieder gesagt: „Man muss immer dafür sorgen, dass die Beziehung interessant bleibt“.
Und da habe ich mich immer gefragt, was soll das? Klar, möchte ich mit meinem Partner auch Dinge zusammen machen und nicht immer nur zu hause sein, aber das bedeutet doch nicht, dass ich mich in einem Wettkampf befinde. Und wenn ich nicht gut genug bin, werde ich fallen gelassen, wenn mich jemand anderes gerade überboten hat.

Wo ist denn da die Liebe, wenn ich mal was mache, das meinem Freund nicht in den Kram passt? Woraus besteht denn dann überhaupt noch Liebe, wenn man ständig dafür sorgen muss, den anderen zu Bespaßen? Nichts gegen Bespaßen, aber es kann nicht sein, dass das die Grundvoraussetzung für eine intakte Liebesbeziehung ist!

14.12.2014 12:12 • x 1 #29


ari12
Ich finde Routine völlig in Ordnung und brauche nicht das große Glück, sondern möchte zufrieden sein. Ein bisschen Bespaßung ab und an, dagegen habe ich nichts einzuwenden. Aber genau, das kann doch keine Grundvoraussetzung sein!

Allerdings sehe ich Liebe schon als etwas an, an dem man arbeiten muss. Bzw. an der Beziehung, die man aus Liebe führt. Denn auch wenn man sich liebt, besteht die Beziehung aus zwei menschen, die eigene Bedürfnisse und Gefühle haben. Und das in Einklang zu bringen, bedeutet Arbeit. Nicht jeden Tag super harte Arbeit, aber eben etwas, das man nicht aus den Augen verlieren sollte und mit dem man sich beschäftigen muss.

Ich sehe es an meiner Beziehung. Die Liebe ist auf beiden Seiten da, doch wir sind beide furchtbare Dickköpfe. Und so kommt es häufig zu Streit oder Missverständnissen. Und daran arbeiten wir. Nach einem Streit setzen wir uns zusammen und erklären dem andere, warum wir wie reagiert haben. Viele Dinge sind schon besser geworden, man versteht was welches Verhalten beim Partner auslöst und wir versuchen, damit anders umzugehen. Doch das Leben steckt voller neuer Situationen und so gibt es immer wieder neue Dinge, an denen wir arbeiten müsse...

14.12.2014 20:21 • #30


A


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