Zitat von XLilly: Aber das hat nicht gereicht, da er Angst hatte, mich irgendwann zu enttäuschen.
Er meinte ich sollte jemanden besseren finden.
Ich würde es ersteinmal auf seine Kindheit abstellen, dass er nie ein festes Umfeld hatte - Eltern getrennt, Kinder hin und her geschoben, dann kurz ins Ausland und wieder Zurück.
Er meinte, er kann für mich nicht die beständige Person sein, da er sich zu sehr zurück zieht.
Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich war jetzt 9 Jahre lang in so einer Beziehung und habe solche Sachen permanent gehört. Von Beginn an bis kurz vor der Trennung. Mach dir selbst keine Vorwürfe, du kannst nichts für seine Vergangenheit und dafür, dass er es auf andere projiziert. Ich weiß, dass das sehr schwer zu verstehen ist. Aber wenn er für sich den Schritt der Trennung als Lösung gesehen hat, dann kannst du daran nichts ändern. Wenn jemand so eine starke Verlustangst hat (denn danach klingt das für mich), dann wird er dem Partner nie vollends vertrauen können und sich oft auch eine Hintertür offen halten, so dass er sich zurückziehen kann, wenn ihm die Beziehung zu viel wird.
Ich bin da wahrscheinlich sehr voreingenommen durch meine persönliche Erfahrung. Aber ich würde sagen, besser jetzt nach knapp 2 Jahren Beziehung, als an etwas festhalten, das so keine Zukunft hat.
Dass es weh tut, so vor eine Entscheidung gestellt zu werden, ist vollkommen klar. Es tut weh, wenn man kein Mitspracherecht hat bei dieser Entscheidung. Mach dir nur immer wieder bewusst, dass es nicht an dir liegt. Du kannst nichts für seine Ängste oder seine Kindheit.
Zitat von RyanG: Mit der Aussage schiebt man die Schuld von sich weg. Er will, aber er kann nicht, sagt er. Wer will, sorgt aber dafür, dass er kann. Mit Reflektion, professioneller Hilfe, Änderung der Lebensumstände…. kommt halt immer drauf an. Er allerdings gibt auf. Und macht sich ein Stück weit auch zum Opfer….. und damit ist die Sache dann besiegelt
Der Abschnitt ist einfach so wahr. Natürlich ist es nicht einfach für ihn, sich Hilfe zu suchen in so einer Situation. Vielleicht braucht er auch die Trennung, um sich genau darauf konzentrieren zu können. Aber wenn er keine Hilfe will, dann wirst weder du, noch sonst jemand ihn dazu bringen, das zu tun.
Und natürlich kann er so keine Beziehung führen. Da wird nicht nachgefragt, ob man überhaupt jemand anderen (besseren) will oder ob man überhaupt enttäuscht von ihm ist. Es wird einfach davon ausgegangen. Es ist etwas paradox, jemanden von sich zu stoßen aus Angst ihn zu verlieren. Aber so funktioniert die Psyche dahinter nun einmal. Läuft etwas gut und ruhig und gibt ihm das Gefühl der Sicherheit, sieht er nur die kommende Gefahr. Dass er wieder abgewiesen werden könnte. Und nimmt es stattdessen selbst in die Hand, um wenigstens darüber (vermeintlich) Kontrolle zu haben. Das nur, um mal einen etwas rationalen Standpunkt dazu zu haben.
Das klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber: Mach dir keine unnötigen Hoffnungen, denn er ist so sehr mit sich und seinen Problemen beschäftigt, dass er sich wahrscheinlich kaum auf sein Umfeld einlassen kann.
Zitat von XLilly: Ich musste mich anpassen an Ihn und er konnte es andersrum nicht. Keine Kompromisse.
Und wenn es dir hilft, dann halte an dieser Erkenntnis fest. Er hatte keine Kraft, dir seine Liebe zu zeigen. Vielleicht wollte er es auch nicht, eben aus Gründen der Verlustangst. Das wäre eine sehr einseitige Beziehung geworden und ich glaube nicht, dass du so etwas wollen würdest. Von daher war die Trennung wahrscheinlich die richtige Entscheidung für euch beide. Bleib dir selbst treu und wenn die Zeit gekommen ist, wirst du dich auch wieder öffnen können. Jetzt gerade scheint dir das vielleicht unmöglich und das ist auch vollkommen ok. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.