Gibt es eine Chance nach der Affaire?

Zitat von Schaf:

Es ging alles schlag auf Schlag. Innerhalb 1,5 Wochen. Also schnell. Wie gesagt erst Sinneswandel und er hätte sich für uns entschieden, aber dann ...

Wie hat er das alles erklärt?

Zitat von Schaf:

Er könne es nicht mit ihr so hart beenden weil sie soviel durchgemacht hätte und er es langsam auslaufen lassen wollte. Sie hätte soviel ...

Versteh ich. Aber häng dich jetzt nicht so daran auf.
Was sind denn die Gründe, dass du ihm jetzt misstraust?
Seit wann hat er den Kontakt abgebrochen?

Schaf, es ist so wie mehrfach geschrieben wurde - am Ende musst du entscheiden ob du ihm wieder vertrauen willst/kannst.

Stelle dir nur eine einzige Frage: hättest du ihn so behandelt wie er dich?

Ihn monatelang belogen und wärst dann aggressiv geworden, wenn er dich zur Rede gestellt hätte?

Was würdest du von dir selbst denken, wie würdest du dein eigenes Verhalten bewerten wenn DU es tätest?

Die Userinnen, die sagen, ein Mensch, der Affären eingeht, hat halt ein seelisches Problem...

Nein. Nicht zwingend.

Es gibt noch ein anderes Phänomen: fehlende Spiegelneuronen. = Mangelnde Empathie. (Gepaar mit dem Gedanken ich hatte halt gerade Bock drauf)

Manche Menschen verfügen über sehr wenig Empathie und können gar nicht verstehen, was sie einem anderen eigentlich antun.
Sind meist sehr egoistisch und tun grundsätzlich nur was IHNEN gerade gut tut.

Und leider ist das auch nicht so selten wie man denkt.

Nochmal, es geht nicht nur um Affären! Man kann zum Thema Lügen viel lesen... das gilt für Lügen in jeglichem Kontext.

Menschen lügen nicht nur, weil sie arm sind und psychische Probleme haben.

Menschen lügen auch aus Bequemlichkeit und Kaltschnäuzigkeit.

Schaf, natürlich kennt hier niemand deinen Mann.
Wie ER ist kannst nur du beurteilen.

Dass er sich aber ABSICHTLICH eine Affäre für S. gesucht hat, finde ich sehr heftig.
Also ist er nicht einmal hineingerutscht' und war ein Opfer der Umstände und hat ohne es zu wollen, Gefühle entwickelt.

Und dann hat er dich noch weiter belogen. Aus purer Absicht.

Da soll man dem Gedankenkino, wenn es wieder kommt tatsächlich sagen
- schön, dass du da warst, du darfst wieder gehen?

Das nenne ich eine sehr praktische, Auslegung der biblischen Aufforderung auch die andere Wange hinhalten.

@Schaf ich kann deine Gedanken absolut nachvollziehen. Fühle dich verstanden.
Du brauchst Zeit, das zu verarbeiten. Aber man kann es verarbeiten-wenn man will.
Wie würdest du deinen Mann generell beschreiben? Wie war er vor der Affäre? War er dir immer ein verlässlicher Partner?
Nachtrag: man geht nie wegen eines anderen Menschen kaputt. Man geht nur an der Einstellung kaputt, die man sich zu einer Situation macht!

Zitat von Schaf:

Ich habe manchmal das Gefühl den Mann nicht mehr zu kennen da ich meinem eigenen Urteil nicht trauen kann.

Wie soll man seinem eigenen Urteil auch trauen können, wenn ein anderer einen gekonnt und ganz gezielt belügt?
Da hat das eigene Urteil keine Chance.

Ob man unter solchen Umständen wieder Vertrauen fassen kann, muss man sich gut überlegen und diese Entscheidung bewusst für sich treffen.

Natürlich muss man mit der Möglichkeit leben (können und wollen!), dass so etwas wieder passieren KANN.
(Nicht zwingend muss aber kann).
Alles andere ist schlichtweg gelogen.

Zitat von Schaf:

Ich hab die Veränderung bei ihm schon die letzten Jahre gemerkt. Er wirkt mehr gestresst , zog sich immer mehr zurück, meist mit Handy in die ...

Ja, das ist oft eine Entwicklung in Beziehungen mit Kindern, finde ich: wenn man nicht aufpasst, bleibt das meiste an den Frauen hängen und die Männer ziehen sich immer mehr zurück.
War bei uns genauso.
Ich habe meinem Mann jahrelang alles abgenommen -der Arme, der muss ja so viel arbeiten. Ich arbeite ja nur Teilzeit usw. Hab alles gemacht. Haushalt, Kinder und mich permanent überfordert und ihn letztlich in die Rolle des Versorgers gedrängt.
Daran tragen wir beide unseren Anteil.

was ich dir raten würde: nimm deinen Mann wieder mehr in die Verantwortung. Gerade in Bezug auf die Kinder. Er muss sich mehr einbringen! Und du musst das auch zulassen. Dich nicht "schlecht"fühlen, wenn er sich kümmert.

War bei uns ganz ähnlich.
Aber dazu beigetragen haben ja beide!