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Gibt es Liebe oder lässt sich alles erklären?

D
Herzlichen Dank für Eure Beiträge zum Thema!

Ich bin überwältigt von den sehr interessanten und vor allem unterschiedlichen Zugängen zur Fragestellung. Danke fürs Teilen Eurer Gedanken!
Natürlich habt ihr recht, dass es sehr komplex ist, von unterschiedlichen Ansätzen (spirituellen, psychologischen...) geprägt und auslegbar. Wenn ich ehrlich bin glaube ich tief im Inneren, dass ich auch nicht aufgehört habe an die Liebe zu glauben. Durch meinen ehemaligen Partner habe ich eine andere Sicht auf die Dinge erhalten und sehe diese Erfahrung als Chance an.
Es ziept manchmal noch ganz schön, weil ich ihn als Mensch vermisse, aber ich sehe der Realität auch ins Auge. Mein Leidensweg war ein langer, weil ich mit anderen Vorstellungen von der Liebe diese Partnerschaft einging. Heute hat sich mein Horizont erweitert. Ich hätte es damals nicht für möglich gehalten, wie tief das Alles geht.
Ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben und wünsche allen ein liebevolles Leben, ob allein oder zu zweit.
Habt einen schönen Sonntag und kommt gut in die neue Woche.
Eure Knef.

26.06.2016 13:38 • x 2 #16


W
Hallo!

Ich glaube, es gibt etwas wirklich Wesentliches, das man verstehen muß: Es gibt das Leben und es gibt die Theorien über das Leben. Im Zweifelsfall sollte man sich immer für das Leben entscheiden und nicht für die zahllosen und gewaltig divergierenden Theorien darüber (seien diese wissenschaftlicher, psychologischer, spiritueller oder uromaischer Natur). Denn zuletzt kann man über nichts anderes als über das tatsächlich gelebte Leben Bilanz ziehen, nicht darüber, was man über das Leben alles gedacht hat, wofür man es gehalten hat, womit man es vielleicht verwechselt hat.
Was jemand spürt, spürt er eben - was liegt (letztlich) an irgendwelchen Erklärungen? Erklärungen können bisweilen zwar eine gewisse Erleichterung verschaffen, aber dabei kommt es nicht auf die Richtigkeit oder Falschheit der Erklärungen an, sondern allein darauf, wie der Einzelne darauf anspricht, was sie in ihm bewirken. Ob man sich etwas von einem Psychologen oder einem Wahrsager oder einem Gehirnforscher erklären läßt, macht keinen Unterschied. Es muß einem lediglich einsichtig sein. Und was einem einsichtig ist, hängt nicht von richtig oder falsch ab, sondern von der eigenen Natur, vielleicht auch nur vom eigenen Geschmack, die / der mehr dem einen oder anderen zuneigt.
Die Wahrheit ist immer das, was man für die Wahrheit hält.

Liebe Grüße

27.06.2016 03:59 • x 2 #17


A


Gibt es Liebe oder lässt sich alles erklären?

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C
Die Wahrheit ist das, wofür man sie hält?

Das ist Orwell! 1984!

Verfälschung von Wahrheit ist, dass 1 +1 = 3 ist

Die Wahrheit ist nicht, für das man sie halten will.

Die Wahrheit ist das ERSTE Gefühl das man hat, wenn Menschen ein falsches Spiel treiben,
genannt

INTUITION




Zitat:
Denn zuletzt kann man über nichts anderes als über das tatsächlich gelebte Leben Bilanz ziehen, nicht darüber, was man über das Leben alles gedacht hat, wofür man es gehalten hat, womit man es vielleicht verwechselt hat.



Es gibt zu viele Instabile Menschen, die sich nach der Trennung von einem Menschen

lenken und steuern lassen von einer organisierten Cyberwelt, die falsche Wahrheiten propagiert



VERLASST EUCH IMMER AUF EURE INTUTION

27.06.2016 05:58 • x 1 #18


Tiefes Meer
Zitat von Crisis:
Das ist Orwell! 1984!

In 1984 geht es darum, daß eine Instanz von außen den Menschen vorschreiben will, was sie für die Wahrheit zu halten haben. Sie bedient sich dazu der gezielten Täuschung und des Zwangs.

Menschen aber wollen leben dürfen, was sie selber als wahr erkennen.
Dies ist eine grundlegende Freiheit.

Im Besitz dieser Freiheit zu sein, bedeutet aber nun nicht, daß man damit auch im Besitz einer ultimativen, für alle Menschen verbindlichen Wahrheit wäre. Denn was am Beispiel 1+1=3 so unmittelbar einleuchtet, sieht auf anderen Gebieten ganz anders aus.

Nehmen wir die Liebe. Frage die Menschen, was das eigentlich ist. Du wirst eine unendliche Anzahl von sehr unterschiedlichen Antworten erhalten. Teilweise widersprüchlich. Welche Antwort ist wahr ? Wer soll und darf das entscheiden ? Ich meine, jeder für sich. Und damit wäre ich bei der eigenen Wahrheit, die jeder für sich definieren darf, solange er damit nicht anderen (bewußt) Schaden zufügt.

Du sagt, die Intuition hat immer Recht. Ich bin auch ein großer Fan der Intuition und gehe mit Dir, daß sie meistens richtig liegt und wir darauf vertrauen dürfen. Doch auch diese Stimme hat Grenzen und kann verzerrt werden. Nimm beispielsweise einen Menschen, der von Haus aus extrem eifersüchtig ist. Seine innere Stimme wird ständig Alarm brüllen, selbst wenn der Partner dazu überhaupt keinen Anlaß gibt. Nehmen wir mal an, dieser Mensch ist außerdem noch null reflektiert und nimmt seine krankhafte Eifersucht überhaupt nicht wahr.

Was würdest Du diesem Menschen raten ? Höre auf Deine Intuition ?

Viele Grüße

27.06.2016 14:49 • x 2 #19


W
Hallo!

@Crisis

Du verwechselst wohl Wahrheit mit Wirklichkeit bzw., in diesem Fall, mit formaler Logik.

Natürlich ist Wahrheit das, was man für die Wahrheit hält (selbst wenn man sie sich von außen aufnötigen läßt, ist man unkritisch genug dazu).
Du etwa hältst es offenbar für die Wahrheit, daß die Wahrheit das erste Gefühl ist, das man hat, wenn Menschen einen falsches Spiel treiben, und bezeichnest das als Intuition.
Für mich wiederum ist das daurchaus nicht die Wahrheit. Denn, wie Tiefes Meer auch schon angesprochen hat, kann Intuition auch sehr trügerisch sein. Um seiner Intuition auch nur halbwegs trauen zu können, muß man erst einmal ein in sich gefestiger Mensch ohne gröbere Probleme sein. Wer selbstunsicher und damit sehr eifersuchtig ist, wird des öfteren die Intuition haben, sein Partner würde fremdgehen oder hätte zumindest die Tendenzen und Absichten dazu. Oder ein ängstlicher Mensch wird entsprechend auch ängstliche Intuitionen haben.
Das kann sich durchaus bis zu einem Wahn steigern. Der krasseste Fall, der mir je untergekommen ist, war eine Frau, die gemeint hat (es also für wahr gehalten hat), ihr Mann sei von Dämonen besessen. Da sie sich als religiösen Gründen nicht scheiden lassen konnten, hat sie darauf bestanden, daß in der Mitte durch das Haus eine Mauer gezogen wird. Ihre Wände hat sie dann mit Heiligenbildern, Kreuzen und Rosenkränzen behängt, um vor den Dämonen geschützt zu sein.

Daher würde ich sagen, man sollte immer selber genau und gewissenhaft prüfen, was man für wahr hält. Sonst kann man sich Wahrheiten schaffen, an denen man womöglich sogar zugrunde geht - oder die einem zumindest das Leben ziemlich verleiden.

So etwa kann es der eine für die Wahrheit halten, daß er auch ein geistiges Wesen ist, ein anderer, daß er lediglich ein besserer Grashalm ist. Was davon der Wirklichkeit entspricht, wird sich nicht beweisen lassen. Also läuft es letztlich auf die Frage hinaus: womit lebt es sich besser?

Und was stört Dich denn daran, daß es so viele instabile Menschen gibt, die sich nach einer Trennung von einer organisierten Cyberwelt, die falsche Wahrheiten propagiert, steuern und lenken lassen?
Ich würde das ganz gelassen sehen und mich selber halt nicht von der organisierten Cyberwelt und deren falschen Wahrheiten lenken lassen. Oft sind die Dinge ja durchaus ganz einfach.

Liebe Grüße

28.06.2016 02:57 • #20


C
Tiefes Meer

NUR WER SICH FÜR LIEBENSWERT HÄLT, HAT KEINE ANGST VOR DEM VERGLEICH MIT ANDEREN:

NUR WENN ICH MICH MIT ANDEREN VERGLEICHE, BIN ICH AUCH EIFERSÜCHTIG

INTUITION EXISTIERT ABER UNABHÄNGIG ZU VERGLEICHEN

INTUITION IST DAS ERSTE WARNENDE GEFÜHL AUS DER TIEFE EINES KLAREN MEERES


Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.
GEORGE ORWELL

28.06.2016 07:06 • #21


B
Zitat:
Man kann auch alles zerreden, zerdenken usw. usf.

Einfach mal fühlen, lachen, Kopf aus. Kann man bei Kindern wunderbar abgucken und sich anstecken lassen.

Sehe es genauso. Warum muss man alles zerreden, zerdenken und wieso muss es für alles eine logische Erklärung geben? Warum ist ein Mensch wie er ist? Weil er eine Seele hat. Das ist übernatürlich. Und man sollte echt nicht alles mit Psychologie erklären wollen.
Die Menschen sind es, die meinen alles erklären und erforschen zu müssen, anstatt die Dinge einfach mal zu nehmen wie sie sind.
Liebe ist da, Liebe gibt es. Ich habe aus meinen vielen Erfahrungen gelernt, dass nichts ewig hält. Eine Beziehung geht immer irgendwann zu Ende. Ob im Leben oder durch Tod.
Mit dieser Einstellung lässt es sich besser leben als wenn man erwartet, dass alles ewig halten muss und man in jedem Partner den richtigen und letzten Partner erwartet.
Das heißt nicht, dass ich nicht in jeder Beziehung gebe was ich kann. Ich bin nur realistischer geworden.

28.06.2016 07:44 • #22