Hallo ihr Lieben,
wir kamen September zusammen. September bis Mitte Dezember war es wundervoll. Er hat es offiziell gemacht, also der Gruppe beim gemeinsamen Hobby, Eltern und Freunden erzählt und vorgestellt. Ab November begannen äußere Umstände auf unsere Partnerschaft zu drücken. Nach nur einem Monat zog er aus der gemeinsamen Wohnung mit seiner Ex aus und zu mir. Sie hatten zuvor über 1 Jahr gekämpft, er hatte sich emotional lange von ihr gelöst. Sie merkte dann wohl erst beim Schlussstrich was sie an ihm hat bzw. verletzte es sie.
Unser Zusammenziehen war zu früh, wie wir im Nachhinein feststellten. Als Selbstständiger bekam er einen finanziellen Engpass, musste viel arbeiten und gleichzeitig den Umzug wuppen. Unserer Beziehung tat das nicht gut, das erkannte ich früh und versuchte gegenzusteuern. Schön war, dass er sagte, er empfindet bei uns trotz der Täler ein kaum gekanntes Wir-Gefühl. Januar gab es immer wieder schöne Momente, nur das Streiten setzte sich fort. Ich sagte ihm, mir liegt so viel daran, ich empfinde so tief, ich will es nicht aufgeben. Er antwortete, ihm ginge es genauso und für ihn hängt zusätzlich die Frage daran, ob er noch eine Familie in seinem Leben bekommen wird. Ende Januar bat ich ihn auszuziehen. Er war sofort einverstanden, verstand es leider als rüde Trennung meinerseits, aber für mich war es lediglich das Scheitern des Zusammenziehens. Ein Missverständnis, was wir am gleichen Tag aufklärten.
Er war voller Hoffnung, dass uns der räumliche Abstand gut tut und sagte im Januar immer wieder, wie sehr er mich liebt. In der letzten gemeinsamen Nacht, wussten wir ja nicht, dass es sie ist, kuschelten wir wie zwei frisch Verliebte. Unsere Zukunftsvorstellungen waren identisch. Nur war uns klar, dass wir nochmal über unsere Vorstellungen über den gemeinsamen Alltag einer Beziehung reden müssen, also Nähe-Distanz, Häufigkeit Unternehmungen etc. Er wollte zur Ruhe kommen, seiner Arbeit nachgehen und bat mich um Geduld, um sich über seine Vorstellungen, wie wir die Beziehung gestalten, im Klaren zu werden. Weil einige Tage ohne Gespräch vergingen, fing ich es blöderweise(!) bei einer Autofahrt(!) an und merkte nicht, dass er sich einigelt. Am romantischen Zielort angekommen, sagte er eine distanzierte Stunde später, dass wir lang genug gekämpft haben. Und dass er sich ändern müsse, um meinen Erwartungen in einer Beziehung zu entsprechen. Und dass er nicht mehr in die Zukunft denkt.
5 Tage später schrieb ich einen Brief, ohne Vorwürfe, ohne Flehen, ohne Liebesschwüre aber mit Reflexion unserer Beziehung und dem Tenor, dass ich ihn liebe, dass ich meine Erwartungshaltung korrigieren will und uns nicht aufgebe. Seine Antwort waren 2 Sätze: Er kann weder denken, noch etwas machen, keine Kartons auspacken und es wird dauern, bis er wieder funktioniert.
Ich antwortete in wenigen Sätzen, dass ich traurig bin und ihn auf Wunsch unterstütze, weil ich immer für ihn da sein wollte. Dass ich jedoch den Eindruck habe, dass er Abstand will, daher nächsten Tag nicht zum Hobby komme und mich nicht mehr melde. Keine Reaktion.
Die Trennung ist 15 Tage her. Nachdem ich beim Hobby letzte Woche also gefehlt habe, werde ich es wieder aufnehmen, weil es mir seit Jahren sehr am Herzen liegt. Ich halte momentan schon so den Kopf über Wasser, dass ich künftig nicht auch noch darauf verzichten will.
Wie soll ich mich bei den Begegnungen dort verhalten?
Sehr ihr noch eine Chance?
Vielen lieben Dank fürs Lesen und hoffentlich Antworten.
19.02.2015 14:38 •
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