Glaubt ihr noch an Die Liebe?

Hallo liebes Forum,

ich bin nun 32 Jahre alt und hatte in meinem Leben einige Beziehungen/ und Anbahnungsphasen und immer war es entweder so, dass es von grundauf nicht gepasst hat oder aber aus anderen Gründen zu Bruch ging.
Ich bin mit den meisten meiner Verflossenen noch unregelmäßig in gutem Kontakt, mit zweien sogar sehr eng befreundet. Da herrscht also - trotz Enttäuschungen - kein böses Blut.

Nun habe ich also selbst oft erlebt, dass eine Liebe nicht hält und sehe auch in meinem Umfeld immer und immer wieder, dass Beziehungen auseinandergehen und trotz Liebe meist unschön enden. Natürlich trägt auch das Lesen hier im Forum dazu bei, dass ich in meinem mittlerweile negativen Bild von Beziehung bestärkt werde.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt, an dem ich nicht mehr glaube, einen Partner für eine langfristige Beziehung zu finden. Den Gedanken daran, vielleicht irgendwann eine eigene Familie zu haben, habe ich mittlerweile komplett an den Nagel gehängt. Mit jeder Trennung ist irgendwie ein Stück meines Vertrauens und meiner Leichtigkeit abhanden gekommen. Nach langem Singledasein hatte ich mich letztes Jahr endlich mal wieder verliebt und bin nun wieder sehr böse auf die Schnauze gefallen und werde sicherlich noch eine ganze Weile brauchen, um mich davon zu erholen. Aber mich dem Ganzen nochmal aussetzen? Es endet doch immer gleich, wenn auch anders. Aber es endet eben.

Wie ist das bei euch? Glaubt ihr noch an Die Liebe?

Zitat von NotSoEasy:

Wie ist das bei euch? Glaubt ihr noch an Die Liebe?

Ja schon, wobei ich dich verstehe.
Ich war selbst Scheidungskind (ab fünf Jahren), wir kannten ausschließlich andere geschiedene Leute mit Kindern.
Eine der ganz wenigen Beziehungen, die ich sah, die hielt, waren meine Großeltern (und die liebten sich wirklich.)
Im Laufe meines Lebens sah ich aber immer mehr Beziehungen, die hielten (bei den Eltern von Freunden, die ich im Laufe meiner Schulzeit und meines Studiums fand), auch meine Schwiegereltern waren bis zum Tod meines Schwiegervaters 2018 knapp 50 Jahre zusammen.
Meine Beziehung hält seit 24 Jahren (ich bin hier im Forum, weil wir Probleme hatten, an denen wir - auch Dank einiger Ratschläge und Tipps aus dem Forum! - Bisher erfolgreich arbeiten konnten) und in unserem Freundeskreis (sind alle in etwa um die +/- 40) gibt es diverse Beziehungen, die seit 20 Jahren halten.

Ob es DIE eine große Liebe gibt ist immer so eine Frage... keine Ahnung.

Aber dass es große, wirklich starke Liebe gibt, das glaube ich in jedem Fall.
Ob es nur eine sein muss... ich denke persönlich, das muss nicht so sein: kenne auch Leute, die zwei oder drei richtig lange, gute Beziehungen geführt haben (und durchaus von wahrer Liebe sprechen würden).

Geben tut es doch alles.

Warum überhaupt nicht mehr an die Liebe glauben?
Oder dass man jemanden finden kann mit dem man zumindest eine längere Zeit glücklich ist?
Für immer - das sei mal dahingestellt. Für immer ist ein großes Wort.
Ich persönlich finde schon 10-30 Jahre sehr lang.
Natürlich würde ich mir auch wünschen, dass meine Beziehung für immer hält, aber... wer weiß das schon? Eine Garantie gibt es natürlich nicht, für keinen...

Was genau bringt dich dazu, das Thema so negativ zu sehen..?
Dass du sogar - mit nur Anfang 30 und nicht Anfang 40 - nicht mehr daran glaubst, eine eigene Familie haben zu können..?

Da muss doch etwas mehr vorgefallen sein, als nur ein paar Beziehungen gescheitert zu sein..?

Ich glaube nicht mehr dran, dass sich jemand in mich verliebt

Zitat von thegirlnextdoor:

Da muss doch etwas mehr vorgefallen sein, als nur ein paar Beziehungen gescheitert zu sein..?

Klar sind in meinem Leben auch andere große Dinge vorgefallen, die mich sicher geprägt haben. Zumindest ein besonders Großes kommt mir in den Sinn, aber auch dies ist verknüpft mit einer sehr großen Enttäuschung meiner - wie ich damals glaubte - großen Liebe.
Ich bin einfach sehr oft von Partnern belogen und leider auch betrogen worden. Jeder meiner Exen schwörte mir trotzdem immer weiter, mich zu lieben. Und die meisten wollten es auch irgendwann nochmal versuchen. Aber ich kann jemanden nicht zurücknehmen, wenn ich einmal den Herzschmerz verarbeitet habe.
Diese Erlebnisse prägen natürlich, ich habe gelernt, egal wie schön eine Liebe ist, am Ende tut sie immer furchtbar weh.

Ja, ich glaub an die Liebe.
Aber nicht an die Hollywood/Disneyliebe der Eine für immer und ewig.
Liebe ist vielseitig.
Es gibt freundschaftliche Liebe, die Liebe zum Sport, Natur, Beruf etc

Aber von der romantischen Liebe, die alles übersteht, nein. Daran glaube ich nicht

Zitat von NotSoEasy:

Wie ist das bei euch? Glaubt ihr noch an Die Liebe?

Ja, auf jeden Fall. Deine Chancen stehen immer 50 zu 50.
Es sind nur deine Gefühle, die dir was anderes erzählen, weil du ein Mensch bist und kein Roboter.

Servus

Zitat von NotSoEasy:

Ich bin mittlerweile an einem Punkt, an dem ich nicht mehr glaube, einen Partner für eine langfristige Beziehung zu finden.

Zitat von NotSoEasy:

Den Gedanken daran, vielleicht irgendwann eine eigene Familie zu haben, habe ich mittlerweile komplett an den Nagel gehängt.

Da stimme ich dir leider voll zu, mit jedem neuen Menschen(Partner) wo die Beziehung aus den unendlichen Gründen(Fremdgehen, Fremdverlieben, Psychische Erkrankungen, unrealistische Erwartungen, Blockieren ohne Grund, Lügen etc...) zu Bruch geht, verliere ich auch immer mehr an Zuversicht das sich dieses Phänomen ändert. Nach jeder Katastrophe brauche ich gefühlt 1 Jahr länger um wieder genug Lebensenergie zu sammeln jemanden in mein Leben zu lassen.

Zitat von NotSoEasy:

Natürlich trägt auch das Lesen hier im Forum dazu bei, dass ich in meinem mittlerweile negativen Bild von Beziehung bestärkt werde

Ja da stimme ich dir auch voll zu, ich finde es einerseits interessant, aber auch etwas schockiert wie Menschen miteinander umgehen. Es bestätigt leider meine Meinung das es besser ist das ich mich damit abfinde alleine zu bleiben, deswegen muss man ja nicht einsam sein.

Zitat von NotSoEasy:

Mit jeder Trennung ist irgendwie ein Stück meines Vertrauens und meiner Leichtigkeit abhanden gekommen.

Jab, ich bin auch sehr misstrauisch gegenüber dem was Frau gegenüber sagt/meint und macht. Passt oftmals nicht, ich weis nicht warum Frauen in der Kennenlernphase immer Dinge sagen wie z.B. das diese eine gute offene Kommunikation bevorzugen(bin ich auch voll dafür), sobald die erste Phase vorbei ist verschließen sie sich, werden unnahbar, oder verhalten sich komplett gegenteilig. vielleicht wollen diese auch mir gefallen und lügen mich an, keine Ahnung, jeden falls treibt es mich einfach dazu keinen Bock mehr auf Partnerschafts suche oder Beziehungen zu suchen.

Zitat von NotSoEasy:

Nach langem Singledasein hatte ich mich letztes Jahr endlich mal wieder verliebt und bin nun wieder sehr böse auf die Schnauze gefallen und werde sicherlich noch eine ganze Weile brauchen, um mich davon zu erholen.

bei mir wars vorletztes jahr, da wurde auch kommuniziert offene Kommunikation, ich war offen und ehrlich, sie hat sich verschlossen, hat eigentlich nix von dem getan was sie tun wollte um aktiv die Beziehung zu fördern, aber mir gegenüber eine ordentliche Erwartungshaltung entgegen gebracht. Ich finds schon fast amüsant das Frauen immer versuchen ihre Männer zu ändern.

Zitat von NotSoEasy:

Und die meisten wollten es auch irgendwann nochmal versuchen. Aber ich kann jemanden nicht zurücknehmen, wenn ich einmal den Herzschmerz verarbeitet habe.

Das ist schon mal gut.
Man darf sich nicht für dumm verkaufen lassen.

Zitat von CanisaWuff:

Ich glaube nicht mehr dran, dass sich jemand in mich verliebt

Das ist schade...

Zitat von Teddy4911:

Ich finds schon fast amüsant das Frauen immer versuchen ihre Männer zu ändern.

Das biss ich bei meinen regelmäßig auf Granit. Das waren und sind alles Schwergewichte (starke Charaktere).

So sehr ich alle Erfahrungen verstehen kann, aber von dem Forum hier sollte man seine Wahrnehmung besser nicht beeinflussen lassen.
Das Thema hier ist Trennung, und logischerweise gibt es viele Themen, die mit Lügen, Betrug, großer Trauer assoziiert sind.
Im echten Leben tritt das dann doch nicht ganz so gehäuft auf, auch ist das, was hier geschildert wird, nicht der Standard für alle Beziehungen.
Ich kenne sehr viele lange Beziehungen (20+ Jahre), die liebevoll und respektvoll sind. Und nicht so aussehen als ob sie demnächst in die Brüche gehen würden.
Wie gesagt... eine Garantie gibt es freilich nicht. Für keinen.
Aber: es gibt selbsterfüllende Prophezeiungen....

Zitat von NotSoEasy:

Glaubt ihr noch an Die Liebe?

Definitiv glaube ich an die Liebe.

Ob sie glücklich macht und wie lange sie hält, steht auf einem anderen Blatt

Zitat von Nebelkrähe:

Das biss ich bei meinen regelmäßig auf Granit. Das waren und sind alles Schwergewichte (starke Charaktere).

Ich auch !

Zitat von CanisaWuff:

Ich glaube nicht mehr dran, dass sich jemand in mich verliebt

Ach Mensch, das ist ja traurig zu lesen, Hoffentlich beweist Dir jemand das Gegenteil!

Doch, ja.
Ich glaube an die Liebe.
Aber es ist heute wirklich ein 6er im Lotto.

Schuld daran ist die Digitalisierung und die ständige Verfügbarkeit von Menschen, physisch und psychisch.
Drei Klicks, und irgendwer steht im Flur und bietet Liebe oder S. an.
Diese *beep* Verzweiflung und die endlose Suche ....das treibt kranke Blüten.

OT, aber alleine die Tatsache, dass ein Mensch heute wildfremden Nackedeis folgt und das echte Leben ausklammert, spricht doch Bände.

Dazu das Offensichtliche: es ist wirtschaftlich der Blackout, sich zu binden.
Insofern ist es nur folgerichtig, dass die Youngsters in die Röhre gucken.

Was diese Entwicklung für ein Land bedeutet?
Es bleibt spannend.